37. Leo

Er konnte sehen wie nah es ihr ging und an ihren Fingern, die sich an ihm fest krallten merkte er es auch sehr deutlich.

Als sie zu reden begann zog er sie noch ein Stück näher um ihr mehr Trost zu spenden. Es musste wohl unheimlich weh tun von der besten Freundin verraten zu werden. Er konnte das gut verstehen und nachvollziehen.

Er war eine Schwäche von ihr geworden? Wie war das geschehen?

Er war ihr wichtig, sie wollte ihn nicht aufgeben und er bedeutete ihr etwas? Warum hatte er nicht gesehen was passiert war? War die Zeit so schnell vergangen?

Was sie ihm da sagte, das berührte ihn und er musste zugeben dass dies ein sehr interessantes, neues Gefühl war, ja gar schön.

Er zog sie noch fester an sich und ihre Wärme färbte auf ihn ab. Alles an ihm war plötzlich so ruhig und er war gänzlich entspannt. „Es gibt einige Menschen, die sicher besser für dich wären, aber was hätte mir Besseres passieren können, als dich zu treffen?", durchbrach Lucius Stimme die Stille.

Sie sah ihn an und er konnte förmlich erkennen dass sie über ihn nachdachte. Dann schloss sie ihre Augen und begann wieder zu reden. Hermione löste sich von ihm. Es tat ihm leid ihre Wärme zu verlieren. Gerne hätte er noch länger so mit ihr gesessen, auch wenn sein Körper ihn dafür mit Schmerzen bestrafte, sie wäre es wert gewesen.

Gemeinsam erhoben sie sich von diesem Boden und Hermione brachte etwas zu essen. Es schmeckte gut und im Gegensatz zu dem was er in Azkaban und im Mungo bekommen hatte, war dies ein wahrlich luxuriöses Festmahl. Er genoss jeden Bissen, aber sein Magen war so viel essen nicht gewohnt, weshalb er ihm nur wenig gewährte.

Dann schickte Hermione ihn ins Bad. Sie ließ sogar ihren Zauberstab bei ihm. Das zeugte von großem Vertrauen und nachdem sie den Raum verlassen hatte starrte er eine kurze Zeit bewegungslos auf den Stab. Er hatte schon lange keinen mehr in der Hand gehabt. Vorsichtig hob er ihn hoch und schwang ihn leicht. Augenblicklich färbte sich eine kleine Dose neben dem Spiegel in ein wunderschönes Slytherin grün, wo sie doch vorher komplett weiß gewesen war.

Er betrachtete seine Hand und den Stab ganz genau und es war ein befriedigendes Gefühl wieder Magie auszuüben. Ein blasses Lächeln trat auf sein Gesicht und er begann sich mit Hilfe der Zaubersprüche zu entkleiden. Er fühlte sich plötzlich so schwach als er sich in das warme Wasser sinken ließ.

Den Kopf zurück gelehnt schloss er die Augen und genoss dieses Gefühl der Entspannung. Es war ein anderes als das welches er gespürt hatte als er Hermione im Arm hielt.

Es fiel ihm etwas schwer sich zu waschen, da jede Bewegung schmerzte.

Als er nach einer langen Weile wieder aus der Badewanne heraus stieg fühlte er sich leichter und sauberer. Er warf dennoch einen Reinigungszauber auf sich. Dieser Krankenhausduft musste verschwinden.

Ein weiterer Schwung und seine Haare sahen wieder aus wie vor seiner Inhaftierung.

Lucius musste plötzlich schwer husten und er stützte sich am Waschbecken ab um nicht nach vorne zu kippen. Er hatte leichte Halsschmerzen. Hoffentlich würde er sich jetzt nicht auch noch erkälten. Das wäre nun mal gänzlich ungünstig. Er wollte Hermiones Gastfreundschaft nicht noch weiter ausreizen indem sie sich auch noch um einen erkälteten Patienten kümmern müsste. Es genügte bereits was sie für ihn geben musste.

Hermione hatte ihm ein Hemd und eine lockere Hose herausgelegt. Sie wird wohl nichts anderes gefunden haben, wenn er schlief dann eigentlich ohne Oberteil.

Doch heute würde er es wohl anziehen, Lucius wollte einer Erkältung so gut es ging vorbeugen. Ein Wärmezauber folgte.

Als er das Badezimmer verlies stand Hermione fast sofort an seiner Seite und dankbar ließ er sich von ihr in sein neues Schlafzimmer führen. Es sah so unglaublich gemütlich aus. Auch wenn das Krankenhausbett eine eindeutige Verbesserung zu Azkaban gewesen war, gegen diese gemütlich aussehende Schlafstätte würde es wohl nicht ankommen.

In der Tat. Es war wundervoll weich als er sich auf die Matratze sinken ließ und beinahe hätte er gestöhnt vor Freude über dieses Gefühl.

Hermione überreichte ihm einen Trank, welchen er natürlich ohne zu murren nahm und hörte sich an was sie noch zu sagen hatte bevor sie das Zimmer verlies.

Als die Tür geschlossen wurde hätte er beinahe gelacht, aber so beschränkte er sich auf ein Grinsen. Er roch also gut.

Sein Körper hatte den Schlaf bitter nötig und so dauerte es auch nicht lange bis Lucius ins Land der Träume fiel.

Bedauerlich war das er etwas unruhig schlief und immer noch dieses eindeutige Kratzen im Hals hatte.

Mitten in der Nacht öffnete er die Augen, sah sich um. Er wollte wissen was ihn geweckt hatte. Sein Hals war ganz trocken und kratzte noch immer. Wahrscheinlich war es das gewesen.

Nachdem er ein bisschen überlegend an die Decke gesehen hatte stand er auf. Es brachte ja nichts, er brauchte etwas zu trinken. Aber er konnte nicht einfach in ihren Sachen wühlen und dieser Lärm würde sie so wie so aufwecken, also konnte er auch gleich zu ihr gehen. So leid es ihm tat, er musste sie wecken und um ein Glas Wasser und einen Trank zu bitten.

Doch er kam nicht sehr weit. Als er gerade aufgestanden war sackte er zurück. Ein kurzer Schwindelanfall hatte ihn getroffen und er erholte sich kurz auf der Bettkante.

Es war ihm mittlerweile unglaublich warm und er fragte sich ob Hermione diesen Raum wohl heizte.

Der Stoff des Hemdes klebte quasi an ihm und er hasste dieses Gefühl. Deshalb zog er es aus. Suchend sah Lucius sich im Raum um, konnte aber nicht sehen wo Hermione seine Kleidung hin hatte. Auch das Licht aus ihrem Zauberstab brachte nichts. Er fand keine Alternative.

Das Wasser und den Trank brauchte er immer noch und Hermione hatte ihn wohl schon sehr viel schlimmer gesehen, es würde ihr wohl nichts ausmachen wenn sie ihn ohne Oberteil sah. Also stand er auf und verließ das Zimmer.

Vor ihrer Tür blieb er kurz stehen und lauschte, aber es war alles still. Vorsichtig klopfte er gegen die Tür. Jedoch mit genug Nachdruck dass sie aus einem leichten Schlaf erwachen würde.

Wäre ihr Schlaf fester müsste er sich wohl bis morgen gedulden, denn auf keinen Fall würde er ohne ihre Erlaubnis ihr Schlafzimmer betreten während sie darin schlief. Das wäre sehr dreist und unglaublich gegen seine Manieren.



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