22. Pueschi

Nervös und sauer saß sie vor ihrem Schreibtisch. Der Brief an Lucius war gerade raus und der Besuch im Ministerium war einfach eine Katastrophe. Selbstverständlich hatte sie sofort auf Lucius Nachricht reagiert. Aber es war einfach zum Haare raufen. Als hätte der Frieden alle blind für die Gefahren werden lassen, die es noch gab.

Der Chefauror hatte sie doch tatsächlich ausgelacht. Was für eine Frechheit! Sie hatte Lucius Namen nicht erwähnt. Sie hatte gesagt, dass sie aus einer sicheren Quelle erfahren hatte, dass es einen Ausbruch aus Azkaban geben sollte. Dieser Idiot hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht es zu überprüfen. Nein, er hatte nur gelacht.

Daraufhin ist sie zu Kingsley. Er war selber einst Auror gewesen und nun der Zaubererminister. Er würde sicherlich etwas tun können, dass hatte sie gedacht. Doch King hatte ihr nur eine lange Rede über die Sicherheit von Azkaban gehalten. So sicher war Azkaban nicht. Vor ihrem dritten Schuljahr war schließlich Sirius die Flucht gelungen, gut das würde heute wohl nicht mehr funktionieren, da nicht die Dementoren die Gefangenen bewachten, sondern Menschen. Trotzdem hätten diese den Massenausbruch der Todesser in ihrem fünften Schuljahr nicht verhindern können. Aber Azkaban war ja so sicher.

Es war einfach so lächerlich. Wenn Lucius schon so verzweifelt war, war dort etwas Böses im Gange und sie hatte keinen blassen Schimmer, was sie tun könnte. Sie wurde fast wahnsinnig und wälzte jedes Buch über Ausbrüche und geflohene Gefangene, welches sie finden könnte. Es war schon spät, als wieder eine Eule aus Azkaban bei ihr ankam.

Also las sie den Brief und begann dann eine Antwort zu schreiben.

Lieber Lucius,
zu aller erst, ich danke dir. Du würdest mich also verteidigen? Habe ich das richtig aus deinem Brief herausgelesen? Es ist selten, dass jemand für mich eine andere Person zur Rede stellen will. Ich muss mich immer selber verteidigen. Aber ich bin schließlich auch Hermione Granger. Die schlaue, starke Hermione Granger.

Luc, ich bin nicht immer stark. In diese Moment bin ich zu tiefst verängstigt und wüsste gerne einen Beschützer an meiner Seite, der mich in den Arm nimmt und mir sagt, dass nichts geschehen wird. Ich kann nicht schon wieder die Welt retten. Das letzte Mal sitzt mir immer noch tief in den Knochen. Ich weiß einfach nicht, wie ich den Ausbruch verhindern soll. Die Menschen nehmen mich nicht ernst, weil sie nach dem Krieg nicht denken wollen, dass sie ihre Sicherheit und ihren Frieden wieder aufgeben müsse. Warum sind die Menschen so blind? Warum sondiert man nicht wenigstens die Lage?

Es gibt ein Sprichwort bei den Muggeln: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Das sollten die Zauberer sich vielleicht auch einmal zu Herzen nehmen.

Angst dominiert mich gerade. Diese verdammte Angst und diese Machtlosigkeit. Nichts kann ich tun. Selbstverständlich werde ich Draco warnen. Vielleicht hat er eine Idee, wie ich diesen Ausbruch verhindern kann. Oder wenn es geschieht helfen kann die Flüchtigen wieder einzufangen. Sicherlich werde ich trotz meiner Angst nicht zuhause sitzen bleiben und warten. Dafür habe ich nicht gekämpft. Aber ich verspreche dir, dass ich auf mich aufpassen werde.

Es gibt noch etwas vor dem ich Furcht habe. Was ist, wenn das Ministerium doch etwas unternimmt und dann auch deine Haftbedingungen wieder verschärfen? Wie soll ich dich dann weiter behandeln? Es könnte sogar passieren, dass dir das Briefe schreiben verboten werden kann oder dir keine Briefe mehr zugestellt werden, weil irgendeiner dieser Trottel denkt, dass du als Ex-Todesser etwas damit zu tun hast.

Luc, die Bezeichnung Ex-Todesser ist von mir bewusst gewählt worden. Du warst einst einer, aber heute… Heute würde ich sagen, dass du kein Todesser mehr bist. Das dunkle Mal zu tragen macht dich noch lange nicht zu einem Todesser. Die Gedanken sind es die zählen.

Doch wo wir schon bei dem Gedankengängen der Todesser sind. Der Wahn des reinen Blutes. Du meinst also, dass in der Reinbluterziehung mehr Manieren stattfinden? Warst du nie auf Hogwarts oder hat dein eigener Sohn dir nie aus der Schule berichtet? Also Manieren waren das nicht. Die Jungen aus dem Hause Slytherin, also die hochgeschätzte Reinblutbrut (entschuldige den Ausdruck), waren die Schlimmsten von allen. Ich meine jetzt nicht gegenüber den Muggelgeborenen. Da mussten sie ja auch keine Manieren an den Tag legen. Aber diese Jungen waren wie Hurren. Sie waren jede Nacht in einem anderen Bett und haben unzählige Mädchen zum Weinen gebracht. Ob sie sie nun mit in ihr Bett genommen hatten oder nicht.

Dafür gab es Muggelgeborene oder Halbblüter, die durch aus wirklich Gentlemans waren. Für diese jungen Männer waren Frauen kein Wegwerfprodukt. Also würde ich sagen, dass gutes Benehmen sich im Charakter wiederspiegelt und nicht in der Erziehung. Ich gehe davon aus, dass Draco sich zuhause tadellos verhalten hat. Aber die restliche Zeit des Jahres, war er kein Musterbeispiel. Genauso wenig die anderen.

Also liegen deine Ansichten an deinem Charakter, Luc und nicht an deiner Erziehung. Dein Respekt an Frauen kommt daher, weil du im Grunde ein ehrenwerter Mann bist. Verkaufe dich nicht immer unter Wert, auch wenn du Fehler hast.

Zu deinem Wünschen. Ich werde sie dir Erfüllen. Gibt es denn wirklich nichts, worauf du bei den Dessous einer Frau wert legst, oder was dir besonders gut gefällt? Ich weiß, dass mein Vater Corsagen durch aus ansprechend fand oder das mein Onkel eher Spitze bevorzugte und Strapse. Frage mich nicht woher ich so etwas weiß. Also Luc, verrate mir deine Vorlieben.

Ich werde nun ins Bett gehen. Könntest du nicht hier sein und über mich wachen?

Bis bald. Ich hoffe, dass nichts geschehen wird oder nichts auf dich abgewälzt wird. Wenn dies geschehen sollte, dann werde ich dafür sorgen, dass alles schnell rückgängig gemacht wird.

Hermione

Kurz überlegte sie, den Brief erst am Morgen abzuschicken. Aber sie entschied sich dagegen.

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