Dreams are the foreplay of nigthmares
Verzerrte Geräusche drangen an ihre Ohren. Es klang entfernt nach Geschrei, aber wenn man Kopfüber in einem Behälter voller Wasser hängt, dann hat man andere Prioritäten. Zum Beispiel zu versuchen die Luft in ihren Lungen zu behalten. Das schien ziemlich wichtig zu sein, es sei denn sie wollte erfahren wie es war, wenn Wasser die Lungen füllte.
Schon das dritte Mal machte sie heute Bekanntschaft mit dieser Situation und sie fragte sich langsam, ob sie tatsächlich einfach aufgeben sollte. Die Luft in ihren Lungen entwich immer mehr, ohne dass sie etwas dagegen machen konnte. Einerseits war dies gut, da die verbrauchte Luft entwich und ihre Lungen entspannter wurden, andererseits kam keine neue Luft nach. Es musste einen Weg hier raus geben. Sie fing an sich hin und her zu werfen, während ihre Lungen zu platzen drohten und sie gegen den Reflex ankämpfte ihren Mund zu öffnen und ihre Lungen mit irgendetwas,am besten Sauerstoff, zu füllen. Ihre Bewegungen wurden immer heftiger und unkontrollierter, als sie panisch versuchte aus der Zwangsjacke, in die sie gesteckt worden war, frei zu kommen, obwohl ihr die Erfahrung schon zur Genüge gelehrt hatte,dass sie dadurch nur Atemluft und Energie verbrauchte, beides Ressourcen, die sie noch brauchen würde. Der Behälter bewegte sich nicht. Nach ein gefühlt endlos langen Zeit, gab sie eals auf und wartete auf das unvermeidliche. Sie konnte nichts tun. Sie war machtlos.
Als sie es nicht mehr länger aushielt, öffnete ihren Mund zu einem stummen Schrei. Ihre Lungen drohten zu platzen, als der Schrei plötzlich ohrenbetäubend wurde.
Sie riss die Augen auf, welche sie vor Schmerz geschlossen hatte und jetzt vor Schreck weit öffnete. Sie war nicht mehr in dem Tank. Verwirrt schaute sich um und versuchte die Situation zu verstehen. Sie realisierte, dass sie an den Beinen gefesselt an einem Apparat saß, unkontrolliert zitterte und von Männern in weißen Kitteln, die bis zum Boden reichten, mit Notizblöcken in den Händen beobachtet, wurde. Sie schienen kein bisschen überrascht darüber, dass sie in diesem Raum war und verzogen auch bei ihrem lauten Schrei keine Miene. Einer von ihnen trat vor und kam mit gemessen Schritten bis zu einem Meter an sie heran, sagte jedoch nichts, beobachtete sie nur, mit dem Interesse eines Wissenschaftlers. Er hatte feuerrotes Haar und aus irgendeinem Grund sprang ihr bei der Analyse seines Gesichts, der Name Harry entgegen. Etwas blitzte in ihrem Kopf auf, aber alles was übrig blieb war dieser Name. „Woher kenn ich diesen Namen nur?", dachte sie verwirrt. Aber sie hatte andere Sorgen als ein unbekannter Name.
Der anfängliche Schock, den sie gehabt hatte, legte sich allmählich und wurde nun von einer Angespanntheit und Angst ersetzt, die sie zuvor nicht gekannt hatte. Sie hatte eine Menge Fragen, aber ihr Instinkt sagte ihr lieber nichts zu sagen.
Es war immer besser abzuwarten. So legte sich, eine für sie unangenehme Stille über den Raum. Sie schaute sich um ohne den Kopf zu drehen, in der Hoffnung, dass sie es nicht merken würden.
Der Raum war primär weiß, ein sehr blendendes Weiß. Nirgends konnte sie eine Tür erkennen, aber sie sah nur die Hälfte des Raumes, da der Stuhl mitten im Raum stand, soweit sie das beurteilen konnte. Das Licht im Zimmer schien allein von den Wänden zu kommen, wahrscheinlich irgendeine neue Technik. Diese Beobachtung wurde dadurch bestätigt, das sie nirgends einen Schatten erkennen konnte.
Sie merkte,dass ihr Herz ziemlich stark pochte, wahrscheinlich wegen all dem Stress, den sie in so kurze Zeit erdulden musste. Sie fragte sich, ob das Alles vielleicht ein Traum war und sie zu Hause in ihrem kuscheligen Himmelbett lag. Sie hatte doch ein Himmelbett, oder? Ein bizarrer Gedanke und es wunderte sie, das sie sich nicht sicher war,ob sie in einem Himmelbett schlief, oder nicht.
„Ist auch egal, jetzt gerade. Ich muss herausfinden wo ich hier bin.”
Real war diese Situation auf jedenfall. Sie biss sich zur Sicherheit auf die Lippe und als sie Blut schmeckte, fühlte sie sich bestätigt. Erklärte aber immernoch nicht, was sie verbrochen hatte, um gefesselt an einem Stuhl von Männern in Kitteln beobachtet zu werden. Sie tat doch keiner Fliege was zuleide. Wie auch mit ihren zierlichen 1.65 m. Sie war zwar gut trainiert, aber weder gewalttätig, noch gefährlich. Während sie stumm und schnell versuchte, den Grund für diese Situation zu erraten, bemerkte sie ein leichtes Blitzen in der rechten oberen Ecke des Raumes. Eine Kamera? Sie schaute genauer hin, konnte aber nichts erkennen. Vielleicht war da ja gar nichts. Die Männer schwiegen immer noch und langsam verlor sie die Geduld. Erst wurde sie hierher verschleppt, jetzt wollte keiner mit ihr reden und alles schauten sie an, als hätte sie zwei Köpfe.
„Wie heißt du? ", fragte Harry plötzlich.
Sie zuckte zusammen und schaute ihn an. Er verzog keine Miene und wenn sie sich nicht sicher gewesen wäre,dass er etwas gesagt hatte, hätte sie gedacht sie halluziniere.
„Wieso", fing sie an, aber er gab ihr eine so harte Ohrfeige mit dem Handrücken, dass sie Blut ausspuckte und einen Zahn gleich mit.
„Regel Nummer EINS: Stellt dir das Personal eine Frage antwortest du unverzüglich nach bestem Wissen und Gewissen", ratterte Harry runter und sah sie dabei an, als hätte sie ihm die Ohrfeige verpasst.
Sie sah noch Sterne und antwortete nicht gleich, also holte er nochmal aus. Sie wollte den Schlag abblocken, aber es kamen Greifarme aus dem Stuhl und hielten sie an Ort und Stelle. Die erste Ohrfeige hatte sie schon hart getroffen, aber die Zweite traf sie wie eine Bombe. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib und versuchte sich aus dem Griff der metallenen Greifarmen zu befreien. Alles was sie erreichte war, dass sie noch eine Ohrfeige bekam. Ihr Kopf pochte von den Schlägen und sie wurde kurz ohnmächtig. Als sie wieder aufwachte stand Harry direkt vor ihr.
„Regel Nummer FÜNF: Widerstand gegen Personal wird bestraft. Kapiert?" sagte er völlig emotionslos und sie nickte träge. Blut füllte die Innenseite ihres Mundes und sie schluckte es herunter, aus Angst das sie noch mehr Schläge einstecken würde, falls sie auf den Boden spuckte. Mit denen war nicht gut Kirschen essen.
„Also?", fragte Harry, sich ein wenig von ihr entfernend. Sie wollte schon ihren Namen nennen, aber da war nichts. Ein unbeschreibliches Gefühl flutete durch sie, als sie nach etwas suchte das immer da gewesen war. Jemand hatte es ihr weggenommen.
„Ich weiß ihn nicht", flüsterte sie ungläubig. Harry nickte zufrieden. Hatten sie ihn gestohlen? Hatten sie ihren Namen gestohlen? Wut durchflutete sie. Sie würden bezahlen. Einen sehr hohen Preis. Dafür würde sie Sorgen. Sie erschrak über diesen Gedanken. Was passierte mit ihr? Sie war eigentlich nicht so.
„Zelle B, erhöhte Sicherheit", wies Harry knapp an und sank im selben Moment mit einem Loch im Kopf zu Boden. Schussgeräusche waren hinter ihr zu hören und sie vergaß ihre Rachepläne sofort und duckte sich erschrocken in ihren Stuhl. Da der Stuhl sie immernoch festhielt,konnte sie nur hoffen und beten.
Als die Männer in Weiß, Maschinenpistolen und Taser, aber auch andere, futuristisch aussehende Waffen hervorholten, schloss sie die Augen. Sie hörte weiterhin normale Schussgeräusche , aber auch ein merkwürdiges Zischen, wie Gas aus einem Behälter. Als keine Geräusche mehr erklangen, öffnete sie vorsichtig die Augen und schloss sie gleich wieder.
Alle Männer mit Kittel waren tot und militärisch aussehende Typen durchsuchten sie. Einer drehte sich um und sah, dass sie wach war und kam mit vorgehaltener Pistole auf sie zu. Er sah ängstlich aus. Er entschuldigte sich und als sie ihn fragen wollte weshalb, er das tat, zog er ihr die Pistole über den Kopf und schickte sie in eine Traum , der hoffentlich besser war als der den sie gerade durchlebt hatte.
Danke an alle die bisher gelesen, kommentiert und gevotet haben. Ihr seid die besten 💜.
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