Gegenwart, London 1935
London 1935, Gegenwart:
"Haben sie die Skarabäen schon aus den Kisten herausgeholt und sie ausgestellt?", fragte Felicia ihre Angestellten des britischen Museums, dessen Führung sie angenommen seit dem Tod des früheren Kurators Mr. Hafez.
Er war auf Reisen in Ägypten gewesen, war aber nie zurückgekehrt. Sie wusste nicht was vorgefallen war, aber es muss schrecklich gewesen sein dort. Felicia war eine Schülerin von ihm gewesen, und Mr. Hafez war ein Ersatzvater für sie, als sie im Alter von acht Waise wurde.
Sie verdanken ihm ihr Leben und widmete ihr ganzes Leben lang der Ägyptologie zu. Er hat immer Stolz gezeigt, wenn sie mal was neues gelernt und erforscht hat.
"Noch nicht, wir waren mit den anderen Antiquitäten zurzeit beschäftigt, aber wir kümmern uns sofort darum, wenn sie möchten!", antwortet ein Arbeiter und wollte schon los, als Felicia meinte:"Es hat keine Eile, ihr könnt das später noch machen, aber es muss zumindest heute erledigt werden."
"Sehr wohl."
Felicia will heute mal woanders sein, nicht hier im Museum, obwohl sie hier arbeiten muss und hier gerne arbeiten tut. Aber gerade ist ihr nach einem Glas Wein und gute Gesellschaft. Vielleicht sollte sie mal ein ihrer Freundinnen besuchen, sie sind zwar keine enge Freundinnen, aber leider sind es ihre einzigen.
Doch Pflichten haben Vorrang und müssen gemacht werden, deshalb kann sie sich nicht Frei nehmen.
In ihrem Büro ging sie die Unterlagen durch, unterschrieb die wichtigen Sachen und stimmte mit einer Unterschrift die Sachen und Notwendigkeiten zu, die auch wirklich nötig sind. Felicia bekam von den ganzen Papierkram einen steifen Nacken. Erst als sie mit allem fertig war, lehnte sie sich zurück und rieb sich den Nacken, löste die Verspannung, die sie quälte.
"Man, ich hasse den ganzen Papierkram, aber was sein muss, muss sein!"
Felicia hat wenigstens alles erledigt und sah wieder bei ihren Angestellten nach und ging dann zur Haupthalle, wo die vielen Kisten dort geliefert wurden und nur drauf warten endlich geöffnet zu werden. Sie griff nach dem Taschenmesser, was sie von Mr. Hafez bekommen hat, und öffnete zuerst den Umschlag der dort lag und las sich die Dokumente durch. Es wurde in der kleinsten Kiste ein seltsames und doch wertvolles Artefakt zugesendet, was viele unbeantwortete Fragen stellte, für die nur sie möglicherweise eine Antwort wüsste.
Neugier packte der jungen Frau und sie bat einen Mitarbeiter die kleinste Kiste zu öffnen. Was er schließlich auch tat und den Deckel entfernte. Felicia sah rein und entdeckte einige Dinge, die hier im Museum ausgestellt werden können und dann sah sie zu den Mann rüber und bat ihn, mit anzupacken und einige der neu erworbenen Schätze auszustellen und sie auf die entsprechenden Säulen zu stellen und die anderen in die Glaskästen rein zu tun.
Selbst als es nach Mitternacht war, war Felicia noch immer im Museum und ging einige Sachen durch, bis sie die Müdigkeit dann doch packte und es an der Zeit war, abzuschließen und zu gehen. Doch vorerst wollte sie nochmal in eins der Kisten schauen, die heute geöffnet wurden. Der eine ließ sie nicht mehr los, löste in ihr ein Herzrasen aus, was sie so garnicht verstand.
Mit langsamen Schritten näherte sie sich der Kiste und sah hinein. Es war sonst nichts drinnen außer eine Kette, in der man sogar was verstecken könnte, da einige der Juwelen ziemlich groß waren.
Und blödsinnigerweise sind diese Juwelen in Wirklichkeit nur aus Glas.
Bunt gefärbtes Glas.
Und doch löst es als einziger ihre ungewöhnliche Neugier aus, so griff sie danach und betrachtet es.
Schön war sie, das musste sie zugeben, aber man kann sie nur als Billigware verkaufen.
Sie wollte sie schon wieder in die Kiste packen, als ein leichtes Ruckeln von ihr ausging, und sie wieder hinsah, es genauer betrachtet.
Und schließlich fand sie es.
Der mittlere Glasstein, der blaue, darin war was drinnen versteckt und Felicia will wissen was es war, so holte sie Schwung und knallte sie auf der Kiste, schlug sie auf. Glas splitterte und flog überall rum, doch das sollte sie nicht interessieren.
Es kam was rausgekullert, schnell griff Felicia danach und hob den Arm, sah sich den neuen Schatz an, der in ihrer Hand lag. Es war ein Amethyst, in Form einer Nachtblume. Diese Form kam ihr bekannt vor, sie sah auf ihren linken Arm.
An Felicias Handgelenk hing ein goldener Armband und es war schön und antik verziert.
Es war ein Erbstück ihrer Familie und daher weiß sie, woher sie ihre Kenntnisse für Ägyptologie hatte, und das sie die nicht nur von ihren Mentor gelernt hatte.
Doch sie hatte immer gewusst, dass was auf ihrem Armband fehlte und genau das hatte sie soeben gefunden.
Die junge Frau setzte den Stein an der fehlenden Stelle und es, wie sie sah, passte wie angegossen. Doch kaum das der Amethyst an Ort und Stelle war, kamen Felicia urplötzlich seltsame und nicht zusammenhängende Bilder in ihren Kopf.
Bilder von altem Ägypten, Theben, sie sah eine tote Frau, die auf einmal verschwand, einen jungen Mann, der gefoltert und mumifiziert wird und dann sah sie zwei schöne Mädchen gleichen Alters, die eine wird auch gefoltert und die andere mit Tränen in den Augen wegrennend.
Die Bilder verschwanden genauso schnell wie sie gekommen waren.
Erschrocken über das, was sie soeben gesehen hat, will sie nur noch eins, nach Hause. So schloss sie schnell das Museum ab und ging, bis sie einen fahrenden Taxi sah und ihn zu sich ruft und sich von dem auch nach Hause fahren lässt.
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