Das Kennenlernen

Nakia, nun stand sie hier, direkt vor ihnen.
Wie der Racheengel stand sie da, deren liebloser toter Blick glich dem Tod wie aus den Bilderbücher. Eine spürbare Gänsehaut drang bei allen hoch, sie konnten sich nicht mehr rühren, so erstarrt schienen alle Anwesenden.
Endlich aber löste sich Felicia aus der Starre und trat zwei Schritte näher. "Was willst du hier?"
Sofort fielen Nakia's Augen auf sie. "Du!", zischte sie auf Ägyptisch. "Du bist also diejenige, die mich wiedererweckt hat?"
Starr blickte die junge Frau die Schwester ihrer Vorfahrin an. "Das sollte nie passieren! Du hättest nicht erwachen sollen!" Diese Worte waren auf ihrer Muttersprache gesprochen.
"Aber ich bin nun erwacht und kann nun endlich meine Rache ausüben."
Felicia starrte sie an. "Rache ausüben?"
"Für das, was du mir angetan hast?"

Was?
"Was soll ich dir denn bitte angetan haben?"
"Das weißt du ganz genau, Asenath!"
Asenath? Ihre Vorfahrin? Hält Nakia sie für ihre Zwillingsschwester?
"Ich bin nicht Asenath."
"Spar dir deine Lügen, Schwester. Ich habe dich durchschaut, ich habe deine Stimme gehört, deine Aura gespürt. DU bist Asenath und wage es ja nicht abzustreiten!"
Nakia schien außer Kontrolle zu sein und glaubte echt, die Frau vor ihr wäre ihr Zwilling.
"Ich bin nicht Asenath. Mein Name ist Felicia Thomas, Kuratorin des britischen Museums in London und die Nachfahrin Asenath's, aber ich nicht Sie!"
Sie lachte, Nakia lachte nur und glaubte ihr wohl weiterhin nicht.
"Ja, ich verstehe deinen Trick. Du willst mir nur weismachen, dass das ganze nur ein Missverständniss sei? Das kannst du vergessen, aber du hast Glück, denn es ist noch nicht soweit!"
Wovon redete sie denn da?

"Was meinst du, noch nicht soweit?", verlangte Felicia zu wissen.
"Da der Vollmond erst gekommen war, muss ich nur noch auf den Neumond warten, erst dann kannst du ins Verderben gehen!"
Der Neumond? Weshalb war der so wichtig?
Nakia lächelte alle an. "Ich wünsche euch allen noch eine schöne Nacht."
Still stand sie da, als eine erneute Sanddüne sie umfasste und sie verschlang, während alle andere wieder den ganzen Sand auswichen.

Als der Sand fort war, schauten sie vorsichtig wieder auf, nur um zusehen, dass Nakia wieder verschwunden war.
"Meine Herren, was war denn das?", wollte Jonathan wissen und trat nahe ans Fenster ran.
"Glaub mir, diese Frage stelle ich mir, seit sie hier aufgetaucht war!", entgegnete Rick und sah sich um, für den Fall, dass sie sich doch hier versteckt hätte.
Evelyn ging zu Felicia und nahm sie schnell in die Arme und Alex fragte seinen Dad aus, was nun getan werden muss, doch ihm fehlte selbst die Antwort auf die Frage.
Ardeth beobachtete die beiden Frauen und überlegte, was er tun kann, um Felicia zu beschützen.
Denn er weiß jetzt, er würde alles für sie tun, ...sogar sterben, wenn es sein musste.

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