Abschied nehmen
Nach einer langen Nacht, wo der Himmel diesmal sternenlos war, war die Zeit des Abschieds gekommen. Die O'Connels packten ihre Sachen und besprachen, wie es nun weitergehen soll.
"Ich glaube, ich werde das, was Felicia mir vorgeschlagen hat zu Herzen nehmen und über unseren Abenteuern ein Buch schreiben", meinte Evelyn, die die Idee mittlerweile sogar mochte und es nicht abwarten konnte, damit anzufangen.
"Ich finde auch, du solltest das machen, aber bitte, unsere Namen nicht erwähnen. Denn sonst könnte ich nie wieder in den Spiegel schauen."
Sie kicherte belustigt und stimmte ihn zu, während sie weiterpackte.
"Alex, hast du die Jacke, wenn wir wieder in London sind, wird es sehr kalt dort sein?"
"Ich glaube, ich habe sie hier irgendwo", antwortete er und suchte untern Bett und rief, "Ich hab sie" und hob es hoch, um es zu ihnen zu zeigen.
"Hach, endlich weg aus Ägypten, weg von Flüchen, weg von Mumien und weg von Tod!", stöhnte Jonathan befreit, doch er wird von Rick schief angesehen. "Ähh, Jonathan, Tod gibt's überall, man kann nicht vor ihn weglaufen."
"Stimmt wirklich, der Tod lauert überall", stimmte seine Frau ihn zu.
"Ja, aber meiner wird zum Glück nicht hier sein!" Jonathan stand auf und ging dann raus, verließ das Zimmer und ließ die dreiköpfige Familie, die dann, kaum dass er weg war, anfing belustigt zu lachen.
Dieser Jonathan, da wundert man sich gar nicht.
Lange, bevor der Fliege Startbereit war, stand Felicia am Flughafen und wartete auf die O'Connels, die bald würden eintreffen. Doch solange sie wartete, unterhielt sie sich noch ein wenig mit der Frau am Stand, von die sie eine schöne Kette abkaufte, die ihr so gut gefiel. Es war darauf Isis abgebildet und mit ihr eine handgeschriebene Inschrift, die sagt, sie solle ihr Glück in der Liebe und Fruchtbarkeit wünschen.
Sie bedankte sich bei der Frau und wollte sich abwenden, nachdem sie noch, "Auf Wiedersehen" sagte, da sah sie auch schon Ardeth vor sich, der sie stumm und neutral ansah.
"Du wirst also wirklich gehen?", fragte er, als er begriff, dass es ihr Ernst war.
"Ja", bestätigte sie und nickte. "Ich muss zurück und mich um das Museum kümmern. Sie brauchen mich und ich habe solange gefehlt."
"Aber du solltest mittlerweile wissen, wo dein Platz ist" erinnerte er sie indirekt daran, dass sie ägyptisches Blut in sich trägt und deshalb nicht gehen sollte.
"Aber ich muss gehen", machte sie ihn deutlich klar. "Mein Ziehvater würde wollen, dass ich das Museum weiterleite wie gehabt. Ich kann ihn nicht enttäuschen."
"Du kannst nur jemand enttäuschen, wenn derjenige noch am Leben wäre, aber das ist er nicht mehr. Du solltest nicht das tun, was für ihn richtig ist, sondern etwas tun, was für Dich richtig ist."
Über diese Worte hatte sie ehrlich noch nie nachgedacht, aber etwas hielt sie davon ab zubleiben, aber was war es? Die Angst? Möglich, denn sie könnte diesen schönen Mann nicht in die Augen sehen, ohne in diese zu versinken. Sie könnte es nicht, denn sonst würde sie wiederholt alles falsch machen oder es in etwas falsch hineininterpretieren, was nicht existiert.
Die O'Connels trafen ein und redeten noch ein wenig mit Ardeth, der sich dann verabschiedete. Alle stiegen ein, alle, außer Felicia. Sie blieb stehen und sah Ardeth an und wusste nicht weiter.
Ihn erging das genauso, deshalb sagte er nur, er müsse wieder zu seinen Volk. Traurig sah sie runter und murmelte etwas, was sich so anhörte wie, "Ja ich weiß, die Pflicht ruft" und wollte sich mit einem Tschüss abwenden, doch Ardeth griff nach ihrer rechten Hand und küsste diese sanft. Sein Kuss war ganz heiß und ging ihr unter die haut und ließ ihr Herz rasend schlagen, bis sie glaubte, es würde auf einen Schlag stillstehen.
Felicia wusste keine Erwiderung zu dieser sanften Geste und streckte sich stattdessen, um ihn auf die Wange zu küssen, die auch ganz warm war und nach süße Gewürze schmeckte.
Kaum löste sie sich von seiner Wange und wollte sich abwenden, da hob er seine Hand, legte sie auf ihrer Wange und zog sie zu einen sanften, aber verzweifelten Kuss heran, den sie ebenso sehr verzweifelt erwiderte.
Im Hintergrund hörte man "Och, Bitte!", was sie ignorierten und sich weiter küssten, bis es für Felicia an der Zeit war, ins Flugzeug zusteigen.
Sie löste den süßen Kuss und wandte sich ab, ohne ihn nochmal anzusehen, doch sie spürte seinen intensiven Blick hinter sich und drehte sich dann doch nochmal um, um ihn noch ein letztes mal anzusehen, bevor sie dann sich abwandte und ins Flugzeug stieg, der sie lautstark fortbrachte von dem Ort, wo sie das Geheimnis ihrer Familie gelöst hatte, den Bruder ihrer Vorfahrin kennenlernte und dort einen Mann begegnete, der mehr für sie war, als ein Helfer und Freund.
Er war der erste Mann, für den sie das erste Mal was fühlte.
So, das Ende rückt immer näher und näher.
Ich find's auch ganz traurig, aber hey, abwarten, es kommt noch ein Kapitel heute
Also dann, bis nachher!
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