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Alle halten mich für verrückt, weil ich davon überzeugt bin, dass Conny noch lebt.

Aber sie irren sich. Ich bin nicht verrückt. Und je häufiger ich sie mit ihren sanften, beruhigenden Stimmen auf mich einreden höre wie auf ein unvernünftiges kleines Kind oder einen senilen Alten, je öfter ich ihnen in die mitleidigen Gesichter blicke, desto wütender machen sie mich. Es ist verzweifelte, hilflose Wut. Eine von der Art, wie sie einem unwillkürlich die Tränen in die Augen treibt, weil man weiß, dass man im Recht ist und dennoch nichts gegen das Unrecht ausrichten kann.

Weil ich weiß, dass Conny nicht tot ist, wie sie mir einzureden versuchen, sondern etwas noch Schlimmeres geschehen sein muss. Doch egal was sie sagen, ich bin wild entschlossen, meine Freundin wiederzufinden.

Es gießt nun bereits seit Wochen fast durchgehend wie aus Eimern, und das mitten im Sommer. Lediglich an meinem Geburtstag vor knapp zwei Wochen hatte sich der Regen für kurze Zeit verzogen und es gab ein paar Stunden zarten Sonnenschein, fast so, als wäre die Sonne ein Vorzeichen gewesen, ein böses Omen – eine Warnung.

Auf der Straße unter mir sammeln sich braune Pfützen. Die Bäume im Garten biegen sich im Wind und ihre Äste schlagen wild um sich. Die Fensterläden im Erdgeschoss krachen erbarmungslos gegen die pastellgelben Außenwände des Mietshauses. In der Ferne durchzuckt ein Blitz den dunkelgrauen Himmel. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, es sei November und nicht August. Die Straße ist wie ausgestorben.

Es ist jetzt fast zwei Wochen her, seit das schlimmste Erlebnis meines Lebens passiert ist. Seltsamerweise kommt es mir sehr viel länger vor. Zwölf Tage. Gefühlt sind es mindestens zehnmal so viele. Wenn etwas Schlimmes passiert, geschieht was Eigenartiges mit der Zeit. Irgendwie bleibt sie stehen und läuft zugleich schneller, dehnt sich aus. Auf einmal ist Zeit nicht mehr linear.

Und die Welt dreht sich einfach weiter, als würde sie überhaupt nicht merken, dass etwas Entscheidendes fehlt, dass etwas schiefläuft.

Oder vielleicht kümmert es sie auch einfach nicht.

Es war der Tag vor meinem achtzehnten Geburtstag. Wir machten Pläne für den Abend. Auf dem Stadtfest wollten wir in meinen Geburtstag reinfeiern.

»Es ist schließlich dein Achtzehnter«, hatte Conny empört gerufen, als ich absagen wollte. »Der wichtigste Tag im Leben eines Heimkindes! Ab morgen bist du endlich frei, es wäre eine Schande, diesen Tag nicht ordentlich zu feiern!«

Ich hatte über ihren Enthusiasmus, den ich so gut kenne und gleichzeitig liebe und hasse, gelacht und schließlich zugestimmt. Wir hatten uns am Abend schick gemacht und das Heim verlassen. Wir hatten getrunken und getanzt ... Und plötzlich hört meine Erinnerung auf – und setzt erst am nächsten Tag wieder ein. Conny ist fort und in meiner Tasche nur ein Zettel mit kryptischen Nachrichten.

Die offizielle Version der Geschichte lautet, dass sie in jener Nacht von der Klippe gestürzt sei. Ich stand womöglich dabei und habe alles mit angesehen, was auch erklären soll, warum ich nun unter Schock stehe und das Geschehene nicht wahrhaben will. Ein Trauma.

Im Meer fand man am nächsten Tag ihre Tasche. Alles spricht dafür, dass diese Version der Geschichte stimmt, und trotzdem bin ich nicht bereit, sie zu glauben.

Conny lebt. Es muss einfach so sein.

Ich öffne die kleine Schublade an meinem Schreibtisch und ziehe den zerknitterten Einkaufszettel hervor. Meine Finger zittern ein wenig, als ich ihn auseinanderfalte und zum gefühlt millionsten Mal die wenigen Worte lese, die auf seiner Rückseite stehen. Sie wurden in Eile hingekritzelt, die Schrift ist krakelig und wirkt irgendwie fremd auf dem dünnen Papier. Trotzdem kann ich erkennen, dass es meine eigene Handschrift ist, und wie jedes Mal, wenn mir diese Tatsache bewusst wird, jagt mir ein eisiger Schauer über den Rücken.

Ich habe das geschrieben. Ganz sicher. Wie kann es dann sein, dass ich mich nicht daran erinnere? Dass ich mich an nichts erinnere, was an diesem Abend geschehen ist?

Mein Magen verkrampft sich, während mein Blick über die drei kurzen Zeilen gleitet.

Blitz.

Klippe.

War das Magie?

Mehr nicht. Ich wende das Papier in meinen Händen hin und her und werde nicht schlau aus den Worten, die ich selbst aufgeschrieben habe. Ich suche nach einem weiteren Hinweis, nach irgendwas, aber ich werde nicht fündig. Außer den paar wenigen hingeschmierten Fetzen, die keinen Sinn ergeben, und der Liste aus gekauften Drogerieartikeln auf der Vorderseite hat der Zettel nichts zu bieten. Natürlich nicht. Inzwischen hatte ich das Ding oft genug in der Hand, und würde darauf noch irgendwas Sinnvolles stehen, hätte ich es längst gefunden.

Ein leises Klopfen löst mich aus meinen Gedanken und schnell lasse ich den Zettel wieder in meiner Schublade verschwinden. Eine Sekunde später ertönt Dagmars warme Stimme durch die geschlossene Tür.

»Mina, bist du da?«

»Klar, komm rein.« Ich schiebe die Schublade zu und wende mich ab. Einen Moment später wird die Tür geöffnet und meine neue Mitbewohnerin steckt ihren dunklen Lockenkopf durch den Spalt.

»Ich fahr noch mal schnell einkaufen, brauchst du was?«

Ihr Blick huscht kurz über das Chaos in meinem Zimmer und die Umzugskartons, die noch immer gepackt hier herumstehen. Seit über einer Woche wohne ich jetzt hier, und bisher habe ich nichts unternommen, um mich häuslich einzurichten. Ich muss nicht Gedankenlesen können, um zu kapieren, dass sie sich Sorgen um mich macht. Innerlich nehme ich mir vor, mich heute Abend endlich mal darum zu kümmern, immerhin sind es nicht besonders viele Kisten. Das Auspacken und Aufräumen sollte in zwei Stunden erledigt sein.

»Ich brauch nichts, danke.« Ich werfe einen kurzen Blick auf die Uhr. »In einer Stunde muss ich auch schon los. Schade, dass du heute freihast. Wäre irgendwie leichter, wenn ich schon jemanden kennen würde.«

»Ich glaube, wir würden uns da sowieso nicht zu Gesicht kriegen«, entgegnet sie. »Aber du brauchst nicht nervös zu sein, die Leute sind alle supernett, auch in der Küche. Ehrenwort!« Sie kreuzt zwei Finger vor ihrem Gesicht.

»Na gut.« Ich zwinge ein schiefes Lächeln auf meine Lippen. »Danke noch mal. Dafür, dass du mir den Job besorgt hast, meine ich.«

»Na ja, es ist nicht unbedingt die Traumkarriere, die du dir wahrscheinlich vorgestellt hast.« Sie grinst. »Aber vermutlich besser als nichts.«

»Allerdings.« Ich seufze und erhebe mich vom Stuhl. Die Rollen hinterlassen ein kratzendes Geräusch auf den Dielen. »Die staatlichen Förderungen in allen Ehren, aber besonders große Sprünge kann man davon nicht machen.«

»Wem sagst du das!«

»Außerdem kriege ich so zumindest schon mal ein bisschen was vom Klinikflair ab.« Es dauert zwar noch eine Weile, bis ich mit meinem Medizinstudium starten kann, trotzdem hoffe ich, dass ich durch den Minijob in der Krankenhausküche schon mal ein paar Einblicke in den Klinikalltag bekomme.

»Ich weiß ehrlich nicht, ob das was Gutes ist.« Dagmar runzelt die Stirn. »Am Ende schreckt es dich eher ab und du überlegst dir das mit deinem Studium doch noch mal anders.«

»Ganz sicher nicht.«

»Wenn du willst, kann ich dich auch fahren, dann musst du bei dem Dreckwetter nicht bis zur Bushaltestelle laufen.« Sie wirft einen skeptischen Blick zu meinem Fenster, gegen das noch immer der Regen trommelt. »Ich treffe mich nur vor der Arbeit noch mit einer Freundin und komm nach dem Einkaufen nicht mehr nach Hause, wir müssten also gleich los. Du könntest ja in der Cafeteria warten, bis deine Schicht anfängt.«

Ich winke ab. »Ist schon in Ordnung, wirklich. So weit ist es ja nicht.«

»Na gut, wie du meinst. Falls du doch noch was brauchst, schick mir eine kurze Nachricht, dann bring ich es dir nach meiner Schicht mit. Ansonsten viel Spaß bei deinem ersten Tag als neue Catinulogin.«

»Catinulogin?« Ich runzle die Stirn.

»Du weißt schon, von lateinisch Catinus wie ...«

»... Teller.« Ich lache. »Verstehe. Ja, das klingt irgendwie sehr viel wichtiger als Spülhilfe, das merke ich mir.«

»Hey, angeblich ist es von der Tellerwäscherin bis zur Millionärin nur ein kleiner Schritt!«

»Das glaube ich erst, wenn ich es selbst erlebt hab.«

Dagmar winkt zum Abschied und verschwindet aus der Tür. Und ich fange an, mich für meinen neuen Job fertig zu machen.

Eine Stunde später kämpfe ich draußen gegen den Sturm an. Der Regen hat mir nicht den Gefallen getan aufzuhören, ganz im Gegenteil. Wenn das überhaupt noch möglich ist, hat er eher noch an Fahrt aufgenommen. Nach wenigen Minuten ist mein Schirm bereits zu nichts mehr zu gebrauchen, die Streben sind gebrochen und ich werfe ihn in den nächsten Mülleimer. Die Tropfen schlagen mir nun hart ins Gesicht, und obwohl ich renne, bin ich völlig durchnässt, als ich endlich an der Bushaltestelle ankomme. Das winzige Dach über dem Glashäuschen richtet gegen das Wetter überhaupt nichts aus, und als der Bus endlich kommt und ich zwanzig Minuten später an der Klinik aussteige, bin ich kein Stückchen trockener, dafür aber komplett durchgefroren.

Das fängt ja wirklich super an.

Bibbernd betrete ich das Krankenhaus und lasse mir von dem Mitarbeiter an der Anmeldung den Weg zur Küche beschreiben. Dagmar hatte nur zum Teil recht. Natürlich ist die Stelle als Spülhilfe nicht der Höhepunkt meiner Karrierewünsche, aber ich hätte es auch schlechter treffen können. Außerdem ist es gar nicht so einfach, einen Minijob zu finden, der sich mit der Schule vereinbaren lässt. Zusammen mit dem BAföG und dem Kindergeld wird es sich so ganz gut leben lassen, und mehr erwarte ich erst mal überhaupt nicht.

»Hey, du musst Mina sein«, begrüßt mich eine Frau mittleren Alters, als ich in den Raum linse, hinter dem ich die Küche vermute. Sie hat helle, fast durchscheinende Haut, hellblondes Haar, das unter einer durchsichtigen Plastikhaube hervorblitzt, einen silbernen Ring in der Nase und unzählige Sommersprossen im Gesicht. Um ihre Augen liegen feine Lachfältchen, was sie mir direkt sympathisch macht. »Ich bin Emilia. Dagmar hat total viel von dir erzählt! Komm erst mal rein, du bist ja komplett durchnässt!«

»Ja, das Wetter ist die Hölle«, entgegne ich. Ich schiebe mich in den Raum, der sich als Lagerraum für Lebensmittel entpuppt, und verkneife mir die Frage, was Dagmar so alles erzählt haben könnte – immerhin kennen wir uns erst ein paar Tage.

»Du kommst aus Gertrudis, oder?«, fragt Emilia, und somit erübrigt sich die Frage. Irgendwie ist dieses Detail immer das, was die Leute am meisten interessiert. Sie öffnet eine weitere Tür und bedeutet mir, ihr zu folgen.

»Ja«, sage ich, während ich ihr einen kurzen Flur hinterherlaufe, bis wir an einer weiteren Tür ankommen. »Ich habe aber jetzt ein Zimmer in einer WG, seit ein paar Tagen. Dagmar ist meine Mitbewohnerin.«

Emilia öffnet die Tür und bugsiert mich in eine Art Kleiderkammer.

»Dagmar ist eine Nette. Da hast du Glück gehabt. Welche Größe hast du? Vierunddreißig?« Sie mustert mich prüfend.

»Sechsunddreißig«, sage ich, und Emilia beginnt auf einem der Regale nach den passenden Klamotten zu wühlen.

»Und, wie war das so?«, fragt sie über ihre Schulter hinweg. »Ich meine, in Gertrudis aufzuwachsen. Man hört ja die schlimmsten Horrorgeschichten aus dem Heim.«

»Ach, echt? Was für Horrorgeschichten hört man denn so?«

Endlich hat sie gefunden, was sie sucht, dreht sich wieder zu mir herum und drückt mir einen Stapel weißer Kleidung in die Hand.

»Na ja, das Übliche eben.« Sie zuckt die Achseln. »Wahrscheinlich die gleichen Gruselstorys, wie sie über alle Waisenhäuser erzählt werden. Sorry, ich wollte nicht übermäßig neugierig sein, wenn ich dir zu aufdringlich bin, sag es einfach. Ich weiß, dass ich immer zu viele Fragen stelle. Aber das ist ziemlich spannend. Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der dort aufgewachsen ist.«

»Ist schon in Ordnung. Es war ... okay, denke ich. Die Leiterin konnte ein ziemliches Biest sein, und wahrscheinlich war es ein bisschen einsamer als mit einer echten Familie, aber irgendwie haben wir uns schon alle unsere Nische gesucht. Ich meine, man hat immer Freunde um sich. Das ist auch irgendwie schön, oder?«

Ein schmerzhafter Stich zuckt durch meine Brust, als ich erneut an Conny denken muss. Mich fröstelt noch ein wenig mehr, und unwillkürlich verschränke ich die Arme vor der Brust.

»Das kann ich mir vorstellen.« Emilia lächelt und wir verlassen den Raum wieder. »Jedenfalls schön, dass du hier gelandet bist! Dagmar hat auch erzählt, dass du nach dem Abitur Medizin studieren willst. Da bist du ja immerhin schon mal an der richtigen Stelle, vielleicht kannst du ein paar Kontakte knüpfen. Umziehen kannst du dich übrigens dort drüben.« Sie zeigt auf eine weitere Tür. »Wenn du deine nassen Klamotten über die Heizung hängst, sind sie vielleicht nach deiner Schicht schon wieder trocken. Du kannst deine Tasche in einem freien Fach in einem der Spinde verstauen, danach kommst du zu mir in die Küche. Einfach den Flur wieder zurück, die letzte Tür links, gegenüber der Speisekammer. Wir können dann gleich anfangen, das Essen zu verteilen.«

Ich bedanke mich und verschwinde in die Garderobe. Dort schäle ich mich aus den nassen Klamotten, die mir inzwischen wie eine zweite Haut am Körper kleben. Ich gehe zu dem kleinen Waschbecken in der Ecke und versuche mich notdürftig mit ein paar Blättern Handtuchpapier abzutrocknen, bevor ich in die frische Arbeitskleidung schlüpfe.

Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass sich mehrere weißblonde Strähnen aus meinem Zopf gelöst haben, und ich öffne ihn. Mein Haar ist immer noch nass und fällt mir wie frisch gekochte Spaghetti bis zu den Schultern. Ich binde es neu und stopfe den Zopf unter die dünne Plastikhaube, die bei meinem Arbeitsoutfit dabei ist.

Die riesigen schwarzen Augen, die in meinem blassen Gesicht so deplatziert wirken, lassen mich immer aussehen wie eine Figur aus einem Tim-Burton-Film – ein Eindruck, der durch die vom Regen leicht verschmierte Wimperntusche und die komplett weißen Klamotten jetzt noch verstärkt wird. Notdürftig wische ich mit einem der Papiertücher die dunklen Ränder unter den Augen weg, dann wende ich mich ab und mache mich auf den Weg zur Küche.

Eine Viertelstunde später hat mich Emilia sämtlichen anwesenden Mitarbeitern der Krankenhausküche vorgestellt und ich versuche krampfhaft, mir alle Namen zu merken. In Zweiergruppen machen wir uns auf den Weg, das Abendessen auf den einzelnen Stationen zu verteilen. Ich bin froh, dass Emilia mich unter ihre Fittiche genommen hat und ich sie begleiten darf. Gemeinsam schieben wir den Geschirrwagen durch die Innere, klopfen an jedem Zimmer und bringen den Patienten die mit Frischhaltefolie bedeckten Teller. Emilia trägt ein Klemmbrett mit einer Liste bei sich und hakt die Namen ab, während ich das Essen verteile. Ein paarmal müssen wir den leeren Wagen zurück zur Küche schieben und neu beladen, nach einer knappen Stunde sind wir mit der Ausgabe fertig.

»Traust du dir zu, das Einsammeln allein zu übernehmen?«, fragt sie mich, als unsere erste Runde beendet ist. Sie streckt den Arm aus und wirft einen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. »Wir können schon wieder von vorn starten, die gleiche Runde, einfach das leere Geschirr wieder abholen. Dann bringst du den Wagen zur Küche zurück. Ich geh schon mal vor und fange mit dem Spülen der Töpfe an.«

»In Ordnung«, sage ich. Emilia verschwindet und ich schiebe den leeren Wagen zurück zum ersten Zimmer der Station, wo ich mit meiner Runde von vorn anfange. Der zweite Durchgang geht schneller, weil ich das Geschirr stapeln kann und nicht zwischendurch in die Küche muss, um Nachschub zu holen. Um kurz nach sieben habe ich schon die Hälfte meiner Tour geschafft. Erleichtert stelle ich fest, dass die Zeit hier wie im Flug vergeht. Auch wenn es nicht mein Traumjob ist, wie Dagmar richtig bemerkt hat, ist das hier wirklich leicht verdientes Geld.

Nur kurze Zeit später bin ich beim letzten Zimmer der Station angekommen. Dort ist eine ältere Dame untergebracht, die zuvor geschlafen hat. Ich öffne die Tür und trete in den Raum, doch die Patientin ist nicht mehr allein. An ihrem Bett sitzt ein Mann und liest aus einem Buch vor, doch als er hört, dass ich den Raum betrete, verstummt er. Im ersten Moment denke ich, dass sie Besuch bekommen hat, dann jedoch registriere ich die blaue Pflegekleidung am Körper des Mannes.

Und dann dreht er sich zu mir herum. Sein dunkler Blick bohrt sich in meinen und ich erstarre.

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