Verständnis

Es war komisch, mich von jemand trösten zu lassen, den ich kaum kannte. Aber irgendwann versiegten meine Tränen und ich konnte mich wieder beruhigen. Legolas hat die ganze Zeit meine Schulter gerieben und zwischen durch beruhigende Worte auf elbisch gesprochen.
Ich fühlte mich befreiter, nicht mehr so zugestopft mit Emotionen, die sich angefühlt haben wie 30 Menschen in einem engen Aufzug.
Die Hand, die auf meiner Schulter lag, war weg und strich mir stattdessen flüchtig über die gerötete, nasse Wange.
"Es war eine schwere Reise für dich, das sieht man dir an", sagt Legolas mit sanfter Stimme, "aber es lohnt sich, da du ein Ziel vor Augen hast und für die kämpfst, die du liebst."
Das gesagte ließ mich aufblicken, hoch in sein schönes Gesicht und ich sah Verständnis in seinen blauen Augen. Er verstand mich also doch?
Ich dachte, ich wär jetzt nun alleine auf der Welt, nun da die Zwerge und Bilbo nicht mehr bei mir sind?
"Ich habe angst", gab ich nun endlich nicht nur mir, sondern auch jemand anderen preis. "Angst zu versagen, angst zu sterben, aber am meisten hab ich angst die zu verlieren, die ich liebe."
Seine warmen Fingern strichen mir weiterhin über die Wange und trocknen sie, bevor er eine Strähne meines offenen Haares hinters Ohr legte.
"Ich verstehe dich, denn ich lebe selbst mit der angst, die zu verlieren, die mir sehr am Herzen liegen. Und doch kämpfe ich bis zum Tode gegen jeden, die versuchen mir weh zutun", machte er mir klar. Die Hand verließ mich und ich bekam mit, dass er mir Luinion hinhielt, ich nahm ihn an mich und drückte ihn fest an meinen Körper. Legolas wandte sich ab, um zu Tauriel, die nicht weit weg stand, zu gehen, blieb aber nochmal stehen, sah wieder zu mir zurück und sagte dann noch:"Ich sehe dir an, dass dir das Leben aller wichtig ist. Besonders für den deines Jungen."
Und dann ging er. Ließ mich mit Luin allein.

Ich vernahm nur noch das Jubeln der Menschen und weiß sofort, dass Bard zurückgekehrt war und ihn für seinem Sieg gegen den Drachen gefeiert wurde. Doch was noch so alles passierte nahm ich nicht mehr wahr, da ich nur noch Augen für einen wertvollen, kleinen Jungen habe, der mir viel bedeutete. Den ich von Herzen liebe.
Wie mein Eigen.

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