Opfer und Legolas's Güte
Legolas.
Er war gekommen.
Sein Blick verhieß nichts gutes. Abscheu, Wut und Rache für das, was Bolg ihn letztens angetan hat. Und das muss schon was heißen, durch Bolg hat er sein erstes Nasenbluten bekommen, was sein Ego sehr angeknackst. Und das kann er nicht auf sich sitzen lassen, so hat er einen Grund, Gerechtigkeit auszuüben und seine Würde wieder zu erlangen.
Legolas kam näher und näher, knurrte dann an Bolg gewandt:"Lass die Frau los!" und zog dabei Orcrist.
Bolg wandte sich wieder mir zu und meinte nur widerlich schnurrend:"Auf DICH komme ich zurück, DANN haben wir unseren Spaß!"
Er schmiss mich zur Boden, ich landete hart und hielt mir den Hals der so scheiß weh tat. Keuchend und hustend rang ich nach Luft und versuchte wieder zu mir zu kommen, aber irgendwie kann ich das nicht.
Konnte nicht aufhören zu husten, es dauerte lange, bis ich wieder normal atmen konnte. Aber zumindest konnte das wieder, doch ich sollte mich ausruhen. Ich versuchte aufzustehen, doch ich knickte wieder ein. Mir wird schwarz vor Augen, mein Kopf schmerzt und schwirrt, so langsam verliere das Bewusstsein.
Ist es das Ende meiner Reise? Kehre ich wieder nach Hause?
Zu meine Eltern, meiner Schwester, unser Kater?
Wieder im Textilhaus arbeiten und meine Hobbys weiter leben?
Und meine Freunde wiedersehen?
Die Schwärze wird dichter, nahm mich mit, wieder zurück nach Hause. Bevor ich dahinschwand, war nur noch ein Gedanke vorhanden.
Meine Mama.
Alles brummte, mein Körper zitterte vor Kälte, doch ich wurde gehalten von Arme, die mir diese angenehme Wärme gaben. Die Schwärze schwand so langsam und meine Augen konnten auch endlich reagieren und öffneten sich blinzend.
"Mama", hauchte ich, endlich froh wieder zu Hause zu sein, lächelte und sah auf, doch das Lächeln, was mir noch im Gesicht stand, verschwand, als ich sah, dass es nicht meine Mutter war, die mich hielt.
Es war Legolas.
Ich bin immer noch im Mittelerde? Nein, das ist nicht wahr?
Das kann einfach nicht wahr sein? Wieso?
Wieso bin ich nicht zu Hause? Ich will nach Hause!!!! Zu meiner Familie!!! Zurück in meiner Welt!!! Zurück in die Arme meiner Mama!!!
Meine Augen brannten, ich konnte nicht mehr. Ich schluchzte und brach in Tränen aus, die mir unaufhörlich über die Wangen laufen und krallte meine zittrigen kalten Hände an seinem Gewand, während er mich fester an sich drückt und mir über den Kopf streichelte. Mein ganzer Körper zitterte ununterbrochen und das nicht nur vor Kälte. Auch wenn mich Legolas hielt, so fror ich dennoch. Und das schien er wahrzunehmen, denn er drückte mich näher an sich heran und strich mir jetzt übers Haar, während er immerzu auf Elbisch versucht mich zu trösten. Zwischendurch sprach er auch verständliches wie "Ist schon gut" "Ich bin hier" "Du bist in Sicherheit", doch ich konnte an nichts anderes mehr denken als an meiner Familie und dass ich sie vermisste.
Ich musste husten vor lauter Weinen und es tat weh, mein Hals war wund und plötzlich erinnerte ich mich wieder, was erst kürzlich passiert war.
Bolg war hier und wollte ...
Verdammt, mein Magen verknotet sich, mir wird auf einmal so übel und es steigt den Hals hoch.
Scheiße, ich glaube, ich muss kotzen.
"Legolas, ich...mir...hghn...ghm!" gebe ich von mir, versuchte mich aus seine Armen zu befreien. Er versteht und lässt mich los, damit ich zur Klippe rüber kriechen konnte. Dann kam auch wirklich alles raus. Es kam nicht wirklich was raus, nur Flüssigkeit, da ich die letzte Zeit nichts mehr gegessen hatte. Legolas hält mein Haar zurück, damit es nichts abbekommt und strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken, bis es mir wieder besser geht und ich nur noch leicht spuckte.
Na toll, ausgerechnet vor einen hübschen Jungen mache ich mich zum Affen! Geht's noch peinlicher?
"Ist schon gut" sprach Legolas beruhigend auf mich ein, strich mir noch immer über den Rücken. Als ich mir sicher war, das alles raus ist, richtete ich mich wieder auf und lehnte mich ein bisschen an ihn. Er legte seinen Arm um meine Schultern, die Hand lag auf meinen Arm und sein Daumen strich mir verstehend darüber.
Besorgt sah er mich an, fragt:"Geht's wieder?" und lehnt seine Stirn an meiner Schläfe, die eine wohlige Wärme auslöst und mir das Gefühl gab, wieder eine Familie zu haben. Doch so ist das leider nicht, ich will nichts anderes als wieder bei meine Eltern und meiner Schwester zu sein. Oder wieder zumindest bei Bilbo, Gandalf, Luin und Dúath sein.
Ich nickte, krächzte leicht, da meine Stimme noch hin war:"Schon, aber ich will wieder zu den anderen. Ich bin allein."
Der letzte Satz hat eine Träne aus meinen Auge gelöst und lief mir die Wange runter, die Legolas wegwischt, dann meine beiden Arme sachte packte, mich vorsichtig hochhob und mir verstehend sagt:"Ich verstehe dich. Ich bringe dich zu Gandalf. Er ist bei Thorin und den anderen."
"Ist ein Hobbit auch bei ihnen?", fragte ich nach und sah auf, er nickte und ich verstand. Thorin ist auch schon tot. Ich habe versagt, wollte zumindest ihn retten. Aber ich bin nichts weiter als eine Versagerin!
Wieder brach ich in Tränen aus und vergrub das Gesicht in meine Händen.
Was ist nur los mit mir?
Ich wollte nur helfen und dann passiert sowas. Ich bin zu nichts zu gebrauchen!!!
Eine warme sanfte Hand legt sich um meinen Nacken und zog mich an einen warmen Körper, das in weiches Leder steckt, woran sich meine Hände dann festkrallten, während ich nur so zitterte vor Verlust, Kälte und Schmerz. Verkrampft und trocken schluchzte ich, es flossen keine Tränen mehr, aber die Trauer war noch aktiv und zerreist mir das Herz.
"Shhh," machte Legolas, wog mich sachte und streichelt mir über den Nacken. "Schon gut. Bald wird es wieder besser werden."
DAS sagt sich so leicht! Im Film waren es nur Charaktere aus Filmen und Bücher, aber die Realität ist anders, trauriger, Angst einjagend und doch hat sie auch seine schönen Seiten. Doch viele wunderschöne Seiten habe ich nicht mitbekommen.
Alle, die ich versucht habe zu retten sind tot. Doch es muss leider so sein, es ist Schicksal. Und ich muss die muss die Geschichte so laufen lassen, wie es vorherbestimmt ist. Es ist leider so, auch wenn es mir kein bisschen gefällt.
Schniefend griff ich nach meiner Tasche und suchte eins der kleinen Fläschchen, gegen die schlimmen Schmerzen am meinen Hals.
"Suchst du die hier?" ertönte Legolas Stimme, er hielt ein kleines Fläschchen hoch und ich sah sie mir genau an. Deren Inhalt war lila und somit anders, weil die anderen hauptsächlich grün- oder gelblich waren.
Bevor ich lesen konnte was da stand, öffnete er das Fläschchen und tröpfelte sich was auf seine Fingern, dann gab er mir das Fläschchen und meinte zu mir:"Du wurdest schwer gewürgt und hast bestimmt schlimme Blessuren am Hals. Die müssen noch behandelt werden."
Muss wohl so sein, denn meine Hals tut sogar beim schlucken weh. Es ist ziemlich wund und ich habe furchtbaren Durst, muss unbedingt was trinken, aber ich könnte nicht einen Schluck runterbekommen, ohne dass es mir wieder herauskommen würde.
Leicht zitterig hob ich meine Arme und zog vorsichtig, obwohl es scheiß weh tat, den Rollkragen runter und gebe somit meinen kompletten Hals frei. Zischend zog Legolas die Luft ein, sieht sich bestimmt die entstandenen Würgemale an und berührte sie kaum spürbar.
"Widerliches Pack! Und was Bolg dir beinahe angetan hätte, ist geradezu abscheulich und widerwärtig. Sowas reines und schönes sollte nicht beschmutzt werden!"
Verdutzt starrte ich ihn an. Schön? Hatte er eben gesagt, ich sei schön?
Vorsichtig trug er die Salbe auf, doch mein Hals schmerzte noch immer. Der Geruch dieser Salbe erinnert mich an Blumen, die verströmen auch so einen intensiven Duft.
Als Legolas fertig war, hob ich vorsichtig den Rollkragen wieder hoch, während der Elb alles wieder einpackte und mir dann die Tasche zurückgab, die ich mir umlegte.
"Danke", bedankte ich mich bei ihm. "Dafür, dass du mich gerettet hast. Und dich um mich gekümmert hast."
Legolas lächelt mir aufmunternd zu, legte einen Arm um meine Schultern und sagte:"Komm, ich bringe dich zu Gandalf."
Und wir beide verließen den Ort, wo ich Opfer einer versuchten Vergewaltigung wurde.
Traurig, was ihr beinahe geschehen ist, nicht wahr?
Und Legolas, wer will ihn nicht gerne, wenn es ihn wirklich gäbe, heiraten oder ihn zumindest als festen Freund!
Findet ihr ihn auch so sweet?
LG
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