Le melui, vanima nín
Noch immer musste ich Celegner hinterherrennen, der meinen Arm einfach nicht loslassen will, selbst wenn der mir schon wehtut. Erst hinter einem Felsen, ließ er mich los. Ich hielt mir den schmerzenden Arm, der glücklicherweise nicht mein Kampfarm war, denn sonst wäre ich in Schwierigkeiten und schneller weg als Fliegen die von einer Fliegenklatsche erwischt wurden.
"Aua, ernsthaft? Sind sie total wahnsinnig geworden?", rege ich mich über ihn auf, der sich immer noch umsah.
"Hört ihr mir denn überhaupt z...", bevor ich den Satz zu Ende sprechen konnte, legte er einen Finger auf meinen Mund und meinte dann zischend:"Seit still!"
Ich schwieg nun auch, lauschend, versuchte zu hören, ob man uns vielleicht entdeckt hat. Mein Herz klopft wie verrückt und will sich nicht beruhigen und das nicht nur vor Angst, entdeckt zu werden. Sondern auch, weil Celegners Fingern sehr sanft waren, weich und in mir den Gedanken rufen, wie es wäre, wenn er damit mir übers Gesicht, oder woanders, streicheln würden. Selbst Dúath schafft es nicht, mich zu beruhigen, auch wenn er sich an mich kuschelte und sich dabei benimmt wie eine kuschelbedürftige Katze.
Als Celegner sich sicher war, dass wir in Sicherheit sind, nahm er wieder den Finger weg, was ich ein bisschen schade finde. Er hätte gerne meinetwegen noch länger weitermachen können. "Was macht ihr hier?" frage ich ihn wispernd, der auch nun antworten tut:"Aran Thranduil hat mir den Befehl gegeben, auf euch zu achten, damit euch nichts zustößt."
Ok,...WAS? Soll das heißen, der König war im Sorgen um mich? Wieso?
Ich interessiere ihn doch nicht! Oder doch?
"A...ha!" Tolle Antwort!
Echt jetzt, Jini, mehr fällt dir nicht ein?
"Wieso?" will ich wissen. "Es interessiert ihn doch nicht, wie es mir geht! Das hat er doch selber gesagt!"
"Es mag ja sein, aber irgendwie erinnert ihr ihn an seiner Ehefrau einst, als sie noch lebte."
Was? An seiner Frau? Ich erinnerte ihn an seine Frau?
Das ist schwer zu glauben!
"Und er will definitiv nicht, dass Bolg euch zu nahe kommt!"
"Bolg?" war meine Frage, verwirrt über das, was er sagt, denn was hat Bolg damit zu tun?
"Was soll Bolg damit zu tun haben?"
"Ich war vom König beauftragt worden, Azog und sein Sproß zu bespitzeln und habe gelauscht, dass sie einen direkten Angriff auf euch planen."
Ich wollte was dazu fragen, aber er sprach weiter:"Es muss sich dabei um etwas handeln, was sie noch nie gemacht haben, aber bei dem sogar SIE keine Skrupel haben werden."
So wie er es sagte, mit unterdrückter Wut und hörbarer Abscheu in seiner Stimme, muss es sich um was wirklich abscheuliches handeln. Meine Kehle schnürte sich zu, ich schluckte, bevor ich zittrig fragte:"Was....hat e...er v-vor?"
Celegner starrte weiter geradeaus, schaute sich die Schlacht an, bevor er seinen Kopf wendet und mich direkt ansah. Sein Blick voller Abscheu und...ist das etwa Kummer?
"Euch schänden."
Sicht Celegner:
Ihre Augen weiteten sich von dem grad gehörten, aber wen wundert's, sie hat mit anhören müssen, was man mit ihr vorhat. Sie auf diese abscheuliche Art und Weise zu schänden, ist nicht sehr schön!
Und das sieht man den armen Mädchen an, sie starrte die eine Stelle zwischen Boden und Fels an, ihr Körper zitterte wie Espenlaub und sie scheint zu hyperventilieren, denn ihr Atmen ging zuschnell. Ihre kleinen Hände fingen an zu krampfen. Das sieht nicht gut aus!
Das Schwert fällt ihr aus der Hand und landet klirrend auf den steinigen Boden.
"Beruhige dich, mír nín!" versuche ich es mit sanfter Stimme, bin schon bei 'Du' übergegangen, aber anscheinend erreicht es sie nicht, es scheint sich eher verschlimmert zu haben, ihre Atmung wird hysterisch, ihr Zittern nun sichtbar und es sieht mir so aus, als würde sie gleich umkippen.
Und so war es auch, ihre Knie geben nach, doch ich fange sie noch rechtzeitig auf und halte sie fest, während sie sich an mein Gewand festkrallt und versucht ruhig zu atmen, was ihr aber sehr misslingt. Ein Arm lag um ihre Taille, der andere um ihre Schultern, dessen Hand auf ihren Haarschopf lag und sachte ihr dunkelrotes Haar strich und ihr dabei das Gefühl gebe beschützt zu werden. Leicht wiegte ich sie wie eine Mutter ihr Kind, murmelte einpaar beruhigende Worte auf meiner Sprache, was sie zwar nicht versteht, sie aber beruhigen tut. Mit der Zeit wird ihr Atem ruhiger, bis sie langsam und regelmäßig werden.
Valar sei Dank, langsam wird's besser.
Meine, auch wenn es selten der Fall war, Sorge um sie, war erst noch nicht mal da gewesen, erst seit sie Eryn Lasgalen verlassen hat, habe ich die Furcht, ihr könnte was passieren, wenn die Zwerge nicht bei ihr sind. Etwas ist da. Nur was?
Doch nachdem sie sich beruhigt hat, hob sie vorsichtig ihren Kopf und sah zu mir hoch, sah mir direkt in die Augen. Man könnte darin versinken, in ihren hellblauen Augen, die einen Hauch von meergrün haben. Der Blick den sie macht, ist geradezu anziehend. Süß und unschuldig, wie ihr Gesicht selbst.
"Le melui, vanima nín," hauchte ich und strich ihr mit der Hand, der vorher auf ihren Kopf lag, ihre Wange und betrachte sie.
Kaum zu glauben wie ich sie grade genannt habe! Aber irgendwie trifft's ja auch zu.
Sie war wirklich schön. Nicht so wie die Elbinnen, aber das war sie wirklich. Und sie bringt mein Herz zum rasen.
Ich wusste nicht, wie mir geschah, aber ich neigte mich leicht nach vorne, immer weiter, unsere Nasen berührten sich schon, doch weiter komme ich nicht, da meine Ohren was vernahmen. Sie selbst vernahm nichts, sie war zu sehr auf mich konzentriert, ihre schönen Augen waren geschlossen. Ich hörte genauer hin, überlegte, was es sein könnte. Es hörte sich an wie..., oh nein! Das hört sich nicht gut an!
Der jungen Frau an mich ziehend, sprang ich, mit ihr auf den Armen, zur Seite und schon passierte es auch...der Troll zermalmte den Fels, der noch vor einpaar Sekunden dort war und nun nicht mehr stand, sondern in viele kleine Teile zerlegt wurde, die überall rum flogen und auf der Fläche purzelnd landen.
"Wir müssen weg," gab ich ihr zu verstehen, nachdem sie sich von ihren Schreck erholt hat "tolo, aini nín."
Nachdem ich ihre Hand gegriffen habe, rannten wir so schnell es eben geht in die Stadt.
Na, wer hat mit dem hier gerechnet?
Und da lautet auch nur die Frage, wird es ewig
währen oder nicht?
Näheres werdet ihr bald erfahren.
Euch allen noch einen schönen Tag.
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