Kaum das wir angekommen sind, werden wir auch schon empfangen von Lindir, der mit den dunkelhaarigen Elb redet, der soeben vom Pferd steigt. Ich saß noch darauf und mir wurde Luinion von Haldir abgenommen, der ihn dann auf seine beiden Füßen stellte und danach mir runter half.
"Hannon le", bedankte ich mich bei ihm, der nur stumm und neutral zu mir runterschaute.
Man, was ist denn in ihm gefahren? Warum benimmt er sich so? Oder ist es sein normales Verhalten?

Ja, das kann nur normal sein, dachte ich und nehme Luinion zu mir und wir beide gingen zu Lindir, der uns erspähte und mir freundlich und empfangend zulächelte.
"Mae govannen, Lindir", begrüßte ich ihn und machte die Handbewegung dabei, sie wurde erwidert und er grüßte zurück.
Dann sah er zu den Jungen und war erstaunt. "Ich habe schon seit Jahrhunderte kein Elbenkind mehr gesehen. Das ist ja ein Wunder, dass du ihn bei dir hast!"
Lächelnd hebe meinen Jungen auf den Arm und stellte die beiden miteinander vor.
Lindir hob seine Hand, begrüßte den Jungen mit einen sachten Händedruck, wobei Luins Hand in die von Lindirs so winzig und zerbrechlich aussah. Aber Luin lachte trotzdem und wir alle waren entzückt von ihm. Wie sehr ich doch diesen Jungen doch liebte. Meinen kleinen Engel.

Lindir brachte mich und Luin auf ein gemeinsames Zimmer, es war genau dasselbe, was ich beim ersten Mal bewohnt hatte, als ich hier das erste mal im Bruchtal war.
"Ich danke ihnen, Lindir."
"Gerne, ist doch meine Pflicht. Und schön, dass sie wieder hier sind", sagte er und wollte sich schon abwenden, aber er hielt nochmal inne und erwähnte noch:"Herrin, sie und ihren Jungen, ihr werdet noch erwartet von Herr Elrond. Es gibt vieles zu besprechen."
"Wann wünscht er uns zu sehen?"
"Morgen in der Frühe. Er wollte erst direkt nach eurer Ankunft mit euch sprechen, aber er dachte, dass ihr euch doch lieber ausruhen wollt."
Mir den Nacken massierend, antworte ich:"Wäre auch besser! Ich fühle mich nicht gerade dazu imstande, überhaupt was zu besprechen. Ich möchte einfach nur schlafen!"
Lindir sah mich etwas besorgt an. "Soll ich jemand zu ihnen schicken? Sie werden sich dann um alles kümmern."
"Uns beiden würde ein warmes Bad und was zu essen jetzt gut tun."
"Ich werde mich um alles kümmern", sagt Lindir, verbeugte sich leicht, schließt die Tür hinter sich zu und lässt uns somit allein im Zimmer.

Stöhnend falle ich auf Bett und dachte nur 'Gott, danke für dieses Bett!'
Ich schmiegte mich an die kuschelige Decke und atmete den warmen Duft ein, der an Heimat erinnert.

"Nana", ruft Luin und kommt auf mich zu. Er versuchte aufs Bett zu steigen, doch er kriegt es nicht hin also setzte ich mich etwas auf und hob ihn auf meinen Schoß.
"Na, Schatz. Endlich sind wir hier in Bruchtal und können uns ausruhen", sagte ich und gab ihn einen kleinen Kuss auf der Schläfe.
Meine Arme um ihn legend denke ich über vieles nach.
Wie es weitergehen soll? Wie ich eine geeignete Familie für Luin finde?
Und ob ich je nach Hause komme?