Endlich loslassen
Die Ewigkeit dauert länger als gedacht und doch ist es, als ob das schlimmste schon vorbei ist. Und das ist es glücklicherweise, denn Smaug ist tot und wir sind dem Ufer ganz nah, nur wenige Minuten entfernt. Luin lag noch immer in meine Arme und ließ sich wiegen, während er schläft. Er hat den Schlaf echt nötig, er war fast die halbe Nacht wach und die Angst war ihn anzusehen gewesen. Ich selbst bin auch sehr müde, doch ich kann meinen Jungen nicht alleine lassen und einfach so schlafen. Auch wenn meine Augen brennen vor Müdigkeit, ich kann ihn nicht alleine lassen.
Schreie und verzweifelte Rufe waren zu vernehmen und ich blickte mich um, auf die Menschen die endlich ans Ufer angelangt waren, sowie wir.
Es ist traurig sowas selbst mit zu erleben und dabei auch gleichzeitig eine von ihnen zu sein.
Wir stiegen aus dem Boot aus und gehen einige Meter vorwärts, Tilda und Sigrid rufen die ganze Zeit nach ihren Vater. Es kam keine Antwort, kein Zeichen von ihm und Bain. Niemand war zu sehen.
Nur wenige Minuten danach bekam ich mit, dass die Zwerge das Boot nahmen, um zu Thorin und den anderen zu kommen. So ging ich zu ihnen hin.
"Ihr geht, nicht?", fragte ich sie, sie antworten nur mit einem Nicken, nur Fili sprach:"Ja, wir müssen zu unseren Onkel. Da nun der Drache tot ist und es Kili wieder gut geht, dank dir und der Elbin, können wir jetzt endlich zu ihnen."
Ein Nicken meinerseits kam und mit leicht zusammengezogene Augenbrauen, die meinen Kummer beschrieben, sagte ich noch:"Ja, aber bitte seid vorsichtig."
"Sind wir", meint Fili und wollte ins Boot steigen, aber ich rief kräftig:"Fili!", und er drehte sich noch einmal um.
"Es ist mein Ernst. Du musst aufpassen. Egal was du tust, versprich mir nur eins. Wenn es zum Krieg kommen sollte, dann lass deinen Bruder nicht eine SEKUNDE im Stich!"
Er scheint besorgt. Jetzt da ich es erwähne, scheint er auch zu bemerken, dass ich was weiß, was er nicht weiß.
"Bitte," bitte ich ihn nachdrücklich. Fili sah mir in die Augen und nickte dann ehe er wirklich ins Boot steigt. Kili saß da schon bereits und die Zwerge fuhren los.
Während des Wartens saß ich auf einem kleinen Felsen und zog Luin den kalten, sehr durchnässten Mantel aus und wrang ihn so gut es eben geht aus, damit ich ihn später zum trocknen aufhängen kann.
Mein armer Junge, er war vorhin ins kalte Wasser gefallen, als ich die Schwestern darum gebeten habe auf ihn aufzupassen, während ich mich von den Zwergen verabschiedet hatte.
Und so ist es passiert und nun zittert er schon eine ganze Weile!
Ist ja auch kein Wunder, wir haben schon so gesehen fast Winter und bald soll es wieder schneien.
Eine dunkelhaarige Frau mit einer seltsamen Mütze verteilte die halbwegs trockenen Tücher und Decken, die sie gefunden hat und gab sie sie an denen, die sie dringend benötigten. Sie kam dann auf mich zu und hielt mir einen hin, aber ich meinte nur bekümmert:"Für mich nicht, danke, aber der Junge braucht eins."
Die Frau sah, wie er noch zitterte und gab mir mit einem besorgten Blick auf dem Jungen eine Decke, der etwas kleiner, aber dennoch groß genug für ihn war.
"Danke", sag ich nur und wickelte ihn dann auch schon ein, damit das zittern auch endlich aufhören kann, doch es dauerte zu lange. Er hörte nicht auf zu zittern und ich stehe kurz davor in Tränen auszubrechen, doch eine warme Stimme hinter mir meinte dann:,"Ich kann helfen."
Ich drehte mich um und sah, zu meiner Überraschung, Legolas hinter mir. Skeptisch bedachte ich ihm mit einem Blick und musste an unser erstes Treffen denken, wo er mir den Jungen wegnehmen wollte und ich das nicht zuließ. Aber Elben haben einen sehr warmen Körper und froren fast nie.
Ich blickte nochmal zu meinen Kleinen und hob ihn hoch, Legolas wollte ihn an sich nehmen, doch ich hielt inne und fragte:"Und du wirst nicht nochmal den Versuch wagen, ihn mir wegzunehmen?"
Ein leichtes Grinsen kam zum Vorschein, als wüsste er noch von unserer ersten Begegnung und er antwortet ehrlich:"Diesmal nicht."
Noch zögerlich gab ich ihm dann Luinion und Legolas hielt ihn vorsichtig fest und wickelte ihn noch ordentlich in die Decke ein. Schon nach kurzer Zeit hörte Luin auf zu zittern und zu wimmern, was mich sehr erleichterte und mir die Tränen in die Augen trieben, die ich versuchte fortzuwischen, als mir die erste über die Wange kullerte.
"Danke", schniefte ich leicht und bin so dankbar für seine Hilfe. Auf einmal fühlte ich mich zum ersten mal in meinem Leben nutzlos und nicht mehr imstande überhaupt was richtig zu machen, obwohl ich mein bestes gebe. Ich schluchzte auf und vergrub das Gesicht in meine Hände, war nicht mehr imstande meinen Kummer zu halten und sank zurück auf den Felsen, wo ich vorhin saß und mir bebten leicht die Schultern. Alles machte sich bemerkbar, der Kummer, die Hilflosigkeit, die Müdigkeit, die Angst zu sterben und das Vermissen meiner Familie. Es explodierte ein echter Gefühlsausbruch und lassen mich in Tränen ausbrechen.
Eine warme Hand legte sich auf meiner Schulter und drückte sanft. Ich wusste sofort, dass es Legolas war. Und ich fühle mich nun geborgen, nicht mehr allein. Als ob es jemanden gibt, der mich versteht.
Hallo, meine Lieben
Wieder einmal ein gutes Stück Arbeit geschafft.
Kennt ihr selbst noch weitere HDR und Hobbit Fans?
Wenn ja, ich würde mich über weitere Leser/innen freuen. :)
Aber das, was ich bis jetzt erreicht habe hier macht mich ganz glücklich ^_^
Morgen geht es weiter mit, mehrere Kapiteln dann.
Euch allen noch einen schönen Tag und ein schönes Wochenende.
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