Dúath
Der Hinweg zu meinen Freunden war anstrengend und sehr weit. Und doch muss ich mich beeilen, da ich weiß, dass in wenigen Augenblicken Dain Eisenfuß mit seiner Armee kommen wird um zu kämpfen. Gegen die Elben. Und das muss ich verhindern.
Denn jetzt in dieser Sekunde ist der Feind noch näher gerückt als sonst. Und ich muss einen Krieg verhindern, der uns alle das Leben kosten könnte. Das Leben TAUSENDE UNSCHULDIGER!!!
Warum können Dain und Thranduil das nicht einsehen? Warum müssen ausgerechnet diese beiden Völker auf Kriegsfuß stehen? Ich verstehe das nicht!
Während ich weiter rannte nahm ich eine Bewegung wahr. Die kommt von rechts, lässt mich innehalten und nach meinen Schwert greifen, den ich noch nicht zückte.
Was das wohl sein könnte? Meine erste Vermutung war das Wesen, von das mir Bilbo vergangene Nacht berichtet hat. Ist es vielleicht das da?
Meine Füße machen sich selbstständig und traten näher an der Stelle ran, aus dem ich eine Bewegung vernahm und ich entdecke wirklich was schwarzes, großes und pelziges. Zu meinen Erschrecken war das ausgerechnet ein Warg, aber klein, gerade mal so groß wie ein ausgewachsener Bernhardiner.
Und der war WIRKLICH schwarz!
Sonst sind die immer grau gefleckt, oder wie der Warg von Azog weiß, aber der hier war komplett nachtschwarz...und verletzt. Sein linkes Auge hat einen tiefen Schnitt, der noch leicht blutete, weil die Wunde wieder aufgegangen war von dem juckenden Gefühl, dass er scheinbar haben muss.
Vorsichtig trat ich näher und näher ran an dem Warg, mein Schwert immer noch fest im Griff und das Tier im Auge behaltend, für den Fall, dass er es doch wagen sollte mich anzugreifen. Er fauchte mich an, ich schreckte zurück, aber wagte mich weiter vor und ging leicht in die Knie, ließ das Schwert los und holte meine Kiste herbei, die mit Heiltränke gefüllt war und suchte darin nach etwas, was für Tiere oder dergleichen bestimmt war. Jede einzelne guckte ich durch und fand dann das richtige was für Mensch und Tier war. Deren Substanz war durchsichtig, aber leicht gelblich und es desinfiziert die wunden Stellen z.B. Schnittwunden, Platzwunden und Schürfungen, also alles, was mit Blut in Verbindung ist.
In meiner Tasche suchte ich einem sauberen Tuch und fand eins, tröpfelte etwas von der Substanz darauf und näherte mich so gut es geht nach vorne zu dem Warg. Ganz vorsichtig bin ich jetzt ein Meter näher gerückt, mit dem vorbereiteten Tuch in der Hand, bereit den Warg zu helfen, auch wenn es eins von Bösen ist. Oder aber auch nicht?
Auf einmal musste ich wieder an Gandalf Satz denken, den er gestern noch gesagt hat.
'Ein Feind, der am Ende dein Freund sein wird.'
Moment mal, bedeutet das, dass ich den Warg retten muss?
Der sieht nicht so aus, als ob er zu Azog oder Sauron gehört, aber der Verletzung auf sein Auge zufolge, wurde er gequält von ihnen. Ich musste ihn helfen, so rückte ich weiter nach vorne, bis ich weit genug vor ihm stand und ihn dann mit einer schnellen Bewegung anstoße, damit er auf seiner rechten Flanke zu liegen kam und ich mich schnell rittlings auf ihn setzte, um ihn die Möglichkeit zur Flucht zu nehmen und drückte sachte das durchtränkte Tuch aufs Auge, was er mit einen Jaulen quittierte. Mich quält es, das zu sehen und zu machen.
Es tat ihm weh, ich weiß, aber es wird helfen, seine Wunde zu heilen.
Und es dauerte fast schon eine Ewigkeit, bis er sich beruhigt hat und ich ihm das Tuch vom Auge und mir den Schnitt genauer ansah. Die Wunde ist jetzt sauber, nicht mehr wund und es sieht so aus, als fängt es jetzt schon an zu heilen, doch es ist immer noch tief. Sie muss genäht werden, sonst könnte sie sich entzünden.
Man, hätte ich nur aus Bards Haus Nähsachen mitgehen lassen, dann wäre ich jetzt nicht in dieser Zwickmühle!
Vielleicht gibt es einen Hinweis auf dem Fläschchen, so guckte ich nach und las, dass es für Tiere nicht nötig ist, wie Wunde zu nähen, da das Elixier selbst dafür sorgt, dass die Wunde gut verheilt.
Na Gott sei Dank, das heißt, der Warg braucht keine Naht, aber was zu futtern, er scheint mir fast verhungert zu sein, da seine Rippen ein bisschen zu sehen waren. So kramte ich in meiner Tasche nach was essbaren für ihn und fand noch einen Rest Trockenfleisch, was ich nicht so mag und trotzdem eingepackt habe für den Fall, dass einer meiner Freunde was braucht. Aber jetzt gerade braucht der kleine Warg was zu essen, deshalb gib ich ihn das Fleisch, was er zuerst beschnüffelt, bevor es in seinen Mund gelangt, er es kaute, runterschluckt und mich an hechelt.
Irgendwie niedlich!
Obwohl er ein Warg, benimmt er sich wie ein Welpe!
Was er so gesehen ja auch ist!
Aus meiner Feldflasche gab ich ein bisschen Wasser auf meiner linken Hand und hielt es ihm hin, damit er auch was trinken konnte. Er zögerte, riecht ob das Wasser trinkbar für ihn war und trank es dann, bis meine Hand leer war und ich nachfüllte, aber ich brauche einen größeren Behälter, eine Schüssel oder etwas dergleichen.
Denn seine Zunge kitzelt heftig!
Überall schaue und fand dann einen dahin geworfenen Blechstück, der groß genug war, um ihn als Schüssel zu benutzen. Erst als er ausgetrunken hat, ging ich zu den Stück Metall hin und füllte ihn, während meines Rückwegs zu dem Warg, voll, stellte es vor ihm hin und er trank weiter.
"Nun geht's dir besser, richtig?" fragte ich ihn und wie ein Hund wuffte er, will mir damit sagen, dass es ihn nun besser geht, was mich sehr freute und ich weiter rede:"Sehr schön. Hast du Familie?"
Sein Antwort war nur ein Fiepen.
Das kommt mir bekannt vor, so hat auch mein Sohn reagiert, als ich ihn wegen seiner Eltern gefragt habe. Traurig ist das, der arme Junge.
"Soll ich dir einen Namen geben, damit du dich an mich erinnerst?"
Er trat näher, so nah, dass ich meine noch nasse Hand hob und ihn übern Kopf streichelte. Obwohl er ein Warg ist, hat er dennoch ein weiches Fell, wie der von Max, unser Kater. Nur dass das Fell des Warg's schwarz war, richtig schwarz, sogar dunkler als mein eigenes Kleid.
"Ich heiße Jini", stellte ich mich erst vor, bevor ich nach einen schönen Namen für ihn suchte. Doch mir fällt keiner ein. Ich wollte, dass er einen elbischen Namen trägt.
So auf deutsch gefällt mir Nachtschatten, aber auf elbisch...wie hieß das Wort nochmal gleich? Lange überlegte ich, bis...
"Ja, ich habe den richtigen Namen für dich. Ich nenne dich Dúath."
Als ob er einverstanden wär, schleckte er mir übers Gesicht, was mich etwas ekelt, aber auch zum lachen brachte.
Mit dem Tuch, der noch in meiner Hand war, wischte ich mir noch immer lachend den Sabber vom Gesicht.
Dúath scheint auch am Lachen zu sein, jedenfalls hört es sich so an. Aber ich musste weiter, also stand ich auf und meinte dann zu ihn:"Hör mal, meine Freunde brauchen meine Hilfe. Willst du mitkommen?"
Er stand auf, bereit für den weiten Weg. Dúath war wirklich ein Kämpfer, aber ich muss den anderen sagen, dass er mein Freund ist und sie ihn nicht wehtun dürfen.
Es wird ein harter Kampf werden für ihn. Doch ich habe viel Zeit verloren der Sonne nach, so rannte ich nun weiter, auf den Weg zu meinen Freunden.
Mit Dúath an meiner Seite.
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