Die letzte Nacht

Haldir und ich gingen noch ein bisschen durch den Garten und besahen uns dabei die schönen Blumen an, einige sogar, fingen erst an zu blühen unter dem Einfluss des Vollmondes, der heute strahlte. Die waren besonders schön, getaucht in weiß mit einen Hauch von silber und blau ummantelt, öffneten sie ihre Blüten und begrüßten uns mit ihrer Schönheit.
Doch der Spaziergang neigte sich dem Ende zu, da ich so langsam müde und es an der Zeit war, ins Bett zugehen. Er begleitet mich einen Stück noch, bis wir dann vor der Zimmertür standen.

"Danke, dass du bei mir warst und dich um mich gekümmert hast", bedanke ich mich bei ihm.
"Hab ich gerne gemacht."
Ich bleibe noch eine Weile stehen, traue mich nicht, ins Zimmer zugehen, aber ich musste, ich habe Luin schon zulange allein gelassen und ich als seine Mutter sollte das nicht tun.
"Nun ja", fing ich an und griff nach der Türklinke. "Also, dann...gut-", ich wurde unterbrochen, weil Haldir sich zu mir runtergebeugt hat und mir einen leichten Kuss auf den Mund hauchte.
Mein Augen waren geweitet und ich war äußerst überrascht und schockiert von diesen sanften Angriff. Aber dieser Angriff war dennoch schön und so ließ ich es zu.
Doch leider war es sofort vorbei, meine Augen, die zuvor noch geschlossen habe, öffneten sich wieder und ich erkannte, dass er ging, ohne eine Wort des Abschieds.
Mir verknotete sich das Herz ganz leicht, ich mochte Haldir sehr und fand es im Film immer traurig, wenn er von den Orks getötet wird. Und eines Tages wird er das auch sein.

Ich betrete das Zimmer und fing, als meine düstere Gedanken nachließen, wieder an zu grinsen, weil mich zum zweiten mal ein hübschen Mann geküsst hat.
Naja, vielleicht weil hier jeder wusste, dass das meine letzte Nacht hier war. Hat das Haldir dann nur aus Mitleid getan? Oder doch nicht? Sein Augen waren sanft, als er zu mir runtergeschaut hat. Mag er mich insgeheim doch?
Und was ist mit Celegner? Wie soll es mit ihn weitergehen? Er hat mich auch geküsst, mich sein Engel oder so genannt und dann ist er einfach verschwunden. Was wird mit ihn passieren?
Er wusste doch, dass ich gehen werde? Das weiß eigentlich jeder!

Nun ja, fast jeder. Luinion musste ich es irgendwie beibringen, doch wie?
Ich bin so ratlos und durcheinander, ich weiß einfach nicht, wie es ihn beibringen soll?
Wie ich es ihm erklären soll?
Leise trat ich zum Bettchen rüber, wo mein kleiner Engel schläft und dabei so unschuldig und süß aussah. Ein sanftes Lächeln zierte meine Gesicht und ich ging auf die Knie, hob meine Hand und strich ihm nochmal übers Haar.
"Es tut mir so leid, ainu nín. Aber es wird heute die letzte Nacht sein, wo ich noch da bin. Doch vergiss niemals, wie sehr ich dich lieb habe, ion nín", hauchte ich leise und platzierte ihm einen leichten Kuss auf der Schläfe und strich ihn nochmal über sein Haar, ehe ich selbst zu Bett ging und mich hinlegte.

Doch ehe ich mich hinlegen konnte, fiel mir ein, dass es wirklich die letzte Nacht war und ich sie nicht allein verbringen sollte, deshalb stand ich nochmal auf und ging zum Bettchen.
Äußerst vorsichtig hob ich ihn auf meine Arme und trug ihn zu mir, wo ich ihn hinlegte und mich dann zu ihn gesellte.
Luin aber wurde kurz wach, er fragte gähnend:"Nana? Was ist?"
Beruhigend lächelte ich ihn an und meinte dann:"Nichts, mein Engel. Ich dachte nur, du willst bestimmt bei mir sein."
Voller Freude und noch sehr müde, kuschelte er sich an mich. Ich streiche ihm übers Haar und decke uns beide zu. Sein warme, kleiner Körper umgab die meine und wir beide schenkten uns gegenseitig die Wärme des jeweils anderen.

Tief atmete ich den warmen, süßen Duft ein, der ihn umgab, genoss ein letztes Mal die Umarmung, die wir uns teilten, weil ich wusste, dass es das letzte Mal sein wird.
Luin weiß nicht, dass es wirklich das letzte Mal sein wird, dass er in die Arme seiner Mutter liegen wird. Und das lässt eine Träne aus meinen Augen fließen, ehe ich die Augen schloss und versuchte einzuschlafen.


Ich bin jedes Mal traurig, wenn ich daran denke, wie das bei den beiden enden wird.

Ich denke, ihr empfindet genauso, aber was soll sie denn sonst machen? Sie kann nicht bei ihn bleiben, weil sie nicht hierher gehört und sie kann ihn nicht mit zu sich nach Hause nehmen, weil er sonst sterben könnt.

Es kommen ja eh heute noch die Letzten Kapiteln, dann ist es zuende.

Aber nicht traurig werden, es gibt ja wie ich sagte noch eine Überraschung für euch.

Bis später dann.

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