Der Brief an Thorin
So was unverschämtes ist mir noch nie in den Augen gekommen. Wie kann man sich so einfach über Bard lustig machen??? Ich könnte kotzen!
Sie haben keine Ahnung, wie es ist, ausgelacht zu werden!!! Kein Schamgefühl haben sie, wie ich leider feststellen musste. Und keine eigene Meinung, wie mir scheint. Alle hören sie nur auf dem dummen, ekligen, gemeinen und geldgierigen Bürgermeister. Und dieser Alfrid erst, wie er mich wieder angeguckt hat. Als ob er etwas von mir will. Und doch wiederum nicht.
Ich habe seine Blicke teilweise mitbekommen und es wirkt auf mich, als wolle er mich besitzen. Igitt!!!!!
Gerade kriege ich eine scheiß Gänsehaut. Nur der Gedanke daran, wie er mich ansieht reicht aus und ich bibbere vor Ekel und Abscheu gegenüber ihn!
Luin scheint meine inneren Gefühlsausbrüche zu bemerken und zog an mein Kleid, wodurch ich zu ihn runterschaue, ihn hoch nahm und ihn auf meinem Schoß setzte. Er guckte mich mit seinen schönen, großen, himmelblauen Augen fragend an und ich meinte nur:"Mach dir keine Sorgen, Ainu nín. Ich bin nur sauer auf die anderen, weil die sich für was besseres halten als sie wirklich sind."
Er guckte mich an und sagte:"Sie sind ulco."
Was das Wort bedeutet, kann ich mir denken und erklärte Luinion:"Nein, sind sie nicht. Sie sind nur nicht mehr in der Lage 'Richtig' von 'Falsch' zu unterscheiden."
Luinion guckt mich weiter an und wollte noch was sagen, als die Tür laut aufgeht und sie wieder zugeknallt wird, wodurch sich Luin sehr erschreckte und gleich danach losheulte. Weinend krallte er sich an meiner Jacke und ich umschlang ihn, wiegte und murmelte ihn beruhigende Worte zu.
Ich sah auf und erkannte, dass Bard zurückgekehrt ist und fauchte nur:"Kannst du nicht mal leise sein? Du hast Luin erschreckt!"
Er reagierte nicht drauf und verzog sich in die Küche, woraufhin ich ihn dann folgte und rief:"Antworte auch, wenn ich mit dir rede!"
"Ich kann grad nicht mit dir reden", mault er verärgert. "Ich bin echt enttäuscht von Thorin. Ich dachte, er wär ein gerechter König oder zumindest genug bei Verstand um zu wissen, dass er uns alle in Gefahr bringt!"
"Ich kenne Thorin gut genug um zu wissen, dass er sich so leicht nicht aus dem Staub machen wird, wenn es ernst wird. Und auch gut genug um zu wissen, dass er immer sein Wort haltet", sprach ich nun ruhiger, den weinenden Luin noch immer in den Arm haltend und tröstend.
"Selbst in den schwersten Situationen", gab ich noch hinzu.
"Das mag ja sein, aber es gibt ihn noch lange nicht das Recht uns alle in Gefahr zu bringen", meinte er nur und sah mich endlich an, trat näher und sagte niedergeschlagen:"Ist jetzt auch egal. Die werden nie auf mich hören"
"Doch, das werden sie. In nicht ferner Zeit", sagte ich nur und ging mit Luin, der sich so langsam wieder beruhigen tut, zurück ins Zimmer und setzte mich auf dem Sofa, wo ich drauf schlafe während meine Anwesenheit hier.
Luins Augen und Wangen waren nass und leicht gerötet. Ich wischte ihn die Tränen aus dem Gesicht und gab ihn ein Küsschen auf die Wange. Dann lege ich ihn hin, decke ihm zu und summe für ihn ein Lied, wobei ich ihn immer über sein Haar strich, bis er eingeschlafen war. Und als er endlich schläft, ging ich zu einer Schublade und suchte nach Schreibsachen und fand dann auch Papier und Feder plus Tinte, ging dann zum Tisch, setzte mich hin und fing an ein Brief an Thorin zu schreiben.
Lieber Thorin
Wenn du das lesen tust, ist das schlimmste schon passiert und du bist den verfluchten Gold schon verfallen. Du sagtest sehr oft, dass du nicht dein Großvater bist, also beweis es auch.
Ich bin in Sorge, nicht nur um dich, sondern auch um deine Seele. Du darfst nicht schwach werden, nicht vergessen WER du bist und für deine Familie, deine Freunde und für alles Leben kämpfen. Trotz allem, was zwischen uns passiert ist, habe ich immer an dich geglaubt, auch wenn du immer Zweifel an mir hattest.
Und ich möchte dir trotz allem danken, dass du mich in Schutz genommen hast und mir die Kraft gibst, mich meine schlimmsten Ängste zu stellen.
Du hast mich gelehrt, stark zu sein, du hast in manche Situationen mir geholfen, also will ich dir dieses mal auch helfen.
Also sei stark, kämpf gegen die Gier und den Wahn an und sei wieder DER THORIN, den wir alle kennen und lieben.
Mir bist du, auch wenn du es vielleicht nicht siehst, auch zu einem Freund geworden und es würde mir wehtun, dich zu verlieren. Es würde allen wehtun, wenn du nicht mehr bist! Was soll aus deiner Schwester werden? Was wird mit Fili und Kili, wenn du nicht mehr bei ihnen bist?
Du bist nicht nur ihr Onkel, sondern auch wie ein Vater für denen! Du bist ihr größter Vorbild! Sollen sie wirklich eine Enttäuschung erleben und zusehen, wie du dich selbst vernichtest?
Du hast mir geholfen mich meine größten Ängste zu stellen, also werde ich jetzt dir auch dabei helfen!
Also wach auf und WERDE WIEDER ZU THORIN EICHENSCHILD!!!!!!
Jini
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