Sonntag

Sicht von Lexira:

Eine Woche hatten wir gebraucht um 'unser' Haus aufzuräumen und einzurichten. Der Stall wurde renoviert und Baue im Wald gebaut.
Ich war mit unserer Arbeit zufrieden.

Cobalt und ich hatten aus unserem Königreich fliehen müssen. Ich konnte mich nich mal von unserer Mutter verabschieden.

Jetzt saß ich erschöpft auf einem Stuhl mit meinem roten Kater Kasimir auf dem Schoß.

Cobalt hatte mich wirklich angefleht mich normal und unauffällig zu verhalten. Also saß ich hier in menschlicher Freizeitkleidung um mich an die Klamotten zu gewöhnen. Ein Jahr musste ich sie nur tragen, hatte Cobalt mir versichert. Ich war zwar erst 16, aber in einer Woche würde ich 17 werden.
Leider durfte ich meinen Geburtstag nicht feiern, weil in unserem Königreich jeder meinen Geburtstag kannte und der Feind so auf mich aufmerksam geworden wäre. Deshalb entschied ich meine Geburtstag in einem halben Jahr zu feiern, an meinem Fake-Geburtstag dem 17. Januar. Ich fand es sehr unauffällig, denn es hatte nichts mit meinem eigentlichem Geburtstag dem 8. August gemeinsam.
Cobalt war 19, doch um noch zur Schule gehen zu können, entschied er sich als 18 jähriger hinzugehen. Er hatte uns dort angemeldet, auf den Rat unserer Mutter hin, doch ich fand es dämlich unsere echten Namen zu verwenden. Seine Begründung war, dass uns ein Fehler unterlaufen könnte und dass der Feind uns nicht unter unserem echten Namen erwarten würde und so nicht nach uns suchen würde.

Plötzlich setzte sich Kasimir auf, aber nur um sich auf die andere Seite fallen zu lassen. Ich stöhnte: "Kasi, du bist schwer."
Cobalt, der auf der Wiese vor unserem Haus eingeschlafen war, wachte auf und sah auf die Uhr.
"Hast du Hunger? Es ist Nachmittags." Eigentlich hatte ich keinen Hunger, schließlich hatte ich ca. 3 Portionen zum Muttag verdrückt und nichts Energieraubendes gemacht, aber als er das Wort "Kuchen" hörte, spürte ich noch einen letzten leeren Fleck im Magen. Kuchen konnte man immer essen.
Ich hob Kasimir hoch und lief mit ihm in die Küche. Ich setzte ihn auf dem Boden ab und sofort lief er zum Futternapf. Er war genauso ungesättigt wie ich.
Sïrïus mein Berner Sennenhund hörte uns und legte sich in sein Körbchen. Er kam von einem seiner Spaziergänge durch das Waldstück wieder, denn er brachte einen Wiesenblumenduft mit ins Haus. Ich holte den Kuchen aus dem Kühlschrank und stellte ihn auf den Tisch, dann ging ich zu ihm.
Na mein Großer, wo hast du dich heute rumgetrieben?" Fragte ich ihn und erkannte dann eine der Wiesenblumen. "Du warst auf der Lichtung, oder?" Sïrïus bettete seinen Kopf auf dem Korbrand und sah mich treuseelig an. Ohne Umschweife kam Kasimir, der jetzt vorerst satt war, zu Sïrïus und stieg mit in den Korb. Er legte sich neben seinen großen Freund und schlief sofort ein.
Ich strich dem Berner Sennenhund noch einmal über die Ohren und deckte dann weiter auf.
Cobalt betrat nun die Küche und sagte: "Du bist schon fertig, na dann brauch ich mich ja nur noch setzen." Ich verdrehte die Augen und er setzte sich.
"Morgen gehen wir zum ersten Mal in die Schule. Ich hoffe für dich, dass du vorbereitet bist." "Kommt darauf an." meinte ich nur. Ich hatte meine Tasche gepackt, wusste was ich anziehen würde und seit Jahren nahm ich gemeinsam mit Cobalt Menschen- Unterricht um auf solche Situationen vorbereitet zu sein. Wahrscheinlich meinte er das. "Ich habe gelernt, meinst du das?" Er nickte und dann fragte ich: "Fährst du mich zur Schule, oder darf ich reiten?" "Ich fahr dich. Du darfst nicht mit deinem Pferd zur Schule oder willst du auffallen? Nein, gut dann wäre das geklärt." "Aber im Wald und auf unserem Grundstück darf ich reiten? Rosenquarz braucht Auslauf." bemerkte ich. Er seufzte: "Ja, auch wenn er den ganzen Tag im Freien verbringt. Aber eins sag ich dir, wehe du reitest auf Lorìen. Wenn dich jemand sieht fliegen wir auf. Hast du verstanden?" "Jaja. Ist ja gut Bruderherz, aber heute Abend schauen wir zusammen einen Film oder?" "Solange es kein Liebesfilm ist gerne." Meinte Cobalt. Natürlich sobald es um Liebesfilme ging war er dagegen. Mit seiner Freundin hätte er vielleicht noch einen gesehen, aber mit mir auf gar keinen Fall.

Nach dem Vesper ging ich mit Sïrïus in den Wald außerhalb unseres Grundstücks. Ich ritt auf Rosenquarz, das war sicherer fand mein Bruder. Mein Hund lief neben uns her. Wir verließen nicht den Wanderpfad, aber es war schon zu spät für örtliche Wanderer, weshalb mir niemand begegnete. Rosenquarz, getarnt als fuchsfarbener Hannoveraner, trabte auf eine Lichtung.

Die Sonne sank schon fast. Ich beobachtete ihren Fall und träumte vor mich hin. Als auch der letzte Sonnenstrahl verschwand galoppierte ich zurück. Die kühle Abendluft fegte an uns vorbei und obwohl ich mich beeilte auf dem Rückweg wär mein Bruder sauer als ich wieder im Stall war.
"Lexira, warum hat das solange gedauert?" fragte er mich wütend, aber auch besorgt.
"Ich habe mir den Sonnenuntergang angeschaut was sonst. Im Schloss kam ich doch nie raus." erwiderte ich. Er raufte sich die Haare und ging zurück ins Haus.
Er hatte eine Pizza bestellt und setzte sich auf die Couch. Ich schaltete den Fernseher ein und setzte mich zu ihm. Er hatte den Film "Harry Potter und der Stein der Weisen" ausgesucht.
Cobalt legte seinen linken Arm um mich. Mit der rechten Hand schnappte er sich ein großes Pizzastück. Nach meinem Ausritt hatte ich natürlich wieder Hunger und nahm mir auch ein Stück.
Ungefähr in der Mitte des Films sprang Sïrïus zu uns auf die Couch, wodurch Cobalt ein wenig Platz für ihn machen musste. Mein Hund legte seinen Kopf auf meinen Schoß und schaute in den Fernseher. Ich war mir nicht sicher ob er so richtig Verstand worum es ging, schließlich hatte er die Hälfte verpasst.

Gegen 10 war ich im Bett und schlief ein. Kasimir lag neben mir und nahm sehr viel Platz ein, doch ich hatte mich daran gewöhnt und war zum Glück niemand der sich so viel bewegte. Sïrïus lag neben mir in seinem Körbchen.

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