Der Nachmittag
Sicht von Lexira:
Kaum war ich zu Hause, wurde ich schon von Sïrïus angesprungen. "Hey, mein Großer, wie war dein Tag?" Ich ging mit ihm in den riesigen Wald vor unserem Haus.
Auf unserem Weg zu einer Lichtung begegnete ich Kasimir, der unter einem Baum lag. Als er mich sah, rappelte er sich auf und lief uns langsam hinterher. Wo war der Rest der Tiere? Lorìen war bestimmt auf der Lichtung, Rosenquarz im Stall, Kasimir war hinter uns und Sïrïus vor uns, aber der Rest, wo hatte der sich verkrochen? Cobalt hatte mir verboten sie zu rufen, weshalb ich sie jetzt nicht sehen würde. Schade eigentlich.
Wir erreichten die Lichtung und unter der großen Eiche stand Lorìen, der schönste Wapitihirsch der Welt. Fand ich zumindest.
Lorìen graste, doch als er uns hörte, schaute er auf. Er kam auf uns zu und ich strich über seinen Nasenrücken. "Hallo, ich hoffe du langweilst dich nicht zu sehr und tut mir leid, dass du nicht in den Wald außerhalb unseres Grundstücks darfst, doch vielleicht würden die dich dann jagen und das kann ich nicht zulassen." Lorìen senkte wieder den Kopf und graste weiter. Ihm schien das alles nichts auszumachen. Wie alle anderen wollte er vor allem meine Sicherheit.
Kasimir erreichte uns erst einmal und setzte sich vor mich. Für den Rückweg musste ich ihn wohl oder übel auf dem Arm tragen. Ich verabschiedete mich von Lorìen und lief mit Kasimir auf dem Arm und Sïrïus an meiner Seite zurück zum Haus. Mein Bruder saß vor dem Fernseher und sagte: "Einer von uns muss einkaufen. Wie wäre es wenn du heute gehst und ich das nächste Mal. Nimm am besten Sïrïus mit." Ich seufzte. "Du bist faul geworden." stellte ich fest. "Nö, aber ich genieße es normal zu sein und hier teilt man sich die Arbeit. Außerdem kommst du so in die Stadt. Es sind nur 15 Minuten bis zum Shop." Erklärte Cobalt. Ich nahm meine Jacke, für alle Fälle, und verließ mit Sïrïus das Haus. Kasimir hatte ich auf dem Sofa abgesetzt.
Auf dem Weg in Richtung 'Zentrum' markierte Sïrïus sein Revier. Na das konnte noch lustig werden. Möglicherweise würden sich die ängstlichen Hunde nicht mehr her trauen, denn Sïrïus Secret hatte noch ein wenig mehr Wolfsgeruch als alle anderen und wer Angst vor Wölfen hatte würde fliehen. Die armen ahnungslosen Besitzer.
Wir überquerten die Hauptstraße und fanden schnell den Lebensmittelladen. Sïrïus musste leider draußen warten, so schrieb es ein lächerliches Schild vor. Also setzte er sich hin und wartete brav. Keine 10 Minuten später war ich wieder draußen.
Auf der Hauptstraße begegneten mir Kate, meine Klassenkameradin und ein Junge, der sehr nach Jake aussah.
"Hi Lexira." Begrüßte sie mich. "Hi Kate, Jake, oder?" fragte ich. Erstaunt sah er mich an: "Woher weißt du das? Hat meine Schwester mit dir über mich geredet?" Verdammt, was sollte ich jetzt sagen? Das ich ihm gelauscht habe? Auf gar keinen Fall. "Nein, ich weiß deinen Namen von Cobalt." Es war mehr eine Frage als eine Antwort, aber egal. Er nickte. Sïrïus wurde langweilig und er setzte sich neben mich. Von da beobachtete er die Situation.
Kate bemerkte ihn: "Ist das dein Hund? Der ist aber süß." "Ja, das ist Sïrïus." Erklärte ich. "Er ist ja sehr zuverlässig, wenn er ohne Leine gehalten werden kann." meinte Jake. Ich nickte nur. Sïrïus hasste Leinen das war der Grund. Er brauchte nicht einmal ein Halsband, so treu war er. "Was machst du, wenn eine Katze kommt?" Fragte Kate. "Ich...keine Ahnung sie streicheln, warum?" Diese Frage war sinnlos. "Und dein Hund?" fragte Kate. "Der reagiert nicht. Er ignoriert sie. Sïrïus ist mit unserem Kater befreundet, den stören Katzen nicht." "Cooler Hund." meinte Jake.
"Ja, aber wir müssen jetzt weiter. Bis Morgen." meinte ich und gab Sïrïus ein Zeichen zu gehen. Sie sagten Tschüss und dann liefen sie weiter.
Zu Hause bereitete ich alles fürs Abendbrot vor. Cobalt schaute ein Baseball-Spiel an und hatte den Ton
zum Glück leise gestellt, ansonsten hätte ich bei jedem Tor Ohrenschmerzen bekommen. Er konnte gerade so noch etwas hören, denn er saß ja vor dem Fernseher. Ich konnte, wenn ich mich anstrengte auch noch alles verstehen, doch ich versuchte es auszublenden. Baseball interessierte mich nicht.
Stattdessen stellte ich einen Auflauf in den Ofen und stellte den Wecker auf eine halbe Stunde. Den Wecker stellte ich auf den Couchtisch und sagte zu Cobalt: "Hol mich wenn der Wecker klingelt. Ich bin draußen auf unserem Grundstück mit Rosenquarz."
Dann ging ich in den Stall und sattelte Rosenquarz. Ich drehte meine Runde im Wald. Lorìen lief aus Freude neben uns her. Die Sonne ging unter und langsam wurde es dunkel.
Plötzlich kam Sïrïus angerannt und hinter ihm lief Cobalt her. "Danke, dass du Sïrïus da gelassen hast, denn ansonsten hätte ich dich niemals so schnell gefunden. Sag mal was macht Lorìen hier." Ich zuckte die Schultern: "Er läuft neben uns her was sonst? Hat der Wecker geklingelt?" fragte ich. Cobalt nickte bloß und ich gab Rosenquarz ein Zeichen zu galoppieren. Wir preschten durch den Wald und blieben vor der Veranda stehen. Ich rannte in die Küche und holte den Auflauf aus dem Ofen. Ich deckte den Tisch und ging wieder nach draußen um Rosenquarz in den Stall zu bringen und abzusatteln. Cobalt kam gerade aus dem Stall und nur Lorìen stand vor der Veranda. "Du hast Rosenquarz in den Stall gebracht ohne dafür aufgefordert werden zu müssen? Du bist schlau. Danke." Sagte ich und brachte Lorìen in den Stall. Cobalt ging schon mal in die Küche.
Ich sagte dem Wapitihirsch und Rosenquarz 'gute Nacht' und ging in die Küche.
Cobalt hatte sich schon bedient, wartete aber auf mich. Er gab mir auch ein großes Stück.
Am Ende hatte ich den halben Auflauf gegessen und er nur ein Viertel. Es wurde spät und wir gingen zu Bett.
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