Kapitel 7
James Potter fühlte sich sichtlich unter Druck. Das Quidditchfeld lag vor ihm und sein Besen war ein Sauberwisch, der nicht ansatzweise an seinen Feuerblitz der siebten Ausgabe herankam.
Wie sollte er so einen guten Jäger abgeben? Schliesslich war sein Grossvater ebenfalls in der Mannschaft und kurz gesagt der beste Flieger seines Teams. Natürlich, James Junior konnte fliegen seitdem er geboren worden war. Seine Mutter, die noch einzelne Spiele geflogen war, als sie schwanger mit James gewesen war. Zusätzlich Harry, sein Vater, der jüngste Sucher seit langem in Hogwarts. Dessen Pokale im Trophäenraum hochpoliert standen.
James Sirius Potter hatte es nicht leicht. Vor allem als er in der Mannschaft als Jäger aufgenommen wurde und seine Eltern erstaunt meinten, dass er doch ein guter Sucher gewesen wäre. James hatte das nie so gesehen, er flog zwar gut aber an Ginny oder Harry kam er beim besten Fall nicht heran.
Lily, seine Schwester flog genauso wie ihre Eltern. Zumindest in ihrer Zeit. Jetzt stand sie nur am Spielfeldrand und lächelte ihm zu. „Du bist gut." Erkläret sie ihrem Bruder.
„Es ist nicht der Besen, der es ausmacht. Das bist du, der beste Jäger aus unserem Jahr." Lächelte sie und umarmte ihn.
Mit zitternden Beinen stiess James sich vom Boden ab und flog ein paar Runden. Na gut, dieser Besen würde schon gehen, dachte er und flog einen Looping, wobei er meinte, dass er schneller war als sein Sauberwisch.
Mit dem Magen in den Knien stieg er wieder ab. „Nein, das mache ich nicht. Ich bleibe dabei zu Hause zu fliegen." Krächzte er und dachte sehnsüchtig an seinen Feuerblitz Sieben oder den Brilliantkehrer, den seinen Vater einmal mitgebracht hatte.
Albus grinste nur. „Na, wie ist es so aus seiner Komfortzone zu fliegen?" fragte er und zog sich einen Nackenschlag von seinem älteren Bruder zu.
„Toller Flug, Jamie." Grinste Scorpius, der gerade eben angeschlendert kam. Sein Hufflepuffschal war locker um seinen Hals gebunden und die schwarz gelbe Mütze sass auf seinen hellen Haaren. Lily rutschte bei seinem Anblick das Herz fast in die Hosen.
„Hey Alter, wie läufts so bei den Hufflepuffs?"
Seine Frage bekam er im Nu beantwortet. „Scorpius, komm es gibt viel zu tun!" rief eine braunhaarige Hufflepuff und winkte Scorpius zu. Dieser rief aber nur zu ihr. „Komm halt er, Valeria!" sie näherte sich der Gruppe und lächelte aufmerksam zu ihnen hinüber. Neben ihr lief ein stilles Mädchen die sich als Mandie vorstellte. Lily wurde schlecht und die Schmetterlinge wichen giftgrüner Eifersucht, die sich in ihrem Gehirn festsetzte. Die Mädchen standen neben Scorpius und lächelten ihn an. Er lächelte zurück gab ihnen eine Antwort zu den Hausaufgaben in Zaubertränken.
Lily dachte nicht gross nach. Sie griff nach James Sauberwisch und stieg ohne ihre Quidditchausrüstung auf. Ja, es war länger her, dass sie geflogen war aber was würde das schon ausmachen?
Sobald sie in der Luft war, wusste sie es. Der Septemberwind war kalt und zog unter ihren Umhang. Zusätzlich fehlte es ihr definitiv an einer Hose und dieser Besen hatte eine sehr eigenwillige Art sich fliegen zu lassen.
Kurz: Lily hing auf dem Besen, der sie störrisch versuchte wieder auf den Boden zu bringen.
Scorpius und die andern musterten das Spektakel interessiert. „Sie scheint echt stur zu sein", murmelte Valeria. „Du hast keine Ahnung wie stur." Lachte Albus und fuhr sich durchs Haar. James, der daneben stand, erstarrte. Noch nie zuvor hatte er Albus mit einem Mädchen flirten gesehen.
„Wer bist du eigentlich?" fragte Valeria nun nach.
„Albus, du darfst mich aber gern Al nennen." Lächelte er und fragte anschliessend nach mit wem er es denn zu tun hatte.
James hätte gerne auf den Boden gekotzt, weil sein Bruder auf einmal Komplimente verteilte und ganz offensichtlich hocherfreut war, einem Mädchen zeigen zu können was er mit seinem Zauberstab alles tun konnte. Na gut, solange es nur der in seiner Hand war, war es James herzlich egal.
Lily befand sich inzwischen im Modus, dass der Besen die Kontrolle hatte und flog deswegen schnurgerade auf den Verbotenen Wald zu, scheinbar nicht zu bremsen stürzte sie ab und fiel. Fiel und fiel. Tiefer und tiefer. Bis sie am Waldboden aufprallte und sich in der Dunkelheit wiederfand. Dunkle Schatten waren da überall und sie schauerte es allein bei Gedanken. Daher eilte sie schnell zum Waldrand, in der Hoffnung, dass Hagrid sie nicht sehen würde.
Zum Glück tat er das nicht und die junge Hexe schaffte es ungesehen zurück aufs Quidditchfeld.
„Wo ist dein Zauberstab?" fragte Albus und blickte sie an. Lily tastete ihren Umhang ab und ihr wurde bewusst, dass sie ihn verloren hatte:
Er lag im Verbotenen Wald und sie würde mit ihren Brüdern mitten in der Nacht in den Wald schleichen müssen um ihn zu suchen.
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