40. Kapitel

Hi, wie geht es euch in diesen Zeiten? Ich finde alles sehr krass aktuell. Corona, Krieg in der Ukraine... Irgendwie geht mir das voll nahe. Es fällt mir schwer, mich hinzusetzen und zu schreiben, aber ich habe gemerkt, dass es mir gut tut, für eine Weile an etwas anderes zu denken und mich mit schöneren Dingen wie Harry Potter zu beschäftigen. 

Meine Lieben, diese Geschichte neigt sich dem Ende zu. Dieses Kapitel wird das letzte sein, bevor es noch einen Epilog gibt. 

Bitte bleibt alle gesund und in Sicherheit in diesen Zeiten <3

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6 Monate später

Hermine

Erschöpft klopfte sich die junge Hexe die Flohpulver-Asche von ihrer Kleidung. Gerade war sie von ihrer jüngsten Konzerttour zurückgekommen, und befand sich nun in dem kleinen schottischen Schloss, das sie vor drei Monaten mit Lucius bezogen hatte. 

(Anm. zu dem Bild: Ungefähr so stelle ich es mir vor. Auf dem Brunnen ist in meiner Vorstellung ein Schwan anstatt ein Reh :) )

"Madam Granger! Ihr seid zurück!", hörte sie eine piepsende Stimme sagen. Es war Mimi,  die aus der Küche gelaufen kam.

"Hallo Mimi, schön, dich zu sehen", sagte Hermine lächelnd. "Wo ist Lucius?"

Sie hatte eigentlich gedacht, dass er sie in der Eingangshalle empfangen würde. Schade.

"Meister Lucius verspätet sich ein wenig, er hat noch etwas Geschäftliches zu tun. Ich soll euch zu euren Gemächern bringen und euch jeden Wunsch von den Lippen ablesen, bis es Zeit fürs Abendessen und er wieder da ist!" Die Elfe quietschte fast vor Vergnügen, sie und Hermine hatten sich in den letzten Monaten sehr ins Herz geschlossen. Die Pianistin konnte nicht anders als zu grinsen. 

"Danke, Mimi, mir reicht erst einmal eine Kanne Rooibos Tee, ich werde bis Lucius daheim ist baden gehen und mich umziehen."

"Alles klar, Madam, der Tee kommt sofort! Geht ruhig schon mal in eure Gemächer!" Die kleine Elfe flitzte davon und Hermine ließ ihr Gepäck in den Westflügel des Schlosses fliegen. Lucius und sie schliefen selbstverständlich im gleichen Raum, doch er hatte es sich nicht nehmen lassen, ihr im Westflügel einige Zimmer zur freien Verfügung zu stellen. So hatte sie nun ein eigenes Klavierzimmer zum Komponieren, ein eigenes Schlafzimmer, falls sie einmal alleine sein wollte, mit eigenem Bad und Ankleidezimmer. 

In besagtes Badezimmer zog sich Hermine nun zurück. Es war ein Traum aus Marmor, und war hauptsächlich in weiß und creme-farbenen Tönen gehalten. 

Sie ließ sich ein heißes Bad ein, gab einen Vanille-Badezusatz hinein und sank dann erleichtert seufzend in das heiße Wasser, umgeben von duftendem Schaum. Tat das gut, wieder nach Hause zu kommen! Diese Konzertreise war zwar kürzer als die im Oktober gewesen, nachdem sie immer noch mit Nachwirkungen der Entführung zu kämpfen hatte und sich noch nicht zu viel zumuten wollte, dennoch war es wahnsinnig anstrengend gewesen. Trotzdem hatte sie sich über die begeisterten Zuschauer gefreut, über die Standing Ovations am Ende, die Blumen und Fangeschenke. Sie wusste, dass sie genau das im Leben machte, was sie machen wollte.

Und das Heimkommen am Ende war auch sehr schön. Noch schöner wäre es allerdings gewesen, wenn Lucius sie persönlich empfangen hätte, aber sie würden sich ja bald beim Abendessen sehen. 

Nachdem Hermine fertig gebadet und ihren Tee ausgetrunken hatte, wollte sie schon den Bademantel ablegen und eine bequeme Leggings und ein einfaches T-Shirt anziehen, doch sie hatte nicht damit gerechnet, dort auf einem der Polsterhocker ein Geschenkpaket vorzufinden. Überrascht öffnete sie es und fand oben auf dem Krepppapier einen Brief - von Lucius.

Meine liebste Hermine,

Ich heiße dich herzlich willkommen zurück in unserem Zuhause. Bitte sei mir nicht böse, dass ich dich nicht persönlich empfangen habe, ich muss noch etwas vorbereiten (ja, das mit dem Geschäftlichen war geflunkert, das gebe ich zu). Würdest du mir die Ehre erweisen, dieses Kleid für heute Abend zu tragen? Ich erwarte dich um 20 Uhr in der Eingangshalle.

Lucius

Dieses Schlitzohr! Hermine musste unwillkürlich grinsen, dann schlug ihr Herz höher, als sie das Kleid auspackte. Es war ein funkelndes, dennoch schlichtes schwarzes Abendkleid, das genau ihren Geschmack traf. Es war wunderschön.

"Oh Lucius, was hast du nur vor", flüsterte Hermine und drückte das Kleid an sich. Sie vermutete, dass er sie heute Abend zu einem Ball oder in ein Restaurant ausführen würde.

Zu dem Kleid, das selbstverständlich wie angegossen passte, kombinierte Hermine schwarze Pumps und Silberschmuck sowie eine schwarze Clutch. Nachdem sie sich fertig geschminkt hatte, war es bereits 19:45 Uhr. Die restliche Viertelstunde versuchte sie, sich mit einem Buch abzulenken, doch sie war so nervös wie schon lange nicht mehr. Sie freute sich wahnsinnig, Lucius wiederzusehen.

Dann war es Zeit, die breite steinerne Wendeltreppe hinunterzugehen und ihr Herz schlug bis zum Hals. Langsam schritt die junge Hexe nach unten, das Klacken ihrer Pumps war deutlich zu hören, dennoch hatte sie das Gefühl, dass ihr Herz lauter war. 

Lucius stand bereits unten vor dem großen Kamin, er hatte ihr den Rücken zugedreht und die Hände hinter dem Rücken verschränkt, doch dann drehte er sich zu ihr um und ihre Blicke begegneten sich. Ein heißer Schauer lief Hermine über den Rücken, als sie in seine silber-grauen Augen sah. Ein wunderschönes Lächeln breitete sich auf Lucius' Gesicht aus. Er hatte seine Haare in seinem Zopf zurückgebunden und trug einen schicken schwarzen Anzug, passend zu ihrem Kleid.

"Hermine. Du siehst absolut umwerfend aus", sagte er, als sie ihn erreichte, und zog sie ihn seine Arme, um sie ganz sanft zu küssen. Dieser Kuss schien eine gefühlte Ewigkeit anzudauern, er war etwas ganz besonderes. 

"Du ebenfalls", wisperte Hermine. "Danke für das Kleid. Es ist unglaublich schön."

"Mehr als gern geschehen. Wollen wir?" Er bot ihr seinen Arm an und sie hakte sich bei ihm unter.

"Wohin geht es denn?", fragte Hermine neugierig.

"Nach draußen. Es ist ein ungewöhnlich warmer Frühlingsabend, da dachte ich mir, wir nutzen deine Rückkehr für ein Dinner im Garten."

Lucius hatte Recht, es hatte fast 25 Grad draußen, für schottische Verhältnisse und für einen Tag Ende April war das in der Tat ungewöhnlich, doch Hermine fand das sehr angenehm.  

"Klingt nach einer sehr guten Idee, Lucius. Los geht's", strahlte Hermine.

Das Paar ging also nach draußen in den Garten, wo in mitten der blühenden Krokusse ein wunderschöner Dinner-Tisch mit frühlingshafter, dennoch edler Dekoration in weiß, lila und rosa aufgebaut worden war. Eine Flasche gekühlter Champagner stand bereit, die Vorspeisen befanden sich bereits unter silbernen Hauben auf den Tellern.

Lucius schenkte erst Hermine, dann sich etwas Champagner ein und sie stießen an. "Auf deine abgeschlossene Konzerttour!"

Als Vorspeise gab es Bärlauchrisotto mit geschmorten Kirschtomaten, ein sehr frühlingshaftes und sehr leckeres Gericht.

"Es schmeckt einfach herrlich", seufzte Hermine und schloss die Augen. 

"Danke, das freut mich zu hören!"

Sie riss die Augen wieder auf. "Du hast das selber gekocht?"

Lucius grinste. "In der Tat. Ich weiß, meine Elfen kochen meistens, aber wenn es darauf ankommt, kann auch ich hervorragende Dinge zaubern."

Und wieder eine neue Sache über Lucius gelernt! Sie hatte ehrlicherweise keine Ahnung gehabt, dass Lucius kochen konnte.

Anschließend folgten gebratene Wachteln in Weißweinsauce auf Parmesanreis als Hauptgericht und Erdbeertörtchen auf einem Boden aus schokolierten Cornflakes.

"Wow, das war traumhaft", freute sich die Pianistin nach dem Essen. "Womit habe ich das verdient?"

"Du hast die ganze Welt verdient, Hermine", erwiderte Lucius sanft und stand auf. Er blieb vor ihr stehen, sein Blick schien mit einem Mal  und kniete vor ihr nieder. Hermine hielt den Atem an. Das... das war nicht möglich. Alles fühlte sich auf einmal so surreal an.

"Ich weiß, dass wir noch nicht wirklich lange zusammen sind, und das hier in deinen Augen vermutlich vollkommen verrückt ist, aber die letzten Monate haben mir bewiesen, was wahre Liebe ist. Ich brauche hierfür nicht viele Worte, ich weiß nur, was ich fühle. Ich liebe dich, Hermine Jean Granger. Möchtest du mich heiraten?" Er öffnete eine kleine schwarze Schmuckschatulle, die einen silberfarbenen Ring mit tropfenförmigem Diamant enthielt.

Es spielte in diesem Moment keine Rolle, wie lange sie zusammen waren. Es spielte keine Rolle, was andere denken könnten. Alles, was zählte, war, dass Lucius und sie hier waren, in diesem Augenblick.

"Ja, Lucius, ich will dich heiraten. Ich liebe dich auch."

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