14. Kapitel
Hermine
Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, war das erste, was sie sah, ein prächtiger Kronleuchter. Das verwirrte sie für einen Moment, dann wusste sie wieder, wo sie war - in Lucius' Anwesen in Südengland.
Apropos Lucius. Die junge Hexe drehte ihren Kopf zur Seite und erblickte ihren schlafenden Liebhaber. Ihr Freund, um genauer zu sein. Natürlich hatten sie noch nicht genauer besprochen, was das zwischen ihnen eigentlich war, dafür war es noch zu früh, aber für Hermine fühlte es sich nach etwas Ernstem an. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie den schlafenden Lucius betrachtete. Was für Wendungen das Leben doch für einen bereit hielt. Einst war er ihr Erzfeind gewesen und nun.... lag sie mit ihm in einem Bett, nachdem sie miteinander geschlafen hatten. Sie musste zugeben, dass sie ziemlich wund war nach dieser Nacht.
Plötzlich öffnete der Blonde seine Augen und Hermine zuckte ertappt zusammen.
Ein verschlafenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Hast du mich etwa beim Schlafen beobachtet?", fragte er mit rauer Stimme.
Die Pianistin wurde rot. "Vielleicht?"
"Verständlich. Ich bin ja auch ein attraktiver Mann!"
Hermine nahm ein Kissen und schlug es Lucius ins Gesicht. "Arroganter Mistkerl!"
Das ließ Lucius natürlich nicht auf sich sitzen und startete einen Gegenangriff, was in eine Kissenschlacht ausartete. Zumindest so lange, bis sie vor lachen keine Luft mehr bekamen. Lucius ließ sich auf den Rücken fallen und zog Hermine mit sich, sodass sie auf seiner Brust landete.
Die Stimmung veränderte sich, als die beiden sich in die Augen schauten, graue in braune, die Funken flogen wieder. Hermine konnte nicht widerstehen und beugte sich nach vorne, um Lucius zu küssen.
"So kann von mir aus jeder Morgen anfangen", flüsterte Lucius nach einer Weile.
"Von mir aus auch sehr gerne, aber ab Montag habe ich wieder viele Auftritte vor mir, ab der Woche auch im Ausland", erwiderte Hermine bedauernd.
"Hmm, dann müssen wir das beste aus diesem Wochenende machen... falls du morgen noch nichts vorhast, könnten wir auch noch den Sonntag hier verbringen, wenn du möchtest."
"Das wäre sehr schön", antwortete Hermine erfreut. "Allerdings müsste ich dann noch mal kurz nach Hause, ein paar Sachen fürs Wochenende holen."
"Kein Problem, das machen wir einfach nach dem Frühstück. Hast du schon Hunger?"
"Nach dieser Nacht ziemlich sogar." Hermine grinste und Lucius musste lachen.
"Das ist natürlich verständlich. Dann gehe ich mal nach unten und lasse das Frühstück anrichten. Du kannst gerne noch im Bett liegen bleiben."
Eigentlich wollte Hermine nicht, dass die Hauselfen für sie kochten, aber bevor sie Einwände erheben konnte, war Lucius schon aus dem Zimmer verschwunden. Was der immer für ein Tempo an den Tag legte!
Dennoch ließ sich die junge Frau zurück in die Kissen sinken und blickte aus dem Fenster in die weite Landschaft hinein. Sie freute sich unglaublich auf das Wochenende mit Lucius!
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