Was jetzt?

Anika hatte sehr damit zu kämpfen auf dem Heimweg nicht wieder unmächtig zu werden. ,,Anika, Versuch wach zu bleiben, sobald du untersucht bist kannst du schlafen. Ich verspreche dir das du so schnell wie möglichchst schlafen kannst, aber du musst wach bleiben bis wir Zuhause sind. Rede mit mir, vielleicht hält dich das wach." Melody klang sehr besorgt, aber wach bleiben bis sie zu Hause waren? Anika wusste was sie meinte und dennoch lag ihr etwas auf der Zunge: ,,Wenn ich wach bleiben soll bis wir Zuhause sind, dann habe ich ein Problem, keiner weiß wann wir wieder dort hin können." Melody stöhnte auf, lachte jedoch auch kurz: ,,Du weißt genau wie ich das gemeint habe. Ich weiß das es das Zuhause ist in dem wir groß geworden sind und das es unser Zuhause im Herzen ist. Aber wir haben unser wahres Zuhause gefunden, das wo wir geboren wurden. In den letzten Monaten ist es für uns genauso ein Zuhause geworden wie das in der anderen Welt, oder siehst du das anders?" Anika schüttelte den Kopf, was ihre Kopfschmerzen verschlimmerte: ,,Ich sehe es genau so wie du." Sie krallte sich in der Mähne von Silver Moon fest: ,,Hast du dir Mal die Frage gestellt was gewesen währe wenn wir hier aufgewachsen währen? Wenn dein Onkel nie versucht hätte den Trohn an sich zu reißen? Ich meine da hängt so viel dran. Oder stell dir vor nicht wir währen die Auserwählten sondern jemand anderes, was hätten wir dann für ein Element?" Melody schien überrascht über solch eine tiefgründige Frage: ,,Ich muss gestehen, solche Fragen habe ich mir noch nicht gestellt. Aber sie sind gut, vielleicht werden wir irgendwann die Antworten darauf kennen." Es kam das Ende des Waldes in Sicht und Anika konnte spüren wie Melody sich anspannte: ,,Tut mir leid das Olaf deine Hochzeit ruiniert hat." Melody Griff die Zügel nach: ,,Schon okey, du kannst ja nichts dafür, wir werden sie zu der gegebenen Zeit einfach nachholen. Christian wird das bestimmt verstehen, es war so zu sagen eine höhere Macht, vielleicht war es einfach noch zu früh." Anika konnte die bitterkeit in Melodys Stimme genau hören, sie hätte ihren Onkel am liebsten gestern schon Tod gesehen, im Nachhinein jedenfalls.

Als die Kirche in Sicht kam wurde Melody immer angespannter, sie konnte nicht Vorhersagen wie ihre Gäste auf diesem Angriff reagieren würden. Geschweige denn auf ihre dreckigen und kaputten Kleider und auf die versteckten Waffen in der Kirche. Da der Hof Arzt ein angesehener Mann war, hatte auch er eine Einladung bekommen und war somit auch an der Kirche, was die Sache mit Anika einfacher machte. Als sie der Kirche immer näher kamen, konnte Melody erkennen das viele der Gäste schon draußen standen und jeder sich mit jedem unterhielt. Die ersten sahen sie schon kommen und machten den Rest der Gäste drauf aufmerksam. Als sie sahen das Anika verletzt war kam der Arzt ihnen schon entgegen, als dieser stehen blieb hielt Melody neben ihm an: ,,Was ist passiert?" Anika zeigte ihre Wunde: ,,Ihr wurde ein Ast gegen den Kopf geschlagen, ihr solltet euch das dringend ansehen." Melody stieg zusammen mit Lena und Nathalie von ihren Pferden und half dann Anika von Silver Moon runter. Ohne noch etwas zu sagen oder wie gewöhnlich zu protestieren ging Anika mit ihm. Nun galt es die Gäste zu besänftigen, die Frage war nur wie. Wo waren ihre Eltern wenn man sie denn Mal brauchte? Ihre Brüder und Christian waren auch nirgends zu sehen. Melody drehte sich zu ihren Freundin um: ,,Geht eine von euch Anika hinterher und gibt mir bescheid wenn wir wissen wie es ihr geht?" Nathalie nickte: ,,Das mache ich, ich werde helfen falls das nötig ist." Sie nickte ebenfalls und sah Nathalie kurz nach, bevor sie dann wieder Lena ansah: ,,Du sag mal, kannst du meine Eltern in der Nähe spüren? Es sind hier zu viele Stimmen, eine lauter als die andere und kann nicht sagen welche Gedanken von ihnen sind." Lena schien sich für einige Momente zu konzentrieren: ,,Es war Recht schwer muss ich zugeben, aber ich denke sie sind noch in der Kirche." Melody drehte ihren Kopf halb um, um die Türen der Kirche sehen zu können. Es kamen immer mehr Gäste aus ihr und bildeten so fast eine Wand zwischen Melody und der Kirche. Den Hintereingang konnte sie ja schlecht benutzen, so würden alle denken das sie ihnen aus den Weg gehen will. War zwar so, aber es war besser wenn sie es nicht so dirceckt machen würde. Sie seufzte: ,,Na gut dann halt ab durch die Mitte." Melody strafte ihre Schultern, sah kurz zu Lena, welche ihr aufmunternd zu nickte, und setzte sich dann in Bewegung. Niemand trat ihr in den Weg oder stellte ihr Fragen, weshalb Melody Gott sei Dank recht schnell an den Portaltüren angekommen war. Vorne standen immer noch ihre ganze Familie: Ihre Eltern und Geschwister ihr Onkel mit Esme und Joe, Mia, Christian mit seinen Eltern und seiner Schwester, sowie Jace und Alec. Während sie den Mittelgang lang ging bemerkten sie Melody nicht, weshalb sie sich auf den letzten Metern räuspern musste: ,,Habe ich etwas verpasst?" Sofort drehten sich alle zu ihr um: ,,Da seid ihr ja wieder, wieso seid ihr nur zu zweit?" Lena neben ihr nickte Richtung Ausgang: ,,Anika wurde verletzt, Nathalie ist mit ihr schon zum Hof Arzt." Besorgt stand Kathy auf und ging auf sie zu: ,,Ist es schlimm?" Lena schüttelte mit dem Kopf: ,,Nein, nur eine leichte Wunde am Kopf." Kathy schien vorerst beruhigt: ,,Was ist mit Olaf?" Wütend sah Melody zu ihrer Mutter: ,,Er und Marcus sind uns entwischt, wir mussten uns um Anika kümmern, das war wichtiger." Andree stellte sich neben seine Frau: ,,Natürlich! Wie geht es euch?" Melody sah zu Lena, aber ausser ein paar Schrammen von den Ästen haben die drei nichts abbekommen: ,,Uns geht es gut. Was machen wir jetzt?" Ratlos sah Melody ihre Eltern an, Kathy hatte sofort eine Antwort parat: ,,Wir erklären die Situation, sagen das die Hochzeit auf Morgen verschoben wird. Und leiten eine Ermittlung ein um herraus zu finden weswegen Olaf und Marcus aus ihren Zellen ausbrechen konnten." Melody nickte und sah zu Christian: ,,Schatz, kann ich dich kurz alleine sprechen?" Christian nickte und ging mit ihr hinter einer der Säulen die das Gewölbe der Kirche stützten: ,,Was ist los?" Melody seufzte: ,,Ich hätte gerne meine ganze Familie dabei. Also nicht nur von hier sondern auch aus der anderen Welt. Ich habe heute gemerkt wie sehr sie mir fehlen, an so einem Tag hätte ich sie gerne dabei." Christian nickte und legte eine Hand auf ihre Wange: ,,Ich verstehe dich, wir warten bis sie hier sind." Melody drückte Christian einen Kuss auf den Mund und ging dann Hand in Hand mit ihm zu den anderen.

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