Vorbereitungen

Lena saß mit Stefan und dem Hofarzt in dessen Kammer. Vor sich hatte sir eine Liste liegen, auf der stand welche medizinischen Gegenstände sie alles einpacken sollten. ,,Also gut, ich werde jetzt einmal vorlesen was wir aufgeschrieben haben, wenn euch noch etwas einfällt sagt es, dann füge ich es noch hinzu." Lena sah die beiden an, welche nickten, also fing sie an vorzulesen: ,,Wir brauchen

Mull Binden,
Messer und Skalpell,
Salben,
Schale und Mörser,
Ein Brenneisen,
Nadeln und Faden und
Eine Säge

Das ist alles was hier steht, fällt euch noch etwas ein?" Stefan meldete sich augenblicklich zu Wort: ,,Ich würde euch gerne noch einige seltene Kräuter mitgeben. Ich bin mir nicht sicher ob ihr sie finden würdet wenn ihr sie brauchen solltet." Lena sah ihn dankbar an: ,,Dann schreibe ich das noch mit auf. Ich hätte noch eine bitte." Fragend sahen die beiden sie an: ,,Und welche wäre das?" Der Arzt sah wirklich interessiert aus: ,,Ich möchte das ihr mir das wissen gebt, was wir vielleicht brauchen könnten. Nathalie ist von uns die jenige, die viel über Medizin weiß, falls ihr etwas zustoßen sollte brauchen wir eine zweite Person die sich auskennt." Der Arzt sah sie erst erstaunt an, nickte dann aber: ,,Natürlich, begleitet mich heute und morgen bei meiner Arbeit und ich werde euch so viel bringen wie ich kann." Lena legte die Feder ab: ,,Sehr gut, danke und Stefan, könntet ihr eine Liste von den Kräutern anfertigen die wir vielleicht nutzen müssen. Am besten mit einer Beschreibung wie sie aussehen, wofür sie sind und wo man sie am ehesten finden kann. Dann können wir auch Anika und Melody, äh entschuldigt, die Königen, diese suchen schicken." Eifrig nickte er: ,,Ich werde sofort damit beginnen." Damit stand er auf und verließ die kleine Kammer. Lena sah zum Arzt: ,,Gut, ich werde die Liste zu Melody bringen und sie fragen ob sie noch etwas wüsste. Wo habt ihr euren nächsten Patienten?" Lena stand auf, der Arzt folgte ihrem Beispiel: ,,Ich muss in die Küche, dort gab es wohl ein Unfall mit einem Messer." Lenas Gedanken gingen sofort zu Antonie, also wollte sie sich beeilen. ,,Dann geht schon einmal dort hin, ich werde in wenigen Minuten wieder zu euch stoßen." Damit verließ Lena ebenfalls die Kammer und machte sich mit schnellen Schritten auf zu Melodys Gemächern.

Sie klopfte an den Türen zu den königlichen Gemächern, nach einem Moment öffnete Marie ihr die Tür.  Zaghaft lächelte sie Anika an: ,,Ihr möchtet bestimmt zur Königin?" Anika nickte: ,,Ja ich muss etwas mit ihr besprechen." Marie trat zur Seite: ,,Dann tretet bitte ein und setzt euch, ich werde der Königin sagen das ihr da seid." Anika ging an Marie vorbei und auf die Sitzgruppe vor dem Kamin zu. Marie verschwand nach einem klopfen hinter der Tür zu Melodys Arbeitszimmer. Gedämpft hörte sie wie die beiden miteinander redeten, kurz darauf kam Marie wieder raus. Anika hatte sich in dieser Zeit vor die Türen des Balkons gestellt und sah in Richtung des Rosengarten. ,,Die Königin empfängt sie jetzt." Marie hatte die Hände vor ihrem Bauch verschränkt, Anika ging auf Melodys Arbeitszimmer zu, drehte sich jedoch noch einmal zu Marie um: ,,Eine Frage noch: Hat sie heute schon etwas gegessen?" Marie schüttelte den Kopf: ,,Nein, sie bereitet seid gestern alles für die Ratsversammlung und eure Abreise vor. Ich bin mir leider auch nicht sicher ob sie geschlafen hat." Anika seufzte: ,,Gut danke, ich werde mit ihr reden." Damit drückte Anika die Tür auf und trat ein. Melody sah von ihren Papieren auf und legte die Feder vor sich ab: ,,Hey Süße, was liegt dir auf dem Herzen?" Melody stand auf und kam auf sie zu. Mittlerweile fand Anika es merkwürdig wenn Melody nicht wusste was sie dachte, weil Melody es unterdrückte. Anika erwiderte die Umarmung von Melody: ,,Ich habe zwei Sachen, die ich mit dir besprechen möchte. Als erstes wollte ich fragen ob du auch den Soldat befragt hast der vor deinem Balkon Joe beschuldigt hat?" Melody zog die Augenbrauen hoch: ,,Herold ja, Lena und ich haben alle befragt, manche, Herold eingeschlossen, jedoch nicht so intensiv weil sie keinen Zugang zu den Kerkern hatten, wieso?" Anika setzte sich: ,,Weil ich das Gefühl habe das er etwas mit der ganzen Sache zu tun hat. Könnte ich deine Notizen bekommen, zu Herold, seinen Verwandten und allen die zu den Kerkern Zugang haben?" Melody nickte: ,,Natürlich, warte ich auch  sie dir eben raus." Sie drehte sich um und fing an in ihren großen Schrank zwei Papierstapel zu durchsuchen. Den einen Stapel nahm sie komplett heraus, aus dem anderen zog sie lediglich ein paar Zettel. ,,Das hier sind alle die zu den Kerkern Zugang haben oder hatten." Damit zeigte sie auf den großen Stapel: ,,Und das hier sind Herold und seine Verwandten die im Schloss arbeiten, der andere Teil der Familie lebt auf dem Land." Anika nickte und sah die beiden Stapel kurz an. ,,Gut, ich danke dir, ich bringe sie dir wieder wenn ich sie durchgelesen habe." Melody nickte und setzte sich ebenfalls wieder auf ihren Stuhl: ,,Nimm dir die Zeit die du brauchst, im Moment habe ich ohnehin keine Zeit dafür." Anika sah Melody besorgt an: ,,Jetzt zu der zweiten Sache weswegen ich mir Sorgen mache." Melody sah sie fragend an: ,,Die wäre?" Sie deutete auf Melody, mit ihren tiefen Augenringen: ,,Du. Wir sehen dich kaum noch zu den Mahlzeiten und Marie sagt, das sie noch nicht einmal weiß ob du überhaupt geschlafen hast. Ich weiß das du dir hierfür die Schuld gibst, aber es bringt doch auch nichts wenn du dich deshalb kaputt machst. Dein Volk braucht dich gesund und nicht nur als wandelnde Hülle! Du hilfst nicht wenn du nichts mehr isst nur um mehr Zeit zu haben alles zu regeln. Iss doch wenigstens nebenbei etwas. Ansonsten werden wir uns gezwungen sehen dich zu zwingen damit du etwas zu dir nimmst, was dir mehr Zeit rauben wird. Ich werde Marie sagen das sie dir etwas zu essen bringen soll, in einer Stunde wird jemand kommen um zu kontrollieren das du auch etwas gegessen hast. Ach und ich werde Christian sagen das er darauf achten soll das du heute Nacht schläfst!" Anika stand auf und nahm die Papierstapel vom Tisch. Melody stand ebenfalls auf: ,,Meinst du nicht das ihr etwas übertreibt?" Melody klang belustigt, doch Anika schüttelte ernst den Kopf: ,,Nein, keines Wegs, oder kannst du mit Sicherheit sagen wann du das letzte Mal geschlafen, gegessen oder getrunken hast?" Melody schien kurz nachzudenken, bleib jedoch still. Anika schüttelte den Kopf: ,,Und genau deswegen werden wir ab jetzt darauf achten!" Damit drehte Anika sich um und verließ den Raum.

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