Schadensbegenzung

Melody strafte ihre Schultern und trat zusammen mit ihrer Familie und Freunden aus der Kirche, Lena war direckt neben ihrer Freundin. Nach und nach wurden die zahlreichen Gäste am Fuße der Treppe auf sie aufmerksam. Gespannt sahen sie zu ihnen nach oben: ,,Danke für eure Aufmerksamkeit. Als erstes möchte ich euch über die Geschehnisse während der Zeremonie aufklären. Wie ihr alle gehört haben werdet, ist mein Onkel aus den Kerkern des Schlosses entkommen und hat seinen obersten Offizier mitgenommen. Durch die Verletzung meiner Freundin, einer Auserwählten, mussten wir die Verfolgung vorerst abbrechen und sie ziehen lassen. Wir werden umgehend eine Untersuchung einleiten, weshalb die beiden aus den Mauern des Schlosses entkommen konnten. Außerdem werden wir uns so bald wie möglich auf den Weg machen um ihnen zu folgen und wieder hinter Schloß und Riegel bringen. Die Hochzeit von meinem Verlobten und mir wird bis auf unbestimmte Zeit verschoben. Bei weiteren Fragen stehen euch mein Bruder und mein Vater zu Verfügung." Melody zeigte auf David und Andree und begann dann die Treppen nach unten zu steigen. Wiederwillig ließen die Gäste sie durch, bis sie bei den Adligen der anderen Ländern an kamen. Oktavian trat ihnen in den Weg, Melody sah von Oktavian zu ihr. Innerlich seufzend sah Lena ihn fragend an: ,,Oktavian, wie kann ich helfen?" Er sah sie genau an, von oben bis unten und blieb enttäuscht an ihrem Hals stehen: ,,Ich wollte mich nur vergewissern das es euch gut geht." Ihr stieg die röte ins Gesicht: ,,Mir geht es gut, aber ich habe jetzt keine Zeit, es tut mir leid" Er nickte und trat zur Seite: ,,Dann werde ich euch hoffentlich später sehen?" Lena nickte: ,,Vielleicht." Enttäuscht nickte er und ließ sie ohne noch etwas zu sagen weiter. Ich denke du wirst ihn heute noch kurz zufällig begegnen müssen. Melody sah unbeirrt nach vorne, als hätte sie nicht gerade mit ihr in Lenas Kopf eine geheime Unterhaltung begonnen, die niemand belauschen konnte. Lena versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch sie fand es immer noch unangenehm Melody in ihrem Kopf zu haben. Ich weiß tut mir leid, aber ich möchte nicht riskieren das wir belauscht werden. Melody sah kurz zu ihr und dann wieder nach vorne, so langsam lichtete sich die Menge. Wie meinst du "kurz zufällig begegnen"? Lena sah weit vor sich die Mauern der Stadt aufragen, ihre Pferde waren jetzt nicht mehr weit entfernt. Nun ja, er möchte sich anscheinend davon überzeugen daß es dir wirklich gut geht, aber du hast keine Lust ihn zu sehen. Ich muss zugeben das mir die Kette gefallen hat, die er dir geschenkt hat, aber er versteht nicht das du nicht käuflich bist. Das keine Frau sich so schnell kaufen lässt, ich weiß natürlich das du ihn nicht unbedingt magst, wegen seiner ganzen Art, aber wir alle müssen gewisse Opfer bringen. Ich möchte damit nicht sagen das du ihn gleich heiraten sollst aber weise ihn bitte mit vorsicht zurück. Mittlerweile waren sie bei ihren Pferden angekommen und stiegen auf. Sunshine schien ihr Unbehagen zu spüren und wurde unruhig. Du sagst also das ich ihn zurückweisen darf? Melody nickte leicht und gab Silver Moon das signal sich in Bewegung zu setzten. Natürlich, ich weiß ich habe zu Anfang etwas anderes gesagt, aber ich bin zu dem Entschluss bekommen dass das keinem von uns etwas bringt. Solange du es vorsichtig machst habe ich dagegen nichts einzuwenden. Damit gab Melody Silver Moon die Sporen, weshalb Sunshine und Lena kurz nicht mit kamen.

,,Anika, ich bin nicht der Meinung daß der Arzt das gutheißen würde!" Tadelnt sah Nathalie zu ihr, doch Anika zuckte nur mit den Schultern und lief weiter in Richtung Königin Zimmer. Als sie dort ankamen war niemand im Empfangszimmer zu sehen, die Stimmen kamen aus dem Arbeitszimmer. Gerade zogen Kathy und Andree noch aus, erst dann konnten Melody und Christian hier einziehen. Im Arbeitszimmer standen Melody und ihre Eltern auf einer Seite des Tisches, Christian, David, Mia und Niklas standen mit den Rücken zu ihnen. Anika trat näher und ignoriere weiterhin die pochenden Kopfschmerzen. Der Arzt hatte ihr Bettruhe verschrieben, doch nach einer Stunde schlaf fühlte sie sich genauso schlecht wie vorher, warum also liegen bleiben. ,,Was haben wir verpasst?" Erstaunt drehten sich alle um, Kathy und Melody kamen sofort, besorgt und tadelnt auf sie zu: ,,Was machst du hier, Nathalie hat uns gesagt das du eine schwere Gehirnerschütterung hast und das Bett nicht verlassen sollst!" Melody legte besorgt ihre Hände auf ihre Schultern, während Nathalie neben sie trat: ,,Tut mir leid, sie hat sich einfach nicht wieder hingelegt, sie wollte auf mich einfach nicht hören." Kathy sah Anika voller Verständnis und besorgt an und legte eine Hand auf ihre Stirn: ,,Ich denke wirklich das du dich hinlegen solltest, die anderen haben Recht." Anika rührte sich nicht von der Stelle und sah zu der Karte und den Papieren die auf dem Tisch lagen. Melody folgte ihrem Blick und seufzte: ,,Wenn wir etwas herausfinden bist du die Erste die es erfährt, versprochen. Aber geh dich bitte hinlegen, du nutzt niemanden etwas wenn du umkippst." Ergeben nickte Anika, doch bevor sie aus dem Raum war konnte sie noch hören wie Nathalie Melody fragte ob sie wüsste wo Lena sei und Melodys Antwort: ,,Da habe ich ausnahmsweise keine Ahnung, vielleicht ist sie bei Oktavian." Was bei Anika die Frage aufwarf, warum Lena freiwillig zu Oktavian gehen sollte. Schließlich konnte sie ihn eigentlich nicht leiden, vielleicht sollte sie in Melodys Auftrag etwas erledigen, aber warum sagt sie es dann nicht? Oder ist Lena bei Antonie und Melody sagte das mit Oktavian nur um sie zu verwirren? Oder Melody weiß nicht das Lena zu Antonie wollte weil sie vorher an Oktavian gedacht hatte. Egal ob es Melodys Absicht gewesen war sie zu verwirren oder nicht, auf jeden Fall schwierte Anikas Kopf jetzt noch mehr als davor.

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