Noch mehr Probleme
Seite an Seite saßen Anika und Joe auf dem großen Sofa in Anikas Zimmer. Heute gab es nicht viel für sie zu tun, Lena und Melody fuhren mit den Befragungen fort und sie konnten nichts weiter tun als warten. Kathy hatte ihnen erzählt das sie Melody mitten in der Nacht im Schlossgarten herum laufen gesehen hatte. ,,Meinst du nicht sie nimmt das alles zu ernst? Ich meine, ich weiß das sie die Königin ist, aber sie vergisst sich selbst und auch, das wir da sind. Wir können ihr doch helfen, sie muss das nicht alles alleine schaffen!" Joe sah sie besorgt an, er hatte seine Cousine lieb gewonnen. Auch er wollte nicht das Melody unter dem Druck, den sie sich selber machte, zusammen brach. Anika setzte sich so hin, das sie ihrem Freund in die Augen sehen konnte: ,,Sie ist schon immer so gewesen. Mel hat schon immer alles als ihre Schuld angesehen, wenn etwas nicht so lief, wie es hätte laufen sollen. Wir haben es irgendwann aufgegeben, sie ist davon nicht abzubringen. Aber so schlimm wie dieses mal war es bisher noch nicht." Joe sah sie interessiert an: ,,Aber sie hat irgendwann wieder damit aufgehört, richtig?" Anika schüttelte den Kopf: ,,Nicht unbedingt, sie hat so lange dran gearbeitet, bis es wieder so war, wie es gehörte. Und ich denke das es dieses Mal so sein wird, dass am Ende einer Tod ist. Sei es Olaf oder Melody. Ich möchte nicht hart klingen, aber nach allem was ich über Olaf weiß und was er alles getan hat, finde ich, hat er den Tod verdient." Joe nickte, es war für ihn immer noch schwer mit der Situation klar zu kommen. Olaf hatte ihn wie sein Sohn aufgezogen, wie sein eigen Fleisch und Blut behandelt. Joe war es bei Olaf nie schlecht ergangen, aber alles was Olaf getan hatte konnte auch Joe nicht übersehen. Er konnte seinen Onkel nicht hassen, aber eben auch nicht verzeihen. ,,Vielleicht hast du sogar recht, er hat viel falsch gemacht und auch eine zweite Chance bekommen, doch mein Onkel will es einfach nicht lernen! Vielleicht sollte ich einmal mit Melody reden und versuchen sie zu Vernunft zu bringen." Anika wollte ihm gerade sagen dass das nichts bringen würde, als es an der Tür klopfte. Fragend sah Joe sie an: ,,Erwartest du noch jemanden?" Anika schüttelte den Kopf, stand dennoch auf und öffnete die Tür.
,,Mel, ich werde zu Anika gehen und mit ihr über Joe reden. Denkst du, du bekommst die letzten Befragungen ohne mich hin?" Melody sah kurz von ihren Blättern auf: ,,Ja geh nur, danke dir." Lena verließ das Arbeitszimmer von Melody und sah Marie bittend an: ,,Kannst du dafür sorgen das sie etwas Isst und regelmäßig Trinkt, sie vergisst es sehr schnell." Marie nickte und machte einen kleinen Knicks: ,,Ich werde mein bestes versuchen." Auch Marie hatte in den letzten Tagen mitbekommen wie ungenießbar und gestresst Melody war: ,,Danke, wenn etwas ist hole mich oder Christian!" Marie nickte wieder und Lena machte sich ohne ein weiteres Wort auf den Weg in Anikas Zimmer. Sie hatte keine Ahnung wie sie das Gespräch beginnen sollte, geschweige den, wie Lena ihr sagen sollte das Joe ein Hauptverdächtiger war. Um genau zu sein war Joe sogar DER Hauptverdächtige. Anikas Zimmer kam viel zu schnell, doch Lena wollte das beide bescheid wussten, falls Melody gezwungen war Maßnahmen zu Ergreifen. Angespannt und mit einigem Zögern klopfte Lena an Anikas Tür und hoffte inständig das Anika nicht da war, oder zumindest Joe. Es dauerte einen Moment bis die Tür sich öffnete, Lena hatte gerade neue Hoffnung getankt das doch niemand da war. Anika öffnete ihr die Tür, als diese sah das Lena sie gestört hatte, lächelte sie: ,,Du kommst wie gerufen, komm rein, Joe und ich haben uns gerade über unseren hoffnungslosenfall Unterhalten." Anika öffnete die Tür ganz und lies Lena eintreten: ,,Ich denke das du damit Mel und ihre "Ich bin an allem Schuld" - Nummer meinst?" Anika nickte und schloss die Tür wieder: ,,Ja, genau die." Lena ging auf Joe zu und Umarmte ihn zur Begrüßung, sie beiden verstanden sich immer besser. Fragend sah Lena Anika an, die sich wieder zu Joe setzte: ,,Kommt Nathalie noch?" Ihre Freundin zuckte die Schultern: ,,Keine Ahnung, aber ich kann sie schnell holen wenn du möchtest?" Lena nickte: ,,Ich denke das wäre am besten, es gibt Neuigkeiten von den Befragungen." Anika nickte, stand auf und eilte durch den Geheimgang aus dem Zimmer. Nur wenige Augenblicke später, Lena hatte sich gerade gesetzt und wollte Joe fragen wie es ihm ging, als Anika auch schon mit Nathalie im Schlepptau wiederkam. Als sich beide gesetzt hatten, sahen sie die drei fragend an: ,,Also Lena, was wisst ihr?" Lena holte tief Luft: ,,Joe wurde von mehreren Leuten an diesem Morgen im Zellentrakt gesehen, wenn das an die Öffentlichkeit gelangt, werden einige verlangen das Melody dich einsperrt." Einen Moment lang herrschte schweigen, Lena sah Joe fest in die Augen: ,,Aber das wird sie nicht tun, ich meine ich bin Familie und habe nichts getan. Sie weiß doch das ich nichts mit dem Ausbruch zu tun habe, oder?" Joe war merklich Nervös geworden: ,,Ich habe schon mit ihr darüber gesprochen, um sie zu Zitieren: Auch sie als Königin ist nicht allmächtig. Sie möchte dich nicht einsperren, sie weiß das du das nicht warst, aber wenn zu viele aus dem Rat dafür Stimmen, wird ihr nicht anderes übrig bleiben. Ich wollte nur das ihr das wisst, wenn hier wirklich ein Spion ist, wird dieser auch wissen das du dort warst und es allen erzählen. Oder der Rat kommt ihm oder ihr zuvor, du weißt das Melody ihre Ergebnisse den Rat Vorlegen muss?" Joe nickte: ,,Also wird sie mich einsperren müssen?" Lena stand auf, ging zu Joe und kniete sich vor ihn hin: ,,Ich bin mir sicher das Melody noch eine andere Möglichkeit finden wird und es wäre wahrscheinlich nur für ein paar wenige Tage, bis sie beweisen kann das du es nicht warst." Durch die offenen Fenster drangen laute Stimmen: ,,Königin Melody, Sperrt den Verräter umgehend ein!" Erschrocken standen die vier auf und sahen aus den Fenstern, doch von dort aus war kaum etwas zu sehen: ,,Kommt schnell, wir laufen zu Melody, sie sind bestimmt unter ihrem Balkon!" Gemeinsam rannten sie dort hin und kamen gerade dort an als Melody und Kathy auf den besagten Balkon traten: ,,Wen meint ihr Soldat?" Man hörte eine leichte Verärgerung in Melodys Stimme, doch nur jemand der sie lange kannte, konnte das hören. Ein höhnisches Lachen drang von unten zu ihnen hinauf. Anika drehte sich zu Joe um: ,,Bleib hier drinnen!" Dann traten auch sie auf den Balkon, Anika und Lena links neben Melody und Nathalie neben Kathy. ,,Ich meine natürlich euren Cousin, der von dem Mörder und Blutsverräter aufgezogen wurde, nachdem dieser dessen Eltern hat verschwinden lassen, ebenso wie eure Schwestern!"
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