Das Dorf
Am Abend, nach dem Abendessen hatte ihre Mutter sie endlich gehen lassen. Felizitas war gemeinsam mit Victoria in ihr Zimmer gegangen. Die beiden hatten beschlossen Kontakt zu Melody aufzunehmen und zu fragen wie die Lage bei ihnen war. ,,Jetzt weiß ich was Mutter und Melody immer haben, wenn sie sagen das sie so viel zu tun haben, das sie gar nicht wissen wann sie das alles machen sollen." Victoria lies sich erschöpft auf Felizitas Sofa fallen, diese schloss hinter sich die Tür und gesellte sich zu ihrer Schwester: ,,Oh ja, ich denke wir sollten ihr in Zukunft einige Aufgaben abnehmen, für eine Person alleine sind das recht viele." Felizitas setzte sich aufrecht neben ihre Schwester und sah diese abwartend an: ,,Na los, du wolltest doch mit Mel reden, dann fang du auch an!" Victoria sah sie kurz an und schien sich dann zu konzentrieren. Durch ihre Gedankliche Verbundenheit konnte Felizitas genau hören was Victoria fragte: ,,Hey Mel, hast du kurz Zeit, wir wollten hören wie bei euch die Lage so ist?" Es dauerte einen kurzen Moment, doch dann bekamen sie eine Antwort von ihrer Schwester: ,,Wir haben vor einigen Stunden den Wald verlassen und sind jetzt auf dem Weg zu einem kleinen Dorf, das kaum einer kennt. Wir hoffen das Olaf dort durch ist und vielleicht Hinweise hinterlassen hat, wo er sich jetzt aufhalten könnte." Felizitas nickte beruhigt, bis jetzt schien bei den Mädchen alles gut gelaufen zu sein: ..Denkt ihr, ihr werdet das Dorf heute noch erreichen?" Das Kommunizieren über Gedanken fiel ihr immer noch recht leicht. Es war zwar schwerer als wenn sie direkt nebeneinander stehen würden, aber immer noch um einiges einfacher, als durch die Dimensionen miteinander zu sprechen. ,,Ich bin mir nicht . . . Oh warte kurz, da vorne ist etwas." Besorgt sahen Victoria und Felizitas sich an: ,,Meinst du sie bekommen Probleme?" Doch Victoria schüttelte den Kopf: ,,Ich hoffe es nicht, vielleicht ist es ja nur ein Reh gewesen." In dem Moment klopfte es an der Tür, fragend sah Victoria zu ihrer Schwester: ,,Ich dachte du erwartest keinen Besuch mehr?" Felizitas stand auf: ,,Tat ich auch nicht, vielleicht ist es nur ein Diener, oder Mutter muss und ganz dringend noch etwas zeigen." Felizitas öffnete die Tür und zu ihrer Überraschung stand Oktavian davor. Sie wusste das Melody ihm erlaubt hatte noch eine Weile bei ihnen zu bleiben, doch in den letzten Tagen, fand sie ihn häufig in ihrer nähe wieder: ,,Prinz Oktavian, was kann ich für euch tun?" Er räusperte sich und zog hinter seinem Rücken einen großen Strauß verschiedener bunter Blumen hervor. Oktavian hielt ihn in ihre Richtung: ,,Dieser Blumenstrauß ist für euch, ich hatte gehofft das ihr mich vielleicht auf einem Spaziergang begleiten würdet." ,,Okey, alles gut, wir haben das Dorf gefunden, sieht so aus als würden wir heute Nacht in Betten schlafen." Felizitas nahm den Strauß entgegen und reichte ihn an Victoria weiter, damit diese den Blumenstrauß in eine Vase stellen konnte. ,,Das würde ich wirklich sehr gerne." Das tat sie wirklich, Felizitas fand Oktavian gar nicht so schlimm wie immer alle sagten, zumindest wenn man ihn erst einmal besser kannte. Sie öffnete die Tür so weit, das er Victoria sehen konnte: ,,Aber, wir sind gerade in einer Konferenz mit unserer Schwester." ,,Warte du eben ein Moment, wenn es geht." Hörte sie Victoria in ihrem Kopf zu Melody sagen. Oktavian sah wirklich traurig aus: ,,Nun gut, dann nicht." Victoria kam auf sie zu legte einen Arm um ihre Schulter: ,,Geh ruhig, den Rest schaffe ich auch mit Mel alleine." Felizitas sah ihre Schwester skeptisch an: ,,Sicher das du das hinbekommst?" Victoria nickte, nahm Felizitas Umhang, der neben der Tür über ein Stuhl gelegen hatte, und drückte ihn ihr in die Hand: ,,Ja alles gut, so viel ist das ja nicht mehr." Leicht schupste Victoria Felizitas in Oktavias Arme: ,,Viel Spaß euch beiden."
Langsam ritten sie zu dem Dorf, um dessen Bewohner nicht zu verunsichern. Es waren in etwa nur zehn bis fünfzehn Häuser, also ein wirklich kleines Dorf. Sie hätten es übersehen, wenn sie nicht nach so etwas gesucht hätten. Man hatte sie bereits gesehen und wartete am Anfang des Dorfes auf sie. Als sie nur noch wenige Meter von dessen Bewohnern entfernt waren, hielten sie ihre Pferde an und stiegen ab. Melody ging an ihre Spitze: ,,Guten Tag, wir würden gerne euren Dorfältesten sehen." Ein Mann, er schien nur ein paar Jahre älter als sie zu sein, trat vor: ,,Wir würden zuvor erst einmal gerne wissen wer ihr seid." Melody zeigte auf die Mädchen und sich: ,,Wir sind die Auserwählten und auf der suche nach meinen Onkel. Ich bin eure Königin und möchte unser Land von ihm befreien." Der junge Mann sah sie sekeptisch an: ,,Woher sollen wir wissen das ihr die Wahrheit sagt?" Sie wollte bereits zu einer Antwort ansetzten, als eine Stimme aus dem Hintergrund zu hören war: ,,Weil sie es tatsächlich sind mein Sohn." Ein ältere Mann, er schien um die sechzig Jahre alt zu sein, kam mit einer jungen Frau an seiner Seite, durch die Menge nach vorne. Vor Melody blieb der Mann stehen: ,,Entschuldigt meinen Enkel euer Hoheit, aber wir bekommen nur selten Besuch." Sie sahen den Mann freundlich an: ,,Habt keine Sorge, wir nehmen es euch nicht übel. Wären wir an eurer Stelle, hätten wir genauso gehandelt. Wie heißt ihr?" Er nahm Melodys Hand, die sie ihm hin hielt und küsste ihren Handrücken, dies war ein Zeichen dafür, das sie über ihm stand. ,,Mein Name ist Heinrich, das ist mein Enkel Ephraim und seine Frau Mira." Melody drehte sich zu ihren Freundinnen um und bedeutete ihnen, neben ihr zu treten: ,,Und das hier sind meine Freundinnen Nathalie, Anika und Lena und ich bin Melody." Heinrich lachte: ,,Aber das wissen wir doch schon, kommt mit. Ebrahim nimm dir noch jemanden zur Hilfe und versorge bitte die Pferde, dann komm zu uns in mein Haus. Und ihr könnt mir und Mira folgen, dann reden wir in Ruhe." Melody lächelte den alten Mann warm an: ,,Habt vielen Dank." Dann drehte sie sich zu den anderen um: ,,Ich gebe schnell Victoria bescheid und frage sie gleich mal wo Felizitas steckt."
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