Befragungen

Melody sah auf die Liste mit allen Namen der Bediensteten und Wachen des Schlosses. Die Professoren waren so freundlich gewesen und hatten alle nach dem Alphabet sortiert. ,,Melody, jetzt leg doch einmal die Zettel beiseite und frühstücke! Wenn du dich während der Befragungen konzentrieren willst musst du gestärkt sein!" Kathy sah sie streng an: ,,Sofort Mutter." Melody sah zu David: ,,Könntest du nach dem Frühstück bitte den Stalljungen Patrick Aronsen in mein Arbeitszimmer bringen?" David nickte: ,,Natürlich, das wird kein Problem sein." Melody sah ihren Bruder dankend an, legte ihre Zettel wieder in den Schutzumschlag und begann dann zu Essen. Die besorgten Blicke ihrer Eltern und Freundinnen ignorierend.

Lena sah sie besorgt an: ,,Es ist nicht gut das du dich da so hinein steigerst. Seid Tagen hast du kaum gegessen, noch nicht einmal Christian sieht dich täglich. Anika, Nathalie und ich machen uns langsam wirklich Sorgen. Wir befürchten das du deine Gesundheit vergisst und gerade für dein Land solltest du doch auf deine Gesundheit achten!" Melody drehte sich vom Fenster weg und sah Lena tief in die Augen: ,,Denkst du nicht, das ich weiß was ich für das Land tun sollte? Das hier alles ist nur für das wohl meines Landes! Olaf ist eine Zeitbombe und wir wissen nicht wie lange wir noch Zeit haben. Er könnte jeden Moment etwas furchtbares machen! Olaf könnte ein Dorf abschlachten und die Häuser anzünden. Er könnte Gift in die Brunnen der Stadt mischen. Ich habe keine Zeit für belanglose Dinge wie Essen, es raubt wertvolle Zeit!" Es klopfte an der Tür, noch ehe Lena etwas erwidern konnte. ,,Herrein!" Melody wandte sich der Tür zu, in der Marie auftauchte: ,,Es ist euer Bruder mit dem Stalljungen Hoheit." Sie winkte Marie zu: ,,Gut, danke, las sie eintreten." Marie schloss die Tür und öffnete sie kurz darauf wieder um David und Patrick in ihr Arbeitszimmer zu lassen. Lena stand hinter ihr an dem Schreibtisch: ,,Das ist Patrick Aronsen." Melody nickte: ,,Sehr gut, Danke. Ich werde Marie schicken wenn deine Hilfe wieder gebraucht wird." David verbeugte sich leicht und verließ den Raum dann wieder. Melody sah nun Patrick auffordernd an: ,,Komm, setzt dich doch, wir haben nur ein paar Fragen an dich." Melody deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch, sie und Lena nahmen dahinter Platz. Er ist sehr nervös. Lena sah kurz zu Melody hinüber: Das bedeutet noch nicht viel, schließlich weiß er noch nicht weswegen er hier ist. ,,Also Patrick, wo warst du an dem Tag an dem mein Onkel ausbrach?" Patrick schien überrumpelt: ,,Ich war in den Ställen bei den Pferden." Melody hatte diese Antwort von ihm erwartet: ,,Dann wirst du mir auch sagen können ob die zwei Pferde auf denen mein Onkel und sein oberster Offizier davon geritten sind, aus unseren Stall stammen." Auch diese Antwort kannte Melody schon, doch sie wollte wissen ob der Stalljunge etwas wusste: ,,Nein, aus unseren Ställen fehlen keine Pferde."

,,Hast du an diesem Tag etwas merkwürdiges gesehen, Viktor? Vielleicht etwas oder jemand der anders war?" Der Soldat schüttelte den Kopf: ,,Nein nichts. Aber ich weiß das euer Onkel an diesem Morgen einen Besucher hatte." Hellhörig sah Melody ihn an: ,,Wisst ihr auch wer das war?" Viktor sah ratlos aus: ,,Nein tut mir leid, ich habe ihn nur von hinten gesehen." Melody nickte: ,,Dennoch danke ich dir für deine Hilfe."

Lena sah aufmerksam auf die Küchenmagd: ,,Nun Irma, hast du an diesen Tag etwas auffälliges gesehen. Wir wissen das mein Onkel Verpflegung dabei hatte als er floh." Irma überlegte kurz: ,,Ja, da war ein Mann, recht klein. Wer es war konnte ich jedoch nicht sehen, sein Gesicht war verdeckt." Lena trank ein Schluck: ,,Danke für deine Hilfe Irma, du kannst jetzt gehen."

,,Also Amira, ihr hattet an diesem Tag die Befehlsgewalt über den Zellentrakt, ist das richtig?" Amira nickte: ,,Das ist korrekt eure Hoheit." Melody stützte ihre Ellenbogen auf den Tisch ab und sah Amira fest in die Augen: ,,Also werdet ihr auch wissen wer mein Onkel an diesem Morgen besucht hat." Amira saß vor Anspannung so gerade, das Lena von puren hinsehen Rückenschmerzen bekam: ,,Natürlich, es war nur euer Cousin Joe, niemand sonst." Melody nickte: ,,Das wusste ich bereits. Hast du noch etwas anderes beobachten können?" Amira überlegte und selbst für Lena schienen die Gedanken kreifbar: ,,Nein, sonst war nichts auffällig, bis zu dem Ausbruch." Melody erhob sich, Lena und Amira erhoben sich sofort mit ihr: ,,Gut danke, du kannst gehen. Marie!" Amira ging aus dem Zimmer und kurz darauf betrat ihn Marie: ,,Las David den nächten bringen." Marie machte eine kurze Verbeugung: ,,Bei allem Respekt Hoheit, aber es ist schon spät, die meisten sind schon bei ihren Familien." Lena sah auf die Uhr, es war tatsächlich gegen neun Uhr Abends: ,,Lass uns für heute Schluss machen Melody, Wir sind schon bei O." Melody nickte: ,,Na schön, ich werde die Sachen nur noch ein wenig zusammen legen." Melody machte eine kurze Pause: ,,Ist dir bewusst das wir fünf Leute haben, die Joe dabei gesehen haben wie er vor der Flucht im Zellentrakt war. Das macht es uns nicht gerade einfacher, wenn das heraus kommt, werden viele verlangen das ich ihn wegen Tatverdacht, einsperre." Lena sah sie entgeistert an: ,,Aber das wirst du natürlich nicht machen, oder." Melody schüttelte den Kopf: ,,Sagen wir es so, ich will es nicht machen. Aber selbst ich als Königin bin nicht allmächtig."

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