Der Tag am Strand

"Hier Junia.", sagt Jake und gibt mir die Wasserflasche in die Hand.

"Danke." Meine Schüchternheit in seiner Nähe überrascht mich immer wieder. Seit ich mit ihm dieses Projekt machen muss, haben wir angefangen Zeit miteinander zu verbringen.

Von Spaziergängen nach Hause zu Filmsessions. Alles kann man mit ihm machen und man kann sich dabei wohl fühlen, ohne das Gefühl zu haben den Badboy der Schule neben sich zu haben.

Jake Andrews, ob ihrs glaubt oder nicht, kann nämlich wirklich auch ein normaler Mensch sein, so wie du und
ich.

"Kein Problem.", meint er und lächelt mich an. Im Moment sind wir am Strand mit Mark und ich kenne Jake jetzt seit zwei Wochen.

Zwei Wochen mit diesem einfach nicht verschwinden zu wollendem Gefühl.

Ich hasse Gefühle.

Ich habe mich nicht für sie angemeldet, also verstehe ich nicht, wieso ich sie haben muss.

Der Brite fängt an, seine eigene Wasserflasche auszutrinken und ich tue das einzige, was mir in diesem Moment einfällt. Ich hebe sie, sodass das ganze Wasser auf sein Gesicht rinnt.

Ups.

"Junia Bennet, das hast du gerade nicht gemacht! I can't believe it!"

Lachend stehe ich auf und laufe in Richtung Strand.

Mir egal wie doof ich dabei aussehe.

"Bleib stehen!", schreit er mir nach, doch ich verstecke mich schon hinter einem Liegestuhl. Die Menschen um uns schauen uns an, als ob wir irre wären. Doch wie gesagt, das ist mir egal.

Im Moment ist mir alles egal.

Plötzlich fühle ich etwas nasses in meinem Nacken und sehe, wie Jake lachend auf den Boden fällt.

"Oh mein Gott das ist so kalt!", schreie ich mit großen Augen.

Ohne nachzudenken stürze ich mich auf ihn und schütte das letze Wasser in meiner Flasche auf ihn. Statt sich zu wehren, nimmt er meine Hände und hält sie fest, sodass ich mich nicht bewegen kann.

Seine blauen Augen strahlen mich an und umhüllen mich mit seiner Welt.

Seiner verdammten geheimnisvollen Welt.

Als ich seinen Atem auf meiner Wange spüre, bemerke ich erst, wie nahe wir uns sind.

"Junia, Jake, wieso seid ihr nass?", fragt Macho, der natürlich im blödstem Moment von allen kommen muss.

"Ehm wir hatten nur eine Wasserschlacht.", meint der Brite und steht auf, was mich alleine am Boden zurück lässt. Perplex und sprachlos.

"Wir sind hier.", weckt mich Scott aus meinem Tagtraum von dem Tag, an dem ich mit Macho und Jake am Strand war, bevor das Drama begann.

Doofes Drama. Dafür habe ich mich auch nicht angemeldet.

"Toll.", sage ich gelangweilt und setze mich auf.

"An was hat du gedacht?"

"Seit wann interessiert dich das denn?"

"Darf man jetzt nicht mal mehr normale Gespräche führen?"

"Mit dir? Nein. Unmöglich."

"Wie haltet dich Jake nur aus?", murmelt er und steigt aus.

Oh, es ist wohl wieder diese Zeit des Monats.

-

"Du willst mich verarschen oder?", frage ich meinen Cousin wütend. "Erstens, will ich ein Einzelzimmer und zweitens, versteh ich nicht wieso ich nicht bei Oma schlafen kann.

Thomas lacht nur und ignoriert mein Geschrei.

"Junia, bei Oma gibt es keinen Platz mehr und du und deine Begleitung teilt euch ein Zimmer. Da kannst du nichts daran ändern."

"Ich protestiere."

"Viel Spaß dabei."

Scott, der während dem ganzen Streit einfach nur hinter mir gestanden ist, fängt nun auch an zu lachen.

"Beautiful du wirst eine Nacht mit mir im selben Raum überleben."

"Das ist ja das Problem, da bin ich mir nicht so sicher."

Wieder lachen beide und ich gebe auf. Schlafe ich halt mit dem Mister Obercool im selben Zimmer.

"Irgendwie fühle ich mich ja schon etwas gekrängt.", sagt dieser höchstpersönlich.

"Ach halt die Klappe, Scott." Bevor er etwas sagen kann, oder wieder lachen kann,

ich hätte ihn ermordet, zu eurer Information,

ziehe ich an seinem Arm und gehe bei der Tür raus.

"Mein Cousin hier hat in einer halben Stunde eine Hochzeit. Auf gehts in die Kirche.", sage ich nur.

Plötzlich spüre ich seine Hand auf meiner Taille und seinen Mund bei meinem Ohr.

"Du siehst toll aus, by the way", flüstert er und für einen kurzen Moment werde ich rot.

Blöder britischer Charme, gibt ihm die Schuld.

Doch dann nehme ich seine Hand und halte sie so weit wie möglich von mir weg.

"Hör auf mich zu ärgern Scott. Ich mag diese Spielereien nicht."

Unschuldig schaut er mi an. "Spielereien?"

-

Die Hochzeitszeremonie ist wie immer ein Grund für Freudentränen. Zwei Menschen, die sich so lehr lieben, um freiwillig so viel Geld auszugeben. Wenn man die Blicke der beiden sieht, weis man jedoch was eine Hochzeit wirklich ist.

Sie verbindet Menschen.

Und gibt anderen Menschen Hoffnung.

Und Tränen in die Augen.

"Weinst du, Beautiful?"

"Nein, aber ich werde gleich weinen, wenn du mich weiter so nennst."

Scott lacht wieder und steht auf, dabei hat er alle weiblichen Augen um uns auf sich. Natürlich, er sieht aus wie ein griechischer Gott. Schon als wir die Kirche betreten haben, habe ich alle Blicke auf uns gespürt und die eifersüchtigen Gesichtsausdrücke meiner Tanten und Cousinen waren urkomisch.

"Deine Verwandten sind wirklich angsteinflößend.", hat Scott nur geflüstert und dabei zufrieden gelächelt.

Natürlich, sein Lieblingsgefühl ist angehimmelt zu werden.

Nach der Zeremonie mache ich mich auf die Suche nach dem Sekt. Scott Andrews aushalten ohne Sekt? Keine Chance. Nachdem ich diesen gefunden habe, setze ich mich zu Emily und Macho auf eine Bank und beobachte mit ihnen Tante Betty, die mit Scott flirtet.

Zum sterben lustig.

Danach gehen alle in einen Festsaal und wir kommen zum Wichtigsten Teil des Abends: dem Abendessen.

Die Speisekarte klingt wieder einmal so todschick, dass ich mich schon so fühle wie eine Königin, als ich sie nur durchlese.

Scott, der natürlich neben mir sitzt, meint dazu nur:"Keine Ahnung was hier steht, doch es klingt köstlich."

Zum tausendsten Mal an diesem Abend schaue ich auf meinen Handydisplay, noch immer keine Nachricht von Jake.

"Er wird schon schreiben.", meint sein Bruder plötzlich.

Nickend versuche ich nicht an das zu denken, was passieren könnte. Nach jedem wichtigen Fußballspiel gibt es eine Party und mein Vertrauen zu Jake ist noch immer nicht 100% in Takt.

"Beautiful, ich habe meinen Bruder noch nie so verknallt gesehen, beruhige dich und habe Spaß."

Mit einem Glas Wein in der Hand glaube ich jedes seiner Wörter. Spaß klingt gut.

Nach dem obergenialen, himmelsgleichen Abendessen und 4 Weingläsern fangen die Leute an zu tanzen und Spiele zu spielen. Scott verwundert uns alle, als er einfach so bei einem der Spiele mitmacht und auf die Bühne geht.

"Dein Freund ist wirklich wow.", sagt meine Cousine Kayla währenddessen.

"Ja.", antworte ich nur, völlig verwundert über das Schauspiel, das sich auf der Bühne gerade abspielt. Ein singender Scott mit einer betrunkenen Braut auf seinen Armen.

Meine Augen treffen Emilys, die mich förmlich anstarrt.

"Was?", frage ich sie.

"Sei vorsichtig.", meinst sie nur und geht zu Macho, der seine Hand um sie schlingt.

Sie soll lieber vorsichtig sein.

-

"Hast du das gesehen?", fragt mich Mister Obercool, als er von der Bühne runter kommt.

Nickend drücke ich ihm sein Getränk in die Hand und wir setzen uns zur Bar. Er fängt an zu erzählen, was ihm meine Tante früher ins Ohr geflüstert hat und ich höre ihm zu und nippe an meinem Wein, die Welt gerade auf stumm gestellt.

Irgendwann stehe ich auf und gehe auf die Toilette, alles wirkt ein bisschen verschwommen und dreht sich.

Blaim the Alkohol.

Als ich zurück komme, ist Scott nicht mehr bei der Bar, sondern auf der Tanzfläche mit meiner Cousine Kayla.
Sie macht sich richtig an ihn ran und er macht natürlich mit.

Er ist und bleibt Scott Andrews.

Ohne nachzudenken gehe ich auch auf die Tanzfläche und tanze in Richtung Scott und Kayla, der das natürlich gar nicht gefällt. Scott jedoch ist kaum verwundert und fängt an meine Hüften zu packen.

Ok, langsam wird es zu viel.

Wir tanzen zur Musik und alles woran ich denken kann, ist Jake auf diesem Strand. Seine blauen Augen starren mich an und ich verliere mich in ihnen.

Doch irgendwann wäscht der Alkohol diese Gedanken weg, lässt mich alles vergessen. Lässt mich einfach nur den Moment fühlen.

Das nächste was ich mitbekomme, ist ein betrunkener Scott, der mich an die Wand in unserem Zimmer drückt und mich küsst, hart.

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Ok Leute. Ja es war offensichtlich blabla. Doch es ist Scott Unwiderstehlich Andrews, was habt ihr erwatet? Bis zum nächsten Mal. love.

-wunschdroge

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