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Ich lehnte meinen Kopf an die eiskalte Autoscheibe und starrte abwesend nach draußen.
Ich wollte nicht weg. Weg von meinen Freunden. Weg von meiner Hockey-Mannschaft. Und als wenn das nicht reicht, muss ich sogar auf einen anderen Kontinent. Weg von den Vereinigten Staaten.
Und wofür? Damit meine Mutter als Informatikerin einen neuen "besseren" Job bekommen konnte, obwohl der andere nicht viel anders war.
Ich meine, sie sitzt doch sowieso nur am Computer??
Die schwarze Limousine fuhr einen Schlenker, weswegen mein Kopf gegen die Scheibe knallte und ich mich fluchend aufrichtete.
Mom drehte sich von ihrem Beifahrersitz nach mir um und sah mich mahnend an. "Noch sind wir nicht mal am Flughafen, also kannst du mit deinen Ausdrücken warten, bis wir in England Sind!" Ich starrte grimmig zurück und knirschte mit den Zähnen. Ihr war klar, was für ein Gewohngeitsmensch ich bin, und wie ich mich schwer tue, Freunde zu finden. Und trotzdem zog sie das Ganze durch, ohne auf mich Rücksicht zu nehmen.
Vielleicht war das etwas übertrieben, immerhin hatte sie die ganze Zeit versucht, mich aufzumuntern.
Am Flughafen angekommen, taute ich etwas auf, denn egal, wie wenig ich weg will, Flughäfen sind spitze!
Es gibt so viel zu sehen und Mom kaufte mir nach Dad's Einwilligung eine Tüte gebrannte Mandeln, welche es überflüssigerweise zur Weihnachtszeit in jedem zweiten Laden gibt.
Aber den Geschmack leckerer Mandeln, welche von einer Glasur Zucker umgeben sind, liebe ich einfach und ich kann nicht anders, als das erste Mal an diesem Tag zu lächeln.
Auch wenn ich mich völlig auf die bunte Tüte in meiner Hand konzentrierte, bemerkte ich, wie Mom meinem Vater ein gewinnendes Lächeln zuwarf.
Was ich natürlich nicht schlimm fand. Ich meine, ich wollte meine Eltern so glücklich wie möglich machen, nur wollte ich dafür nicht mein ganzes bisheriges Leben zurücklassen.
Zum Glück ging das Einschecken ganz schnell und im Flugzeug aß ich die restlichen Mandeln, welche ich in meinem Handgepäck aufbewahrt habe, auf.
Sobald die letzte Mandel in meinem Mund verschwunden wat, kam in mir wieder das mulmige Gefühl hoch, welches mich den ganzen Morgen begleitet hatte. Ich sah auf den riesigen Lande- und Startplatz, doch statt der wohl von meiner Mutter erwarteten Aufregung machte sich nun Angst in mir breit.
Was, wenn mich dort niemand mag?
Das war gar nicht so weit hergeholt, in der alten Schule gab es neben meinem großen Freundeskreis eine Mädchenclique, die mich- nun ja- schlicht und einfach hasste.
Ich habe den sechs Mädels schon die eine oder andere Note und den einen oder anderen Flirtversuch versaut.
Ehrlich gesagt, so ziemlich alles.
Aber sie hatten das verdient.
Ich hätte sie in Ruhe gelassen, wenn sie mir nicht durch ihr Petzen von meinem einmaligen Schwänzen als Stufenbeste den Freitag versaut hätten.
DEN Freitag.
Der Freitag, an dem wir, die Jelly Bees der Santana Highschool, das große Finale hatten.
Während ich also Nachsitzen musste, spielte meine Mannschaft mit einer doofen Ersatzspielerin gegen die San Francisco Lions, welche die beste Junioren-Hockeyspieler überhaupt waren!
Der einzige Trost an diesem Tag war, dass wir gewannen. Meine Mannschafft, die ich bis zu diesem Spiel als Mannschafftskapitänin getrieben, angefeuert und mit Mühe trainiert hatte, wurde nun zum potenziellen Nachwuchs der "San Francisco Bulls". Nur leider leider konnte ich dies gerade für zwei Wochen auskosten, bis meine Eltern überstürzt anfingen, Kartons zu packen.
Als ich langsam aufhörte, in meinen Gedanken zu schwelgen, spürte Ich, dass das Flugzeug schon längst in der Luft war und Dad sogar schon auf dem Platz links von mir eingeschlafen war. Ich blickte nach rechts, und erkannte, dass Mom gerade einen sehr gruseligen Horrorfilm schaute.
Seufzend lehnte ich mich zurück und setzte mir meine schwarzen Kopfhörer auf, während ich darauf achtete, dass keine meiner blonden Locken eingeklemmt wurde.
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Langsam öffneten sich meine verklebten Augen, und ich realisierte, dass ich tatsächlich über sechs Stunden geschlafen hatte. Gleichzeitig musste ich akzeptieren, dass mein Handy seinen Geist aufgegeben hatte, während es vergeblich versucht hatte, mich mit seiner Musik zu unterhalten.
Ich hatte meine Sachen schon zusammengepackt, als das Flugzeug anfing, Kurs auf die Hauptstadt Großbritanniens zu nehmen.
Kaum gaben die Stewardessen die Erlaubnis, aufzustehen, war ich auf den Beinen, welche dringend Bewegung brauchten.
Mit meiner Tasche, auf der das Logo meiner ehemaligen Hockey-Mannschafft abgebildet war, betrat ich mit weichen Knien den Boden eines Kontinents, auf dem ich in meinen letzten sechzehn Jahren noch nie gewesen war.
"Willkommen in London, Kleine!" ertönte neben mir die zufriedene Stimme meines Vaters.
Ja. Nun war ich da. Da, wo ich nie sein wollte.
Willkommen in London.
Soo. Ich und ein Buch, was keine FanFiction ist.
Ob das gut geht??
Ich versuche einmal, so ein Buch zu schreiben, und zwar mindestens jede zweite Woche Samstag will ich ein Kapitel veröffentlichen.
Selbstverständlich weiß ich nicht, ob ich das einhalten werde, aber einen Versuch ist es wert.
Bitte nichts kopieren, die Idee kam mir in der Schule, also alles frei erfunden.
Wenn ihr Fragen habt, fragt!
Ich bin sehr offen und liebe konstruktive Kritik!!
Bis zum nächsten Mal❤
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