Prolog


"Ihr müsst weiterlaufen, meine Königin. Wir können nicht stehen bleiben." Jemand lief neben mir, aber meine ganze Aufmerksamkeit galt den Soldaten, die hinter uns. Sie hielten uns den Rücken frei. Schon seit fast einer viertel Stunde rannten wir in den Gängen des Schlosses. Ich kannte diesen weg. Schon öfters bin ich ihn mit meinem Bruder gegangen um zu gerade für solche Situationen vorbereitet zu sein. Wo mein Bruder war, wusste ich nicht. Als sie uns angegriffen hatten, war er nicht im Schloss. "Aber wir müssen ihnen doch helfen! Wir können sie doch nicht einfach hier lassen, damit sie für mich kämpfen! Ich muss ihnen doch irgendwie helfen können", rief ich dem Typ neben mir zu. Einst wusste ich seinen Namen, doch nun ist er mir völlig unbekannt. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte ihn vergessen. Was passierte mit mir. " Ihr helft ihnen am besten, wenn Ihr in Sicherheit seid." Kurz nachdem er das gesagt hatte, wurde ich von noch mehr Soldaten umringt. Wie eine kleine Armee, liefen sie um mich herum. Darauf bedacht, dass nichts den Weg zu mir findet. Hinter uns hörte man verschiedene Stimmen. Ein wildes Gemisch aus männlichen, weiblichen Rufen und dem klirren, wenn deren Schwerter aufeinander trafen. "Sie haben den Ost-Flügel erreicht", schrie einer der Soldaten meinem Begleiter zu. Wo genau war der Ostflügel? Waren sie nah bei uns? Warum wusste ich sowas nicht? "Dann müssen wir uns beeilen. Schnell, meine Königin, dort hinten müsst Ihr rechts und dann einfach weiter gerade aus. Man wartet dort schon auf Euch. Wir werden hier stehen bleiben und Angreifer abwehren." Mit diesen Worten blieben sie stehen und versperrten dem Tunnel aus dem wir kamen. Von hinten hörte ich das immer näher kommende Fußgetrappel unserer Feinde. Die Geräusche der ersten Schwerter die auf einander trafen, drangen in meine Ohren. Ich lief so schnell mich meine Beine trugen in Richtung der Kurve und weit weg von den Schlachtgeräuschen. Mein Herz riet mir an zuhalten. Mich dem zustellen. Dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Unschuldige ihr Leben für mich ließen. Ich wollte das alles nicht. Ich wollte nicht das Menschen für mich kämpften. Ich hätte mich den stellen sollen. Diese Menschen besaßen hatten alle eine Familie. Etwas das ich vor langer Zeit verloren hatte. Nur mein Bruder war mir geblieben. Ich war schuld an all dem Unheil. An all dem was hier gerade passierte. Doch meine Beine hörten nicht mehr auf mein Herz. Nur auf meinen Verstand, der mich anschrie weiter zulaufen. Erst stehen zu bleiben, wenn ich in Sicherheit wäre. Schwer atmend kam ich an der Kurve an, die der Typ nehmen mir gemeint hatte. Ich wagte den Blick zurück, obwohl mir gesagt wurde zu rennen. Schon wieder tat ich nicht dass was man mir sagte. Warum mache ich bloß immer alles falsch? Was ich sah verschlug mir den Atem. Überall sah man rote Pfützen. Mein Herz wurde bei diesem Anblick schwer. Alles meine Schuld, lief wie eine Mantra durch meinen Kopf. Die Soldaten, die mich vorhin wie eine Armee umringt hatten, kämpften nun in schnell Bewegungen mit ihren Gegnern. Sie waren nicht gut zu erkennen, aber ich spürte ihre wilde Entschlossenheit, für meine Sicherheit zu kämpfen. Auch wenn sie dabei sterben würden. Diese Entschlossenheit spornte mich an, sie nicht auch noch zu enttäuschen. Ich drehte mich wieder in Richtung des Weges, den ich lag laufen sollte. Einen letzten Blick wollte nicht wagen. Die Angst, etwas zu sehen, dass mir wieder zeigen würde was ich getan hatte, war zu groß. Von dem Weg, denn kurz darauf bestritten hatte, strahlte mir ein warmes Licht entgegen. Wie eine in Licht gehüllte Tür, schimmerte das Portal welches mich in Sicherheit bringen sollte. "Vergesst nie wer Ihr seid, meine Königin. Ihr seid dazu bestimmt, zurück zu uns zu kommen und alles wieder herzustellen. Wir werden nie aufgeben, so lange die Hoffnung noch besteht, dass Ihr lebt und uns irgendwann befreit. Denkt immer daran, Hoffnung ist Stärker als alles andere.", sagte der Berater, der neben meinem Ziel stand. Ich schaute ihn an. Es war ein alter freundlich drein schauender Mann, mit weißen Haar und einen freundlichen Lächeln, jenes trotz dieser Situation nicht von seinen Lippen wich. Ich sah das Feuer der Hoffnung in seinen Augen lodern. Kein Funken von Angst oder Unsicherheit, war auch nur ansatzweise zu erkennen. Mit einer tiefen Verbeugung und einer bedeutenden Geste, schickte er mich die letzten Schritte zum Portal. Ich warf einen letzten Blick über die Schulter zurück und setzte meinen Fuß über die Portalschwelle. Nur im Augenwinkel bemerkte ich einen Schatten, der sich schnell in meine Richtung bewegte. "Pass auf dich auf R...", rief mir noch jemand hinterher. Ich drehte mich ruckartig um, doch das Licht hatte mich schon komplett umringt. Mehr als einen Schatten, der vor dem Licht stand und die Hand nach diesem ausstreckte, sah ich nicht. Ich wollte zurück. Meine Entscheidung in das Licht zu gehen, war falsch gewesen. Doch ich konnte nicht mehr. Schwerelosigkeit umringte mich wie eine warme Decke. Ich hörte nichts mehr. Das klirren der Schwerter war verschwunden. Eine wunderbare Stille empfing mich wie einen alten Freund. Um mich herum war nur helles Licht. Ich konnte nichts anderes, als dieses sehen. Jedoch war es nicht so, dass es in meinen Augen gebrannt hätte. Und das ungute Gefühl, welches mich die ganze Zeit über begleitet hatte, war verschwunden. Langsam vergas ich alles, was bis eben um mich herum gewesen war. Ich ließ mich völlig von diesem neuen Gefühl ummanteln und begann langsam in den Schlaf zu sinken.

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