Ruhe vor dem Sturm

An den Tagen darauf war Ruhe im Land.

Trügerische Ruhe.

Ryth ließ Wachen die Spuren in der Stadt beseitigen und hatte sich selbst wieder zurück in das Salfurther Heerlager begeben.

Ellrick suchte im Bierkeller nach Spuren des Vortages. Doch war der Leichnam der Frau dort verschwunden. Nur einige Blutspritzer zeigten auf, wo die Frau abgelegt worden war und wohin sie geschleift wurde. Hierbei wohl auch in die verschlossene Höhle Ryths- zumindest zeigten dies die Spuren deutlich im Fackelschein. Doch hatte der Henker sie schon abgeholt und sicherlich vor die Stadt gebracht.

Sina, Walla und Simon schafften es in die Huppiner Wälder, welche hinter dem großen alten Grabhügel lagen. Dort waren bereits einige Bekannte versammelt. So war Urien im Waldlager und hatte zwei seiner vettern mit hierhergebracht, denen man wohl eine sehr beträchtliche Summe von Seiten des Grafenhauses schuldete für deren Arbeit. Sie waren an der Elvaser Wassermühle im Zimmermannsdienst aus Not untergekommen und sehr unzufrieden über den Betrug.

Die Kunde des Kampfes der Magier machte die Runde im Land und wurde von vielen Mündern weitererzählt in viele weitere Ohren.

Zweifel kamen auf.

Zweifel am Hofmagister.

Und Zweifel an dem, was Ryth den Menschen in der Vergangenheit erzählt hat. Und weitere Geschichten von Leuten kamen hinzu. Da waren besorgte Eltern, die – wie Marietta es beschrieben hatte- bei der jährlichen Auswahl des Magisters ihre Kinder vorgestellt hatten. Sie sahen einen Segen darin, dass ihr Kind nicht gut genug war und bedauerten die Eltern, die ihre Kinder dem Hofmagister überlassen hatten. Aus einer Ehre war nun eine Schuldbelastung geworden, glaubte man nur etwas vom Erzählten. Fragen wurden gestellt und blieben offen.

Dies nährte Gerüchte im Land.

Und so manch Unzufriedener hörte ein Gerücht, dass sich Leute sammelten, die Ryth als Landplage beseitigen wollten.

Andere hörten ähnliche Gerüchte über den hartherzigen Hauptmann der Grafenwache, Herrn Torgyff, dem wenig Edles nachzusagen war. Auch ihn wollte der Eine oder Andere aus der Welt haben.

Und manch Einer nahm etwas, mit dem er umgehen konnte sowie reichlich Verpflegung und machte sich auf den Weg zu einem Ort, von dem man sagte, dass man dort auf Leute gleicher Gesinnung und Absicht treffen würde.

Von überall aus der Grafschaft hörte man derlei Geschichten.

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