Achtzehn - STEVEN

Schon seit Minuten höre ich Lisa zu, wie sie total euphorisch über einen kleinen Hund redet. Ein Zwergspitz, falls ich mich nicht irre, den sie vorhin auf Instagram entdeckt hat. Nie zuvor habe ich sie so viel an einem Stück reden hören, aber es ist gleichzeitig auch niedlich. Währenddessen liegt sie gemütlich mit dem Kopf auf ihrem Kissen und lässt sich die Füße von mir massieren.

Auf einmal hört sie abrupt auf und hält sich die Hände vors Gesicht. „Oh mein Gott, warum rede ich so viel? Ich höre mich ja schon so an wie Anna."

Ich beginne zu lachen und lege mich neben sie hin. Vorsichtig schiebt sie ihre Hände weiter runter, weshalb ihre Augen mich nun beobachten.

„Glaub' mir, Anna kann niemand toppen, aber ich find's süß, wenn du so viel redest.", erwidere ich und streiche eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Das zeigt wenigstens, dass du mich magst."

Genauestens beobachte ich sie, um ihre Reaktion abzuwarten, doch dann greift sie nach einem Kissen, welches sie auf mich werfen möchte und dabei exzentrisch lacht. Es fühlt sich wie ein Deja Vu an, von dem Morgen, nachdem wir das erste Mal miteinander geschlafen haben.

Ich schnappe ihr schnell das Kissen weg, was verblüffend einfach ging. Damit sie ja nicht nach noch einem greift, lege ich mich auf sie drauf, greife nach ihren Händen und halte sie zusammen über ihrem Kopf.

„Ey!", protestiert sie und versucht, mit ihren Beinen zu strampeln, aber sie gibt schnell auf.

Schmollend sieht sie mich an, bis sich unsere Blicke ineinander verharren. Die Luft um mich herum wird auf einmal so warm und meine Lippen werden von ihren angezogen, weshalb ich langsam, um den Moment zu genießen, mein Gesicht näher an ihres bringe.

„Lisa, hast du in zwei Wochen... Oh!", kommt Anna auf einmal in Lisas Zimmer gestürmt. Sofort lasse ich Lisa los und setze mich aufrecht neben ihr aufs Bett.

Auch Lisa setzt sich auf und sieht Anna abwartend an.

„Was habe ich in zwei Wochen?"

„Ähm, also... ob du... ob du Zeit hast.", erwidert Anna perplex und ihre Augen schwingen dauernd zwischen uns beiden hin und her.

„Wieso fragst du?", möchte Lisa wissen.

„Entschuldigt, ist es eine schlechte Zeit? Ich habe nur Sarah gerade am Telefon und am Sonntag in zwei Wochen macht sie eine Party. Oh man, ich hätte anklopfen sollen.", sprudelt Anna aus sich heraus und greift sich an die Stirn, wobei sie mit dem Kopf schüttelt. Eine kleine Stimme ertönt und sie hält sich ihr Handy ans Ohr. „Sarah? Ja, ja, ich frage sie noch."

Lachend streckt Lisa die Hand aus und Anna überreicht ihr das Handy. „Hey, Sarah. Ja, in zwei Wochen geht klar." Kurz schaut sie zu mir, ehe sie weiter redet, „Könnten wir auch zu dritt kommen? ... was? Nei-nein, nicht Will! Steven!"

Bei dem Namen von diesem Kerl spannen sich meine Muskeln an. In der nächsten Sekunde könnte ich jedoch bereits über ihn lachen.

„Das müssen wir, definitiv! Gut, aber dann sehen wir uns ja schon bald. Gut, ich überreiche dich wieder Anna. Hab dich lieb, Maus! Tschau!" Lisa überreicht Anna wieder das Handy, die sofort aus dem Raum geht und die Tür schließt. Dennoch kann man aus dem Flur hören, wie sie aufgebracht redet. „Am Sonntag in zwei Wochen hast du wohl ja hoffentlich Zeit."

Grinsend sehe ich sie an. „Natürlich."

Unsere Gesichter kommen sich erneut immer näher und ich spüre schon ihren Atem an meinem Gesicht, als die Tür ein weiteres Mal aufschwingt.

„Habt ihr auch Lust nachher... oh, upsi!" Unschuldig sieht sie uns an. „Mein Fehler! Ich muss mich an die ganze Situation erstmal noch gewöhnen."

Genervt schnaubt Lisa aus und schaut ihre Freundin an. „Was wolltest du fragen?"

Ich beiße mir auf die Unterlippe aus Frustration.

„Ob ihr nachher auch Essen bestellen wollt oder ihr lieber kochen wollt."

„Also ich werde wahrscheinlich nicht kochen, da ich jetzt sowieso zur Arbeit muss und erst spät wiederkomme.", plaudere ich und drücke Lisa einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, ehe ich vom Bett aufspringe. „Das könnt ihr ruhig entscheiden. Bis später!"

Kurz nach dem ich Lisas Zimmer verlasse wird die Tür sofort zugemacht und ich höre ein hohes quietschen, welches nach Annas Stimme klingt. Lisa hatte doch schon das Gespräch mit ihr. Trotzdem verhält sich Anna, als würde sie es jede Minute erneut vergessen, dass Lisa und ich jetzt ... Ja, was sind wir eigentlich? Dieses Gespräch hatten wir nämlich noch nicht.

Schulterzuckend ziehe ich mich schnell um in meine Sportklamotten und schnappe die Sporttasche, um zum Fitnessstudio zu gehen, wo ich heute mal wieder arbeiten muss.

Als ich die Wohnung verlasse, sind die beiden immer noch in Lisas Zimmer, weshalb ich mich ohne ein Wort auf dem Weg mache.

Im fahrenden Auto fluche ich über die Taxifahrer, die so tun, als würde ihnen die Straßen gehören.

Ein Klingelton ertönt und für ein paar Sekunden bin ich verwirrt, bis ich bemerke, dass es mein Handy ist, welches gerade angerufen wird.

Mit einer Hand am Lenkrad und der anderen in der Sporttasche, versuche ich, das Auto zu lenken und mein Handy zu finden, was ich auch hervorragend meistere. Ohne auf den Namen zu schauen, der auf dem Handybildschirm erscheint, nehme ich den Anruf an und stelle sofort auf Lautsprecher.

„Hallo?", rufe ich etwas lauter, da ich nicht sicher bin, wie gut man mich aus dem Auto hören kann. Ich verfluche es so oft, dass ich keine Freisprechanlage integriert habe.

Es ist so zwar gefährlicher, aber ich kriege es auch schon irgendwie hin, mit einer Hand am Steuer.

„Steven, was geht?", ertönt eine Stimme. Kurz muss ich diese zuordnen, bis mir bewusst ist, wer mich angerufen hat.

„Lukas. Schön auch mal wieder etwas von dir zu hören.", reagiere ich spöttisch und zugleich genervt.

Seit Tagen habe ich nichts von ihm gehört.

„Sorry Bro, aber ich bin auf Hawaii mit ein paar süßen Schnitten.", erwidert er und ich kann hören, wie er sich genüsslich über die Lippen leckt.

„Was machst du bitte auf Hawaii? Vor allem noch so plötzlich."

„Die Situation war einfach da und ich musste mal ein bisschen chillen."

Ja, weil Lukas' Leben auch so anstrengend ist.

„Ich kenne dich, Lukas. Sag mir den wahren Grund.", bestehe ich.

Eine scharfe Kurve biege ich nach links ein und es ist schwieriger als gedacht, mit einer Hand am Lenkrad, aber ich schaffe es.

Eine Stille von seiner Seite aus ertönt, durch die ich allerdings Fußstapfen wahrnehme.

„Lukas?"

„Ja, ja warte kurz." Gespannt lausche ich seinen Schritten, während ich vor dem Fitnessstudio auf den Parkplatz fahre und mich auf meinen üblichen Mitarbeiterplatz stelle. „Ich habe vor kurzem so ein Mädchen kennengelernt und ich fand sie voll heiß. Aber sie meinte dann, dass sie am nächsten Tag nach Hawaii fliegt, und ich wollte sie mit ihren Freundinnen da nicht alleine lassen. Wer weiß, was da für Männer rumlaufen, die sie mir am Ende wegschnappen."

Kopfschüttelnd stelle ich den Motor von meinem Auto aus. „Du bist doch nicht ernsthaft einem Mädchen nach Hawaii gefolgt."

„Nein nein, nicht gefolgt. Ich bin doch zufälligerweise auch an demselben Tag nach Hawaii geflogen. Oh, ups, du kannst mein Zwinkern ja nicht sehen, aber ich habe gezwinkert, wenn du verstehst, was ich-"

„Ja, ich verstehe immer, was du meinst." Im Gedanken habe ich noch ein leider hinzugefügt. „Aber was ist denn jetzt mit Anna? Ihr beiden tut so als-"

„Hör' mir bloß auf mit Anna!", unterbricht er mich mit etwas Wut in seiner Stimme. „Für mich gibt es gerade nur Christin und... ah, da kommt sie ja! Ja, ich komme sofort zu euch!", schreit er laut und ich bin froh, dass ich den Hörer gerade nicht an meinem Ohr habe.

„Ich muss jetzt sowieso zur Arbeit, also passt es.", sage ich und wir verabschieden uns am Telefon.

...

„EU, ich komme!", schreit eine Stimme lauthals aus dem Wohnzimmer, als ich die Wohnung betrete.

„Anna, du weißt schon, dass EU kein Kontinent ist, oder?"

„Äh, doch?! EU ist doch die Abkürzung für Europa." Anna bemerkt, dass ich ins Wohnzimmer getreten bin. Sie rollt die Augen und zeigt dann auf Lisa, die rechts neben ihr sitzt, wobei sie noch den Kopf schüttelt. Anschließend richtet sie sich wieder an ihren Laptop auf dem Schoß. Lisa rollt ebenfalls die Augen, setzt aber ein Lächeln auf, als sie mich sieht und steht zügig von der Couch auf.

Wir begrüßen uns mit einem langen intensiven Kuss.

„Du stinkst.", ist das Erste, was Lisa nach dem Kuss zu mir sagt.

Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Was für eine nette Begrüßung.", kommentiere ich ihre Aussage und sie kichert leicht.

„Gibt es ihm Fitnessstudio keine Duschen?"

„Doch, aber heute waren die alle besetzt und es haben schon eine Menge Leute gewartet, weshalb ich beschlossen habe, hier zu duschen." Ich stelle meine Sporttasche auf dem Boden ab und gehe ganz nah an Lisa ran, bis ich in ihr Ohr raune, „Und ich dachte, du möchtest mir vielleicht Gesellschaft leisten."

Meine Hände umschlingen ihre Taille und meine Nasenspitze streicht über ihren Hals, worunter ich einen Kuss hauche. Lisas Körper spannt sich sofort an und Gänsehaut breitet sich auf ihrem Hals aus.

„Entschuldigt, aber ich bin auch noch hier.", sagt Anna und schaut uns beiden genau an.

„Du kannst natürlich auch mit uns duschen kommen. Wir wollen dich ja nicht ausschließen." Für diesen Satz bekomme ich von Lisa ihren Ellbogen in meine Seite. „Ey!"

„Ey dich selber.", zischt sie und überkreuzt die Arme. „Du kannst gerne alleine duschen gehen."

Schmollend, aber ohne weiteren Kommentar, verlasse ich das Wohnzimmer und verschwinde unter der Dusche. Nach den ganzen vier Kursen, die ich heute leiten musste, bin ich echt erschöpft und das Wasser massiert meine angespannten Muskeln.

Schnell bin ich fertig und trockne mich ab, ehe ich mir das Handtuch um die Hüften binde und aus dem Badezimmer trete. Ich gelange zu meinem Zimmer, wo ich mir eine Jogginghose, sowie ein schlichtest weißes Shirt anziehe.

Gerade als ich mich fertig angezogen habe, klopft es an der Tür.

„Ja?", rufe ich und Lisa öffnet die Tür.

„Möchtest du auch Spaghetti mit Arrabiata?", fragt sie im Türrahmen stehend.

Mit großen Schritten gehe ich auf sie zu, stelle mich vor ihr hin und gucke auf sie herab. „Ich hätte lieber eine Lisa ohne Klamotten.", flüstere ich, wobei meine Augen ihre fokussieren.

Lisa wird ein wenig rot und unterbricht unseren Blickkontakt, um kurz auf den Boden zu schauen, ehe sie mich wieder anschaut. Ihre Haare lässt sie in ihr Gesicht fallen, um dir röte zu verdecken, was mit ihrem Dünnen, Feinen, blonden Haaren aber nicht ganz funktioniert.

„Das steht leider nicht als Gericht verfügbar.", antwortet sie nach einer Weile.

„Und wie wäre es als Nachtisch?", hake ich nach.

Kurz öffnet sie ihren Mund, um direkt etwas zu erwidern, aber sie schließt ihn wieder um für ein paar Sekunden über ihren nächsten Satz nachzudenken. Gespannt beobachte ich sie, während ich mich gegen den Türrahmen lehne.

„Okay, aber ich mache zuerst Spaghetti mit Arrabiata.", beschließt sie mit einem Grinsen und stolziert zur Küche.

Überrascht von dieser Aussage bleibe ich noch eine Weile im Türrahmen stehen und schaue Lisa hinterher, bis sie in der Küche verschwindet. Um aus der Trance herauszukommen schüttele ich meinen Kopf und begebe mich in das Wohnzimmer, wo noch immer Anna auf dem Sofa mit ihrem Laptop sitzt.

„Wann geht es denn für dich nach Europa?", frage ich und lasse mich auf dem Sessel nieder.

„In 8 Wochen.", antwortet sie direkt und tippt irgendetwas auf ihrer Tastatur.

„Wohin?"

„Italien. Zu meinen Eltern und meiner restlichen Familie über Weihnachten."

„Anna, wo ist nochmal das Rezept von deiner Oma für die Arrabiata?", ruft Lisa aus der Küche.

„In der kleinen Schublade rechts unterm Herd.", schreit Anna zurück und bei ihrem Stimmenvolumen muss ich mir fast die Ohren zuhalten.

Unsere Mitbewohnerin äußert sich laut, dass sie es gefunden hat, und die Stille erscheint jetzt noch stiller.

Aber warum eine Stille? Normalerweise sprudelt Anna nur vor sich hin.

„Ist alles in Ordnung?", hinterfrage ich vorsichtig und sie schaut von ihrem Bildschirm zu mir.

„Ja, wieso?"

Das klingt mir nicht so überzeugend und ich kenne mich genug mit Frauen aus, um zu wissen, dass ein "Ja" und ein "Alles gut" meistens das Gegenteil heißt.

„Du wirkst ein wenig angespannt.", erwidere ich.

„Alles gut.", sagt sie und beißt sich auf die Lippe.

Ich hab es doch gesagt. Diese Wörter bedeuten bei den Frauen etwas anderes. Laut ausatmend stehe ich auf und setze mich neben meine Mitbewohnerin auf das Sofa.

Mein Blick fällt direkt auf ihren Laptop, obwohl ich nicht so neugierig sein möchte. Auf dem Bildschirm erkenne ich, dass sie gerade eine Karte von Hawaii offen hat, sowie weitere Tabs. Von den Suchergebnissen kann ich eindeutig mehrere Instagramaccounts erblicken. Besonders ein Name fällt mir direkt auf.

„Stalkst du Lukas?", kommt es aus mir heraus.

Ertappt sieht mich Anna erschrocken an und schließt sofort den Laptop.

„Hey! Das nennt man Privatsphäre!", protestiert sie, aber ich hebe nur eine Augenbraue.

„Jetzt sag' mir schon, was los ist.", bestehe ich weiter darauf.

Meine braunhaarige Mitbewohnerin begutäugelt mich, ehe sie schwach nickt und den Laptop beiseitelegt.

„Er meldet sich einfach nicht mehr und jetzt ist er mit irgendwlechen Tussen auf Hawaii. Wer macht so etwas, kurz nach dem wir etwas miteinander hatten?"

„So sehr ich auf deiner Seite stehen möchte, muss ich dich doch an deine letzte Romanze erinnern, die nicht mit Lukas war, sondern mit dem Lieferboten.", bringe ich die Erinnerung zurück.

Frustriert sieht sie mich an und überkreuzt die Arme. „Das war ein Versehen, okay?"

"Was ist das denn eigentlich jetzt mit euch beiden?", hake ich nach, da selbst Lukas mir nichts erzählt. Anna überlegt, wird aber von der Türklingel und dem Klopfen an der Tür unterbrochen.

„Erwartet ihr jemanden?", ruft Lisa fragend aus der Küche, dieses mal jedoch leiser als vorhin.

„Nein.", rufen wir beide aus dem Wohnzimmer zurück.

Skeptisch und neugierig stehe ich auf und öffne die Tür, bevor Lisa diese erreicht.

Geschockt von der Person vor der Tür reißen wir die Augen auf.

„Will? W-Was machst d-du hier?", stottert Lisa verwundert.

„Was soll ich denn sonst machen, wenn du nicht auf meine Nachrichten oder Anrufe reagierst? Lieschen, was ist los mit dir?", fragt Will drauf los, geht einfach in die Wohnung rein und streicht Lisas Arm.

Mein ganzer Körper spannt sich an und ich trete ebenfalls näher an Lisa heran. Allerdings beachtet Will mich nicht.

„Können wir bitte wann anders reden?", schlägt Lisa vor.

„Wieso das denn? Warum nicht jetzt?"

„Will, ich kann gerade nicht! Ich-"

„Lisa, komm' schon-"

„Sie hat gesagt, sie kann gerade nicht mit dir reden. Was verstehst du daran nicht?", unterbreche ich deren Konversation finster und stelle mich zwischen ihnen.

Perplex sieht der Spießer mich an, während ich mich vor ihm aufbaue.

„Was soll das? Wieso mischt du dich ein? Lieschen, er ist wirklich kein guter Umgang! Sieh' mal, wie provozierend er ist. Würde mich nicht wundern, wenn er handgreiflich wird."

Und das war genug für mich. Ich gehe immer weiter auf ihn zu und spanne meine Muskeln an. Ganz genau sehe ich, wie Will schlucken muss und mit jedem Schritt den ich auf ihn zugehe, geht er zwei zurück.

„Lisa kann das gut für sich selber entscheiden. Und, glaube mir, ich gehe mit ihr viel besser um, als du es jemals getan hast.", spreche ich klar und deutlich mit einem Schmunzeln auf meinen Lippen.

Will ist mit seinem Rücken an der Wand neben der Tür angelangt. Verwirrt sieht er zwischen mir und Lisa hin und her. „Wie soll ich das verstehen? Ihr habt doch etwa nicht... Lisa!"

Er möchte auf sie zugehen, doch meine Hand greift an seinen Kragen von dem hässlichen Poloshirt. Ich ziehe ihn wieder zurück und drücke ihn mit aller Kraft gegen die Wand. Schweratmend starre ich ihm in die Augen.

„Steven, es reicht.", unterbricht Lisa mich mit lauter Stimme, bevor ich ihm sonst noch was antue.

An meinem rechten Arm zieht sie mich zurück. Beschützend stelle ich mich vor sie, greife aber nach ihrer Hand. Mit Vergnügen sehe ich Will zu, wie sein Blick auf unseren verschränkten Händen liegt.

„Seid ihr ein Paar?", möchte er wissen.

„Ja!", antwortet eine helle Stimme links neben mir, die soeben zu uns gestoßen ist. Anna.

„Nein.", reagiert Lisa allerdings daraufhin, während ich still bin.

Fragend sehen sie und ich uns an. Sind wir ein Paar? Nein, oder doch? Wir haben nie darüber geredet.

„Okay, das reicht mir! Was auch immer das ist... Lisa, er hat dich manipuliert, siehst du das nicht?"

„Ich glaube, du siehst nicht, dass du hier nichts mehr verloren hast.", knurre ich und mache einen großen Schritt auf ihn zu.

Wills Gesicht wird rot wie eine Tomate und es sieht aus, als würde er gleich explodieren, aber stattdessen stürmt er aus der Tür.

Anspannung verlässt langsam meinen Körper und ich knalle die Tür zu.

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