[20] Freitag der 13. Teil II

Das Wildkaninchen hoppelte durch das dichte Unterholz, seine kleinen Pfoten berührten kaum die Erde, während es in der Finsternis auf der Suche nach einem Abendessen war. Es schnupperte an den verwelkten Blättern und Wurzeln, wühlte im Boden, immer auf der Suche nach etwas Essbarem.

Allerdings bemerkte das Wildkaninchen nicht, dass es selbst ins Visier genommen wurde. Ein hungriger Fuchs schlich sich leise an, seine Augen fixierten das kleine wehrlose Tierchen, seine Muskeln angespannt, bereit zum Sprung. Das Rascheln der Blätter unter seinen Pfoten war kaum hörbar, und sein Atem war flach, um kein Geräusch zu verursachen.

Das Kaninchen buddelte weiter, nichts ahnend von der Gefahr, die sich ihm näherte. Der Fuchs kam näher, seine Augen leuchteten vor Gier. Doch bevor er sich auf das Kaninchen stürzen konnte, schoss aus der Dunkelheit ein Schwarm von Krähen heran. Ihre Augen glühten rot, und ihre rasierscharfen Schnäbel blitzten im fahlen Licht der Nacht.

Sie stürzten sich auf den Fuchs, ihre Schnäbel stachen zu, ihre Krallen rissen an seinem Fell. Der Fuchs schrie auf, versuchte sich zu wehren, doch die Krähen waren unerbittlich. Mit grausamen Hieben schlitzten sie seinen Hals auf, bis sein Kopf vom Körper getrennt wurde. Blut spritzte auf das verwelkte Laub, und der Fuchs sank leblos zu Boden.

Durch das Geschrei des Fuchses aufgeschreckt, ergriff das Wildkaninchen die Flucht. Es sprang über Wurzel und Steine, fort von dem blutigen Ort des Geschehens, während die dämonenartigen Krähen sich über den Kadaver des Fuchses hermachten. Sie verschlangen ihn mit gnadenloser Effizienz, ihre scharfen Schnäbel zerrissen das Fleisch und verschlangen es gierig.

Nachdem sie ihr grausames Werk vollendet hatten, ließen die Krähen den Kadaver zurück. Aus der Dunkelheit trat eine Gestalt hervor, der Nachtgiger. Seine Augen glühten wie Feuer, und sein Federkleid schimmerte unheimlich im spärlichen Mondlicht. Die Krähen erhoben sich in die Luft und flogen zu ihm, verschmolzen mit seinem federartigen Mantel, und wurden somit zu eins mit dem Unwesen.

Der Nachtgiger gab einen seltsamen, unheilvollen Laut von sich, der durch die Nacht hallte und die Stille zerriss. Schließlich kehrte er in die Finsternis zurück, aus der er hervorgetreten war und ließ das verstümmelte, blutige Überbleibsel des Fuchses hinter sich.

***

Schweißgebadet und schwer nach Atem ringend, erwachte Lisa Karnbaum in ihrem Bett. Ihr Herz pochte wild in ihrer Brust, und sie fühlte sich, als wäre sie selbst im Wald gewesen, als hätte sie den eisigen Hauch der Nacht auf ihrer Haut gespürt. Die Dunkelheit ihres Zimmers wirkte bedrückend. Die Bilder von den dämonischen Krähen und dem grausamen Nachtgiger flackerten noch immer in ihrem Geist. Sie setzte sich aufrecht hin und strich sich durch das verschwitzte Haar. Ihr Atem ging flach und schnell, und sie musste sich zwingen, tief durchzuatmen, um ihren rasenden Puls zu beruhigen.

Mit einem Seufzen schwang sie die Beine aus dem Bett und setzte ihre Füße auf den kalten Holzboden. Sie stand auf und ging zum Fenster, zog die Jalousien zur Seite und blickte hinaus in die dunkle Nachbarschaft. Die Straßenlaternen warfen lange, gespenstische Schatten auf die stillen Häuser und verwaisten Straßen. Die Kälte des Traums schien noch immer an ihr zu haften, und sie rieb sich fröstelnd die Arme. Sie griff nach der Wasserflasche auf ihrem Schreibtisch und trank gierig daraus. Das kühle Nass rann ihre Kehle hinunter und half, die letzte Spur des Schreckens zu vertreiben. Nur langsam beruhigte sich ihr Herzschlag und Lisa atmete tief durch.

Sie stellte die Flasche zurück und wandte sich wieder vom Fenster ab, ließ sich erschöpft auf ihr Bett fallen. Die Matratze fühlte sich nun viel weicher an. Das Mädchen redete sich ein, dass es nur ein Alptraum gewesen war, ein Produkt ihrer Fantasie. Doch die Bilder des Traums hafteten noch immer in den Tiefen ihres Bewusstseins.

Allerdings ahnte Lisa nicht, dass draußen vor dem Haus der Karnbaums jemand stand. Ihre Gestalt schimmerte im schwachen Licht der Straßenlaterne, verschmolzen mit den Schatten der Nacht. Sie atmete tief durch, während ihr Blick die Fäden des Schicksals lenkte.

Die Fremde beobachtete, wie sich die goldenen Fäden miteinander verwoben und ein neues Muster entstehen ließen. Obwohl sie von außen mit jugendhafter Schönheit gesegnet war, waren ihre Augen alt und weise, denn sie war in der Lage mehr als nur die Gegenwart zu sehen.

Lisa hingegen war wieder halb in ihren Schlaf versunken. Das Mädchen spürte die Ruhe, die sich über sie breit machte. Sie zog die Decke enger um sich und ließ ihre Augenlider schwer werden.

***

Am nächsten Tag, nach der Schule, beschloss ich, Corvin einen Besuch abzustatten, um ihm von den letzten Ereignissen zu berichten.

Ich betrat das Anwesen und rief: »Corvin?«

Im Haus herrschte eine seltsame Stille. Aus dem Wohnzimmer spielte leise der Schallplattenspieler von ABBA: „The Winner Takes It All". Die Flammen im Kamin knisterten leise und verströmten eine angenehme Wärme an diesem trüben Nachmittag.

»Corvin, bist du da?«, rief ich erneut, als ich ins Wohnzimmer einen kurzen Blick geworfen hatte. Ich hörte keine Antwort und ging zur Treppe, rief erneut nach dem Halbdämon. Dabei fiel mein Blick auf das Porträt von Thomas Falkenrath und seiner Verlobten. Die grünen Augen der Frau schienen mich direkt anzusehen.

»Sie ist hübsch, nicht wahr?«, riss mich plötzlich Corvins Stimme aus meinen Gedanken. Ich zuckte vor Schreck zusammen und drehte mich schnell um. Ehe ich mich versah, stand Corvin neben mir und lächelte mich an.

»Ja, das ist sie«, stammelte ich, während ich versuchte, meinen Herzschlag zu beruhigen. Corvin betrachtete das Porträt ebenfalls und seufzte leise. »Eine Tragödie, dass ihnen das Glück auf eine gemeinsame Zukunft verwehrt wurde.«

Ich sah Corvin an. »Du hattest Mal erzählt, dass sie unter tragischen Umständen ums Leben kam. Was ist denn genau passiert?«

Der Halbdämon wandte sich wieder zu mir und sah mich mit seinen goldenen Katzenaugen an. »Sie kam bei dem Eisenbahnunfall von Eschede 1998 ums Leben. Sie war auf dem Weg nach Hamburg, um eine Verwandte zu besuchen. Eine wahrhafte Tragödie, bei der 101 Menschen ihr Leben verloren. Der Unfall ist einer der schwersten Eisenbahnunfälle in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.« Ich schluckte schwer und konnte die Trauer in Corvins Stimme hören, die mitschwang.

»Aber du bist sicherlich nicht wegen Cecilia hier. Was gibt's, mein Freund?« Corvin änderte hastig das Thema, um die bedrückende Stimmung zu vertreiben. Ich nahm einen tiefen Atemzug und begann zu erzählen. »Ich bin gekommen um dir von den Ereignissen der letzten Tage zu berichten, weil ich sonst mit niemanden darüber sprechen kann. Ich habe mein Über-Ich und mein Unterbewusstsein gesehen und ich konnte den Dämon in mir, oder besser gesagt der Dunkelheit, widerstehen. Es war beängstigend, aber auch befreiend zugleich.«

Corvins Augen funkelten interessiert. »Komm, setzen wir uns. Das klingt nach einer Geschichte, die ich hören möchte.«

Wir gingen ins Wohnzimmer, wo das Feuer immer noch brannte und die Musik weiterhin leise vor sich hin spielte. Ich setzte mich auf das Sofa, während Corvin Platz auf dem Sessel von gegenüber nahm.

»Möchtest du eine Tasse Tee?«, fragte er mich dabei. Ich lehnte dankend ab, da ich nur auf einen Sprung bei ihm war. Schließlich wollte ich Leo bei der Auswahl seiner Garderobe für das heutige Date mit Chantal helfen. Corvin lächelte.

»Eine Tasse Tee geht immer«, zwinkerte er mir zu und schnippte mit seinen Fingern. In dem Moment kam auch schon das Teerservice angeflogen und landete elegant auf den Couchtisch. Wie von Geisterhand schenkte uns die Porzellankanne Tee in zwei der Tassen. Ich bedankte mich.

»Erzähl mir alles«, lächelte Corvin, der seine Beine übereinander geschlagen hatte und genüsslich an seinem Tee nippte.

Ich begann ihm alles im Detail zu erzählen. Die Worte sprudelten aus mir nur so heraus, und ich fühlte mich erleichtert, alles raus zulassen.

Corvin hörte aufmerksam zu, seine goldenen Augen auf mich gerichtet, und stellte ihn und wieder Fragen, um mehr Details zu erfahren, während er an seinem Tee nippte. Als ich geendet hatte, lehnte sich der Halbdämon zurück und sah mich ernst an. »Magnus, du hast etwas Großes erreicht. Nicht jeder kann seiner inneren Dunkelheit so widerstehen. Das zeigt, wie stark du wirklich bist. Aber sei bedacht, dass dies nicht das Ende ist...«

Ich nahm einen Schluck von meinem Tee und nickte zustimmend. Die Wärme des Tees breitete sich in meinem Körper aus.

Corvin setzte fort: »Die Dunkelheit ist zäh und wird immer wieder kommen. Sie lauert in den Schatten und sucht nach jedem Anzeichen von Schwäche. Du musst weiterhin wachsam bleiben, denn sie wird immer versuchen, zurückzukehren.«

»Wie kann ich mich besser schützen? Was kann ich tun, um sicherzustellen, dass sie keine Chance hat?«

Corvin lächelte leicht und antwortete: »Du hast es bereits getan, Magnus. Dein inneres Licht ist dein stärkster Schutz. Solange du die Flammen deines Lichtes stärkst, wird die Dunkelheit keine Chance haben. Selbst die kleinste Flamme kann die totale Finsternis Einhalt gebieten.«

Ich sah ihn an und nickte nur.

»Lass es nie erlöschen. Deine Freundschaft, deine Liebe, deine Hoffnung – all das füttert dein Licht. Sei dir immer bewusst, dass du diese Kraft in die trägst.«

Erneut nickte ich, während Corvin seine Teetasse mit Untersetzer auf den Couchtisch abstellte. Der Halbdämon erhob sich aus seinem Sessel und ging zum Kamin, um ein weiteres Holzscheit ins Feuer zu legen. »Bedenke mein Freund, die Dunkelheit ist nicht nur in dir, sondern auch in der Welt um uns herum. Wir alle haben unsere Kämpfe mit ihr, aber gemeinsam können wir sie besiegen.«

Ich nickte erneut und antwortete: »Das weiß ich...«

Der Halbdämon wandte sich wieder zu mir und lächelte. »Magst du noch Kekse oder einen weiteren Tee?«

Ich stellte meine Tasse ab und blickte auf mein Handy. »Nein danke, ich muss jetzt auch los.«

»Wohin die Eile?«, fragte Corvin und sah mich mit seinen goldenen Augen an.

»Ich... äh... ich muss noch einem Freund helfen«, antwortete ich und erhob mich vom Sofa. »Danke für deine Zeit und für das Gespräch.«

Der Halbdämon nickte. »Immer wieder gern. Meine Tür steht immer für dich offen.«

Ich bedankte mich erneut und machte mich auf den Weg zur Tür. Als ich aus dem Falkenrath Anwesen hinaustrat, spürte ich die kalte Luft auf meiner Haut. Der Wind wehte leicht und die Welt war in ein graues Licht getaucht. Ich schnappte mir mein Fahrrad und machte mich auf dem Weg zu Leo.

***

Der Himmel war dunkler geworden und noch immer hing eine dichte Wolkendecke über uns. Der Wind war eisig, während ich mit meinem Fahrrad durch die verwaisten Straßen von Schattenhain fuhr. Die Reifen knirschten über den feuchten Asphalt, und ich zog meinen Schal fest um den Hals, um mich gegen die bissige Kälte zu schützen.

Als ich das Neubaugebiet erreichte, fiel mir sofort die Einheitlichkeit der Architektur auf. Die Häuser waren wie Pilze aus dem Boden geschossen, Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre, und die meisten hatten den gleichen, monotonen Stil – weißer Putz und rote Dächer. Es war, als hätte ein Architekt nur eine Vorlage verwendet und sie dutzendfach kopiert.

Doch ein Haus stach sofort ins Auge. Es war das große Haus mit der lila Fassade und dem schwarzen Dach. Ein ungewöhnlicher Anblick, der die Ahornstraße unverkennbar machte. Das satte Lila hob sich von den sonst so gleichförmigen Nachbarhäusern ab, und das schwarze Dach wirkte in der Dämmerung fast bedrohlich.

Ich radelte die große Auffahrt hinauf, den kühlen Wind im Rücken. Dabei bewunderte ich den großen Vorgarten, der im Sommer oft in einer bunten Blütenpracht strahlte, liebevoll gepflegt von Leos Großeltern. Jetzt war der Garten leer und trostlos. Ich stellte mein Fahrrad an der Hauswand der Garage ab und ging zur Haustür.

Ich hatte Leo versprochen, ihm bei der Kleiderwahl für sein bevorstehendes Date mit Chantal zu helfen. Er war heute Morgen in der Schule sichtlich nervös gewesen, beinahe am Rande eines Zusammenbruchs, als er fast eine schwarze Katze mit seinem Fahrrad angefahren hätte. Für ihn war das ein schlechtes Omen, aber ich hatte es geschafft, ihn zu beruhigen.

Ich klingelte an der weißen Haustür und hörte sofort ein aufgeregtes Bellen. Es war Nemo, Leos Yorkshire-Terrier-Mischling, der in meinen Augen mehr Plüschtier als Hund war. Ich hörte, wie das Bellen näher kam.

Die Haustür öffnete sich, und Leo trat heraus, gefolgt von Nemo. Normalerweise kam Nemo schwanzwedelnd auf mich zu und wollte gestreichelt werden. Doch dieses Mal verharrte er und begann, mich anzuknurren. Seine Augen waren auf mich gerichtet, seine Ohren angelegt, und er wirkte misstrauisch. Der Hund schien zu merken, dass mit mir etwas anders war. Dann begann er erneut, laut zu bellen, ein schrilles, warnendes Geräusch.

»Nemo, was ist denn los?«, fragte Leo und versuchte seinen Hund zu beruhigen. Ich ging in die Hocke, um meine Hand auszustrecken. »Hey, kleiner Kerl, ich bin's doch.«

Nemo wich zurück, seine Augen noch immer auf mich gerichtet, und knurrte weiter.

»Hey«, begrüßte Leo mich und zog mich ins Haus. »Tut mir leid, ich weiß auch nicht was mit Nemo gerade los ist«, fügte er entschuldigend hinzu. Er nahm das Plüschtier mit dem braun-schwarzen Fell, das allmählich auf dem Rücken grau wurde, auf seinen Arm und versuchte den aufgebrachten Hund zu beruhigen, in dem er ihm über den Kopf strich. Ich lachte nervös.

»Kein Ding. Er beschützt nur sein Revier.«

Mein bester Freund kämpfte noch damit Nemo zu beruhigen, bis er ihn schließlich in der Wohnung seiner Eltern einsperrte.

»Danke das du mir hilfst«, sagte Leo und umarmte mich flüchtig zur Begrüßung. Wir gingen in den Keller, wo Leo sein Zimmer hatte, während wir das Bellen von Nemo hinter der Wohnungstür hörten.

Leos Zimmer war gemütlich und strahlte eine einladende Atmosphäre aus. Ein Hauch von Nerd-Kultur war unverkennbar: Über seinem Bett trhonte ein Regal voller Leo Harry-Potter Sets und Bücher. Durch das Fenster drang trübes Licht herein und tauchte sein Zimmer in ein sanftes, diffuses Licht. Ich saß entspannt auf seinem grünen Sitzsack und blätterte in einem Simpsons-Comic, während leise Musik aus dem Radio im Hintergrund spielte.

Leo stand vor seinem Kleiderschrank mit integriertem Spiegel und betrachtete sich in verschiedenen Outfits. Die Anspannung war ihm deutlich anzusehen, und er warf mir einen fragenden Blick zu.

»Was denkst du? Das hier? Oder vielleicht das?«, fragte er, während er ein schickes Hemd mit einer dunkelblauen Krawatte trug. Ich schmunzelte und legte das Comic zur Seite.

»Du siehst aus, als würdest du zu deiner eigenen Hochzeit gehen und nicht auf ein lockeres erstes Date«, sagte ich und stand auf. Leo runzelte die Stirn und betrachtete sich erneut im Spiegel, während ich ihm die Krawatte abnahm. »Du hast wahrscheinlich recht«, murmelte er, sichtlich unsicher. Ich begann, verschiedene Kleidungsstücke aus seinem Kleiderschrank zu ziehen und ihm zu reichen. »Versuch mal das hier«, antwortete ich mit einem Augenzwinkern.

Leo zog ein lässigeres weißes Hemd und eine gut sitzende Jeans an. Er stand vor dem Spiegel und drehte sich leicht, um das Outfit von allen Seiten zu betrachten.

»Denkst du, das ist zu casual?«, fragte er mich, während er sich besorgt im Spiegel begutachtete. Ich trat näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Du siehst großartig aus. Es ist perfekt. Nicht zu förmlich, aber auch nicht zu lässig.«

Ich konnte deutlich spüren, wie verletzlich und unsicher Leo sich fühlte. Es berührte mich auf eine unerklärliche Weise, wie viel ihm daran lag, einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Leo lächelte dankbar und zog das Hemd zu recht. Ich trat näher, um den Kragen seines Hemdes zu korrigieren. Im Hintergrund spielte das Radio „Fallin' for You" von Colbie Caillat, und die sanften Töne füllten das Zimmer:

I see nobody

Here in silence

It's just you and me

In diesem Moment trafen sich unsere Blicke, und es schien, als würde die Welt für einen Augenblick stillstehen. Die Spannung in der Luft war fast greifbar.

I don't know what to do

I think I'm fallin' for you

I'm fallin' for you

Ich verlor mich in Leos himmelblauen Augen. Der Raum schien sich mit einem intensiven Gefühl zu füllen, das schwer in Worte zu fassen war. Meine Finger glitten sanft über den Kragen seines Hemdes und blieben an seiner Brust liegen, wo ich seinen Herzschlag unter meinen Fingerspitzen spüren konnte.

Doch der magische Moment wurde plötzlich durch das Klingeln von Leos Handy unterbrochen. Leo schrak auf und griff nach seinem Handy.

»Meine Cousine hat mir geschrieben. Sie drückt mir die Daumen für heute Abend«, sagte Leo verlegen lächelnd.

Ich nickte nur und versuchte zu begreifen, was gerade passiert war. Die Intensität des Moments hallte in mir nach, und ich konnte das sanfte Pochen seines Herzens noch immer unter meinen Fingern spüren. Während Leo antwortete, trat ich einen Schritt zurück und ließ mich wieder auf den grünen Sitzsack fallen.

Oh

Oh no no

Oh

Oh, I'm fallin' for ya


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top