Chapter 12 - Die Botin
Ich war nun schon einen ganzen Monat in Luxor und war meiner Entscheidung noch keinen Schritt nähergekommen. Allein schon aus moralischen Gründen konnte ich mir nicht vorstellen das ich meine eigene Rasse verraten könnte. Doch genauso wenig wollte ich die Menschen hinters Licht führen. Ich saß gerade in Guides großem Lesesessel. Edonis hatte es sich auf Guides Bett gemütlich gemacht und schien in Gedanken.
C: Wenn du entscheiden müsstest zwischen sagen wir mal, Leikon zu töten oder Guide? Wen würdest du töten. Mal abgesehen davon das Leikon der Prinz ist.
E: Niemanden wie kommst du überhaupt auf diese Idee?
C: Ach war nur so ein Gedanke.
E: Du hast in letzten Zeit komische Gedanken.
Stumm starrte ich wieder in mein Buch. Er hatte recht in letzter Zeit hatte ich mich mehr mit der Aufgabe beschäftigt als in den letzten 16 Jahren.
E: Wusstest du das Leikon nächste Woche Geburtstag feiert? Von überall her kommen Gaukler und Artisten. Das wird großartig.
Ich hatte noch nie Gaukler gesehen. Ich stellte mir vor wie sie herumsprangen und jonglierten und wurde ganz hibbelig.
C: Denkst du Leikon erlaubt mir am Fest teilzunehmen?
Edonis schaute mich überrascht an. Er kannte mich nicht so enthusiastisch. Zu meiner Verteidigung die einzige Feier die ich bis jetzt hier erlebt hatte war eine Siegesfeier da die Recense endlich aus den Städten verschwunden waren. War doch verständlich das ich nicht vor Freude in die Höhe sprang. Jedoch musste ich auch zugeben das es schon sehr lange her ist das ich wirklich Spaß hatte. Um ehrlich zu sagen kann ich mich daran gar nicht mehr erinnern. Ich hatte keine normale Kindheit. Edea meine sogenannte Adoptivmutter. Die die plötzlich verschwunden war hatte mich nie zu irgendwelchen Feiern gehen lassen. Nicht das da welche gewesen wären. Ich hatte keinen der mit mir spielte und doch hatte ich nichts verpasst. Meine Freunde waren die Zauberei und Magie. Mit ihr konnte ich tun was ich wollte. Manchmal wenn Edea nicht da war erschuf ich Babywelpen und spielte mit ihnen fangen. Sie verschwanden aber ziemlich schnell wieder. Damals war meine Magie nicht so ausgeprägt wie sie heute ist. Doch Edea war keine schlechte Ersatz Mutter. Sie war immer da, wenn ich krank war und half mir mit allem. Sie brachte mir essen und magische Artefakte von ihren Reisen mit und zeigte mir wie man sie verwendete. Sie sagte mir immer ich solle beide Seiten der Münze sehen. Nicht nur eine. Als sie verschwand weinte ich eine Woche durch. Ich fragte mich immer wieso das sein musste. Wieso sie mich verlassen hatte und ob ihr etwas zugestoßen war. Mit der Zeit jedoch lernte ich das ich das wohl nie herausfinden würde.
E: Ich bin mir sicher, wenn ich mit dem königlichen Dumpf Schädel rede wird er euch erlauben am Fest teilzunehmen.
C: Ich danke dir!!
Dankend viel ich Edonis um den Hals. Plötzlich hörte ich ein räuspern hinter mir. Schnell löste ich mich von Edonis und drehte mich um.
L: Wie oft hab ich dir schon gesagt das ich kein Dumpf Schädel bin.
E: Leikon, wie schön euch zu sehen wie war euer Tag.
L: Wenn ihr mich noch einmal Dumpf Schädel nennt werde ich euch köpfen lassen.
E: TUT MIR LEID eure königliche Dumpfschädelheit, wieso droht jeder mich umzubringen.
L: Oh ich hab eine Liste unter meinem Bett wollt ihr sie sehen.
E: Haha wirklich sehr lustig Sire.
L: ...
E: Wartet ihr habt doch nicht wirklich eine Liste, oder?
L: ...
E: Neeeeeein oder? Caya hat er eine Liste unter seinem Bett?
C: Woher soll ich das denn wissen. Ich bin es nicht der jeden Tag sein Bett macht Edonis!
Zweifelnd schaute Edonis zu Leikon. Dann sprang er auf und rannte aus der Tür. Während er schon aus der Tür war hörte ich noch ein fassungsloses" Nein, oder?". Auch Leikon stürzte aus dem Raum und rannte Edonis nach. Von weitem hörte ich noch Leikon schimpfen das Edonis kein Recht hatte sein ganzes Zimmer zu durchwühlen doch ich hörte auch das schallende Lachen. Ich musste schmunzeln. Dann dachte ich wieder über das Fest nach. Es wäre einmal etwas Anderes. Ich könnte möglicherweise tatsächlich Spaß haben. Als Edonis am Abend wieder kam überfiel ich ihn sofort.
C: Und was hat er gesagt?
E: Zu was?
C: Darf ich aufs Fest, sag schon.
E: Das Fest, ja ähm natürlich.
C: Du hast nicht gefragt oder?
Edonis verneinte aber versicherte mir er würde das nächste Mal fragen.
Eine Woche später stand ich in meinem besten Kleid in der großen Halle. Adelige aus ganz Loarien waren gekommen um dem Prinzen Glück zu wünschen. Die Tische waren mit den besten Speisen befüllt und eine Gruppe Gaukler machten Saltos. Im Raum herrschte in fröhliches treiben. Jeder hatte jemanden gefunden mit dem er sich unterhalten konnte. Hände wurden geschüttelt und ab und zu eine Verbeugung hier und da. Alles schien so farbenfroh. Die Flaggen des Königreichs hingen von der Decke. Wie es anscheinend bei den Menschen üblich war bekam der Prinz Geschenke. Ich hatte auch etwas besorgt. um ehrlich zu sein hatte ich auch ein paar Hintergedanken. Ich wollte ihm ein Schwert schenken. Jedes Mal wenn er es gegen einen Magicae einsetzte, würde die Seele des Toten in das Schwert gehen. Ich bekam es einst von der Göttin höchstpersönlich. Sie meinte es wäre ein machtvolles Werkzeug im Kampf gegen die Ungerechtigkeit. Würde ich mich für die Menschen entscheiden konnte ich es zerstören doch, wenn ich beschloss den Magicae zu dienen dann wollte ich so viele verbündete wie möglich haben.
Ich legte das kunstvoll verzierte Schwert auf den Haufen mit den Geschenken. Ich wollte nicht das man wusste das es von mir war deswegen lies ich keine Karte da. Als die Glocken Mitternacht schlugen begann Leikon die Geschenkte auszupacken. Als er an meinem Geschenk angekommen war, war er sichtlich erfreut. Er wollte gerade mit dem auspacken der Geschenke fortfahren als der König das Wort erhob.
K: Wie ihr womöglich alle schon bemerkt habt wurde mein Geschenk noch nicht geöffnet. Und ich dachte mir der richtige Zeitpunkt um es zu präsentieren wäre nun da ihr ihr ein wundervolles Schwert geschenkt bekamt. Mein Sohn, ihr seid nun schon alt genug um euch zu beweisen. Vor 7 Jahren fanden wir eine Botin der Magicae Göttin höchstpersönlich. Wir ließen sie am Leben um dir Leikon, die Ehre zu geben sie umzubringen. Wachen!
Die Türen öffneten sich und eine Frau in einem blauen Seidenkleid wurde hereingezogen. Ihr Gesicht war von langen Haselnuss braunen Haaren verdeckt. Ihre Arme waren blutig und sie war unnatürlich dünn. Ich sah zu Leikon welcher etwas hilflos vor der Armen Dame stand. Dann flüsterte er zu seinem Vater.
L: Seid ihr sicher, dass es eine gute Idee ist eine Botin der Göttin persönlich umzubringen. Sie praktizieren meines Erachtens nicht einmal Zauberei.
Sein Vater starrte ihn zornig an.
K: Du wirst tun was ich dir sage. Du musst Stärke beweisen.
Außer der Botin und mir schien niemand den Streit zwischen den beiden mitbekommen zu haben. Und Leikon hatte Recht. Boten der Göttin praktizierten keine Magie. Sie überbrachten den Menschen nur das Urteil der Göttin was deren Schicksal betraf. Sie waren seit ihrer Geburt für diese Aufgabe ausgebildet worden. Die Worte der Göttin zu deuten. Edea war eine von ihnen.
K: Botin richtet euren Blick auf mich! Ich frage euch. Wo ist eure Göttin nun? Wenn sie so groß und stark ist, wieso hilft sie euch nicht?
Die Frau starrte den König hasserfüllt an. Dann lies sie ihren Blick durch den Raum schweifen bis ihr Blick an dem Seelenschwert anhielt welches Leikon in der Hand hielt. Ich sah wie der Ärger aus ihrem Körper wich.
Botin: Ich habe keine Angst vor dem Tot. Denn mich erwartet ein schönes Leben auf der anderen Seite. Warum sollte die Göttin also jemanden retten der nicht gerettet werden muss?
Schnaubend drehte sich der König weg und flüsterte Leikon etwas ins Ohr. Dieser schluckte leicht nickte jedoch und hob das Schwert. Bevor er die Seele in das Schwert aufnahm blieb die Zeit stehen und ich schwöre ich war es nicht.
Botin: Junge Kriegerin, tretet vor und stelle dich dem Urteil der Göttin.
Ich blickte mich um doch alle anwesenden waren wie erstarrt also schritt ich auf sie zu.
Botin: Knie dich nieder.
Ich tat wie mir geheißen und kniete mich nieder.
Botin: Ihr habt gut gewählt Auserwählte. Das Schwert wird in Leikons Händen viele Seelen retten. Doch das bedeutet das Leikon viel Leid über die Magicae bringen wird und wenn der Krieg verloren Scheint müsst ihr ihm Einhalt gebieten. Euer Schicksal ist dabei sich zu erfüllen junge Kriegerin. Wählt Weise ihr habt nur eine Chance das richtige zu tun.
Ich stellte mich wieder zurück auf meinen Platz und kaum war ich dort begann die Zeit wieder zu laufen und das Schwert durchschnitt die Kehle der Botin. Und so bekam das Schwert die erste Seele. Und es wird nicht die letzte bleiben.
Ich dachte die ganze restliche Nacht über die Wörter der Botin nach. Leikon wird Leid bringen? Ich war mir sicher er würde ein guter König werden.
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Mal was ganz anderes oder?
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