Kapitel 32

Ich hab es tatsächlich geschafft zu schreiben :o Ihr könnt euch bei meiner erfolgreich verkackten Physikarbeit Montag bedanken, dass ich mich ablenken musste und hier weitergeschrieben habe... Hoffe euch gefällts

Sollte ich erwähnen, dass ich nicht besonders gut auf Socrate zu sprechen war? Vermutlich nicht, wenn man bedachte, was er getan hatte. Erst mir erzählen, er hätte den Mörder meiner Familie gedeckt, dann das sie es nicht besser verdient hatten und schlussendlich ließ er mich bewusstlos schlagen, nachdem er mir eröffnete, dass ich mein Todesurteil unterschrieben hätte. Und wo fand ich mich wieder, als ich mein Bewusstsein zurückerlangte? In einem modrig riechenden, dunklen Verlies, durch die eine Wasserrohrleitung führte. Spitze, einfach nur spitze. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie lange ich schon hier unten schon versauerte, vielleicht ein Woche. Es war schwer zu sagen, da es keine Fenster gab, es durchgehend schweinekalt war, weshalb ich darauf schloss mich unterhalb der Erdoberfläche zu befinden, und ich in vollkommen unregelmäßigen Abständen etwas Brot und einen Becher Wasser bekam. Ernsthaft. Dachte Socrate wir wären im Mittelalter? Dazu kam noch, dass diese verfluchte Wasserleitung leckte, wodurch das leise Plätschern ein ständig vorhandener nerviger Ton war und nebenbei auch noch meine Matratze auf dem Boden durchnässte. Und da wunderte sich dieser schräge Gefängniswärter, der schon ein paar Mal mein Essen in die falsche Zelle gebracht und mit diesen Zellen auch gesprochen hatte, noch, warum ich ihm die letzten drei oder vier Male das verfluchte Brot an den Kopf geschmissen und wie ein Irrer um mich geflucht hatte.

Dass Socrate mich irgendwann hier besuchen würde, war mir klar gewesen. Er musste schließlich seinen Triumph auskosten. Aber, dass er Lilia dafür mitbrachte, hätte ich nicht in eine Million Jahren gedacht. >Bist du immer noch nicht gewillt mit uns zu kooperieren, Will?<, fragte Socrate mich und überging damit einfach meine sarkastische Begrüßung.

>Lass mich überlegen<, ich sah an die Decke, als würde ich wirklich darüber nachdenken, bevor ich ihn wieder ansah und möglichst spöttisch antwortete: >Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich nicht vorhabe dergleichen auch nur in Erwägung zu ziehen< Socrate seufzte schwer und sah nach oben, als wollte er die Steine fragen, warum er das verdient hatte. Da sind wir schon zwei, dachte ich bitter.

>Warum bist du nur so dickköpfig? Nur weil dein Vater ein Verräter war, musst du es nicht auch sein. Ich weiß, dass du uns für Mörder hälst und denkst, du wärst es deinem Vater schuldig, aber... Du musst doch einsehen, dass Mord keine Lösung ist<

>Was?<, fragte ich überrümpelt nach. Wovon zur Hölle quatscht der Typ da?

>Will<, er trat sehr nah an das Gitter heran, was ich nur mit einer hochgezogenen Augenbraune kommentierte. >Ich wollte dir das nicht alles verheimlichen. Ich wollte nur das Beste für dich. Auch wenn du dich jetzt verraten fühlst, musst du doch sehen, dass das alles nur zu deinem Schutz geschah< Ich saß da auf dem arschkalten Boden, mit offenem Mund und völligen Unglauben über das, was ich gerade gehört hatte. Hab ich Halluzinationen? >Hör zu, mein Junge. Du bist mein Enkel, du trägst vielleicht nicht unseren Namen, aber du bist der Sohn meiner ersten Tochter, wir sind deine Familie. Bereue nur, was du Arnaud angetan und dem König angedroht hast. Dann ist alles vergessen. Du musst nicht hier unten oder allein im Haus der Niels wohnen, du könntest zu uns kommen, zu deinen Großeltern, Cusins, Cusinen, Tanten, Onkel... Ich weiß, du bist wütend, was vermutlich auch was mit deinen Störungen zu tun hat...< Mit meinen was?! >Aber wir können doch über alles reden. Benutze doch bitte deinen Verstand, dann wirst du sehen, dass das hier dir nichts bringen wird-< Bevor der Kerl noch weiter kriptisches Zeug von sich gab, unterbrach ich ihn lieber mit einer Auszeit-Handbewegung, wobei meine Handfesseln klimperten.

>Wow wow wow. Was für Drogen hast du denn genommen?<, fragte ich verblüfft, woraufhin es mir wie Schuppen von den Augen fiel, als ich seinem kurzen, vermutlich instinktiven, Seitenblick folgte und dabei in Lilia's verwirrte und ungläubige Augen sah. >Ziehst du wegen ihr so eine Show ab?<, fragte ich Socrate und deutete auf Lilia, die daraufhin die Stirn runzelte. Socrate kniff seine Lippen zusammen und trat einen Schritt von dem Gitter weg, was nur eine Bestätigung meiner Vermutung war. >Oh mein Gott. Dein Ernst?<, lachte ich mir einen ab, während Lilia immer verwirrter und Socrate immer ärgerlicher wurde.

>Was meint er damit, Mr. Sleight?<, fragte Lilia an Socrate gewandt.

>Genau, Mr. Sleight. Erzähl ihr schon, wovon ich hier rede, ich bin sicher, es würde sie brennend interressieren<, lachte ich immer noch und betonte dabei das "Mr. Sleight" besonders stark.

>Halt deine verfluchte Klappe, William!<, schnauzte Socrate mich an, worauf ich aufhörte zu lachen.

>Wer hat hier jetzt Störungen, hm?<, fragte ich trocken und wandte mich dann an Lilia, die mich mittlerweile besorgt betrachtete. Ihre Augen hingen an meinen Fesseln fest, wie ich bemerkte. >Ich hab ja keine Ahnung, was er euch allen gesagt hat, aber ich kann dir versichern, dass nichts davon stimmt<, meinte ich zu ihr, woraufhin Socrate spöttisch die Augenbrauen hob.

>Ach Nein? Du wolltest also nicht das Heim des Königs verlassen?<, fragte er mich abschätzend, worauf Lilia's Augen mich groß ansahen. In ihnen stand die Bitte, dass ich es leugnen würde. Dass es nicht wahr war.

>Doch<, erwiederte ich und die Enttäuschung legte sich auf ihr Gesicht. >Arnaud ist der Mörder meiner Familie. Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben<, versuchte ich mich zu erklären, doch damit lieferte ich Socrate nur eine weitere Vorlage, ohne mir dessen bewusst zu sein.

>Siehst du, Lilia? Ich sagte doch, dieser Junge wollte gehen, uns im Stich lassen, weil wir ja angeblich alle Mörder sind. Glaubst du mir nun?< Lilia sah von Socrate zu mir und ich erkannte Verunsicherung in ihrem Blick, allerdings war ich mir nicht sicher, worin sie verunsichert war.

>Lilia, bitte. Das stimmt nicht. Ich wollte zu der Zeremonie des Königs zurückkommen...<, erklärte ich, doch Socrate unterbrach mich schneidend.

>Um danach endgültig alles Magische hinter dir zu lassen<

>Ja. Ich meine, Nein. Es ist nicht so, wie er es sagt!<, wiedersprach ich, doch Lilia sah bereits auf den Boden und ließ nicht zu, dass einer von uns erraten könnte, was sie dachte. Klar war nur, dass ich ihr einziger Freund bisher hier gewesen war. Der einzige, der mit ihr normal geredet hatte. Und sie mit dem König allein zurücklassen wollte. >Lilia, ich...<

>Ich möchte gehen<, meinte sie leise, worauf ich sofort verstummte und sie ansah. Verdammt!

>Natürlich. Komm, ich bringe dich wieder nach oben<, erwiederte Socrate mitfühlend, bevor er ihr eine Hand auf den Rücken legte und sie zurück in die Richtung schob aus der sie gekommen waren, allerdings nicht ohne mir einen triumphierenden Blick zu schenken. Und genau das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich sprang auf und wollte ans Gitter um Socrate an die Kehle zu springen, doch die Ketten hielten mich bereits nach einem Schritt zurück. Ich spuckte in Socrate' Richtung und sah ihn wutentbrannt an.

>Ich werde hier rauskommen, du wiederwertiger Mistkerl. Erzähl ruhig weiter deine Lügen, aber sobald der Tag gekommen ist, an dem ich nicht mehr von diesen Ketten zurückgehalten werde, dann gnade dir Gott, falls es ihn gibt. Denn eines schwör ich dir, Socrate Sleight, das Erste, was ich dann machen werde, ist dir meine gesamte Magie auf den Hals zu hetzen und wenn ich dabei draufgehe. Du hast kein recht auf deinen Posten. Kein Recht dich Magier, Vater, Großvater oder Oberhaupt zu nennen. Deine Magie ist verschwunden, du Wixxer, und du wirst für das, was du jahrelang getan hast noch büßen, das schwöre ich bei meiner toten Familie!< Socrate schob Lilia vor sich her aus der Hörweite, während meine Rufe durch den gesamten Korridore hallte. Das letzte was ich hörte war, wie Socrate zu meinem Wärter sagte, ich wäre ein Verräter und solle dementsprechend behandelt werden, was auch immer das bedeutete. Danach schlug eine Tür zu, das Licht ging wieder aus und ließ mich allein mit meinen Gedanken, wie dumm ich doch war Lilia außen vor bei meinen Plänen zu lassen, in der Dunkelheit zurück.

 

Mal wieder ein Kapitel aus Will's Sicht...

Was haltet ihr davon? Denkt ihr Lilia glaubt Socrate nun? Und meint Will seine Drohung wirklich ernst? Oder ist das alles nur Show?

Bis demnächst 

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