Kapitel 1
Der Tag, an dem ich IHM zum ersten Mal begegnete, war eigentlich ganz gewöhnlich. Den Tag über verbrachte ich meine kleine Hütte zu säubern, wobei da nicht viel zu tun war, da sie erstens nur aus einer kleinen Küche mit Kamin und Hängematte bestand und ich sie jeden Tag putzte. Trotzdem verließ ich die Hütte erst, als die Abenddämmerung fast vorbei war und einige meiner Geschwister bereits am Himmelszelt trohnten. Ich machte wie gewohnt einen Rundgang durch das kleine Dorf, das am Rande 'meines'Waldes lag und betrachtete zufrieden die glücklich schlafenden Kinder. Unterwegs begegnete ich wie jede Nacht Sandy, wank ihm zu. Doch diese Nacht konnte ich nicht mit ihm reden, da die Nordlichter aufflackerten. Der Sandmann sah mich kurz entschuldigend an und schwebte dann zur Werkstatt von North, von der das Farbenspiel am Nachthimmel her kam. Wenn North eine Versammlung einberief, konnte dies nichts gutes bedeuten. Aber ich war überzeigt, dass MiM und die anderen das schon hinbekommen.
Da ich mich nun wieder in den Wald aufmachte, erschuf ich eine goldene Lichtkugel und folgte einem kaum erkennbaren Pfad, der mich auf direktem Wege zu meiner Hütte führte. Dort angekommen entzündete ich einige Lichterketten, die an der Brüstung meiner Veranda befestigt waren mit einem kurzen Fingerschnipsen. Danach ließ ich mit auf meinen weißen Schaukelstuhl nieder und las ein wenig. Dies tat ich jede Nacht, ehe ich mich nach Burgess aufmachte, einem weiterem Dorf am Rande meines Waldes.
Und wie jede Nacht kam ich auch am See des Wintergeistes vorbei, wo ich stehen blieb. Bis jetzt habe ich Jack nur aus der Ferne gesehen, dennoch kannte ich allerlei Geschichten über ihn. Besonders die über den Schneesturm an Ostern. Ich war nämlich diejenige gewesen, die Bunny gerade so davon abhalten konnte, Jack zu verprügeln deswegen.
Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich fast den Schatten nicht bemerkte, der sich hinter mir aufbaute. Erschrocken drehte ich mich um und machte keuchend einige Schritte zurück, da ich wusste, wer vor mir stand, denn ich kannte ihn aus den Erzählungen der Hüter. Es war Pitch Black, der Alptraumkönig höchstpersönlich. Und jetzt wusste ich auch, warum North vorhin alle zusammengetrommelt hat. Pitch war ein hochgewachsener, schlanker Mann, dessen schwarzes Gewand, die graue Haut und die schwarzen Haare zum Teil mit den Schatten verschmolzen.
Einzig seine goldenen Raubtieraugen, mit denen er mit mich mit einer Mischung aus aus Neugierde und Belustigung mustere, stachen aus der Finsternis heraus. Ich schluckte. "Durch deine Reaktion nehme ich an, das du weißt, wer ich bin. Gut. Das macht unsere Unterhaltung um einiges einfacher." seine gesamte Aura und seine Sprache drückten Aroganz, Anmut und Gefahr aus.
"Was willst du von mir?", ich versuchte unauffällig zurück zu weichen. Doch Pitch bemerkte mein Vorhaben und stand urplötzlich direkt hinter mir. Ängstlich erstarrte ich, als er mir seine grauen, langen Hände auf die Schultern legte und sich langsam zu meinem Ohr herabbeugte, sodass ich seinen kalten Atem ab meiner Wange fühlte. Seine Lippen waren so dicht an meinem Ohr, sodass sie es fast bei jedem seiner Worte berührten. Ich versuchte von ihm weg zu kommen, doch Pitch verstärkte seinen Griff und hielt mich an Ort und Stelle. "Ich wollte nur mal wissen, wer eine meiner größten Widersacher ist, ehe ich dein Licht und das der Kinder für immer auslösche."
Ich bildete eine Lichtkugel in meiner Hand und wollte ihn damit angreifen, doch als ich mich umwand, war er bereits in den Schatten der Nacht verschwunden. Einzig sein finsteres Lachen hallte noch ein wenig nach.
So. Hier ist die überarbeitete Version von Kapitel 1. Wie findet ihr die Idee?
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