Kapitel 3


Kapitel 3

"Vielleicht deshalb. Beim Baden wird die Haut geschmeidiger", sagte er und ließ von ihr ab. Doch ein leichtes Kribbeln blieb zurück. Fast wie Schmetterlinge im Bauch.

Das Kribbeln war nicht unangenehm, aber ungewohnt. „Ich war ein paar Mal mit Melody baden", meinte die junge Frau. „Normalerweise ist es nicht gut, das im Winter so oft zu machen."

"Das stimmt, aber der Wärmezauber sollte euch geholfen haben, oder?", wollte Damian wissen, der sich wieder von ihr zurückzog.

Mit einem Kopfnicken stand sie auf und warf sich das Leinenkleid über, bevor sie sich ihres Rocks entledigte. „Er war wirklich hilfreich. Das Feuer in der Stube habe ich täglich brennen lassen", erzählte sie beiläufig.

„Eigentlich war das Baden nicht nötig gewesen, aber es tut Melody immer gut und es macht sie schläfrig. Sie wollte ständig, dass ich mitkomme und auch abends wollte sie stundenlang kuscheln, bevor die Müdigkeit sie übermannt hatte", lachte Freya vergnügt. Sie hatte es genossen, mit ihrer Tochter im Bett zu liegen, sie in den Armen zu halten, Geschichten zu erzählen und sie zu streicheln.

"Sie hat dich vermisst", meinte Damian. "Natürlich will sie Zeit mit dir verbringen und baden vor dem Schlafen ist immer hilfreich."

Mit geschickten Fingern flocht sich Freya ihre Haare. „Ich weiß. Übrigens war der Blumenkranz immer noch sehr hübsch", bemerkte sie.

"Das freut mich", meinte Damian ehrlich. "Möchtest du noch etwas im Gemeinschaftsraum machen? Karten spielen oder bist du zu müde und möchtest ins Bett?"

„Ich habe Hunger", lachte Freya. Zwar war sie von der Reise etwas erschöpft, aber nicht sehr müde. „Aber ich würde gerne wissen, wie es mit Rosalie war. Wie wäre es also mit Tee, eine Kleinigkeit zum Essen und du erzählst mir, wie es deiner Schwester geht?", schlug sie vor.

"Sehr gern", meinte Damian schmunzelnd und führt sie in den Aufenthalsraum, wo genau das bereitstand. Als hätte er es bestellt, während sie in ihrem Zimmer gewesen waren.

Erstaunt darüber sah sie kurz ihn, dann das Essen an. „Besitzt du etwa telepathische Fähigkeiten oder wieso steht schon Essen bereit?", wollte Freya neugierig wissen.

Damian lachte. "Nein, das war Zufall. Ich hatte gehofft, es wäre schon da, bevor du kommst, damit du gleich etwas essen kannst, aber du bist früher gekommen, als ich angenommen habe", gestand er und führte sie an den Tisch.

Hungrig ließ sie ihren Blick über die Platten schweifen. „Die Kutsche war heute Morgen sehr früh da", erzählte sie.

„Da Elias nicht da ist, musst du als Alleinunterhalter herhalten und mich mit Geschichten bespaßen", lachte Freya und ließ sich auf dem Stuhl nieder.

Hungrig leckte sie sich ihre Lippen und bat Damian sich zu setzen.

Dieser setzte sich und nahm sich einen Tee. "Rosalie hat nach dir gefragt", gestand er. "Und sie freut sich schon darauf, dich kennenzulernen. Du wirst sie morgen bestimmt sehen."

„Sie kommt wirklich?", fragte sie überrascht, aber auch freudig. Dann war Damian nicht mehr allein. Obwohl sie Rosalie noch nie gesehen hatte, wusste sie, dass sich die zwei nahe standen.

Freya nahm sich Fleisch und Gemüse von den Platten, dazu Brot und Orangensaft. „Wie oft hast du sie denn in den Ferien gesehen? Und hat sich ihre Magie gezeigt?"

"Sie war hier und hat mich besucht", erklärte Damian und lächelte zufrieden. "Gegen den Willen unserer Eltern, aber dafür kann sie jetzt etwas Magie und es reicht, damit sie hierher darf", erzählte er ihr zufrieden.

Sie fasste über den Tisch nach seiner Hand und drückte sie. „Das freut mich sehr für dich, Damian. Du verdienst es, dass ihr zusammen seid", gestand sie ehrlich. Dann hatte er auch jemanden, mit dem er reden und sich treffen konnte, ohne dass es Ärger bereitete.

„Ich hoffe, sie kommt in eine gute Gruppe."

"Ich hoffe auch und dann hättest du eine weibliche Freundin, mit der du Zeit verbringen kannst", meinte Damian grinsend.

Natürlich würde sie sich darüber freuen, wenn sie jemanden hätte. Nachdem sie sich von Evette fern hielt, da diese mit Ardelia und Loyd in der Gruppe war, hatte sie niemanden.

„Aber ich möchte wirklich sehr viel lernen, damit die Prüfungen besser laufen als das letzte Mal", gestand sie.

"Wir schaffen das schon", lächelte er und drückte ihre Hand ebenfalls leicht.

„Magst du mir ein wenig von Rosalie erzählen?", bat sie ihn, damit sie sich ein Bild machen konnte, wie seine Schwester war.

"Nein, ich denke du solltest sie selbst kennenlernen", meinte er neckend und nahm sich ein Stück Käse.

„Fiesling", murmelte sie mit vollem Mund und seufzte dann. „Schlimmer als du kann sie nicht sein", neckte Freya den hochgewachsenen Jungen und schob ihren leeren Teller von sich. Zufrieden und satt lehnte sie sich mit der Tasse Tee zurück und beobachtete Damian beim Essen.

Damian lachte. "Sie ist dir sehr ähnlich", meinte er und klang dabei, als wäre da noch sehr viel mehr.

„Um Himmels Willen", sagte sie erschrocken. „Und ich dachte, du hast damals nur ein Witz gemacht", meinte sie kopfschüttelnd. „Dann hast du überhaupt keine Ruhe."

"Nein, ich hab es wirklich so gemeint", lachte er und nahm eine Weintrauben, um sie mit dem Stück Käse zusammen zu essen.

Nachdenklich musterte die junge Frau ihn. Sie war anfangs traurig gewesen, dass Elias noch nicht da war. Aber wenn Freya ehrlich war, genoss sie die Zeit mit Damian genauso. Es war schön, mit ihm einfach zu reden und sich gegenseitig zu necken.

Er hielt ihr plötzlich ein Stück Traube und Käse hin. "Probier mal", sagte er, als würde er vom Thema ablenken wollen.

Wie aufgeschreckt aus ihren Gedanken sah sie ihn kurz entschuldigend an, bevor sie den Mund öffnete. Dass Damian diese Art von Essen mochte, hatte sie schon längst bemerkt. Gekostet hatte sie es bisher nicht, weil sie meist schon zu voll gewesen war.

Vorsichtig schob Damian ihr die beiden Sachen in den Mund und betrachtete sie neugierig.

Mit dem Urteil ließ sich Freya Zeit. Die Kombination war zuerst sehr merkwürdig, aber die Süße der Weintraube milderte den kräftigen Geschmack des Käses ab. Es war ein guter, harmonischer Geschmack, der sich in ihrem Mund ausbreitete.

„Schmeckt gut", gab sie zu.

"Ist beides auch sehr gesund", behauptete er mit einem Lächeln, bevor er sich noch etwas nahm.

„Hast du dir einen Pflaumenschnaps besorgt, um uns auszuhalten?", fragte sie neckend und nippte an ihrem Tee.

Damian lächelte geheimnisvoll. "Möglicherweise", neckte er sie.

Kopfschüttelnd nahm sie sich eine Weintraube und warf sie in die Luft, um sie mit dem Mund zu schnappen. „Ich sollte Geld sparen und heimlich etwas kaufen, was ich dir unterjubeln kann, wenn du wieder nervig wirst", ging sie mit einem gleichen neckenden Tonfall auf seine Worte ein.

Damian lachte. "Ne, schick das mal ruhig deinen Eltern", meinte er und nahm ein weiteres Stück Käse. "Ich hab da einen Flasche im Schrank, die reicht schon."

„Vielleicht bringe ich Rosalie dazu, mir deinen Geburtstag zu verraten", grinste Freya schelmisch. „Und eine Flasche wird für das Semester nicht ausreichen. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich weniger anstrengend als davor bin", schnaubte sie vergnügt.

"Ich habe letztes Semster keine gebraucht, wieso sollte ich dann dieses eine brauchen?", fragte er mit einer abwinkenden Handbewegung. Dabei ein Lächeln auf den Lippen.

„Du hast zwei. Und wenn Melody kommt, hast du drei", zählte sie frech grinsend auf.

Freya nahm die Teekanne und schenkte sich ein, bevor sie Damian fragend ansah. „Ich verstehe nicht, wie man so ein Zeug trinken kann. Elias mag Bier, das ist genauso eklig", behauptete sie.

"Der Pflaumenschnaps schmeckt fruchtig", erklärte Damian nickte, als Zeichen, dass er noch etwas wollte.

Vorsichtig schenkte sie ihm ein, bevor sie die Kanne wieder abstellte. „Mag sein. Das ist trotzdem nichts für mich", beharrte Freya lachend. Wenn er es mochte, war es in Ordnung. Sie musste es nicht trinken.

"Muss es ja auch nicht", meinte Damian und nahm die Tasse an die Lippen, um zu trinken. Sein Blick lag dabei auf ihr.

Ihr entging das nicht und anfangs sah sie zur Seite, bevor sie seufzte und ihm in die Augen sah. „Habe ich irgendetwas in meinem Gesicht oder warum siehst du mich so durchdringend an?", wollte sie wissen.

"Ich musterte dich", sagte er. Dabei sah er nicht aus, als würde er sich schuldig fühlen. "Und genieße deinen Anblick."

„Warum denn das?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. „Hast du mich im letzten Semester nicht genügend gemustert? So viel verändert hab ich mich doch gar nicht."

Damian lachte. "Doch, man sieht einige Unterschiede", behauptete er schmunzelnd.

„So? Was denn für welche?", wollte sie neugierig wissen und hielt seinem Blick stand. „Und was soll das heißen, du genießt den Anblick?"

Das verstand sie nicht so ganz, denn Ardelia war wirklich sehr hübsch und er sollte sie eigentlich heiraten. Doch seit dem Vorfall im ersten Semester hatte Freya die beiden fast nicht mehr reden sehen.

Damian hob die Hand und strich ihr vorsichtig über die Wange. "Du hast hier eine Wunde", sagte er sanft. "Hast du dich da geschnitten?"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top