Kapitel 1
Willkommen zu Band 2 von: Die Magie der Steine - Wind (Kamms-Reihe)!
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Kapitel 1
Schnell zogen die wechselnden Landschaften vor ihren Augen vorbei. Über die Wiesen und zahlreichen Felder hatte sich eine weiße Decke aus Schnee gelegt und ließen sie romantisch wirken.
Die Äste der Bäume hingen tief nach unten, da der Schnee sehr schwer war. In Wäldern, in denen die Wege eng waren und die verschneiten Äste beinahe das Fenster der Kutsche streiften, wirkte es unheimlich.
Schon seit dem frühen Morgen war sie auf dem Weg nach Kohatu, der Akademie für Magie und magische Steine.
Zwei Wochen war Freya Delacour bei ihrer Familie im Dorf Narune gewesen. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten groß gewesen. Vor allem ihre Tochter Melody hatte Freya gar nicht mehr losgelassen.
Gemeinsam hatte sie, mit ihren Eltern und Geschwistern, das Ende des ersten Semesters gefeiert.
Ihre Eltern waren sehr froh, dass sich ihre Tochter auf der Schule anscheinend wohlfühlte.
Sie hatte mit ihnen darüber gesprochen, ob sie nach den zwei Jahren weitermachen sollte oder nicht. Gerade wegen Melody, die im fünften Semester in die Grundschule gehen konnte. Dann wäre sie bei ihrer Mutter und würde eine Ausbildung erhalten.
Ihre Eltern hatten dem zugestimmt und gemeint, dass sie die Möglichkeit nutzen sollte.
Durch den magischen Stein der Essensfrau hatte es jeden Tag etwas besonders Gutes gegeben. Ihr war aufgefallen, dass ihre gesamte Familie gesünder aussah als vor einem halben Jahr. Auch ihrem Vater ging es besser und Freya war froh, dass alles zuhause in Ordnung war. Wahrscheinlich wäre das ohne die Kohatu überhaupt nicht möglich gewesen.
Einmal hatte sogar eine Blume aus dem Garten der Schule beim Essen gelegen und Freya ging stark davon aus, dass sie von Damian gekommen war. Von Elias konnte sie nicht kommen, denn er war mit seinen Brüdern nach Hause gefahren. Damian hingegen war auf der Schule geblieben.
Freya war so gerührt gewesen, dass sie den Versuch gewagt hatte, ihm einen Brief zu schreiben. Sehr lang war er nicht geworden, denn es fiel ihr schwer, die richtigen Worte zu finden. Allerdings hatte sie ein Bild von ihren Geschwistern beigelegt. Diese hatten Damian extra eines gemalt. Es ähnelte dem, welches sie mit in die Schule genommen hatte sehr. Es gab nur eine Neuerung: Damian war auf dem Bild zu sehen, wie er Melody hielt.
Der Besuchstag hatte sich in das Gedächtnis ihrer Geschwister gebrannt und sie hatten Damian ganz nett gefunden, auch wenn sie eher schüchtern gewesen waren. Ihre Tochter Melody hatte etwas beisteuern wollen und eine ihrer getrockneten Blumen, die sie mit Freya gesammelt hatte, mitgeschickt.
Wie erwartet war Damian bei ihrer Tochter in beinahe jedem Satz vorgekommen, was Freya zum Lachen gebracht hatte.
Sie war sich nicht sicher, ob der Brief mit dem Bild und der Blume den Weg zu Damian gefunden hatte, denn danach war nichts mehr gekommen.
Jetzt freute sie sich darauf, ihn und Elias wiederzusehen.
Der Abschied von ihrer Familie war ihr schwergefallen, doch sie war mittlerweile auch gern auf der Schule. Sie konnte es kaum erwarten, ihnen von den Ferien zu erzählen und ihre Geschichten hören.
Langsam wurde es dunkler und Freya dachte darüber nach, was sie dieses Mal alles erleben würden. Welchen Stein sie suchen mussten und ob sie sich endlich an Loyd rächen konnte. Nie würde sie ihm verzeihen, was er ihr angetan hatte. Aber dazu musste sie noch sehr viel trainieren. Mit Damian und Elias an der Seite würde es sicherlich funktionieren.
Aber auch die Schwierigkeiten, die sie anfangs gehabt hatten, gingen ihr nicht aus dem Kopf. Es hatte gedauert, bis sie sich zusammengefunden hatten.
Beinahe nickte sie vor Müdigkeit ein, als plötzlich die Lichter der erhellten Gartenkuppel der Schule vor ihnen auftauchte. Sie war endlich wieder zurück! Schon jetzt konnte sie es nicht erwarten, endlich die beiden Männer zu sehen.
Als die Kutsche hielt, bemerkte sie jemanden an den Seiten des Eingangstores stehen, der keiner der Wächter war.
Sie erkannte den Mann mit der weißen Strähne sofort wieder und musste lächeln. Es war kaum zu beschreiben, wie sehr die Tatsache, dass er wohl auf sie gewartet hatte, ihr das Herz wärmte.
Sobald die Kutsche stehengeblieben war, packte sie ihren kleinen Koffer und riss die Tür auf. „Damian!", rief Freya freudig und stürmte heraus. Dabei verfehlte sie, wie sehr oft, die Treppenstufe und segelte im hohen Bogen in den weißen Schnee.
Da Damian zu weit weg war, konnte er sie nicht fangen, doch er war da, um ihr aufzuhelfen. "Wie ich sehe, hat sich deine Fehde mit den Stufen noch immer nicht gelegt", begrüßte er sie lachend und zog sie hoch.
Grinsend stellte sie sich hin und wischte sich den weißen Schnee von ihrer Kleidung. „Das wird sich nicht ändern. Ich bin froh, dass es zuhause keine Treppen gibt", lachte Freya und schlang ihre Arme um Damian.
Dieser hob sie für einen Moment hoch und drehte sich mit ihr, weil er sich sichtlich freute. "Schön, dass du wieder hier bist", sagte er und griff nach ihrem Koffer, nachdem er sie wieder abgestellt hatte.
Das fand sie sehr lieb von ihm. „Finde ich auch. Dabei habe ich die Ruhe vor dir genossen. Hätte Melody dich nicht in jedem zweiten Satz erwähnt", neckte sie ihn und sah sich um, ob sie Elias irgendwo entdecken konnte.
"Hat ihr das Geschenk gefallen?", fragte er mit einem Lächeln, als er ihr den Arm reichte. "Du bist die Erste dieses Semester."
Die Ruhe um sie herum hatte sie in ihrer Freude noch gar nicht bemerkt. „Bin ich das?", fragte sie erstaunt und bemerkte erst jetzt, dass wirklich sonst keiner zu sehen war.
„Und ja, es hat ihr gefallen", lachte Freya. „Als sie auf dem Tisch lag, war sie die Erste, die sie entdeckt hat. Vermutlich wollte sie dir deshalb die getrocknete Blume schicken. Hast du das überhaupt bekommen?", wollte sie wissen.
"Ich habe es bekommen", versicherte Damian, der zusammen mit Freya das Tor durchquerte und die angenehme Wärme der Glaskuppel betrat. "Danke."
Sich an ihn schmiegend betrachtete sie die blühenden Blumen, die durch die Kuppel vor der Kälte geschützt waren. Ihre Augen strahlten bei dem Anblick und sie zog die unterschiedlichen Gerüche sofort auf.
„Auch den Brief und das Bild?", wollte sie vorsichtshalber wissen, denn sie wusste nicht, was man alles mit dem Stein schicken konnte.
"Ja, auch das", lachte er. "Es hängt in meinem Zimmer", meinte er und wirkte nicht, als hätte er es eilig.
Das schien auch für Freya zu gelten, denn sie schlenderten gemeinsam den Kiesweg entlang und am See vorbei. „Gut, ich wusste nicht, ob es funktioniert. Der Brief wäre nicht so schlimm gewesen, aber meine Geschwister wollten dir unbedingt das Bild zukommen lassen und haben keine Ruhe gegeben", gestand sie verlegen.
„Bist du denn schon ein Stockwerk höher gezogen?", fragte sie neugierig.
Damian lachte. "Im Grunde kann man alles damit verschicken", versicherte er. "Und ja, heute bin ich hochgezogen, damit ich dir gleich den Weg zeigen kann", sagte er und führte sie vorbei an wunderschönen gelben Blumen, die gerade in voller Blüte standen.
Freya blieb sogar stehen, um in die Hocke zu gehen und an ihnen zu riechen. Dann wandte sie ihren Kopf zu Damian, dessen Hand sie so lange losgelassen hatte. „Willst du noch auf Elias warten oder gehen wir vor?", fragte sie.
"Elias kommt erst recht spät", meinte Damian entschuldigend. "Vielleicht sogar erst morgen früh."
Ruckartig blieb sie stehen und sah ihn verwirrt an. „Warum? Was ist los?", fragte sie tonlos, denn sie ging davon aus, dass etwas passiert war.
Wie sollten sie dann auf Mission gehen? Bestimmt würde später die neuen Schüler aufgeteilt werden und sie würden einen neuen Stein suchen müssen.
"Heute ist ja erst der Tag der Ankunft und morgen geht es dann los. Wenn er vor der Prüfung kommt, ist alles in Ordnung", beruhigte er Freya. "Ich weiß aber leider nicht, was bei ihm los ist."
Sie war erleichtert, dass er nicht zu spät kommen würde. Aber sie machte sich Sorgen, dass etwas passiert war. Sie mochte den Schwarzhaarigen mit der Brille sehr gern und war etwas enttäuscht, dass sie den Abend nicht mit beiden verbringen konnte.
„Na gut, dann hast du die ehrenvolle Aufgabe, mich zu unserem neuen Wohnkomplex zu führen", neckte sie ihn.
Damian lachte. "Diese Aufgabe nehme ich gerne an", sagte er und verneigte sich leicht, während er ihr eine Hand reichte. In seinen Augen funkelte die Belustigung und Freya war klar, dass er sie aufzog.
„Haben wir eigentlich die Küche, von der du gesprochen hast?", wollte sie wissen, als sie zusammen die Wendeltreppe nach oben gingen. Freya vorsichtig und auf die Stufen blickend, damit sie nicht wieder fiel.
Damian an ihrer Seite, damit er sie halten konnte. "Ja, aber sie ist wirklich sehr klein", sagte er fast schon entschuldigend.
„Reicht doch aus, damit du Tee machen kannst", prustete Freya und boxte ihm in die Seite. Noch wusste sie nicht, was sie erwartete, aber sie war wirklich neugierig darauf.
"Ach, man kann auch irgendwas kochen, aber mit Magie sollte das kein Problem sein", meinte Damian belustigt.
„Dann weißt du, was du zu tun hast, sollte dir einfallen, wieder den ganzen Abend lernen zu wollen", erwiderte sie amüsiert, wurde dann jedoch ernst. Schwer seufzte sie und ihr Gesicht verdüsterte sich etwas. „Wenn ich an die letzten Prüfungen denke, bin ich wirklich niedergeschlagen. Du hast so viel mit mir gelernt und geübt und sie waren eine Katastrophe. Ich habe keine Ahnung, wie ich das alles aufholen kann. Es kommt immer mehr dazu", meinte sie bedrückt.
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