Kap. 89 Antworten

Eragon pov

Die Wachen blockierten den Zugang und eine von ihnen ging hinein um nach der Erlaubnis für unseren Eintritt zu fragen. Ein sinnloses Unterfangen in jeder Hinsicht, aber es war immernoch für eine gewisse Ausstrahlung nötig. Sobald wir drinnen waren, wurden wir auch von Nasuada glücklich empfangen. Sie schien sich tatsächlich Sorgen gemacht zu haben, da wir mehr als einen vollen Tag und eine volle Nacht nichts von uns hatten hören lassen. Nachdem sie ihrer Freude in einigen Sätzen Ausdruck verliehen hatte, bat sie uns um einen Bericht. Arya und ich wechselten uns ab und beendeten auch häufig die Sätze des anderen, da wir noch immer im Geiste verbunden waren.

Während unseres Berichtes konnte man eine erstaunlich lange Reihe an negativ überraschten Emotionen auf ihrem Gesicht erkennen. Mindestens die Hälfte davon hatte ich noch nie bei ihr gesehen. Als wir schließlich fertig waren und unseren Bericht mit dem Beginn des Kampfes gegen Dras-Leonas Truppen beendeten, kam sofort die erste Frage von ihr. „Könnt ihr euch erklären, was dort unten vor sich ging? Sowohl bei der Falle, als auch danach mit den Gestalten?", hakte sie nach.

Ich wollte gerade den Kopf schütteln, als eine Stimme von der Seite sich einmischte. „Nein, kann er nicht. Zum aktuellen Zeitpunkt kann niemand das und aus diesem Grund muss ich mir Eragon und Arya für eine Zeit, vielleicht sogar ein paar Stunden ausborgen. Ich werde Euch danach persönlich Bericht erstatten, was wir erfahren haben, doch das hat jetzt Vorrang vor allem Anderen. Bitte entschuldigt dies." Mein Kopf fuhr etwas schneller herum, als das vermutlich für das entsprechende Gelenk gesund war, und ich sah blonde Haare und sturmgraue Augen vor mir. Annabeth war einfach so in den Schatten aufgetaucht.

Sie war meistens ernster als ihr Freund, aber die Ruhe und Präzision, mit der sie nun sprach, stellte alles Bisherige in den Schatten. Man könnte meinen, dass der kleinste Widerspruch und die kleinste Meinungsverschiedenheit sehr schnell sehr schmerzhaft, auf verbaler oder physischer Ebene, werden würde. Daraufhin wollte die dunkelhäutige Frau, an die Annabeth sich hauptsächlich gewandt hatte, lieber kein Risiko eingehen und sagte: „Wenn Ihr das sagt, ich vertraue Euch an diesem Punkt. Eragon, Arya, kommt bitte morgen früh wieder her, dann seid ihr auch besser ausgeruht." Wir nickten zustimmend und nachdem wir uns schnell verabschiedet hatten, folgten wir dann Annabeth, die soeben das Zelt durch den Haupteingang verlassen hatte.

Im Hinausgehen wandte sie sich noch einmal um und sprach: „Könntet Ihr Eure Leute bitte darauf hinweisen, dass unter allen Umständen davon abzusehen ist, uns zu stören?" Auch wenn es wie eine Frage klang, war es mehr ein Befehl als alles andere. Von der Herrin der Varden kam ein laut der Zustimmung und dann schlossen sich die Zeltlappen hinter uns wieder.

Wir, vor allem Annabeth, wurden von den Wachen wachsam beobachtet, während wir davon gingen. Diese schien sich von diesen Umständen jedoch weder stören, noch aus der Ruhe bringen zu lassen. Wir liefen quer durch das Lager, hin zu dem Zelt, wo wir vor vielen Wochen unsere Einweihung in den Bereich der göttlichen Macht bekommen hatten und wo unser Weltbild in Stücke geschlagen worden war. Sie ging vor uns her und bremste nichteinmal ab, bis sie im Inneren verschwunden war. Unschlüssig standen wir davor, bis wir ihr dann doch zögerlich folgten.

Das Innere war beeindruckend wie schon beim letzten Mal. Von dem Schleier, durch den man diesen magischen Ort betreten konnte, einmal abgesehen, waren wir auf einer weiten Ebene. Ein paar hundert Meter entfernt standen Bäume mit dunkelgrünem Laub. Es gab sie in allen Größen, aber näher am Boden war der Wald so licht, dass man die Stämme sehen konnte. Trotzdem gaben sie mir das Gefühl, dass ich sie niemals erreichen könnte, egal wie lange ich in ihre Richtung laufen würde.

Der Sternenhimmel war so klar und hell, dass jedes Licht unnötig war. Ich blickte mich um und sah Percy und alle, die mit ihm hergekommen waren, sowie Angela in einem Kreis sitzen, in dem den Abständen nach zu schätzen noch drei freie Plätze waren. Mein erster Gedanke war, warum Angela dabei war. Dann fragte ich mich, warum wir hier waren und dazu gab es eigentlich auch nicht mehr Gründe. Ich beschloss erstmal abzuwarten, was wir in Erfahrung bringen konnten.

Als zweites stellte ich mir die Frage, warum Frank, Thalia und Luke manchmal für einen Sekundenbruchteil durchsichtig wurden oder verschwanden. Bei Frank und Thalia konnte ich mir vorstellen, dass sie eigentlich an einem anderen Ort waren und sich deshalb nur Teile der Zeit hier aufhielten. Oder sie haben schlechtes WLAN und fliegen deshalb immer wieder aus der Videokonferenz. Können Götter das? Erst in dem Moment fiel mir auf, wie wenig ich eigentlich wusste. Zumindest oder vor allem über ihre Welt. Bei Luke hatte ich jedoch noch weniger Ahnung, woran das lag. War er gerade auch auf Reisen?

Ich bekam eine Antwort direkt in meinen Gedanken spendiert. „Ich bin nicht auf Reisen, aber mein Herrschaftsgebiet, alles im Zusammenhang mit Entscheidungen, ist weit verzweigt und da es sehr oft Gebrauch findet, muss ich auch sehr oft an vielen Orten zugleich sein. Ich kann das abstellen und ausblenden, aber warum sollte ich, außer von dem, was ihr seht, macht es nicht wirklich einen Unterschied, ob ich diesen Entscheidungen beiwohne oder nicht." Möglicherweise die verständlichste Erklärung, die ich bislang zu solchen Dingen erhalten hatte. Gleichzeitig fragte ich mich aber auch, was dieses Herrschaftsgebiet ihm für Macht gab. Entscheidung sehen, Entscheidungen eröffnen, Entscheidungen beeinflussen oder kontrollieren?

Von der Seite tippte mich Arya an. „Schau nochmal nach oben."

Ich tat wie geheißen und sah, wie einer der Sterne besonders hell funkelte. Das helle Funkeln wurde größer und schließlich konnte ich erkennen, dass es kein Stern sondern ein Lebewesen war. „Saphira?", fragte ich gleichzeitig im Geist und geflüstert mit meiner normalen Stimme. Ihre Schuppen glitzerten viel heller, als sie es normalerweise taten, selbst wenn sie sich frisch gereinigt hatte und in der strahlenden Sonne lag. Während von ihr ein bestätigender Gedanke kam, erklärte Annabeth: „Sie war auf der Jagd, nachdem ihr zu Nasuada gerufen wurdet. Da sie weit oben in der Luft war, wird niemand ihr kurzfristiges verschwinden bemerken. Das Funkeln liegt an der Präsenz von Magie. Drachen sind magische Wesen und reagieren darauf. Sie verändern Dinge in ihrer Umgebung, aber bei manchen äußeren Einflüssen reagieren sie auch darauf. Das hier ist ein extremer Fall, aber wunderschön mit anzusehen, findest du nicht auch?"

Wie gelähmt nickte ich in Zeitlupe. Einen so prachtvollen Anblick hatte ich noch nie gesehen. Ich wusste, dass sie in meinen Gedanken war und ich konnte spüren, wie sie sich über dieses Kompliment freute. Dass sie ein großes Interesse an der Wahrnehmung von ihr, die andere hatten, besaß, war für mich nichts Neues. Trotzdem war es ganz klar nicht geheuchelt. In dem Moment, in dem dieses majestätische Wesen zur Landung übergegangen war, konnte ich sofort wieder spüren, wie schrecklich Galbatorix Verbrechen an dieser Art waren. Wenn ich jemals Kraft brauchen würde, um mich für die Entbehrungen dieses Krieges aufzuraffen, könnte ich an diesen Anblick denken. Was er genommen hatte war nicht mehr gutzumachen.

Davon gestärkt folgte ich Annabeth zu dem Kreis und ließ mich dort nieder. Arya setzte sich neben mich und einige Sekunden später wurde ich fast umgeblasen, als meine funkelnde Drachendame ein letztes Mal vor dem Boden abbremste. Sie rollte sich hinter mir ein und beobachtete uns mit einem riesigen blauen Auge.

„Nun gut, da nun anscheinend alle da sind, lasst uns beginnen", begrüßte uns Percy. Direkt daran schloss sich Annabeth an und erklärte: „Wir wussten alle, dass sich hier gefährliche Magie verbirgt. Manche früher, manche später. Leider haben wir nur Ausschnitte von Informationen, jeder unterschiedlich viele. Wenn wir Gefahr minimieren wollen, dann ist es unerlässlich, dass jeder so viel weiß, wie nur möglich. Deshalb bitte ich hier jeden, einmal seine Version der Geschichte zu erzählen und in deinem Fall, Angela, gerne auch noch einige weitere Worte, damit Eragon und Arya den Hintergrund von dir besser verstehen. Ich bin sicher, im Austausch dagegen werden sie gerne bereit sein, den Rest der Geschichte selbst zu erzählen, sodass du nur ergänzen musst."

Nachdenklich legte sie den Kopf schief. „Vielleicht hast du recht, aber ein bisschen was werde ich für mich behalten. Wenn Leute neugierig sind, ist das immer besonders angenehm." Dieses Zugeständnis schien alle zufriedenzustellen und so begannen Arya und ich mit mehr oder weniger gleichen Anteilen abwechselnd von unseren Erlebnissen dort unten zu berichten. Es war schwierig, alles zu erzählen, denn ich hatte selbst große Teile dieses Horrors noch nicht verarbeitet. Dazu kam, dass spätestens an dem Punkt, an dem Arya und ich auf uns alleine gestellt gewesen waren, Angst uns davon abgehalten hatte, unsere Umgebung in Gänze wahrzunehmen und uns daran zu erinnern. Arya konnte ihre Angst besser beherrschen als ich, aber auch sie hatte sich so fest drauf konzentriert, eine Möglichkeit zu entkommen zu finden, dass sie eigentlich nicht auf den Weg geachtet hatte. Trotzdem konnten wir berichten, was wir gesehen hatten, als Hazel durchbohrt wurde und als die Priester uns unsere geplante Hinrichtung unter Folter vorgestellt hatten.

Zu unser Flucht ließ sich nicht viel erzählen. Natürlich waren wir dabei gewesen, aber sobald wir die Kathedrale verlassen hatten, konnten die anderen sowieso unseren Handlungen folgen. Deshalb hielten wir es kurz und danach gab Arya das Wort weiter: „Soviel zu uns. Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne wissen, wie Angela uns die Geschehnisse bei unserem ersten Zusammenstoß nach unserer Befreiung erklären kann. Vielleicht fangen wir auf den realitätsnächsten Ebenen an und werden dann langsam abstrakter, für uns gewöhnliche Wesen würde es das Folgen vermutlich leichter machen."

Angesprochene nickte und holte tief Luft, bevor sie begann zu erzählen und damit alle in ihren Bann zu ziehen. „Es begann, wie so vieles, vor sehr sehr langer Zeit. Frage eine Frau niemals nach ihrem Alter, aber ich kann dir sagen, dass ich die wohl älteste Person bin, die du kennen dürftest. Soweit ich weiß, habt ihr bereits die grundlegende Einweisung in den Bereich der göttlichen Macht bekommen. Nun, ich wurde als Kind der Göttin Enehta geboren und von der Göttin der Magie, Etakeh, ausgebildet.

Mit sechzehn hat meine Mutter mich ausgewählt um eine Aufgabe für sie zu erledigen und etwas zu beschaffen. Für sie wichtig, aber eigentlich nicht von Bedeutung. Ich habe während der Aufgabe viel gelernt und gesehen, was meine Art zu denken soweit verändert hat, dass viele mich nichtmehr verstehen, aber der entscheidende Punkt ist, meine Mutter hat mir zur Belohnung tatsächlich ein Geschenk gemacht. Ich kann...", sie ließ eine dramatische Pause um uns zu ärgern, „Energie manipulieren. Ich kann eine Energie in eine andere umwandeln und das ohne Einschränkung, solange keine Magie darin mitspielt und es nicht meine körperliche Leistungsfähigkeit übersteigt. Jung und energiegeladen wie ich damals war, habe ich Monate damit verbracht, alles mir mögliche über Energie zu lernen, was ich in all den Lehrbüchern meiner Mutter darüber finden konnte. Ihr würdet euch wundern, wie unfassbar viele Formen von Energie es gibt und darüber hinaus wie mächtig einige davon sind.

In diesem Fall habe ich direkt Energie aus meinem Körper benutzt um dem Dolch die entspreche Bewegung zu geben, ohne Zeit verstreichen zu lassen. Wenn du wirklich verstehen willst, was diese Fähigkeit eigentlich bedeutet, beantworte mir die folgenden Fragen. Was ist Bewegung anderes als Hitze? Was ist Hitze anderes als Licht und was ist Licht anderes als der Inhalt deines Brotes? Sind Zeit und Energie nicht nur zwei Begriffe für die selbe Sache? Wenn du wirklich verstehst, was diese Antworten bedeuten, wirst du fast keine Fragen mehr zu dem warum stellen müssen. Nie wieder." Danke an alle, die schon wieder die Kommentare geöffnet haben um mir zu erklären, dass Zeit keine Energie ist, aber in einer Welt, in der ein Gott über die Zeit bestimmt, ist auch Zeit so eng mit Energie verbunden.

So beeindruckt ich auch von ihrer Geschichte war, ich beschloss, dass später noch genug Zeit war, sich den Kopf über ihre kryptische Erklärung zu zerbrechen. Diesen Gedanken teilte ich auch laut mit und erhielt amüsierte Zustimmung von mehreren Anwesenden. „Dann mal los, Hazel, so schön es auch ist, ich würde gerne verstehen, warum du nicht tot bist", sagte nun Arya. Die erste Reaktion darauf kam nicht von Hazel, denn Percy war schneller und gab zuvor noch einen Kommentar ab. „Also bitte, wenn wir sterben würden, nur weil man uns umbringt, wäre ich doch schon lange nicht mehr hier." So sarkastisch diese Bemerkung auch klang, inhaltlich hatte er recht. Er war schließlich auch schon eigentlich tödlich getroffen worden und danach verschwunden. Hätte ich daran unten im Labyrinth gedacht, hätte ich mir eine Menge Stress und Angst ersparen können. Trotzdem kam ich nicht umhin, noch einmal ein wenig Schlagfertigkeit zur Show zu stellen und bemerkte: „Zumindest bei den Menschen ist umbringen als eine Handlung bekannt, für die der Tod des Umgebrachten genau das ist, was eine Tätigkeit als Umbringen klassifiziert."

Am Rande meines Blickfeldes sah ich, wie Luke und Nico beide einen Daumen nach oben streckten, während Percy gespielt wie ein Dreijähriger schmollte. „Aww, armer Percy, hat da jemand deinen Spruch kaputt gemacht?", meldete sich seine Frau zu Wort. Würde mich jemand nach einer der Erklärungen für das Wort scheinheilig fragen, wäre das wohl ein hervorragendes Beispiel.

Hazel schien nicht weiter auf die Streiterei eingehen zu wollen und begann ihren Bericht in dem Moment, in dem sie die kristallnen Speere gesehen hatte, die sie aufgespießt hatten. „Wie das so üblich ist, habe ich versucht, sie mit Magie zu stoppen. Da es sich dabei um irgendeine Form von Edelsteinen oder Halbedelsteinen gehandelt haben muss, hätte ich dabei sogar überdurchschnittlich gute Chancen haben müssen, da ich sonst ja schon den besten Einfluss darauf habe. Es hat nicht funktioniert. Es schien fast so, als seien sie auf magischer Ebene entweder unerreichbar oder stärker gegen Magie geschützt, als es jeder noch so mächtige Urgott könnte. Auch waren sie zu schnell, als dass ich hätte ausweichen können. Das unausweichliche geschah und ich wurde getroffen.

Verletzungen mit normalen Waffen sind ja eigentlich nur schmerzhaft für uns, aber diese waren anders. Es war die Art Angriff, die unseren physischen Körper zerstören kann, wie Leo es ja schon bei mehreren Göttern demonstriert hat, sei es Chione oder Gaia. Es vernichtet sie nicht, das können schließlich nur sehr sehr wenige Dinge, aber es trifft unsere Gestalt. Das selbe passierte mir, aber da ich nicht wie Gaia einen Ort repräsentiere, wurde ich in die Essenz der Magie verschlossen.

Die Magie dort war so unglaublich stark, dass mein Wesen nicht einmal nach außen daraus hervorbrechen konnte. Ich habe Stunden gebraucht, alleine um wieder in der Lage zu sein, eigenständig Gedanken binden zu können. Ich habe die ganze Zeit versucht, wieder Gestalt anzunehmen, aber es ist mir erst gelungen, als ich euch in der Masse an Gegnern untergehen gespürt habe. Die Magie dort unten war so stark, dass selbst nur in diesem geringen Ausmaß zu entkommen und wieder eine eigene Form zu haben mich so sehr ausgelaugt hat, dass wir danach gegen Murtagh und roher Stärke unterlegen gewesen wären. Dazu hat es meine Kontrolle über meine Macht so geschwächt, dass mächtigere Magier meine Aura wahrnehmen konnten. Mit etwas Glück haben Murtagh und Dorn es entweder nicht bemerkt oder sie haben es für einen dieser billigen Tricks gehalten, bei denen man Illusionen erzeugt, die dich mächtiger wirken lassen. Ich werde die nächsten Tage jedenfalls mit Regeneration und der Wiedergewinnungen von Kontrolle verbringen."

Schweigen legte sich über die Runde. Nach ein paar Sekunden begann Percy genau wie Luke, Frank und Thalia zu flimmern. Seine wenigen Bewegungen waren noch immer fließend, aber manchmal fehlte eben einen kleinen Moment jede Spur von ihm.

Anschließend war er es aber auch, der als erster wieder zur Sprache zurück fand. „Es bleibt dabei, wir wissen nicht, wo das alles herkommt. Ich habe vor ein paar Tagen etwas gefunden, von dem mein weises Mädchen meinte, es könnte vielleicht der Überrest des Schattens einer Spur sein, aber selbst wenn dem so sein sollte, wird es noch Wochen, vielleicht sogar Monate dauern, bis wir eine Quelle ausmachen können. So lange können wir allerdings unmöglich ausharren. Diesen Krieg werden wir führen müssen, ohne zu wissen, wie die Magie funktioniert, die ein paar Orte hier blockiert und schützt. Uns bleibt nichts als zu hoffen, dass jedes Mal alle so glimpflich davon kommen, wie hier." - „Es kann und darf uns aber nicht abschrecken. Zum einen natürlich im Namen von eurem Land, aber...", nachdem sie fließend Percy's Fakten in einen Plan umgewandelt hatte, fasste sich Annabeth plötzlich vor dem Mund.

„Percy, der Grund, aus dem wir überhaupt hier sind, was war er?" Percys Augen weiteten sich und er antwortete: „Wir haben gespürt, dass diese Welt auf der Ebene der Macht erschüttert wurde, so stark, dass es selbst in andere Universen spürbar war. Neunmalklug, du bist ein Genie.

Zugegebenermaßen, dass hätte man auch ohne Genie kombinieren können, aber ein Genie bist du trotzdem." Für den letzten Satz bekam er einen Klaps an den Hinterkopf und die Verantwortliche wandte sich jetzt in erster Linie zu Arya, Angela und mir. „Percy hat gespürt, dass in einer anderen Welt das Gleichgewicht aus den Fugen zu geraten drohte. Wir dachten erst, dass Galbatorix Herrschaft dafür verantwortlich wäre, aber so wie es aussieht, ist das nur die Spitze des Eisbergs."

„Die was?", fragte ich schnell dazwischen. „Oh, ein Sprichwort aus unserer Welt. In kalten Ozeanen treiben manchmal Eisberge umher, von Gletschern, wie ihr sie im höchsten Norden habt, abgebrochen schwimmen sie von Strömungen geleitet durch die Meere bis sie schmelzen. Ein Teil von ihnen guckt oben aus dem Wasser und auf Schiffen machen viele Kapitäne den Fehler zu glauben, dass das der vollständige Eisberg wäre. Unter der Oberfläche sind sie aber meistens noch etwa drei mal so groß. Das damals größte Schiff unserer Welt ist unter anderem deshalb gesunken. Lange Rede, kurzer Sinn, Galbatorix Herrschaft ist nur das offensichtliche Problem, dahinter steckt mehr. Etwas so unglaublich viel mächtigeres, dass es droht, das Multiversum der Welten aus seinen Angeln zu heben.

Was es ist, wissen wir nicht, aber von nun an werden immer, wenn wir auf dieses Etwas treffen, Percy, ich oder wir beide bei euch am Ort des Geschehens sein um nichts zu verpassen und um einen besseren Eindruck davon zu bekommen. Zumindest wenn ihr nichts dagegen habt, wir können auch alleine auf Expedition gehen und euch euer Ding machen lassen." Man hörte ihr an, dass sie den letzten Teil nicht wirklich ernst meinte und ich nahm das als Anlass, es mit gleicher Münze zurückzuzahlen. „Ihr seid immer willkommen, eure liebevollen Streitereien werden mit Sicherheit den Krieg für uns entscheiden."

Sie grinste. Es war gut, ein bisschen Humor in die Besprechung über eine Bedrohung mit der Macht, göttliche Magie zu blockieren, zu bringen. „Dann steht das wohl fest. Bis uns etwas weiteres einfällt, können wir einfach nur weiter trainieren und beten, dass es reicht. Es ist inzwischen schon spät, möchte einer von euch noch Sandwiches, die hier aufgetaucht sind, als irgendwelche Sterblichen in unserer Welt dem ‚mächtigsten Wesen' opfern wollten, in dem Glauben, sie würden bei Zeus landen? Ihr wäret erstaunt, wie oft der zürnt, weil so fast ein Drittel seiner Opfergaben nicht bei ihm landet. Nicht dass er nach seiner Degradierung noch viel bekommen würde, aber der verbleibende Rest reicht trotzdem noch für eine volle Mahlzeit für über fünfzehn Personen, selbst wenn ich einer davon bin." Annabeth war sofort die erste, die auf Percys großzügiges Angebot einging.

„Aber gerne doch, wenn wir damit die alte Dramaqueen ärgern und verhindern, dass du für fünf weitere Leute essen musst, nur her damit. Wir..." dann verdüsterte sich ihre Miene schlagartig. „Wir haben ein gewaltiges Problem."

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3251 Wörter

Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Unabhängig davon freue ich mich über jeden Vorschlag zur Verbesserung.

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