Kap. 63 Verhandlungen

Eragon pov

Die Werkatzen? Ich habe in meinem ganzen Leben zwei von ihnen gesehen. Wie kann es denn so viele geben, dass sie so laut angekündigt werden? In den nächsten Minuten ging es sehr geschäftig zu. Als ich meine gedanklichen Fühler ausstreckte, stellte ich fest, dass ein großer Teil der umherrennenden Leute keinen wirklichen Grund hatten. Manchen hatte zum Beispiel Nasuada einen Auftrag gegeben, wie Nachrichten zu überbringen oder grobe Anweisungen umzusetzen. Viele anderen hatten aber eben nichts derartiges zu tun. Komisch, aber vielleicht kam das von der Aufregung über die gewonnene Schlacht oder wegen des unerwarteten Besuchs.

Während wir die versprengten Gruppen der Soldaten verfolgt hatten, waren, wie es schien, die Tore geöffnet worden, sodass man ungehindert in die überdekorierte Empfangshalle eintreten konnte. Auf dem Weg zur Halle, den wir erstmal mit einiger Verzögerung antraten, da eine Reihe von Verletzten gerade vorbei lief und wir nicht so wenig Zeit hatten, dass wir nicht darauf warten hätten können, lief ich neben Arya und dachte, mal wieder, über sie nach. In den letzten Tagen und Wochen hatte sich gefühlt irgendetwas an ihrer Haltung mir gegenüber geändert. Es gab keinen einzelnen Auslöser, eher viele kleine Dinge. Wenn ich ihr Fragen über sie stellte, kam es mir vor als bekäme ich öfter eine wirkliche Antwort. Sie lachte gefühlt öfter. Man traf sie seltener in einer Stimmung an, in der sie mit niemandem redete. Das alles konnte natürlich Zufall sein oder mir nur so vorkommen aber irgendetwas sagte mir, dass das nicht der Fall war.

Es war als... würde sie irgendwie offener werden. Nicht drastisch, eher in kleinen Punkten. War das Absicht oder lag es daran, dass die Dinge, die ihr widerfahren waren, immer weiter zurück lagen? Ich wusste es nicht und überlegte, ob ich sie danach fragen sollte. Natürlich nicht hier und jetzt, aber vielleicht später.

Als wir die Halle betraten, wurde sogar ich von dem schlechten Geschmack Bradburns erschreckt. Alles in allem sah es nicht aus, als sollte die Halle schön oder prunkvoll sein sondern eher so, als hätte man die teuersten Dinge, die man finden konnte, unabhängig ihres Aussehens irgendwo in den Raum gestellt.

Von irgendwo hinter mir erklang eine Stimme, die ich Annabeth zuschrieb. „Das kann doch nicht deren Ernst sein, eine Beleidigung für mein Architektin-Auge. Diese Halle ist so schön gebaut und dann wird sie so verunziert. Mal sehen, was wir in der Schatzkammer finden. Vielleicht kann man es damit etwas aufwerten."

Ich rätselte an mehreren Dingen in diesen Aussagen. Was ist eine Architektin? Ich hatte dieses Wort noch nie gehört. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, bis mir aufging, dass ich in der falschen Sprache suchte. Es ähnelte nämlich, wie mir schließlich aufging, sehr stark einem Wort aus der alten Sprache. Dort konnte es planen, erdenken oder entwerfen bedeuten. Ich hatte es mal in einem alten Buch, das Oromis mir gegeben hatte, in dem es viel um selten genutzte Ausdrücke ging, gelesen.

Ich war mir trotzdem nicht ganz sicher, ging aber davon aus, dass sie sich irgendwie sehr stark für das Entwerfen von Gebäuden interessierte. In diesem Kontext würde auch das meiste andere Sinn machen.

Das zweite, worüber ich nachdachte, war die Aussage, dass sie nur Schätze aus der Schatzkammer im Visier hätte. Eigentlich könnte sie doch mit einem Fingerschnipp die Ganze Stadt neu aufbauen. Letztendlich kam ich zu dem Schluss, dass möglicherweise einige Gegenstände in dieser sogenannten Dekoration nicht nur Sach- sondern auch historischen Wert besitzen könnten. Dabei stellte sich mir allerdings die Frage, warum sie diese wichtigen Dinge dann nicht einfach in die Schatzkammer schickte. Vielleicht wollte sie der Stadt auch einfach nichts schenken, aber was wusste ich schon.

Jedenfalls schwenkte sie einmal den Arm durch den Raum und große Teile der Verunstaltungen verschwanden. An ihrer Stelle tauchten viele Dinge auf, die zum Teil ziemlich einfach aussahen, aber dafür schön. Als ich mich umsah, konnte ich mir nicht mehr wirklich vorstellen, wie scheußlich es eben ausgesehen hatte.

Runde-Ohren-tödliche Augen hat einen guten Geschmack. Diesen Ort könnte ich gut als Höhle nehmen." Es wunderte mich, dass Saphira sich zu diesem Thema äußerte. Das tat sie nur selten und im Normalfall beschwerte sie sich nur darüber, dass das Haus zu klein für Drachen wäre. Meistens war das jedoch ganz amüsant. Ich mochte auch den Namen, den sie Annabeth gegeben hatte. Dass sie mit ihren Blicken töten konnte, gegebenenfalls auch im wahrsten Sinne des Wortes, war für mich unumstritten.

Relativ weit hinten in der Halle, aber immernoch so, dass er im Fokus stand, wenn man durch die Halle blickte, stand nun eine abgespeckte Version eines Thrones. Er passte wie alles andere in die Halle, demonstrierte aber gleichzeitig eine gewisse Überlegenheit. Während Nasuada auf diesen zusteuerte, stellten wir uns an der Seite auf.

Jörmundur stand bereits einige Meter daneben auf sein Schwert gestützt. Man konnte ihm ansehen, dass er wusste, dass jetzt warten angesagt war, er aber zu jeder Zeit sofort in Haltung gehen können musste. Ich stellte mich auf die andere Seite und stellte mich ebenfalls aufs Warten ein. Leider oder zum Glück war er darin allerdings deutlich erfahrener und es viel ihm deutlich leichter.

Als ich so einige Minuten still dastand, wurde meine geistige Verbindung zu Saphira plötzlich getrennt und das machte mich sofort nervös. Ich versuchte, wieder Kontakt herzustellen, aber es funktionierte nicht. Sie schien sich abgeschottet zu haben.

Ich hatte nicht wirklich die Zeit, nervös zu werden denn einige Sekunden später bebte der Boden und noch mal genauso lange bis die Tore mit übertriebener Geschwindigkeit aufflogen. Eine blaue Schnauze schaute in den Raum und der restliche Körper meiner Seelenpartnerin schob sich hinterher. Sie lief, ohne auf die überraschten Blicke zu achten, durch die Halle und stieg über uns hinweg. Als sie vollkommen hinter uns stand, legte sie sich hin und rollte sich so weit ein, dass ihre Schwanzspitze den Thron umgab und ihr Maul auf der anderen Seite neben mir lag.

Die Verbindung zwischen uns war plötzlich wieder da und sie erklärte: „Wenn du von meinem Plan gewusst hättest, hättest du versucht, mich davon abzuhalten, hier in die Halle zu kommen, weil es nicht nötig wäre. Ich will es aber zum einen mit eigenen Augen sehen und zum anderen gerne dabei sein, wenn Kreaturen, fast so alt wie die Kinder des Feuers und der Lüfte, uns besuchen kommen." Schließlich ergänzte sie aber, als sie meine Sorge spürte, auch noch: „Tut mir leid, kleiner, ich hätte dich zumindest vorwarnen müssen."

Ich streichelte ihr die Schnauze. „Du hast es ja nicht böse gemeint und selbst erkannt, was du hättest besser machen können." Sie gab ein versonnenes Summen von sich. Die restlichen Minuten des Wartens verbrachte ich weiterhin mit streicheln, warum auch nicht? Es war in irgendeiner Weise ein Zeitvertreib und solange es ihr gefiel, machte ich es gerne.

Es dauerte tatsächlich noch fast eine Viertelstunde, bis ein Herold eintrat, komplett überflüssigerweise in eine Trompete stieß und uns dann mit viel zu vielen Titeln erklärte, dass der Anführer der Werkatzen Grimrr Halbtatze hieß und uns jetzt die große Ehre erweisen würde, einzutreten. Seine Titel ließen ihn nicht wie ein besonders geselliges Wesen erscheinen, aber ich sollte nicht urteilen, nur weil seine Titel etwas speziell wirkten. Tatsächlich konnte ich mir nur zu gut vorstellen, wie Angela in einem Wald stand und einer etwas großen Katze auf dem Boden erklärte: „Und hiermit ernenne ich dich zu ‚dem, der da allein wandelt!'"

Auch Saphira erschien diese Idee etwas grotesk, aber sie meinte dazu: „Wir werden vermutlich nie erfahren, wo dieser Titel herkommt. Werkatzen gellten allgemein als nicht besonders offen, wenn es um das Teilen von Informationen geht, und insbesondere da wir im weitesten Sinne von ihrem König sprechen, könnte vermutlich nichtmal ich ihn zum Reden bringen."

Unsere Raterei über die mögliche Herkunft dieses königlichen Titels kam zu einem abrupten Ende, als übermäßig dramatisch ein Schatten in den Eingang fiel. Links und rechts davon tauchten zwei weitere auf und ich hatte das Gefühl, dass das Absicht war. Es war inzwischen später Nachmittag und die Sonne stand nun so tief, dass absolut jeder einen so langen Schatten hinterlassen würde, unabhängig von seiner Größe. Dazu kam noch, dass ein solch dramatischer Auftritt ganz dem angeblichen Wesen dieses Volkes entsprach und die Art, wie Saphira sich hinter dem Thron zusammengerollt hatte, ebenfalls sehr in diese Art von dramatischer Szenerie fiel. Das Prinzip mit dem Schatten war vermutlich Absicht denn ansonsten hätte es den Neuankömmlingen vermutlich nicht so leicht gelingen können, sich durch ihren Auftritt Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Als sie den Raum betraten, taten sie dies nämlich in Form von drei etwa zehnjährigen Kindern. Einzig ihr Gang, ihre Haltung, ihre Ausstrahlung und ihre Haare und Augen unterschieden sie von gewöhnlichen Bauerskindern. Ich und unterbewusst auch Saphira bezweifelten jedoch, dass sie sich über diesen Vergleich freuen würden. Andererseits waren das natürlich auch genug Einschränkungen um klar zu machen, dass es sich bei dieser Aussage nicht wirklich um eine Beleidigung handeln sollte. Wie dem auch sei, ich hatte nicht vor, in irgendeiner Weise nach außen dringen zu lassen, dass ich so über die äußere Erscheinung von ihnen gedacht hatte.

Nun hätte eigentlich eine steife Zeremonie stattgefunden, wenn es sich um einen Botschafter der Menschen handeln würde. Da Werkatzen sich jedoch, ähnlich wie Drachen, scheinbar kein bisschen um solche Formalitäten zu kümmern schienen, blieb es dabei, dass Grimrr sich nochmal selbst vorstellte und dann auf Nasuadas Nachfrage erklärte, wie und warum sein Volk zu uns gekommen war. Er warf den auf beiden Seiten des Thrones stehenden Leuten misstrauische Blicke zu. Wie es schien wusste auch er nichts von der Wahrheit über Percy und seinen Freunden. Ob das jetzt beruhigend wäre oder nicht, sei mal so dahin gestellt.

Schließlich begann er zu erklären: „Ein guter Jäger greift seine Beute erst dann an, wenn er sich sicher ist, dass sie eine Schwachstelle hat, die man nutzen kann. Galbatorix hat seine nun gezeigt und so werden auch wir gegen den Dunklen König, den Mörder, den Verräter rebellieren. Mein Volk kommt nur selten zusammen und unsere Anführer werden ganz sicher nicht in Abstimmungen gewählt, aber letztendlich folgen alle mir. Ob Eingestaltler oder Werkatze." - „Eingestaltler?", hallte ich nach. Der Ausdruck, der über sein Gesicht huschte, kam einem Augen verdrehen vermutlich am nächsten. „Ihr nennt sie einfach Katzen."

Ehe in irgendeiner Form Unruhe über das angedeutete Angebot des Volkes, das sonst immer nur am Rand auftauchte, geben konnte, fragte Nasuada: „Wenn ich das richtig verstehe, seid Ihr hergekommen, weil ihr mit uns gegen den Verräter ins Feld ziehen wollt. Was möchtet Ihr für Eure Mithilfe haben? Niemand zieht ohne einen triftigen Grund in den Krieg." Grimrr stieß ein Fauchen aus, welches eher nach einer Katze klang, als nach dem Jungen, dessen Körper er gerade angenommen hatte, und erklärte: „Wir sind ein altes Volk und können uns die meisten unserer Forderungen selbst holen. Aber wir wollen den Tyrannen loswerden und das können wir nunmal nicht alleine. Unsere einzigen Bedingungen sind daher folgende: Solange wir für Euch kämpfen, jeden Tag für jeden von uns ein gutes Stück Fleisch. Des Weiteren zwei Rüstungen für jeden von uns, je eine pro Gestalt, und einen Dolch zum Kämpfen. Im Falle eines Sieges erwarten wir, dass immer ein Mitglied unseres Volkes ein Kissen neben dem Thron der Person, die Galbatorix ablöst, vorfindet."

Nasuada beugte sich zur Seite und flüsterte einige Dinge mit Jörmundur hin und her. Schließlich sagte sie: „Dolch, Essen und den Platz neben dem Thron sollt ihr bekommen. Die Rüstungen stellen jedoch ein Problem dar. Wir stehen inzwischen aufgrund einiger gewagter Ideen finanziell auf eigenen Füßen, aber unsere Mittel sind weiterhin begrenzt. Insbesondere Rohstoffe sind nicht im Überfluss vorhanden, deshalb muss ich euch in diesem Punkt enttäuschen. Zwei Rüstungen für jeden sind eine zu viel." Man konnte dem König der Katzen ansehen, dass es ihm nicht gefiel. Alles in allem schien es so als wolle er in seiner Menschengestalt einen Buckel machen. Ehe er sich jedoch entscheiden konnte, wie er mit diesem Punkt umgehen sollte, meldete sich Leo von der anderen Seite zu Wort.

„Also wenn es hilft, könnte ich durchaus in sehr kurzer Zeit eine größere Anzahl Rüstungen herstellen. Nicht für alle, Götter bewahret, aber für die, die es nötig haben, kann ich eine zweite anfertigen." Jetzt schauten ihn fast alle überrascht an. Bei den meisten wusste ich inzwischen, auf welche Gebiete sich ihre Fähigkeiten bezogen, zumindest grob, aber Leo und Kalypso waren so die beiden, bei denen ich am wenigsten Sicherheit hatte.

Ein grimmiges Lächeln zierte nun das Gesicht von König Halbtatze. „Nun, wenn ... Ihr in Eurer Position das sagt, vertraue ich auf Euer Wort und werde das so an mein Volk weitergeben." Nun war ich verwirrt. Hatte Annabeth nicht erklärt, dass zur Zeit außer Arya, Nasuada und mir niemand in diesem Land von ihren Fähigkeiten wusste? Ich war durchaus neugierig, auf welche Weise Grimrr davon erfahren hatte.

Selbiger riss mich auch direkt wieder aus meinen Gedanken indem er sagte: „Ich würde es allerdings vorziehen, wenn unser Bündnis nicht so offen verkündet würde, wie das eure mit den Urgals. Abgesehen davon, dass wir oft mehr wissen als alle anderen, ist unsere Stärke eher nicht dem offenen Kampf geschuldet. Wer sich mit uns anlegt, bekommt dafür seine Augen ausgekratzt, aber eigentlich ist es mehr unsere Art, uns im Hintergrund zu halten und beispielsweise ganz zufällig auf dem Fenstersims des Stadthalters zu liegen."

Mit einem Schmunzeln im Gesicht erklärte Nasuada daraufhin: „Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Wie unangenehm es wohl für besagten Stadthalter sein müsste, wenn soetwas passierte. Ich habe keine Einwände gegen diesen Vorschlag. Insbesondere unter Galbatorix grausamer Regentschaft ist Spionage für Menschen eine unglaublich gefährliche Aufgabe. Es wird sicher vielen von ihnen erleichtern, wenn es Verbündete gibt, die darin besser und unauffälliger sind." Man konnte meiner Lehnsherrin nur zu gut ansehen, wie genau sie ihre Worte wählte um keines falls die Interpretation zu ermöglichen, sie würde die Werkatzen ausnutzen wollen.

Grimrr nickte zufrieden, trat vor und der kleine Junge streckte seine Hand aus. „Dann sehe ich es hiermit als beschlossen." Nasuada erhob sich nun ebenfalls, nickte und schritt ihm entgegen. Als sich die beiden die Hand schüttelten, brach im ganzen Raum Jubel aus und ich konnte nicht leugnen, dass auch ich mich daran beteiligt hatte. Die einzigen, die die allgemeine Heiterkeit und Erleichterung nicht offen teilten, waren Arya und unsere Besucher. Bei der Elfe wusste ich, dass sie nunmal niemand war, der seine Haltung gegenüber bestimmten Situationen offen zeigte. Ein Funkeln in ihren Augen verriet mir jedoch, dass auch sie sehr zufrieden mit der Entwicklung der Dinge war.

Der Gestik und Mimik der Werkatzen konnte man ansehen, dass sie nicht dem Ergebnis sondern der Reaktion auf das Ergebnis gegenüber ablehnend reagierten. Die Katzen hatten ein besseres Gehör als selbst das schöne Volk und schon mir war es in der Halle um einiges zu laut. Da ich diesem Lärm nun schon seit einigen Monaten ausgesetzt war, hatte ich mich mit der Zeit an diese allgegenwärtige Störung gewöhnt. Es war kein Wunder, dass das bei den normalerweise in den stillen Wäldern lebenden Werkatzen noch nicht der Fall war.

Percy pov

Irgendetwas störte mich an dem Auftreten von Grimrr. Ich rätselte einige Minuten daran herum, aber ich kam nicht drauf. Erst als Annabeth, es war absolut klar, dass sie es gewesen war, mir mit einer unsichtbaren Hand einen Klaps gab, erkannte ich es. Es war nicht so, dass sie mir eine Antwort gab, aber sie hatte mich daran erinnert, dass man nicht rätseln sondern denken soll.

Mir fiel nämlich auf, dass er eindeutig wusste, dass wir mehr als Menschen waren, so wie er Leo angesprochen hatte. Wow, Percy, das hätte ich dir auch sagen können! Hast du aber nicht. Chaos hatte aber nicht erwähnt, dass die Werkatzen von uns wüssten. Statt mir wieder überflüssig das Gehirn zu verbiegen, zog ich einfach meine Allwissenheit zu Rate.

Wie immer mit diesem Wissen war es von Anfang an da, aber ich dachte eben nicht daran. Erst durch das Stellen dieser Frage tauchte die Antwort in meinen Gedanken auf. In diesem Fall erfuhr ich, dass die Kräuterhexe und nebenberuflich Halbgöttin Angela offenbar nur sehr wenige Geheimnisse vor ihrem Reisegefährten Solembum hatte und das nicht dazu gehörte.

Des Weiteren bestand zwischen allen Werkatzen ein magisches Band, über welches Wissen übertragen wurde. Dies verhinderte zwar nicht, dass sie untereinander Geheimnisse haben konnten, aber es war der Grund, aus dem diese alte Spezies scheinbar immer über alles im Land Bescheid wusste. Tatsächlich gab es so viele von ihnen, dass sie über eine mehr oder weniger flächendeckende Überwachung besaßen.

Ich dachte darüber nach, ob ich Angela oder Solembum diese Situation übel nehmen sollte, entschied mich aber dagegen, weil ich zum einen die Werkatzen für vertrauenswürdig und verschwiegen genug hielt und zum anderen Angela keine bösen Gedanken dabei gehegt und Solembum sie nur instinktiv weitergeleitet hatte.

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2773 Wörter

Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Unabhängig davon freue ich mich über jeden Vorschlag zur Verbesserung.

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