Kap. 27 Neue Kräfte, neue Geschenke
Eragon pov
Arya und ich, ich wusste sowohl wieder, wie mein Name war, als auch, wie man sich bewegt, fanden schließlich den Weg zurück zum Menoa-Baum. Saphiras Erheiterung war förmlich, für mich wortwörtlich, zu spüren, als sie mich gespielt unschuldig fragte: „Und, wie war's?" Ich gab ihr keine Antwort. Sie wusste sehr wohl, wie ‚es' gewesen war und wollte mich nur aufziehen.
Der Ball aus Licht war inzwischen nur noch etwas mehr als ein Zehntel der Größe vom Beginn und Arya schlug vor: „Das Fest endet bald. Lass uns diese restliche Zeit nutzten." Ich stimmte, wenn auch noch immer mit etwas rauer Stimme, glücklich zu und in den folgenden Stunden ließ ich mich einfach gehen. Die Musik, die überall durch den Wald schallte, die Tänze, überall wundervolle Kunstwerke, Tiere, die von der Musik angelockt wurden und die ich häufig noch nie gesehen hatte, alles schien auf Freude und Unterhaltung ausgelegt zu sein und ich konnte mir in dieser Zeit kaum vorstellen, wie irgendein Königshof es besser haben sollte.
Zwischen den Bäumen hindurch sah man oft sogar Dinge, die man an jedem anderen Tag für eine Halluzination gehalten hätte. Vielleicht war es das auch an diesem Abend, durch die Glücksgefühle, die mein gegenwärtiger Tanz mit Arya auslöste, aber einmal sah ich dutzende Meter im Wald und in der Dunkelheit versteckt ein Wesen, welches sich scheinbar nicht ganz entscheiden konnte, ob es Elf oder Wolf war. Mit meiner alten Sicht hätte ich garnichts gesehen, aber jetzt ging das einwandfrei.
Islanzadí fragte mich irgendwann, als wir uns zufällig über den Weg liefen, nach meinem Wohlbefinden und ich konnte ohne Aushilfslüge sagen, dass es vielleicht nie besser gewesen war. Die Königin drückte ehrliche Freude darüber aus und dann folgten unvermeidlich noch einige Fragen, bezüglich dessen, ob ich wüsste, was geschehen war. Ich erzählte ihr von den Änderungen, die ich bereits bemerkt hatte und sie sagte: „Das klingt interessant. Wenn du wirklich so schnell wie ein Elf bist, könnte das einiges ändern. Vanir hat mir erzählt, du wärst ihm schon mit menschlichen Kräften ebenbürtig gewesen. Das hat noch nie jemand geschafft."
„Brom hat mir einmal gesagt, selbst ein junger Elf kann in seinem geschwächtesten Zustand ohne Probleme einen Menschen besiegen." Bemerkte ich. Sie nickte und stellte fest: „Das dachte ich auch, aber Vanir war meines Wissens nach nicht geschwächt und er ist auch eigentlich kein schlechter Kämpfer. Brom war dir sicherlich ein guter Lehrer und Percy scheint seine Leistung noch in den Schatten gestellt zu haben... und du musst bei diesen Ergebnissen wohl auch ein guter Schüler sein." Ich bedankte mich und stellte dabei fest, dass sie mich noch eingehend musterte.
„Mir fällt noch eine weitere Änderung auf, die, seit dem du von diesem Strahl getroffen wurdest, mit dir geschehen ist. Deine Ohren sind spitzer geworden, junger Shurtugal. Nicht so sehr wie bei uns, aber doch merklich." Ich konnte den Impuls nicht unterdrücken, mir an die besprochene Stelle zu fassen, und tatsächlich, sie liefen eindeutig nicht mehr so rund zu wie vorher. So fühlte es sich jedenfalls an. Vielleicht war es auch nur, weil ich das jetzt erwartete.
In diesem Moment erklang eine glockenhelle Flöte. Islanzadí blickte mich entschuldigend an und erklärte: „Das Fest neigt sich dem Ende zu. Da es meine Aufgabe ist, die abschließende Rede zu halten, können wir diese Unterhaltung jetzt nicht fortsetzten. Besprich diese Angelegenheit morgen mit Oromis. Er wird mich von den Ergebnissen unterrichten." Ich nickte und sie eilte davon.
Es hatten sich wieder tausende Elfen vor dem Menoa-Baum versammelt und dennoch fand ich Arya erstaunlich schnell wieder. Möglicherweise hatte ich etwas Glück, dass sie ganz in der Nähe von Saphira stand. Meine Drachendame ragte wie eine riesige Klippe aus dem Meer von Köpfen.
Die Abschlussrede klang am Anfang eher wie etwas Formelles, doch als sie sich dem Ende zuneigte, erkannte ich, dass es mehr war. Die Ereignisse des letzten Jahres fasste sie auf eine Weise zusammen, dass es nur schwer möglich war, an eine Zukunft mit dem Sieg über Galbatorix und der Rückkehr der Drachen zu zweifeln. Es war eine Rede, die so viel Hoffnung spendete, wie ich es noch nur selten erlebt hatte. Der im Anschluss aufbrandende Applaus zeigte, dass das nicht nur mir so erschien.
Erst einige Minuten nachdem das Licht erloschen und das Fest offiziell beendet war, fiel mir auf, wie müde ich eigentlich war. Ich hatte in den letzten drei Tagen gerade mal eine Stunde geschlafen. Vielleicht war das Teil der Magie des Agaetí Blödhren. Ich setzte mich auf Saphira und sie flog uns zu unserer Unterkunft. Dort angekommen machte ich mir nichtmal mehr die Mühe mich auszuziehen sondern ließ mich direkt ins Bett fallen. Es dauerte weniger als eine Minute, bis ich schlief.
Naja, schlafen ist nicht das richtige Wort, mehr eine Art Wachschlaf. Ich nahm meine Umgebung noch wahr, aber über die Wirklichkeit legten sich traumartige Bilder, die zum größten Teil aus meinen Erinnerungen stammten. Einige waren mir aber auch völlig neu. Nach einigen Minuten fiel mir auf, dass ich diese Bilder und Erinnerungen auch bewusst steuern konnte. Also erlebte ich die Zeremonie nochmal im Schnelldurchlauf.
Ich stellte fest, das diese Art von Schlaf mindestens genauso erholsam war, wie es mein früherer Tiefschlaf war. Ich konnte bewusst aufwachen und das tat ich am nächsten Morgen auch. Selbst wenn ich die anderen Tage früher aufgestanden war, stand die Sonne noch nicht hoch am Himmel. Nach drei Tagen völliger Beschallung aller Sinne war das vielleicht noch in Ordnung.
Ich machte mich auf den Weg zum Übungsplatz, wo Vanir mich bereits erwartete. Wir begrüßten uns freundlich und zogen dann beide unsere Waffen. Während ich meine stumpfte, dachte ich schon über meine Strategie nach. Ich entschloss mich schließlich, ihn erst in dem Glauben zu lassen, er sei immernoch schneller als ich, und ihn danach zu überraschen. So konnte ich den maximalen Nutzen aus meinem Vorteil ziehen.
Der Einfachheit halber stellte ich mich in die Kampfstellung, in der Percy unser erstes Duell begonnen hatte und machte mich bereit. Vanir tat das selbe und dieses Mal stürzte er nicht direkt los sondern wartete darauf, dass ich einen Fehler machen würde.
Ich ging darauf ein und tat so, als würde ich mein Gewicht auf den anderen Fuß verlagern. Wie erwartet stürmte er augenblicklich vor und versuchte mich zum Stolpern zu bringen. Ich tat einfach genau das, was Percy in unserem Kampf getan hatte. Ich stellte ihm ein Bein. Vanir reagierte schneller als ich damals indem er, während er über mein Bein sprang, noch einen Schlag gegen meine Seite ausführte.
Ich lenkte diesen Angriff ab, sein Schwert fuhr mit sehr viel Schwung zur Seite und ich setzte zu einem Konter an, der mir jetzt sehr langsam vorkam, jedoch etwa meinem früheren Tempo entsprach. Vanir riss sein Schwert so schnell er konnte zurück und hätte meinen Schlag gerade noch abblocken können, hätte ich nicht darauf spekuliert und mein Schwert so gedreht, dass es in der perfekten Position für Percys Entwaffnungstrick war. Diesen führte ich jetzt mit meiner übermenschlichen Geschwindigkeit aus und er hatte keine Chance rechtzeitig zu reagieren.
Sein Schwert landete klirrend auf dem Boden und ich hielt ihm die Spitze von meinem an den Hals. Er seufzte: „Dann bin ich jetzt wohl wieder mit etwas dran, das wir Elfen noch seltener tun als unsere eigenen Fehler einzusehen. Ich muss zugeben, dass du besser bist. Aber verrate mir eins! Wie konntest du diesen letzten Schlag so schnell ausführen? Das wäre selbst für einen Elfen extrem schwierig." Ich lächelte und senkte mein Schwert. „Der Strahl, der mich bei der Zeremonie getroffen hat, hat meine Sinne geschärft, meine Kraft erhöht und meine Ohren spitz wie eure werden lassen. Um mehr zu erfahren, muss ich erst mit Oromis sprechen." Er nickte und scherzte: „Dann kann ich diese Niederlage sicher schneller verkraften, ohne dass sie meinen Stolz zu sehr ankratzt ."
Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg zurück zu Oromis Hütte. Dieser saß gerade an seinem Schreibtisch in der Hütte und schrieb auf einer Schriftrolle. Als er den Absatz, an dem er gerade schrieb, beendet hatte, wandte er sich mir zu. Ich hatte es tatsächlich geschafft, die Geduld zum Warten aufzubringen.
„Willkommen Eragon, hast du dich vollkommen von dem Agaetí Blödhren erholt?" Ich nickte und er sprach weiter. „Islanzadí sagte bereits, du hättest jetzt die körperlichen Fähigkeiten unseres Volkes und auch deine langsame optische Verwandlung sei deutlich weiter vorgeschritten als sie es vor der Zeremonie war. Ich habe nachgelesen, aber soetwas ist in der Geschichte der Reiter noch nie vorgekommen.
Wir können daher nur spekulieren, was passiert ist und warum. Fangen wir mit letzterem an, das geht schneller. Offen und ehrlich, ich habe absolut keine Idee. Der Geist der Drachen hat noch nie einen Zauber gewirkt. Vielleicht wollte er dir einfach helfen sein Volk zu beschützen, aber mehr kann ich dazu nicht sagen.
Der andere Teil ist recht offensichtlich. Der Zauber hat deine Verwandlung vorangetrieben. Vielleicht Beschleunigung durch Magie, vielleicht war es auch einfach die unmittelbare Nähe zu einem solchen Wesen, die den Prozess, den unser Volk für hunderte von Jahren durchmachte, so sehr abgekürzt hat.
Je länger ein menschlicher Reiter mit seinem Drachen verbunden ist, desto mehr wandelt sich sein Äußeres zu dem eines Elfs. Das gilt allerdings auch für seine Kraft und Ausdauer. Somit siehst du inzwischen fast so aus wie ein Elf und hast die selben Fähigkeiten wie einer." Ich nickte. Das klang nicht besonders schlecht.
Oromis sprach weiter: „Eine Sache möchte ich von dir jetzt gerne wissen, Eragon, bist du dankbar, dass du diese Kräfte erhalten hast, oder wütend, weil dein Körper ohne deine Zustimmung verändert wurde? Oder vielleicht etwas ganz anderes?" Diese Frage überraschte mich. Darüber hatte ich noch garnicht nachgedacht, genauso wie über die meisten Dinge im Zusammenhang mit der Magie der Drachen. Auch bei Saphira hatte ich mich das nie gefragt.
Schließlich antwortete ich etwas zögerlich: „Eher dankbar, schätze ich. Ich hätte es vorgezogen, vorher gefragt zu werden, hätte mich dann aber wahrscheinlich dafür entschieden." So viel sprach ich aus. Was ich nicht verriet, war der das Ausmaß, in dem der einfache Umstand, dass er mich nun danach fragte mir das Gefühl gab, dass ich nicht nur ein Werkzeug war, das man in jeder Hinsicht stärken und schärfen wollte, sondern am Ende auch ein Lebewesen. Dies war für mich vielleicht der wertvollere Anteil.
„Ich bin froh, dass du das so siehst. Deine neuen Fähigkeiten sollten den weiteren Fortgang unseres Unterrichts stark beschleunigen. Wie du bereits gemerkt haben solltest, haben wir Elfen deutlich stärkere magische Fähigkeiten und auch in Konzentration und Fokus sind wir euch, nimm es mir nicht übel, für gewöhnlich weit voraus." Ich nickte, es war nunmal die Wahrheit, und damit schickte mich Oromis zum Meditieren.
Als ich so da saß, dachte ich zuerst nichtmal an die Meditation. Ich schloss einfach die Augen, konzentrierte mich nicht weiter auf meinen Geist und dachte über die Art des Schlafens nach, in der ich die letzte Nacht lang geschwebt war. Auch wenn ich meist gezielt Erinnerungen heraus gezogen hatte, waren immer wieder einfach fremde Eindrücke dazu gekommen.
Ein Bild von einem Hirsch mit Tatzen, der irgendwo am Rande meines Sichtfeldes vorbei gerannt war, als ich neben Arya gesessen hatte, eine Katze mit Flügeln oben in den Baumwipfeln, ein ziemlich großer Bär mit grünem Fell. All diese Bilder waren vermutlich auch aus diesen drei Tagen, aber ich hatte kein einziges klar und bewusst in Erinnerung gehabt.
Und während ich so darüber nachdachte, wie merkwürdig dieses Erlebnis gewesen war, spürte ich zunehmend bewusst, wie auch jetzt gerade um mich herum eigene Gedanken und Gefühlswelten an meinen Geist stießen, sie waren immer da gewesen, aber erst jetzt merkte ich wirklich, wie die alle auf mich eindrangen und sofort abgefangen wurden.
Und dann, erstmal nur zum Versuch, begann ich vorsichtig, mich aktiv gegen dieses selbst auferlegte Zurückhalten zu wehren. Und es gelang mir irgendwie. Stück für Stück fiel eine Blockade nach der anderen, bis ich zum Schluss nach der nächsten zum Lösen suchte und keine mehr fand.
Ich schaute mich um und auf einmal war alles so klar. Die Essenz des Denkens und Handelns jedes einzelnen Lebewesens drang auf mich ein und ich ließ es einfach zu. Ich konzentrierte mich nicht auf einen einzelnen, ich suchte nicht nach etwas speziellem, ich ließ sie einfach da sein und in meine Gedanken eindringen.
Und dann fiel mir eine Veränderung an meinem eigenen Geist auf, die ich vorher völlig natürlich gemacht hatte. Seit Brom das erste Mal mit mir geübt hatte, hatte ich immer einen Schutzwall um meine Gedanken gezogen gehabt. Keinen besonders starken, aber er war immer da gewesen. Mit dem Durchlassen der einzelnen Geister hatte ich diesen Schutz Schritt für Schritt gesenkt, bis er sich völlig aufgelöst hatte.
Ich fühlte mich verletzlich und komisch, aber ich schaffte es irgendwie, an mich zu halten und meinen Geist offen zu lassen. Ich ließ all dieses Wissen durch mich hindurch fließen und immer mehr bekam ich ein gewisses Gespür für viele der Tätigkeiten und vor allem wo ich die zugehörigen Lebewesen finden konnte. Verstehen tat ich jedoch mit diesem Muster nur das wenigste. Nicht nur tat jedes von ihnen etwas eigenes, auch wenn vor allem Wesen von der Größe von Ameisen und kleiner gemeinsam das gleiche Ziel hatten, sie waren auch noch in einer so unvorstellbaren Anzahl vorhanden, dass mir zeitweise schwindelig wurde. Vermutlich hatte Oromis deshalb diese Grotte ausgewählt. Es war schier unmöglich, ohne diese neu gefundene Technik alles Wissen zu lernen und all die Stimmen zu hören.
Als ich von diesem Abenteuer der Natur zurück kehrte, berichtete ich meinem Meister wie ein Wasserfall, was ich alles gelernt hatte. Über eine Stunde hörte er mir zu, bis er mit einem sanften Lächeln erklärte: „Ich glaube dir, dass du alles gehört hast, was es zu hören gibt. Aber ich habe eine Frage an dich."
Ich sah ihn erwartungsvoll an und mit einem heimlichen Schmunzeln fragte er: „Verstehst du sie auch?" Ich dachte, wie schon zuvor, darüber nach. Die Antwort blieb jedoch die selbe. „Nein, Ebrithil!", gestand ich. „So soll es sein, Verständnis kommt mit dem Alter!"
Wir hatten dieses Gespräch in seiner Hütte geführt, doch nun lief er hinaus und als wir auf dem Teil der Lichtung ankamen, der noch von der Nachmittagssonne beleuchtet wurde, begann er nach einer weiteren Pause zu sprechen. „Wärest du auf Vroengard ausgebildet worden, wärest du von jetzt an ein vollwertiges Mitglied des Ordens. Dazu gehören auch alle Rechte und Pflichten die damit einhergehen. Du weißt längst nicht alles, aber du bist weit genug, um deinen offiziellen Platz einzunehmen und in der Öffentlichkeit den Orden zu vertreten.
Es gibt einige Geheimnisse, die man dir trotzdem erst später anvertraut hätte, weil du noch nicht alt genug bist oder noch zu wenig Erfahrung hast. Mit vielen davon werden wir von der nächsten Stunde an, aus gegebenem Anlass, anfangen. Ich würde das niemals tun, wenn ich nicht denken würde, du wärest reif genug, aber du bist es und es scheint, als könnten sie für dich früher wichtig werden, als für kaum einen anderen Reiter vor dir. Sei dafür morgen wieder früh genug hier." Ich nickte verstehend. „Ich danke Euch für Euer Vertrauen, Meister!"
Auch wenn ich vor Neugier brannte, wusste ich, dass es absolut kontraproduktiv wäre, ihn jetzt mit Fragen zu löchern. „Du hast es dir mit deinem bisherigen Verhalten verdient, Eragon Finiarel. Bedenke aber, dass das weder bedeutet, dass es jetzt einfacher wird, noch dass du mit dem Meditieren fertig bist. Du hast jetzt die Fähigkeit, mit der du so vieles erfassen und dich indirekt schützen kannst. Sie angemessen und in jeder Situation zu verwenden braucht wie alles andere auch viel Übung."
Saphira kam einige Minuten später wieder und schien recht fröhlich zu sein. Als Begründung erklärte sie, Glaedr habe sie als die beste Fliegerin bezeichnet, die er je gesehen hatte. Ich fand das vorherige Kompliment, dass sie die beste Fliegerin gewesen sei, die er unterrichtet hatte, war auch schon beeindruckend gewesen. Aber nach meinem eigenen Erfolg wollte ich ihr dieses Zugeständnis unter keinen Umständen madig reden.
Dieses Mal brachte sie mich zu Percy und als sie landete, rief Percy uns zu: „Hab selten einen grinsenden Drachen gesehen. Steht dir, Saphira!" Ich musste lachen und Saphira konnte sich nicht entscheiden, ob sie knurren oder es mir gleich tun wollte. Jetzt war es an Percy zu grinsen. „Darf man erfahren, was eine blaue Himmelsechse zu solch guter Laune bringt?" Saphira sah ihn misstrauisch an.
„Solch eine Bezeichnung habe ich das letzte mal von Angela, einer Kräuterhexe aus Teirm gehört." Jetzt lachte Percy noch lauter. „Soso, ihr habt ihre Bekanntschaft also auch gemacht? Wir haben sie in einem kleinen Dorf getroffen. Sie hat uns erst verraten, wo wir euch finden. Wenn auch nur, weil sie wusste, dass wir es so oder so herausfinden."
Saphira sah ihn überrascht an und ich antwortete für sie auf Percys vorherige Frage: „Diese entzückende Himmelsechse ist von ihrem Meister als beste Fliegerin, die er je gesehen hat, bezeichnet worden." Percy guckte bewundernd und rief dann hinter sich: „Frank, komm mal kurz her!", und dann zu uns „Saphira, hättest du Lust auf ein paar Übungsluftkämpfe?" - „Ich weiß zwar nicht, wie ihr das anstellen wollt, aber gerne."
Als Frank angekommen war, fragte Percy ihn: „Würdest du vielleicht einige Luftkämpfe mit Saphira veranstalten, während wir Eragon und Arya unterrichten?" Angesprochener schien kurz zu überlegen und nickte dann. „Sonst langweile ich mich sowieso nur. Sorg du dafür, dass ich das danach keinem von den Elfen erklären muss!" - „Sehr schön", erwiderte Percy, ohne auf den zweiten Teil einzugehen.
„Wie soll das gehen? Frank ist doch viel kleiner als ich!", schaltete sich Saphira jetzt ein. Percy lächelte. „So!", rief er und deutete neben sich auf den immernoch gleich dastehenden Frank. „Ich sagte ‚So!', Frank, du ruinierst mir die Dramatik!", wiederholte Percy energisch. „Jetzt stress mich nicht so, die Dinger sind verdammt groß und ich möchte Stil haben!", beschwerte der breitschultrige Junge sich.
Percy schnaufte gespielt ungeduldig und schließlich, einige Sekunden später geschah es tatsächlich. Frank wuchs und wuchs und wuchs, bis vor uns ein majestätischer, purpurner Drache mit goldenen Hörnern und einer Körpergröße leicht über der von Saphira in die Höhe ragte. Auch wenn es auf Kommando noch faszinierender gewesen wäre, war ich hin und weg. Langsam sollte ich mich daran gewöhnen, dass diese Elf Dinge taten, die ich vorher für unmöglich gehalten hatte.
Saphiras Gedankengänge waren ähnlich. Percy rief: „Also los, viel Spaß. Falls es zu schwereren Verletzungen kommen sollte, wendet euch am besten an Will. Der kümmert sich darum. Ihr könnt da oben machen was ihr wollt, ich verdecke die Sicht etwas!" Ein kleiner Teil von mir dachte, dass das die idealen Vorbereitungen für einen Mord wären, aber diesen Gedanken schob ich schnell beiseite, als die beiden abhoben. Dazu hatten sie schon andere Möglichkeiten zur Genüge gehabt.
Percy winkte mich zu sich und wir gingen zu den anderen. Arya war, wie immer, schon da und begrüßte mich mit einem ehrlichen Lächeln, welches ich erwiderte. Dann verkündete dieses Mal Annabeth: „Wir haben euch in den letzten Wochen alle Techniken, die ihr lernen könnt und sollt, beigebracht. Es gibt noch einige weitere, aber die sind eigentlich nicht besonders sinnvoll. In einem normalen Kampf gibt es eigentlich immer bessere Alternativen. Vielleicht zeigen wir sie euch irgendwann, damit ihr noch stärker variieren und eure Gegner überraschen könnt, aber alles, was ihr jetzt erstmal braucht, ist Übung, Übung und noch mehr Übung.
Außerdem würde ich vorschlagen, dass ihr dabei etwas Zusammenarbeit übt. Alleine ein großer Krieger zu sein ist schön, gegen viele Feinde gewinnt man aber besser, wenn jemand anderes verhindert, dass man einen Dolch oder ein Schwert in den Rücken bekommt. Glaubt mir, ich spreche aus sehr guter Erfahrung. Ich war diejenige, die diesem Algenhirn hier den Hintern retten musste. Von vorne war er damals absolut unverletzlich, aber weil er seine verletzliche Stelle ehrenvoll an den Rücken gelegt hat, durfte ich mit meinem eigenen blöden Körper ein vergiftetes Messer abfangen.
In den nächsten Schlachten werdet ihr wahrscheinlich viel zusammen kämpfen. Deshalb halten wir es für sinnvoll, wenn ihr das schon jetzt übt. Zwei gut abgestimmte und sehr fähige Krieger, die Rücken an Rücken kämpfen, aufzuhalten, ist wirklich ein Ding der Unmöglichkeit." Sie ließ diese Worte für einen Augenblick wirken ehe ihr Mann für sie fortfuhr: „Soweit ich das mitbekommen habe, bist du, Eragon, jetzt genauso schnell wie du, Arya. Das macht die Sache viel einfacher. Würdet ihr lieber eine kleine Vorführung, was man mit genug Zusammenarbeit erreichen kann, beginnen oder wollt ihr direkt anfangen zu trainieren?"
Ich musste nicht lange nachdenken. Ich hatte Percy noch nie an seinen Grenzen gesehen. Ich bekam immer mehr das Gefühl, dass ich das auch nie würde, aber zumindest etwas näher dran vielleicht. „Lieber erst die Vorführung!", antworteten Arya und ich gleichzeitig.
Percy lachte und zog sein Schwert. Offensichtlich hatten sie alle verstanden, was Percy mit Vorführung meinte. Annabeth stellte sich Rücken an Rücken mit Percy auf und die anderen murrten. Jason war schließlich der, der seine Beschwerden laut vortrug. „Das ist unfair. Wir haben doch garkeine Chance!" - „Wieso?", wollte Arya überrascht wissen.
Eine nicht gerade glücklich aussehende Thalia antwortete. „Die beiden sind schon alleine unsere besten Schwertkämpfer und sie haben schon soviele Kämpfe gemeinsam ausgefochten, dass sie immer wissen, was der Andere vorhat. Kurz, sie kämpfen perfekt und perfekt abgestimmt. Gegen dieses Duo kann niemand bestehen. Weder eine ganze Armee noch eine Eliteeinheit aus den besten Kriegern der Welt. Deswegen ist es unfair!" Annabeth grinste.
„Willst du etwa aufgeben ehe wir angefangen haben?" Sie knurrte. „Wenn ich wüsste, dass es etwas ändern würde..." Percy und Annabeth lachten. Nun zogen auch die anderen ihre Waffen und stellten sich in einem Kreis auf.
Alle hoben ihre Waffen und näherten sich langsam. Auch sie kämpften nicht als einzelne Krieger sondern als Einheit. Und auch das geschah scheinbar abgestimmt. Auf jeden Fall besser als bei den Elfen, die Percy zu Vorführungszwecken geschlagen hatte. Als sie nah genug heran gekommen waren, griffen sie wortwörtlich von allen Richtungen an. Selbst mit meinen neuen Augen konnte ich den Bewegungen kaum folgen. Arya schien es genauso zu ergehen. Ein Blick und ich wusste, dass wir das Selbe dachten. Wie zum Teufel sollten oder konnten Percy und Annabeth sich dagegen wehren?
So! Nach etwa fünf Sekunden begann ich mich zu wundern, warum noch kein Treffer gelandet war. Ich strengte meine Augen nochmal extra an und konnte erkennen, was da vor sich ging. Percy und Annabeth wehrten immer mehrere Schläge auf einmal ab. Niemals reagierten beide auf den selben Schlag und niemals ignorierten beide ihn.
Nach etwa einer Minute begannen sie sogar zurückzuschlagen. Mal griff Percy an und Annabeth konzentrierte sich besonders stark auf die Verteidigung, mal war es umgekehrt. Auch hier wechselten die beiden sich perfekt ab und wehrten jeweils die Angreifer des anderen ab. Nach über fünf Minuten Kampf hatte ich noch weder die kleinste Lücke in ihrer Verteidigung gesehen noch auch nur irgendeinen anderen Fehler. Ihre Zusammenarbeit harmonierte perfekt.
Auch wenn das jetzt komisch klingt, ich glaubte nicht, dass es irgendeine Möglichkeit gab, an der Technik dieser beiden irgendetwas zu verbessern. Die anderen kämpfen zwar auch großartig, aber immer wenn sie auch nur den kleinsten Fehler machten, nutze ihn sofort einer der beiden aus. Am Ende war ich tatsächlich überzeugt, dass, wie Thalia gesagt hatte, diese beiden unschlagbar waren.
Nach einer Viertelstunde schienen sie in den Angriff überzugehen. Sie schalteten einen Gegner nach dem anderen aus. In der gesamten Zeit waren die beiden nicht in irgendwelche erkennbare Muster verfallen und hatten keinen einzigen Kratzer davongetragen. Ihre Gegner hingegen schon. Sie hatten ab und zu eine Schramme oder einen kleinen Schnitt abbekommen. Acht gegen zwei und trotzdem waren es letztere, die den Fortgang des Duells bestimmten.
Sie begannen schrittweise ihre Gegner zu entwaffnen. Ich erkannte häufig Techniken wieder, die sie uns in den letzten Wochen gezeigt hatten, aber in keinem einzigen Fall hatte ich vorhersehen können, wann oder mit welcher Variante von welcher Technik sie wen entwaffnen würden.
Thalia und Jason waren die einzigen, denen es auch nur einmal gelungen war, eine der Entwaffnungen zu umgehen. Somit standen die beiden jetzt auf entgegengesetzten Seiten unseres unbesiegbaren Pärchens. Die Aktion, mit der sie den Kampf beendeten, war unglaublich. Annabeth wich einem Stich von Thalia aus indem sie sich zur Seite neigte. Auf irgendeine Weise hatte Percy das bereits gewusst und sich ebenfalls zur Seite gebeugt.
Nun schlug Thalias Schwert über ihrem Kopf und zwang Jason ebenfalls zum Ausweichen. Da sie nun beide aus dem Gleichgewicht gebracht waren, lehnten sich Percy und Annabeth an den Rücken des jeweils anderen, sodass sie selbst stabil blieben, während sie mit einem Bein beide von beiden anderen aus dem Weg traten.
Percy steckte sein Schwert wieder in Form des kleinen Metallzylinders in die Hosentasche. Auch die anderen ließen ihre Waffen nun verschwinden, wie sie das schafften, wusste ich selbst nach über einem Monat Training nicht. Selbst mit den Antworten, nachdem ich gefragt hatte, konnten Arya und ich nicht anfangen. „Mund zu, sonst bauen sich noch Vögel ihr Nest dadrin." Leos frecher Kommentar warf mich zurück in die Gegenwart.
Die nächsten Minuten lang erzählte Annabeth Arya und mir, wie man sich am besten koordinieren konnte und wie man lernte, sich auf den Anderen zu verlassen. Nach ihrem Vortrag ging es dann in die Praxis. Nico hob die Hand und zwei Dutzend Skelette erhoben sich aus der Erde. Percy sagte uns, dass die Waffen dieser Krieger uns zwar den Schmerz, den die Wunde verursachen würde, spüren lassen würden, die Verletzungen selbst aber ausbleiben würde. Ersteres für den Ansporn, zweiteres um zu verhindern, dass wir wirklich schwere Verletzungen erlitten.
Danach stellten Arya und ich uns Rücken an Rücken auf und machten uns bereit. Für unseren ersten Versuch lief es nicht einmal schlecht. Es gab keinen Fall, in dem wir uns gegenseitig blockierten und Angriffe, bei denen wir beide dachten, der jeweils Andere würde sich darum kümmern. Dafür kam es recht häufig vor, dass wir beide den gleichen Angriff abwehrten. Wir hatten noch nicht genug Vertrauen in einander. Percy meinte jedoch, ich solle mir deshalb keinen Kopf machen, es sei ein sehr guter Anfang gewesen. Trotzdem hatte es darin geendet, dass ich sie versehentlich entwaffnet hatte und sie mich beim Aufheben ihrer Waffe so anstieß, dass ich das nächste Schwert gegen den Hals bekam.
Ja man, danke das ihr mich nicht vergessen habt. Ich befürchte immernoch, dass das passieren wird und werde mich noch ein weiteres Mal freundlich verhalten, auch wenn ich schon merke, dass meine diabolischen Anfälle zurückkommen. Ist ja, für heute, auch egal. Ich schickte euch jetzt drei Monate in die Zukunft.
In dieser Zeit haben Eragon und Arya gelernt, einander zu vertrauen und zusammen zu kämpfen. Sie sind jetzt, was Kampfkunst angeht, fast so gut wie unser hoffentlich aller Traumpärchen nach der Schlacht gegen Gaia. Die beiden sind sich in diesen zwei Monaten näher gekommen, es ist jedoch vorerst bei diesem einen Kuss geblieben. Ja, das ist definitiv ein wichtiges Detail.
Oromis hat Eragon einige recht nützliche Zauber und Formen der Magie gezeigt, wie zum Beispiel das entziehen von Energie aus der Umgebung. Das bedeutet, dass man, sofern man in den Geist eines anderen Lebewesens eindringen kann, dessen Lebensenergie auf sich übertragen kann. Eragon hatte natürlich einen Schock, als er gemerkt hat, was die Folgen vom klauen von Energie aus der Natur sind, aber er hat verstanden, dass es in der Theorie geht.
Saphira hat bei Frank Luftkampf-Unterricht bekommen und ist dadurch noch besser geworden. Alles in allem sind die drei auf einem, für nicht vollständig Unsterbliche - Elfen lassen sich, denke ich, in dieser Hinsicht mit den Jägerinnen vergleichen, weil sie ja nicht vom Alter umkommen, durch eine Waffe aber sehr wohl - sowohl auf magischer als auch auf physischer Basis sehr gut aufgestellt.
Denkt an mich und meine Großzügigkeit! Ich will nicht vergessen werden! Wir sehen uns hoffentlich beim nächsten Zeitsprung wieder und vielleicht traue ich mich dann wieder, meine Manie rauszulassen, bitte nicht mit meinem Spitznamen, Manni, verwechseln, außer es hilft euch, die Erinnerung an mich wachzuhalten.
Als ich an diesem Nachmittag mit meinem Unterricht bei Percy fertig war, erwähnte dieser so ganz nebenbei: „An deiner Stelle würde ich deine Freunde außerhalb dieses Waldes mal wieder beobachten. Sowohl per Traumsicht, als auch mit dem Teich, den es hier seit dem Agaetí Blödhren gibt." Damit zwinkert er mir zu und ging zurück zu den anderen.
Mir fiel sofort auf, dass ich tatsächlich seit meiner Abreise aus Farthen Dûr nicht mehr nach Nasuada oder irgendwem sonst außerhalb dieses Waldes gesehen hatte. Ich hatte keine Ahnung mehr, was dort nach meinem Abschied geschehen war. Ich befolgte also Percys Ratschlag und ging zuerst zu der riesigen Karte.
Ich schaute zuerst durch das Beor-Gebirge und als ich dort nichts auffälliges fand, ließ ich meinen Blick den Rest des Landes schweifen. Ich rief mir die Karte, die ich von Oromis bekommen hatte, in Erinnerung und versuchte, sie mit dem, was ich jetzt als plastisches Abbild vor mir hatte, in Einklang zu bringen. Das gelang mir auch großteils, bis auf eine sehr große Siedlung am Ufer des Jiet-Stroms. Neben dieser Siedlung war ein Streifen freie Fläche und daneben lag eine deutlich kleinere Siedlung. Zusammen waren sie größer als Urû'baen. Lange konnte ich mir keinen Reim darauf machen.
Dann jedoch, bei näherer Betrachtung, sah ich, dass es sich um zwei Zeltlager handelte, die jeweils von Erdwällen und anderen Befestigungen umgeben waren. Schon dafür musste ich mich sehr nah heran beugen und die Augen zusammenkneifen, mehr konnte ich allerdings nicht erkennen, da diese Karte zu stark verkleinert war. Ich nahm mir vor, Nasuada darauf anzusprechen. Sie wusste vermutlich, worum es sich dabei handelte.
Ehe ich zu meinem Baumhaus zurückkehrte, um Nasuada per Traumsicht zu kontaktieren, sah ich mir allerdings noch den Rest des Imperiums genauer an. Mein Blick blieb an Teirm hängen. Der Hafen und die anliegenden Gebäude, sowie große Teile der Stadt sahen bei einem genauen Blick schwer ramponiert aus. So als hätte es vor wenigen Tagen einen Angriff gegeben. Ich konnte allerdings keine Anzeichen davon in der Umgebung der Stadt erkennen.
Als letztes sah ich noch nach meiner alten Heimat. Was ich dort sah, jagte mir einen Schauer über den Rücken. Es war alles zu klein für Details, aber selbst in diesem Maßstab erkannte ich, dass dort nur noch Ruinen übrig waren, im besten Fall. Ich fluchte leise vor mich hin und schalte mich selbst einen Narren, dass ich nicht früher daran gedacht hatte. Natürlich! Wenn Galbatorix mich nicht in die Finger bekommen konnte, musste er sich natürlich an allen rächen, die mir nahe gestanden hatten.
Ich rannte zurück zu den Baum, in dem ich zurzeit lebte. Was, meinen elfischen Kräften sei Dank, nur wenige Minuten dauerte. Als ich oben ankam, schnappte ich mir sofort eine Schale, goss etwas Wein hinein, sprach den Zauber und hoffte, dass ich jetzt keine verbrannte Leiche von Roran sehen würde. Ich hatte den Zauber so gewirkt, dass, falls er noch lebte, er mich weder gesehen noch gehört hätte.
Zu meiner Erleichterung sah ich, dass er lebte und unversehrt war. Alles um ihn herum war grau, was bedeutete, dass er sich an einem Ort befand, an dem ich noch nie gewesen war, und ich konnte erkennen, dass er sich mit jemandem, den ich nicht sehen konnte, unterhielt. Unterhielt war nicht das richtige Wort. Anschrie traf es besser. Es sah aber nicht nach einem Streit aus. Ich vermute, die beiden versuchten die massiven Störgeräusche zu übertönen, die auch mich daran hinderten, den Inhalt ihres Gesprächs zu verstehen. Ich sah, dass Roran sich an etwas festklammerte und hinter ihm konnte ich außerdem einige der Dorfbewohner erkennen, die das Selbe taten. Sie schienen also mindestens größtenteils am Leben zu sein. Zumindest etwas Gutes.
Da ich auf Grund der undefinierbaren Störgeräusche nicht mehr über ihre aktuelle Situation in Erfahrung bringen konnte, beendete ich den Zauber und begann eine Abwandlung davon zu murmeln. Diese sollte es der Person, die ich erreichen wollte, ebenfalls möglich machen, mich zu sehen und zu hören. Somit konnte man ein Gespräch fast so gut führen, als würde man der Person gegenüberstehen. Für Roran würde das nichts bringen, der Lärm würde jedes meiner Worte überdecken, aber es gab da jemanden, der vielleicht gerade an einem stilleren Ort war.
Nasuadas Umgebung war vollends grau, sie schien jedoch alleine zu sein, denn ich hörte nicht, dass jemand sprach. Ich räusperte mich und sie blickte auf. Ihr Gesichtsausdruck wechselt von überrascht über erfreut auf besorgt. „Eragon, schön dein Gesicht mal wieder zu sehen. Gibt es einen speziellen Grund, dass du mich jetzt kontaktierst?" Ich antworte zögerlich: „Auch schön dich zu sehen, Nasuada. Ich habe auf komplizierten Wegen erfahren, dass sich auf den brennenden Steppen zwei Zeltlager befinden. Kannst du mir erklären, wo die herkommen?" Wir waren beide so direkt, dass das eigentliche Thema keine halbe Minute nach Beginn des Gesprächs offen lag. Soetwas war sonst in Ellesméra undenkbar.
Ihr Blick verdüsterte sich und sie erwiderte: „Einige Wochen, nachdem du losgezogen bist, habe ich für die Varden die Entscheidung getroffen, dass es Zeit ist, das Imperium anzugreifen. Welchen günstigeren Zeitpunkt könnte es geben? Wir haben eine riesige Armee des Königs und seinen stärksten Diener besiegt. Wir haben einen neuen Drachenreiter auf unserer Seite und die Elfen sichern uns wieder ihre Unterstützung zu.
Wir sind zuerst nach Surda gereist und haben dort einige Zeit verbracht. Das zu erklären würde zu lange dauern. Schließlich haben wir aber davon erfahren, dass Galbatorix eine riesige Armee aufstellt, die Surda angreifen soll. Da wir um jeden Preis verhindern müssen, dass seine Armee in Surda wütet, sind wir hierher marschiert. Unsere Armee steht seit zwei Tagen der ihren gegenüber und unsere Spione haben berichtet, dass unsere Feinde in etwa einer Woche angreifen wollen.
Ich habe bereits einen Boten ausgeschickt, der Königin Islanzadí in meinem und Orrins Namen bitten soll, euch zu uns zurück zu schicken. Wir können ja leider keine Nachrichten direkt an euch schicken. Jetzt bitte ich dich direkt. Eragon, es gibt Gerüchte, dass Galbatorix selbst erscheinen will. Niemand von uns kann auch nur hoffen, gegen ihn zu bestehen. Bitte kehre so schnell wie möglich zu uns zurück. Wir brauchen dich!"
Ich würde ja behaupten, ich ließe mir das alles durch den Kopf gehen, aber Entscheidung stand sofort fest. „Natürlich. Selbst wenn du nicht meine Lehnsherrin wärst und ich mich deinen Wünschen widersetzen könnte, würde ich es nicht tun. Ich werde in wenigen Stunden aufbrechen." Sie atmete erleichtert auf. „Danke! Wann können wir mit deiner Ankunft rechnen?" - „In fünf Tagen. Ich muss dann einige Dinge mit dir besprechen. Dinge, die ich nicht auf diese Weise bereden werde." Sie nickte. „Geht mir nicht anders. Bis dahin..." - „Ich komme so schnell wie ich kann." Sie nickte und ich löste den Zauber.
Obwohl es schon später Nachmittag war, machte ich mich sofort auf den Weg zu Arya. Als ich ihr von dieser Bedrohung erzählte, sagte sie augenblicklich zu, denn, so erklärte sie, sie wäre Hüterin des Eis gewesen, jetzt war es ihre Aufgabe, den aus dem Ei geschlüpften Drachen zu schützen.
Sie sprang also hinter mir auf Saphira und wir flogen zu Oromis. Bei unserer Ankunft begann er zu sprechen, ehe ich ihn fragen konnte, ob er davon gewusst hatte. „Du scheinst es schon zu wissen. Bevor du dich beschwerst, ich habe auch erst vor wenigen Tagen davon erfahren und hatte nicht vor es dir zu verheimlichen. Sage mir nur: Wie hast du es erfahren?"
„Percy hat angedeutet, ich solle nach meinen Freunden gucken... Ihr sagt, Ihr wolltet es mir sagen. Wann?" Orimis seufzte. „Wir erwarten Nasuadas Boten in knapp zwei Tagen. Damit wären wir offiziell dazu aufgefordert worden und du hättest trotzdem noch die nötige Zeit gehabt, die Varden vor dem Beginn der Schlacht zu erreichen. Ich entnehme deinem Gesicht, dass du dich entschieden hast, sofort loszufliegen? Und dass du, Arya, ihn begleitest?"
Auf das Nicken von uns beiden fuhr er fort: „Dann verabschiedet euch noch von Islanzadí und Percys Leuten und kommt als letztes noch einmal hier her." Weder Arya noch ich hatten Lust nachzufragen und nickten einfach.
Wir entschieden uns, Aryas Mutter den Vortritt zu lassen und verabschiedeten uns zuerst bei ihr. Das Gespräch verlief sehr ähnlich zu dem mit Oromis, nur dass sie, statt uns aufzutragen, später zurück zu kommen, noch einige Dinge mit uns besprechen wollte. Dazu richtete sie zuerst das Wort an Arya.
„Meine Tochter, ich verstehe, dass es sich hier um deine selbst gewählte Aufgabe handelt. Ich möchte dir jedoch mitteilen, dass du hier in Ellesméra immer willkommen sein wirst und von nun an mit meinem Segen reisen wirst." Arya nickte langsam. „Seithr, Meitira", danke, Mutter. Ich konnte ihrem Gesicht ansehen, wie viel diese Worte der Königin bedeuteten.
Anschließend wandte sie sich mir zu. „Bevor du gehst, Eragon Finiarel, habe ich für dich noch ein letztes Geschenk aus meinem Reich. Mir ist zugetragen worden, nicht lange nach der Blutschwurzeremonie sei dein alter Bogen unter deiner neuen Kraft zerbrochen." Als ich nickte, klatschte sie zweimal schnell in Folge in die Hände und ein anderer Elf trat von irgendwo aus den Tiefen des Waldes hervor. Er hielt einen schwarz glänzenden Kasten in der Hand und überreichte diesen an Islanzadí.
Sie öffnete ihn und zum Vorschein kam ein großer, edel aussehender Jagdbogen, verziert mir vielen Runen aus der alten Sprache, die ich inzwischen entziffern konnte. Sie alle handelten von verschiedenen Eigenschaften eines guten Bogens, von Treffsicherheit bis Stabilität. „Eine kleine Erinnerung an die alten Zeiten. Ich habe ihn persönlich aus dem Holz einer Eibe gesungen, tragt ihn in Ehren."
Ich neigte den Kopf, während ich sprach und erwiderte ehrerbietig: „Das werde ich, Eure Majestät!" - „Sehr wohl, junger Reiter. Möge das Glück mit dir sein und die Sterne über dich wachen!" - „Und möget Ihr Frieden im Herzen tragen!", vollendete ich die Formel.
Als Arya und ich bei Percy auf der Lichtung landeten, sah ich, wie Leo Will einige goldene Münzen gab. Auf meine hochgezogene Augenbraue meinte Percy: „Die beiden haben gewettet, ob ihr vor eurer Abreise nochmal hier auftauchen würdet. Anhand von den beiden könnt ihr vermutlich erkennen, wer auf was getippt hat.
Ich bin froh, dass ihr es getan habt. Wir werden zwar nicht mit euch fliegen, an der Schlacht beteiligen aber schon." - „Außerdem haben auch wir, wie die Königin auch, einige Dinge für euch beide", ergänzte Annabeth. Arya und ich sahen Sie überrascht an und Arya bemerkte: „Ich vermute nicht, dass wir eine klare Antwort darauf bekommen würden, wenn wir euch fragen würden, wie ihr so schnell durchs ganze Land reisen wollt und warum ihr überhaubt nachkommen wollt?"
Percy lächelte und antwortete: „Auf die erste Frage, ja, vorerst. Denkt an Saphiras Übungskämpfe, vielleicht hilft das. Ansonsten, wir bleiben noch etwas, weil Leo noch einige Stunden braucht um Rhunön den vollständigen Bauplan von diesen, wir nennen sie Feuerwerkskörper, zu erklären."
Der nächste Teil kam wieder von Annabeth: „Nun denn, wir haben zwei Geschenke für jeden von euch. Das eine betrifft eure Schwerter. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, tragen wir unsere nicht offen mit uns herum und haben sie trotzdem immer bei uns. Unsere Waffen stecken in kleinen Gegenständen, die sich bei Bedarf in die entsprechende Waffe verwandeln. Auch können wir sie nicht verlieren. Sie kehren automatisch in unsere Tasche zurück. Wir dachten uns, das wäre vielleicht auch etwas für euch." Ich war vollkommen überwältigt. Das war mindestens genauso gut wie Islanzadís Bogen. Vielleicht sollte ich nicht vergleichen, aber das war nicht so leicht.
Arya antwortete für uns beide: „Ich verstehe zwar nichtmal in der Theorie auch nur ansatzweise, wie das funktionieren soll, aber ich denke, ich spreche auch für Eragon, wenn ich sage, das wäre großartig." Ich nickte und Percy fragte: „Irgendwelche Wünsche, in welchem Gegenstand die Waffe stecken soll? Es gibt dabei keine Einschränkung, auch wenn ihr diesen Gegenstand gerade nicht zur Hand habt."
Ich überlegte kurz und meinte dann: „Könntet ihr das Schwert vielleicht mit Aren verbinden? Der Ring ist die einzige materielle Sache, die ich noch von Brom, meinem früheren Lehrer, habe." Percy nickte und ich gab ihm die beiden Dinge. Dieser murmelte zwei mir unbekannte Worte, gefolgt von dem mir sehr wohl bekannten Wort ‚verbinde' und mein Schwert wurde scheinbar von dem Juwel des Rings eingesogen.
Er reichte mir den Ring und erklärte, ich müsse ihn nur vom Finger nehmen und würde das Schwert in der Hand halten. Um ihn wieder zurück in den Ring zu verwandeln, müsste ich einfach nur an den Ring denken und mir vorstellen, wie das Schwert in diese Form schrumpfte. Ich probierte es natürlich sofort aus und im nächsten Moment hatte ich wieder Zar'rocs rote Klinge in der Hand.
Davon angespornt erklärte Arya, sie hätte ihr Schwert am liebsten in Form eines Armreifes, der durch das Öffnen zu ihrem Schwert wurde. Dieses Mal erledigte Annabeth das und einen Augenblick später hielt die einen silber-schwarzen Armreif in der Hand. Sie sagte noch, dass dieser Armreif unzerstörbar war und gab ihn dann Arya. Diese hob fragend eine Augenbraue. „Unzerstörbar oder fast unzerstörbar?"
Die blonde Frau zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Die Kraft, die du bräuchtest um ihn zu zerstören ist größer als die, die du benötigen würdest um diesen ganzen Wald in einer Sekunde niederzubrennen und anschließend neu wachsen zu lassen." Zum millionsten Mal waren Arya und ich sprachlos. Wir fragten garnicht mehr nach Beweisen oder etwas ähnlichem. Das hatten wir oft genug versucht und das Ergebnis war jedes Mal mindestens genau das gewesen, was sie vorher gesagt hatten.
Schließlich nahm Arya den Reif und legte ihn an ihr Handgelenk. Er schien perfekt zu passen und sie probierte ebenfalls die Verwandlung. Auch ihr gelang es ohne Probleme. Sie verwandelte ihn zurück und schob ihn wieder an ihren Arm.
Jetzt begann Annabeth wieder zu sprechen. „Das zweite Geschenk sollte euch mindestens genauso gute Dienste leisten. Ein Zauber, der es euch erspart, einen Köcher mitzunehmen. Wann immer ihr die Sehne eurer Bögen zurück zieht, erscheint ein Pfeil zwischen euren Fingern." Percy führte ihre Ausführungen fort. „Des weiteren werden eure Bögen ähnliche Eigenschaften haben wie Arya's Armreif. Sie sind annähernd unzerstörbar."
Nach etwas mehr als einer Minute gelang es mir wieder, meinen Mund zuzuklappen und meine Sprache wiederzufinden. „Man sollte ja meinen, nach über zwei Monaten in eurer Gesellschaft hätte ich mich daran gewöhnt, dass solche Dinge zumindest möglich sind. Anscheinend allerdings nicht. Wie dem auch sei, ich frage einfach nicht nach, wie dieser Zauber funktionieren soll oder wo die entsprechende Kraft herkommt." Ich sagte etwas derartiges jedes Mal, aber so fühlte ich mich nunmal.
„Das wäre in der Tat mindestens genauso praktisch wie die verschwindenden Schwerter", ergänzte ich und Arya stimmte mir zu. Auch wenn ich im Krieg selten einen Bogen verwendete, weil er auf dem Rücken meine Bewegungsfreiheit einschränkte, außerhalb davon konnte es sicher sehr nützlich sein.
Es war jedenfalls erleichternd zu sehen, dass ein derartiges Geschenken bei ihr die selbe Reaktion, das selbe Staunen auslöste, wie bei mir. Wir reichten Percy unsere Bögen und dieser gab einen an Annabeth weiter und flüsterte leise: „Atra!", erschaffe. Meine letzte Erinnerung an dieses Wort war noch sehr klar, Aryas Wut auf die Zwillinge. Ich wusste inzwischen, dass solche Magie immer von der eigenen Vorstellung gelenkt wurde und damit die Wortwahl nur begrenzt wichtig war. Trotzdem war die Verbindung in meinem Kopf so vorhanden.
Percy reichte uns unsere Bögen und ich probierte es direkt aus. Tatsächlich, als ich die Sehne einige Zentimeter zurück gezogen hatte, materialisierte sich zwischen meinen Fingern ein Pfeil. Ich lachte und schoss in schneller Folge fünf Pfeile in einen nahe stehenden Baum. Es funktionierte tadellos und so hing ich mir den Bogen wieder auf den Rücken. Arya hatte anscheinend einige ähnliche Versuche gemacht und auch ihr Bogen befand sich nun wieder auf ihrem Rücken.
Wir bedankten uns noch mehrmals bei Percy und verabschiedeten uns dann, auch wenn er meinte, dass es bis zu unserem Wiedersehen möglicherweise weniger lange dauern könnte, als ich erwartete.
Arya und ich stiegen wieder auf Saphira, die unsere Geschenke mit einem wohlwollenden Brummen kommentierte, und sie flog zurück zu Oromis. Nachdem wir ihm von Percys und Annabeths Gaben erzählt hatte, seufzte er: „Das ist schön für euch. An soetwas komme ich leider nicht heran."
Oromis Geschenke konnten es in praktischem Nutzen tatsächlich nicht mit den vorangegangenen aufnehmen. Zum ersten war es aber beeindruckend, dass ich auch von ihm noch weitere Dinge bekam, als wäre es an diesem Nachmittag nicht schon genug gewesen, und zum anderen waren seine Gaben dafür sehr überlegt gewählt. Es begann mit einer kleinen Flasche Schnaps. Soweit so normal, aber er hatte ihn laut eigener Aussage so weit mit Magie angereichert, dass ein einzelner Tropfen davon genug wäre, um einen vollständigen Tag zu überleben und über seinen Verlauf nicht mehr schlafen zu müssen.
Das zweite war ein ebenfalls von praktischem Wert. „Der Gürtel von Beloth dem Weisen!", stellte er vor. „In seinem Inneren versteckt liegen die zehn reinsten Diamanten, die das Volk der Zwerge jemals aus der Erde geholt hat. Solltest du einmal zu viel Zeit haben oder dich auf eine lange Reise vorbereiten, kannst du darin Kraft speichern und sie bei Bedarf wiederverwenden. Ihre Kapazität ist nahezu unbegrenzt und so auch ihr Nutzen."
Als ich mich gebührend bedankt hatte, holte er eine simple, wenn auch filigran verzierte Holzröhre hervor, die auf beiden Seiten mit einem perfekt passenden Deckel versiegelt war. Ich öffnete sie und traute meinen Augen kaum. Es war weder unglaublich bereichernde Weisheit, noch ein unglaubliches Wort der Macht im Inneren.
Nein! Es war eine lange Schriftrolle, auf der handschriftlich und in ordentlichster Kalligrafie niedergeschrieben mein Gedicht vom Agaetí Blödhren wiederzufinden war. Die einzelnen Verse und insbesondere Strophen begannen mit besonders verzierten Symbolen und auf der Seite, die weniger von Text bedeckt war, waren kleine Bilder zu sehen, die die Geschichte des Helden illustrierten.
Aus all den Geschenken dieses Tages, das wusste ich genau, war dies das wertvollste für mich. Denn es war ursprünglich von mir und nur für mich aufbereitet. Es war für mich von unermesslichem symbolischen Wert.
„Danke!", flüsterte ich, während meine Stimme fast versagte und ich behutsam mit dem Finger über das Pergament fuhr. Ich war in diesem Moment nicht wirklich in der Lage, meine Gefühle auszudrücken, doch das schien Oromis zu verstehen.
Als wir uns schließlich von dem alten Elfen und auch seinem Drachen verabschiedeten, versprachen wir ihnen, dass wir eines Tages zurück kehren würden um unsere Ausbildung zu vollenden und die letzten Geheimnisse zu lernen.
Danach setzte Arya sich wieder hinter mir auf Saphira und legte einen Arm um meine Taille. In dem Moment, als sie mich berührte, schien es fast, als würde ein elektrischer Funke zu mir über springen und mir einen Schlag verpassen. Vielleicht, vermutlich bildete ich es nur ein und es war nicht wirklich so passiert, aber das sahen meine wie wild laufenden Gedanken wohl anders.
Ich wusste, diese Geste der Nähe hatte in diesem Fall nichts zu bedeuten, doch ich genoss es trotzdem sehr. Saphira hob ab und wir flogen los zu den Varden. Zurück in die Welt meines ursprünglichen Volkes.
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7772 Wörter
Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Unabhängig davon freue ich mich über jeden Vorschlag zur Verbesserung.
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