~38~

Es ist kurz vor 20:00 Uhr, als Julian und ich uns auf die Couch setzen und einen Film uns anschauen. Auch wenn mein Herz noch ein wenig schmerzt bei dem Gedanken das er mich alleine gelassen hat, bin ich doch froh das wir alles geregelt haben und jetzt gemeinsam diesen Weg gehen. Einen Weg, der einen unbestimmten Ausgang hat und keiner weiß ob jemand unser Geheimnis heraus findet.
„Seine Beerdigung ist nächste Woche Freitag." Sagt Julian fast am Ende des Filmes.
„Du erwähnst nicht einmal seinen Namen."Sage ich.
„So etwas hat es nicht verdient." Sagt er und ich schaue ihn an. Er guckt stur auf den Fernseher.
„Wirst du hin gehen?" Frage ich und Julian runzelt die Stirn.
„Natürlich, es wäre viel zu auffällig würde ich es nicht tuen. Ich wollte dich eher fragen ob du mit kommen möchtest?" Fragt Julian vorsichtig und ich merke wie in meinem Hals ein Klumpen entsteht. Mir kommen die Bilder vor die Augen, als wir die Königin beerdigt haben.
„Das wäre meine zweite Beerdigung." Sage ich, weil ich mich nicht Trauer die Königin anzusprechen.
„Ich will diesen Tag nicht alleine verbringen, bitte." Bittet mich Julian an und ich beiße mir auf die Lippe und überlege, ich habe den Vertrauten noch nie persönlich kennengelernt und soll trotzdem Abschied von ihm neben? Von einem fast Fremden? Aber gut, die Königin kannte ich auch nur ein paar Monate als sie verstarb und dort war ich auch auf der Beerdigung oder besser gesagt die Beerdigung bei uns. Ich fand den Tag schrecklich, so viele Menschen haben geweint und sie gefragt wie solch eine wundervolle Person sterben konnte und was jetzt mit dem König passiert. Er hat versucht alles weiter zu machen wie zuvor auch, doch oft habe ich ihm im Büro weinen gehört und oft habe ich ihm heiße Schokolade und Kekse gebracht. Traurige Menschen brauchen jemanden mit dem sie sprechen können, der König hat niemanden mehr mit dem er über seine verstorbenen Frau sprechen soll. Mit seinen Kindern möchte er nicht über sie reden und schon gar nicht weinen vor ihn. Das ist das Problem der Königsfamilie, sie lassen jegliche Gefühle in sich drin und hoffen das sie dort für immer bleiben. Doch sie sind auch immer noch Menschen wie ich oder Hannah, sie können ihre Gefühle nicht für ewig verstecken. Nur wer sie raus lässt, kann den Schmerz frei lassen.
„Ich komme gerne." Sage ich und Kuschel mich an Julian ran, ich will für ihn da sein auch wenn er mich braucht. Ich brauche wahrscheinlich ihn an dem Tag, na das kann ja was werden.

Ich schrecke hoch, meine Decke ist runter gefallen. Ich gebe sie wieder hoch und versuche meine Atmung unter Kontrolle zu kriegen, ich schaue über mir zur Decke. Ich habe von der Beerdigung geträumt. Der Bestatter hatte die gleiche Kleidung an wie der Vertraute und seine Haut war eingefallen, als er hoch schaut in die Menschenmenge sehe ich das er der Vertraute war und er sprach den Satz mit solch einem Hass aus, das ich jetzt immer noch Gänsehaut habe.
„Ihr werdet büßen!"

Eure Soli💕

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