~11~

Wie befürchtet fällt eine halbe Stunde nachdem ich im Zimmer angekommen bin das Licht aus, ich beginne im Zimmer von Julian die Kerzen anzumachen und mache dann die Treppe. Ich höre die Stimmen von Joseph und Chris und hole tief Luft und renne dann schnell zurück ins Zimmer. Wahrscheinlich denkt er sich jetzt irgendeine Geschichte aus, damit alle denken das ich die blöde Kuh bin die alle Verraten und verlassen hat. Ich setze mich zurück auf die Couch und Wickel meine Decke um mich, wenige Sekunden später wird die Tür geöffnet. Zuerst dachte ich das es Joseph ist, doch mir fällt schnell ein das er keinen Zutritt in die Schlafgemäche hat.
„Ich hoffe du hast Hunger." Sagt Julian und lässt sich neben mir fallen, und ich sehe das er eine Käseplatte bei sich hat.
„Der war für das Abendbrot." Sage ich nur und schaue wieder zu Julian.
„Abendbrot fällt eh aus, hier nimm." Sagt Julian und stellt ihn auf den Tisch vor uns und nimmt sich ein Käsestück, ich überwinde meine Angst und mache ihn nach und esse auch ein Stück.
„Du trägst die Haare offen." Stellt Julian fest.
„Nicht wegen dir, falls du das denkst." Sage ich und doch mein Inneres sagt, das ich genau darauf gewartet hat das es ihm auffällt.
„Das glaube ich dir nicht." Sagt Julian und nimmt wieder ein Käsestück.
„Also der Abend ist noch jung, was machen wir heute noch?" Fragt er und ich schaue ihn fragend an.
„Wir? Du kannst machen was du willst. Aber ich warte den Sturm ab und gehe dann schlafen." Sage ich.
„Wie du willst warten, wahrscheinlich 3 Stunden laut Wetterbericht. Willst du nur auf der Couch sitzen und ins leere starren?" Fragt Julian und ich beiße mir auf die Lippe.
„Das gibt es hier nicht in meinen Zimmer." Sagt er.
„Was?" Frage ich erschrocken und schaue zu ihm.
„Langeweile und Trübsal blasen." Sagt Julian und ich schlucke.
„Ich langweile mich nicht." Sage ich und spiele mit meiner Decke.
„Achso? Du findest es nicht langweilig an die Decke zu starren?" Fragt Julian und lächelt mich an, er ärgert mich.
„Manchmal ist das echt entspannend, du kannst alles vergessen oder über Sachen nachdenken." Sage ich und Julians Lächeln wird breiter.
„Worüber denkt dann eine vielbeschäftigte Frau wie du nach?" Fragt Julian und ich zucke mit meinen Schultern.
„Über einiges, wie wird mein Tagesablauf, was ziehe ich zur nächsten Party an." Beginne ich, doch werde unterbrochen von Julian.
„Habe ich gerade richtig gehört, hast du Party gesagt?" Fragt er und ich schaue ihn fragend an.
„Ja Partys, glaubst du ich Hocke jeden Abend in meinem kleinem Zimmer rum?" Frage ich und als keine Antwort kommt, weiß ich das er genau das dachte.
„Wir haben auch ein Leben, es dreht sich nicht alles um euch." Sage ich.
„Das sage ich ja auch gar nicht, ich hätte dich nur nicht so eingeschätzt." Sagt Julian und ich nicke.
„Ja manche Menschen schätzt man falsch ein." Sage ich und ich hoffe das er meinen Sinn dahinter versteht, ich schaue zu ihm und sein Gesicht verdunkelt sich. Er hat's verstanden.
„Kannst du es nicht einfach vergessen?" Fragt Julian und ich schüttle meinen Kopf.
„Wie kann ich das vergessen, ich sehe immer noch sein verängstigten Blick vor mir und wie er dich anbetet ihm nichts zu tun." Sage ich und schaue in die Flamme von der Kerze, wieder kriege ich nicht mit das mir eine Träne über die Wange läuft.
„Weine nicht um ihn." Sagt Julian und ich wische mir die Träne weg.
„Warum sollte ich nicht um einen Menschen weinen?" Frage ich, ich werde langsam sauer über seine Selbstlosigkeit.
„Weil er es nicht verdient hat, deine Tränen sind viel zu kostbar für ihn." Sagt er nur und steht auf, ich erstarre. Wow.
„Du hast ihn wirklich gehasst." Sage ich feststellend und stehe auch auf und gehe zu Julian.
„Glaubst du ich habe ihn einfach so umgebracht?" Fragt Julian und ich schüttle den Kopf.
„Eben, ja ich habe ihn gehasst. Weil er ein Betrüger ist und ein Arschloch." Sagt er und ich verschränke meine Arme vor der Brust.
„Da kenne ich noch einen." Sage ich und Julian schaut mich böse an.
„Findest du es etwa lustig, die ganze Sache hier?" Fragt er, kommt zu mir und ich lache ironisch auf.
„Nein natürlich nicht, ich verliere wegen dieser Sache meine Freunde. Der eine denkt das ich nur mit dir Zusammen bin um irgendetwas zu beweisen, das ich etwas besseres bin als die anderen. Würde er nur wissen, warum ich das mache." Sage ich und Julian sieht mich fragend an.
„Er hat dich beleidigt?" Fragt Julian.
„Ja und du bist Schuld!" Sage ich sauer und drehe mich weg von ihm.
„Was kann ich dafür wenn er nicht versteht und akzeptiert." Sagt Julian und ich drehe mich wieder zurück.
„Nein du bist Schuld! Würdest du mich nicht erpressen wäre er erst gar nicht böse auf mich." Sage ich und Julian schüttelt den Kopf.
„Erpressen? Das ist eine Lüge die uns vor dem bewahrt was da draußen auf uns wartet wenn es heraus kommt." Sagt Julian.
„Auf uns? Ich habe doch gar nichts damit zu tun." Sage ich sauer und zeige auf mich.
„Ich kann ganz schnell eine Zusammenarbeit daraus machen." Sagt Julian und ich sehe ihn erschrocken an und drehe mich jetzt völlig weg und gehe zum Fenster. Es ist dunkel draußen, der Regen fällt gegen das Fenster und der Wind knallt gehe die Hauswand.
„Ich will dich einfach nur beschützen." Sagt Julian und ich schüttle den Kopf.
„Warum?" Frage ich verzweifelt, er könnte den ganzen Mord auf mich schieben und dann wäre er raus aus dem Schneider aber das tut er nicht.
„Weil ich nicht will das einer für meine Taten einschulden muss." Erklärt Julian.
„Und dafür vertuschst du es einfach." Sage ich und höre wie er zu mir kommt.
„Wäre es dir lieber würde ich dich Anklagen?" Fragt er und es macht mir Angst das er so nah hinter mir steht.
„Ich will die ganze Sache einfach vergessen." Sage ich nur.
„Ja und das geht nur wenn wir beide uns daraus halten und unsere Liebe spielen und alles seinen Lauf geht wie geplant." Sagt Julian und geht dann zurück auf die Couch.

Glaubt ihr Julian will sie wirklich beschützen?
Eure Soli💕

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