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Ich dachte in meinem Leben kann nichts mehr schief laufen.
Ich arbeite seit 5 Jahren im Königshaus, ich verdiene gut Geld, kann dort leben und meine Kollegen sind alle samt freundlich. Okay, mein Chef ist vielleicht nicht so toll. Und nein, ich meine nicht den König, den sehe ich zum Glück nicht so oft. Warum Glück?
Ich finde den komisch. Ständig muss die Königsfamilie ordentlich sein und ein Vorbild für alle, aber anscheinend trügt das Bild. Nicht nur weil ich sie Privat kenne, sondern auch weil ich gerade den ältesten Sohn des Königs bei einer Tat erwischt habe die wahrscheinlich für mich den Tot bedeutet.
„Du hast doch keine Ahnung!" Schreit Prinz Julian und bedroht sein gegenüber mit einem Schwert.
„Ich weiß wie du dich fühlst Julian. Ich habe mich damals genauso gefühlt!" Schreit er zurück, der Mann kommt mir sogar bekannt vor. Ich glaube das er der engste Vertraute vom König ist.
„Du hast sie jämmerlich verbluten lassen, du Schwein!" Schreit Julian und geht auf den Mann zu, dessen Name mir nicht einfällt.
„Mache jetzt nicht etwas, was du später bereuen wirst!" Sagt der Mann warnend und hebt seine Hände schützend vor ihn.
Sollte ich dazwischen gehen? Sollte ich Julian davon abhalten, den Mann zu töten? Misch dich in Angelegenheiten nicht ein! Ich schüttle den Kopf, ich weiß nicht worum es bei ihrem Streit geht. Ich gehe mit leisen Schritten zurück, höre aber währenddessen wie sie weiter schreien. Warum bin ich nicht einfach mit zur Weihnachtsfeier gegangen? Warum musste ich denn nur im Schloss bleiben? Das letzte was ich höre bevor ich meine Tür schließe ist ein Kampfschrei, wie das Schwert durch die Luft fliegt und einen letzten Schrei von dem Mann. Wie das wohl Julians Vater gefallen wird.
Am nächsten Tag, will ich am liebsten in meinem Bett bleiben. Die ganze Nacht lag ich wach, ich habe gehört wie die Türen auf und zu gingen. Wie Julian ihn rausgetragen hat und das stöhnen unter seinen schweren Gewicht. Ich habe gehört wie die Leute von der Weihnachtsfeier wieder kamen, keiner von ihnen weiß was sich hier im Haus ereignet hat. Ich setze mich auf und schaue auf meine Uhr, es ist kurz vor sechs und ich stehe auf, gehe Duschen und ziehe meine Uniform an und schaue danach in den Spiegel. Ich habe tiefe Augenringe unter meinen blauen Augen und meine fast weißen Haare liegen unsauber auf meinem Kopf. Ich mache einen Zopf und dann einen Dutt. Ich atme tief durch.
„Lass dir bloß nichts anmerken." Sage ich und gehe dann aus meinen Zimmer. Ich denke mal das ich einer der ersten bin, der einzige der schon wach ist ist der Koch.
„Guten morgen." Begrüße ich Claudius, er dreht sich zu mir um.
„Hast du den Teufel getroffen?" Fragt er und ich zucke zusammen.
„Was? Nein! Ich konnte nur nicht schlafen." Sage ich.
„Wärst du mal doch zu Feier gegangen, die meisten konnten danach sofort schlafen." Sagt er und lächelt während er die Brötchen in den Ofen schiebt.
„Ja wäre ich mal mit gegangen." Sage ich und hole Teller aus den Schränken.
„Deine Schleife ist schräg." Sagt Claudius, ich schlucke und löse meine Schleife am Rücken und mache sie neu.
„Ich merke schon, heute wird nicht mein Tag." Sage ich und Claudius lächelt.
„Sowas muss auch mal sein im Leben, stelle dir mal vor wir wären alle Perfekt." Sagt er und lacht.
„Die Königsfamilie ist doch perfekt." Sage ich, obwohl ich genau weiß das es nicht so ist.
„Auch diese Familie trägt ihre Lasten. Denk doch nur an die Königin." Sagt Claudius, ich schlucke. Vor drei Jahren wurde die Königin tot aufgefunden, so wie man jetzt wahrscheinlich den Berater finden wird.
„Es waren schlimme Jahre, aber auch die sind vorüber." Sage ich und Claudius lächelt.
„Das stimmt, jetzt sind wir abgehärtet." Sagt er und ich nicke, nein ich definitiv nicht.
Willkommen zu dem ersten Kapitel,
eure Soli 💕
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