7. Party
Sasuke:
Wütend schnalzte ich mit der Zunge, während ich meinen Wagen geschmeidig durch die Straßen fuhr.
In zwei stunden würde die Party beginnen und ich machte mich jetzt schon auf den Weg zu naruto, um ihm bei den Vorbereitungen zu helfen. Mehrere Kisten Bier und Flaschen verschiedener Alkoholischer Getränke, waren alle samt in meinem Kofferraum verstaut. Inklusive Snacks, wie ein Haufen Chips und die verschiedensten Arten und Marken von Cracker.
Auch wenn ich mich auf diese Party heute früh noch gefreut hatte, verschwand das alles, als ich daran dachte, dass sakura auch dort sein würde. Dieser dobe hat sie doch wahrhaftig eingeladen.
Es ging im Prinzip nicht mal darum, dass sie dort auftauchen würde. Eher darum, dass ich es auf eine komische Art und Weise sogar gut fand. Ich konnte es mir zwar nicht erklären, aber irgendwie mochte ich den Gedanken, dass sie gleich dort sein würde und ihr Leben lebt. Und genau das machte mich so wütend! Ich kenne sie nicht. Ich weiß nicht, ob sie uns alle nur belogen hat oder ob sie uns die Wahrheit erzählt hat.
So sehr ich es mir auch Ausreden möchte, es geht verdammt nochmal nicht! Hinatas Worte sind in meinem Kopf verankert. Sie wollen nicht weg. Ständig muss ich daran denken. Immer und immer wieder. Aber ich will das nicht! Das würde nämlich bedeuten, dass ich nutzlos war. Ja, ich war nutzlos und nur ein Dorn im Auge. Ich war dort, die ganze Zeit und habe nichts gemacht, als sie gedemütigt wurde. Ich stand nur da und schloss meine verdammten Augen. Ich wollte sie ignorieren, nicht daran denken welchen Schmerz sie neji zugefügt hat. Und jetzt, zwei Jahre später, da erfahre ich, was für ein dreckiger Hund ich war, denn ich habe ihr Sachen vorgeworfen, die sich als Lügen heraus stellten. Nicht sie hat neji schmerzen zugefügt, er war es, der ihr schmerzen angetan hatte. Und doch war auch ich daran beteiligt.
Ich hab sie verachtet und mich über sie lustig gemacht. Während ich mein elendiges Leben lebte, war sie im Abgrund. Doch ich ignorierte ihre Hilfenschreie. Ich tat auf arrogantes Arschloch, dass ich leider auch bin und lies sie weinend am Boden liegend.
Ich parkte den Wagen und bleib fassungslos sitzen. Meine Hände lösten sich vom Lenkrad und fielen auf meinen Schoß. Ich hasse mich und meine Dummheit. Wie konnte ich es nicht vorher sehen? Wieso war ich bloß so naiv?
Wir hätten ihr helfen können. Nein, wir hätten nicht zugelassen, dass es überhaupt so weit geht. Ich hätte neji den Arsch aufgerissen. Ich hätte ihn dazu gebracht, allen zu sagen, dass es ein blöder Scherz war und sich bei Sakura zu entschuldigen hatte.
Ich seufzte. Das bringt nichts. Ich mache mir nur Vorwürfe, die nichts mehr ändern können. Es ist nun mal so passiert. Das einzige richtige wäre jetzt für sie da zu sein, den anderen die Augen zu öffnen, Sakura zu beschützen und ihr das Gefühl von Vertrauen zu schenken. Sie sollte sich nie wieder bedroht oder gar ängstlich fühlen. Sie sollte sich in unser Nähe wohl fühlen.
Mit einem neuen Ziel stieg ich aus meinem Auto und nahm sogleich eine Kiste aus dem Kofferraum. Ich betätigte die Klingel und schon öffnete der Dobe mir grinsend die Tür.
-
Da war ich nun. Ich stand vor meinem offenen Kleiderschrank und grübelte. Nachdenklich fasste ich mir ans Kinn und seufzte anstrengend.
Ich kam mit lauter Vorfreude ins Heim und tätigte alle meine Aufgaben, um diese hinter mir zu haben und zu dieser Party zu gehen. Ich hatte mir ein paar Outfits aufs Bett gelegt, doch dann kam der Zweifel.
Ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Sollte ich zur Party gehen oder einfach Zuhause chillen und Netflix sehen? Ich könnte auch zu meinem besten Freund und etwas mit ihm unternehmen, anstatt das Risiko einzugehen und einen großen Fehler zu begehen.
Natürlich freute ich mich, als der blonde mich zu seiner Party eingeladen hatte. Ich konnte es kaum fassen und war erst vollkommen erstarrt. Ich war mir im ersten Moment nicht mal sicher, ob er überhaupt mich meinte und war kurz davor mich umzudrehen. Zum Glück haben die liebevollen Blicke der anderen mich vor diesem peinlichen Moment gerettet. Da waren diese drei Personen, die mir Zuspruch gaben. Naruto, Hinata und auch Lee sahen mich so liebevoll an, dass ich nicht anders konnte, als zu grinsen und zu nicken.
Aber jetzt kamen mir unzählige Szenarien in den Sinn. Es endete immer gleich: ich weinte mir die Augen aus, während sie mich auslachten und sich über mich lustig machten. Sie hielten ihre Kameras auf mich gerichtet und warfen mir dinge an den Kopf.
Seufzent legte ich mich aufs Bett. Was mach ich hier eigentlich? Natürlich sollte ich nicht hin! Wer weiß was da alles passieren könnte? Wer weiß, ob sie mich nur verarscht hatten und mich nun vor der halben Schule blamieren wollten. So viel schlimmes könnte passieren.
Ich nahm mein Handy und wollte soeben meinen besten Freund anrufen, da wurde meine Tür schwungvoll geöffnet und eine ziemlich fröhliche Tsunade betrat den Raum. Sie hatte ein schiefes Grinsen im Gesicht und trotze nur so vor freude. Eilig kam sie auf mich zu und als sie die bereits sorgfältig hingelegten Outfits sah, zog sie verwirrt eine Augenbraue hoch. "Wo soll es denn noch hin, wenn ich fragen darf?"
Ich setze mich auf und bat sie neben mir Platz zu nehmen. Ich schilderte ihr den ganzen Tag. Sie hörte mir aufmerksam zu, verzog aber oftmals wütend oder überglücklich das Gesicht.
Nachdem ich ihr alles wichtige erzählt hatte, fing ihr Gesicht an zu strahlen und stolz nahm sie mich in die Arme. "Das ist ja super, Sakura!" Ich hielt den Blick auf den boden gerichtet und bewegte mich nicht. Sie schien mein zögern zu merken, denn sie entfernte sich von mir und musterte mich neugierig. "Das ist doch gut, oder?"
Wieder entwich mir ein Seufzer. Sie kennt mich zu gut und weiß immer wenn was los ist. Ich blickte runter zu meinen zusammen gefallteten Händen und schluckte schwer. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich hingehen sollte." gab ich beschämt zu. Schockiert riss sie die Augen auf und sah mich an, als würde ich eine Waffe an ihren Kopf halten und ihr gestehen, dass ich die Frau eines berühmten Mafiabosses sei. Ich verdrehte die Augen. Also übertreiben muss sie jetzt auch nicht!
"Sakura! Das ist deine Chance!" Sie nahm meine Schultern und rüttete an ihnen, als wolle sie mich aus einem üblen Albtraum aufwecken. "Diese Chance kannst du doch nicht einfach so wegschmeißen!" Sie sah mich fassungslos an und drehte ihren Kopf von der einen seite zur anderen. Ich hielt ihren Blick nicht stand und sah auf den leeren und trostlosen Boden. "Aber was ist, wenn sie mich verarschen?" Bei diesem Gedanken zog sich mein Magen unangenehm zusammen.
Tsunade schüttete ihren Kopf und sah mir ernst in die Augen. "Sakura, sie haben dich beschützt. Erstmal diese..." nachdenklich sah sie aus dem Fenster und legte die Stirn in falten. Sie versuchte sich wohl an den Namen der schwarzhaarigen zu erinnern. "Hinata?" Dankend nickte sie und sprach weiter. "Ja, dieses Mädchen. Sie hat dich vor dem Idioten gerettet, der allem Anschein nach, mehr als nur mit dir reden wollte." Da hat sie schon recht. Hätte Hinata nicht wieder ihre Stimme gefunden und Naruto die Wahrheit erzählt, wären wohl ein paar schrechliche Dinge passiert.
Ein zweideutiges Grinsen entstand auf ihrem Gesicht. "Und dann wär da noch dieser Sasuke. Dein Retter in Not, was?" Sie wackelte mit ihren Augenbrauen und sah mich neugierig an. Normalerweise würde ich alleine wegen dem Gedanken an ihn rot werden, aber diesmal ließ es mich kalt. Ich krallte meine Hände in mein Bett, während sich die Szene aus dem Flur in meinem inneren Auge mehrmals abspielte und mehrere Messer in mein Herz stach.
"Was soll denn mit ihm sein?" Entgegnete ich monoton. Tsunade sah mich entsetzt an. Sie blinzelte wie eine irre und schien fast durch zu drehen."Sakura, Schatz, geht es dir nicht gut?" Sie legte ihre Hand besorgt auf meine Stirn. "Also Fieber hast du nicht." Ich rollte meine Augen und nahm ihre Hand weg. "Mir geht's bestens."
Sie runzelte die Stirn und sah mir tief in die Augen. "Solltest du dann nicht eigentlich herumhüpfen und kreischen, wie ein normaler Teenager?" Sie verschränkte ihre Arme unter der Brust und zog eine Augenbraue wartend nach oben und genau jetzt hasse ich mich dafür, ihr soviel von Sasuke erzählt zu haben. "Ja, eigentlich schon, aber..." ich dachte an die Szene, in der er die Faust von diesem Idioten aufhielt und mich beschützte.
Verträumt sah ich ihn an und konnte mein Glück nicht fassen. Er hatte mich beschützt! In diesem Moment kam ich mir so glücklich vor, da ich vielleicht, aber nur vielleicht, einen Funken Hoffnung an uns beide besaß, doch dieser löschte, als er zu reden begann. Ich konnte förmlich spüren wie mein Herz wieder zerbrach.
"Er, er war so genervt und hasserfüllt. Er wollte mir gar nicht helfen. Das war vermutlich alles nur Nächstenliebe. Das hätte selbst ein Blinder gesehen. Und da wär da noch die Sache, die der Typ Ansprach." Enttäuscht blickte ich zur Wand neben mir. "Gestern, da hat er mit Karin geschlafen. Die Person, die ich hasse und verabscheue."
"Da hast du wohl recht, Sakura. Aber er hat die Wahrheit doch erst heute erfahren. Ich bin mir sicher, er hätte nicht mit der Person geschlafen, die dich dauernd runter macht. So kalt stell ich ihn mir nicht vor, jedenfalls nicht nachdem du dauernd so von ihm geschwärmt hast."
"Da wär ich mir nicht sicher." Ich erinnerte mich an die letzen zwei Jahre zurück, in denen ich dabei zuschauen durfte, wie Tag ein und Tag aus, frauen aus Sasukes wagen ein- und Ausstiegen. Ob so alt wie er, oder auch ein paar Jahre älter, spielte bei ihm keine Rolle. Auf dem Parkplatz der Konoha high sah man ihn immer mit mindestens einem Mädchen knutschen. "Er schläft öfter mit Frauen, als man zählen kann. Er achtet nicht auf den Charakter, einzig ihre Körper interessieren ihn. Er hätte sie trotzdem gnadenlos gefickt!" Kam es unkontrolliert aus meinem Mund und wütend ballte ich meine Hände. Das hätte dieser Mistkehl getan, da bin ich mir sicher! Tsunade sah mich zwar sofort mahnend an, da ihr meine Wortwahl wohl nicht so sehr gefiel, jedoch ignorierte ich es. "Außerdem glaubt er mir nicht."
Tsunade legte mir ihre Hand auf meine Schulter und sah mir mit Mitleid in mein Gesicht. "Sakura, er kennt nun deine Geschichte, er kennt die Wahrheit! Du solltest ihm vermutlich nur etwas Zeit geben. Du hast früher erzählt, dass Neji und sasuke sehr eng befreundet waren. Nun stell dir mal vor, ein Fremder würde dir erzählen, dass dein bester Freund, seiner Freundin Fremdging. Würdest du ihm glauben schenken? Würdest du, ohne jegliche Beweise, auf seiner Nase herum tanzen oder noch an ihn glauben?"
Ich hasse es, dass sie mal wieder recht hat! "Nein, das würde ich nicht." Ich würde ihn danach ausfragen und da ich ihn besser kenne, als sonst wen, würde ich es sofort durchschauen, wenn er versuchen würde mich anzulügen.
Sie nahm ihre Hände weg und sah sich die Outfits an. "Nachdem das geklärt ist, suchen wir dir jetzt mal ein passendes Outfit raus." Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. "ich hab nie gesagt, dass ich gehe." Sie stand auf, verdrehte ihre Augen und sah mich genervt und mit einer Spur von Wut an. "Oh Gott, sakura! Du benimmst dich wie ein Kleinkind! Da erlaube ich dir sogar, auf diese verdammte Party zu gehen, bei der dir sonst was passieren kann und du hast nichts besseres zu tun, als zu meckern!"
Sie stemmte die Hände auf ihre Hüfte. "Du stehst jetzt gefälligst auf und rappelst dich zusammen, damit wir dir ein schönes Kleid raus suchen und dich schminken, denn ich werde sicher nicht mehr dabei zusehen, wie du entweder mit diesem Idioten etwas unternimmst oder nach der Schule nach Hause kommst und nur noch das eine machst: lernen. Das kann man ja nicht mehr aushalten! Du bist 16, Sakura! Du bist in deiner Blütenzeit und hast nichts besseres vor, als in Selbstmitleid zu versinken und zu lernen? Da kommt mir ja das kotzen."
Komplett geschockt und entsetzt sah ich sie an und musste diese ganzen Worte, die sie mir regelrecht an den Kopf warf, erstmals verdauen, während sie anfing meine Klamotten zu durchsuchen.
Sie zeigte mit dem Finger auf mich. "Du gehst auf diese verdammte Party und tust, was ein jeder normale Teenager macht, verstanden?" Benommen nickte ich, da ich keine Worte zu fassen bekam. Ich seufzte und sah ihr dabei zu, während sie jedes einzelne Kleidungsstück, dass ich besitze von oben bis unten betrachtete und es entweder zurück legte oder auf mein Bett schmiss.
Ich versuchte nicht mal mehr zu diskutieren. Das war mit diesem Sturkopf schier unmöglich. Sie würde mich wahrscheinlich nicht mal rein lassen, wenn ich nur für ein paar Stunden weg wäre. Sie würde mir erst die Tür öffnen, wenn ich um eine Uhrzeit kommen würde, die für andere unvorstellbar ist, wenn man bedenkt, dass morgen Schule ist.
"Das ist perfekt!" riss sie mich aus den Gedanken. Ich folgte ihrem Blick und entdecke ein schwarzes Kleid in ihren Händen. Früher hab ich es geliebt, jetzt verabscheue ich es! Das Kleid, neji hatte es mir früher gekauft...
Wütend stand ich auf und ging auf sie zu, um mein Kleid aus ihren Händen zu nehmen. "Nein, das ist viel zu nuttig!" Ich warf es auf den boden und fühlte sofort einen stechenden Schmerz in meiner Brust. "Es ist eine Party und nicht die Schule." Meinte sie genervt und hob das Kleid auf. "Ja, eine Party und kein Strippclub." Beleidigend setze ich mich wieder aufs Bett und dachte die Diskussion wäre jetzt zu Ende. Aber das war leider nicht der Fall.
Bedrohlich kam sie auf mich zu. Ihr Augenlid zuckte merklich und ihre Hände zitterten. Oh scheiße! Ich hab sie wohl echt wütend gemacht.
"Anziehen, jetzt!" Sie hielt mir das Kleid vors Gesicht, während ihr Ton keine Widerworte zuließ. Ich nahm es widerwillig an und schickte sie raus. Mich vor ihr umzuziehen ist eigentlich kein Problem, aber ich wollte kurz alleine sein.
Nur zögerlich zog ich das Kleid an und betrachtete mich im Spiegel. Es war ein schwarzes, eng anliegendes Kleid, dass ziemlich kurz war. Er reicht mir knapp über den Arsch und es hat lange Ärmel. Der Ausschnitt ist auch ziemlich groß und anziehend, während mein Rücken vollkommen bedeckt ist.
Ich erkannte mich selbst nicht wieder. Früher hab ich mich in diesem unglaublichen Kleid unbeschreiblich toll gefühlt. Aber heute, da sah ich nicht die überglückliche Sakura, die einen tollen Freund hatte und beliebt war. Sie hatte keinerlei Probleme. Sie strahlte pure Glücklichkeit und Selbstbewusstsein aus. Sie ging mit einem Lächeln durchs Leben und alles fühlte sich perfekt an.
Jetzt sah ich nichts anderes als eine müde Sakura. Sie hatte nichts. Keinen festen Freund oder eine Freundin. Sie hatte nur sich und ihren besten Freund, der auch nicht dauernd für sie da sein konnte, da er selbst ein Leben hatte und sich um seine eigenen Probleme kümmern musste. Überall waren Probleme, die sie nicht klären konnte. Überall waren Narben, die zwar nicht äußerlich zu sehen waren, aber sie waren da. Da war kein strahlen mehr, kein Mut und keine freude, nur dieser unendliche Schmerz und das Gefühl nie wieder glücklich zu sein. Ich war zu müde und verletzt, um je wieder zu der alten Sakura zu werden.
"Du siehst toll." Tsunade kam zu mir. Stolz konnte man in den Grünen irden ihrer Augen erkennen. Doch dieser verschwand auf einmal und zurück blieb ein verwirrter Ausdruck. Ich drehte mich zu ihr und sah sie fragend an. "Sag mal Sakura, wieso bist du gerade eigentlich so kalt gewesen, als es um das Thema Sasuke ging? Du liebst ihn doch und solltest um ihm kämpfen, anstatt ihn zu beleidigen und so zu tun, als hätte seine Hilfe dir nichts bedeutet."
Überrascht musterte ich sie und ging an ihr vorbei, um eilig auf und ab zu laufen. "Liebe? Wie kommst du drauf, dass ich ihn liebe?" Tsunade schien selbst schockiert, doch legte ein schiefes Grinsen auf und wackelte mit den Augenbrauen. "Nach deinen Stunden langen Schwärmerein ist es doch offensichtlich."
Traurig hielt ich inne bevor ich mich wieder umdrehte und Tsunade so ernst ins Gesicht sah, dass sie mir jedes Wort glauben konnte. "Ich liebe sasuke nicht. Wenn ich über ihn schwärme, dann nur wegen seinem Aussehen. Aber liebe hat doch nichts mit aussehen zu tun." Tsunade hielt inne und hörte mir stumm zu. "Liebe ist, wenn du dich geborgen fühlst. Wenn du dauernd dieses kribbeln im Bauch bekommst, sobald er bei dir ist. Liebe macht dich mutig. Es lässt dich Dinge tun, die du hättest nie in Betracht gezogen. Es ist dein persönliches Glück. Es gibt dir das Gefühl wichtig und Verstanden zu werden. Es ist das blinde Vertrauen und das Wissen, nicht belogen und betrogen zu werden." Wieder musste ich meine Tränen zurück halten."Und das alles, empfinde ich kein Stück bei ihm. Ich hatte es mal gefühlt, aber diese Person hat mir mein Herz aus der Brust entnommen und gnadenlos drauf getreten."
Bevor ich weiter reden konnte, nahm sie mich in den Arm. Die Zeit verging, in der sie mich nur umarmte und über meinen Rücken Strich, während meine Tränen über meine Wangen flossen. Ihre Nähe tat mir so unglaublich gut, denn es war nun das zweite mal heute, dass ich über Neji spreche. Zwei Jahre her und trotzdem empfinde ich nur Schmerz, wenn ich an ihn denke.
Würde es jemals aufhören?
Irgendwann lösten wir uns stillschweigend und ich began mich zu schminken, während Tsunade die ganze Zeit über neben mir saß und mir stolz im Spiegel entgegen blickte. Ich verpasste mir leichte Locken, trug Schmuck und Parfum auf, zog meine schwarzen Highheels an und betrachtete mich noch ein letztes mal im Spiegel.
Vielleicht würde mir der Abend wirklich gut tun.
Ich nahm meine Tasche, mit allen wichtigen Utensilien und versicherte der Blonden, dass ich keinen scheiß bauen würde und versuchen würde neue Freundschaften zu schließen. Nach einer kurzen umarmung machte ich mich auf den Weg.
Es war schon abends und einzig die Straßen Laternen erhellten meine Sicht. Da naruto aber nicht so weit weg von mir lebt, machte ich mir nicht allzu große Sorgen.
Schnell nahm ich mein Handy zur Hand und bemerkte frustriert, dass ich ganze zwei stunden zu spät bin. Seufzent machte ich mich einfach weiter auf den Weg. Es ist eine blöde Party. Da ist es komplett egal, wann man auftaucht, aber irgendwas in mir ist der Meinung, dass ich hätte viel früher auftauchen sollen. Merkwürdig.
Nach kurzem entdeckte ich schon das Haus der Uzumakis. Es war keine Villa, wie die der Uchihas, doch es war auch ziemlich groß und sah ganz nett aus. Nervös blieb ich mitten auf dem weg stehen und sprach mir ein letztes mal laut Mut zu. Ich nahm noch ein paar kräftige Atemzüge, bevor ich mich weiter auf den Weg in mein Verderbnis machte.
Man sah schon die ganzen bunten lichter und hörte die laute Musik, die mir jetzt schon auf die Nerven ging. Kurz bevor ich eintreten wollte, rannte ein Junge raus. Er hielt seine Hand auf seinem Mund und rannte zu einem busch, um sich sofort zu übergeben. Igitt.
Drinnen war es aber nicht ganz besser. Überall standen Jugendliche, die wie wild knutschten und sich gegenseitig befummelten. Man hörte gestöhne und Lusterfüllte seufzter. Leicht bekleidete Frauen tanzten anzüglich, während sie von Männer angeglotzt und begrabscht worden. Im großen und ganzen also eine komplette normale Party
Weiter blickte ich mich nicht um, da mir die Gesichter der anderen unangenehm waren. Sie sahen mich überrascht und irritiert an. Sie redeten hinter ihren Händen und lachten. Ich blinzelte mir die Tränen weg und war kurz davor, einfach abzuhauen. Besser jetzt als zu spät.
Bevor ich mir jedoch weiter Gedanken darum machen konnte, vernahm ich meine Stimme gedämpft, da es so laut war. "Sakura?" Mein Gesicht wanderte zur Seite und erleichtert bemerkte ich Naruto, der große Augen machte. Er sah an mir herunter und musterte beeindruckend meinen Körper. Sein Blick war zwar nicht dreckig oder pervers, aber es gefiel mir trotzdem nicht. Deswegen war ich ziemlich froh, als er lächelt zu mir kam. "Du siehst klasse aus, echt jetzt!" Ich konnte nichts dagegen tun, als rot zu werden.
Schnell musterte ich sein Outfit. Eine schwarze Jeans und ein orangenes Shirt. Ich steh nicht so auf orange, jedoch steht ihm diese Farbe, als sei sie für ihn erschaffen. Dazu die unordentliche Frisur, die für naruto typisch war und dieses grinsen, dass ihn sofort sympathischer macht. "Danke, du siehst auch gut aus." Er nickte dankend und lehnte sich an mir vorbei, um sich zwei Bier zu nehmen und mir eines davon zu reichen. Fast hätte ich es angenommen, da ich Alkohol eigentlich mag, aber heute wollte ich vollkommen nüchtern sein.
Ich verneinte und er schien irritiert. Kein Wunder. Um uns lauert es nur von betrunkenen. "Ach echt? Bist du dir sicher?" Ich nickte. Er legte es zurück auf den Tisch und verwickelte mich in ein Gespräch. Wir machten uns Teilweise über Lehrer lustig.
Zu meiner Verwunderung waren alle Zweifel wie weg geblasen und mein Blick gielt nur Naruto. Ich vergaß die ganzen anderen Menschen und schenkte ganz alleine ihm meine volle Aufmerksamkeit. Er brachte mich zum Lächeln und sogar mehrmals zum Lachen. Naruto schien mir wie jemand, mit dem man gut klar kommt und jetzt freute ich mich doch, hier zu sein.
Nach einer Weile kam ein Mädchen die Treppe herunter. Sie sah ziemlich mitgerissen aus. Ihre schwarzen Haare sahen aus wie ein Vogelnest und ihr sehr knappes rotes Kleid hing nur flüchtig an ihrem Körper. Dazu diese knutschflecke am Hals und an den Schultern. Aber mal davon abgesehen war sie reine Schönheit.
Sie kam mir keineswegs bekannt vor aber Naruto schien sie zu kennen, den er sprach sie sofort an. "Hey Nives!" Er wank sie zu uns. Sie sah in unsere Richtung und kam langsam zu uns rüber. Die zwei begrüßten sich knapp und wandten sich dann zu mir.
Diese Nives sah mir ins Gesicht und schien in Gedanken zu sein. Vermutlich war sie sich nicht sicher, ob sie mich kennen würde. Sie musterte mich und legte anschließend ein Lächeln auf. "Hübsche Haare." Auch ich musste lächeln und nickte ihr dankend zu. Sie streckte mir ihre Hand aus. "Mein Name ist Nives." Ich nahm ihre zierliche Hand in meine und schüttete sie kurz. "Freut mich. Ich heiße Sakura." Auf den einen Moment zum anderen verschwand ihr Lächeln und Verwirrung stand in ihrem Gesicht geschrieben. Überrascht hob sie eine ihrer Augenbrauen und legte den Kopf etwas schief. "Sakura? Etwa Sakura Haruno? Die, die mit diesem Neji zusammen war?"
Ihre Stimme hatte weder einen abscheulichen, noch verachteten Unterton. Sie kam mir ganz nett vor, also wieso hab ich dann trotzdem das Gefühl, als würde gleich etwas schlimmes passieren?
Ich wollte ihr so eben antworten, als jemand seine Arme um ihre Taile legte und ihr einen Leidenschaftlichen Kuss gab. Dieser jemand war niemand anderes als Sasuke. Genau so wie nives, waren sein Hemd und die Jeans nur flüchtig am Körper. So als hätte er sich ziemlich beeilen müssen. Auch seine sonst so gestylten schwarzen Haaren waren ein reines Chaos, was ihm meiner Meinung nach aber sogar besser stand. Es sah so süß an ihm aus.
Ich weiß nicht wieso, aber ich konnte nicht anders als die beiden zu beobachten. Wie er seine eine Hand in ihren Nacken legte und die andere auf ihren Hüften ruhte, während ihre Hände auf seinem Muskulösen Oberkörper lagen und auf Erdkundungsreise gingen. Wie sie ihre Augen schlossen und ihre Lippen kaum von einander lösen konnten. Wie gebannt sah ich zu, wie sie sich stürmisch küssten und sich immer enger an den anderen schmiegten.
Ich hörte wie sie in den Kuss stöhnte, wie Sasuke leise keuchte. Ich sah wie er seine Zunge in ihren Hals gestoßen hatte. Wie eng umschlungen sie sich küssten. So vertraut, als hätten sie eine gewisse Übung darin.
Mein Herz tat auf einmal so weh. Es fühlte sich so leer an. Der Schmerz breitete sich in mir aus, während die zwei sicher ganz andere Gefühle haben.
Aber wieso empfinde ich so einen Schmerz? Wieso fühlt sich mein Herz plötzlich so schwer an, wo ich doch gerade noch am lachen war? Wieso wünsche ich mir, dass ich anstelle von ihr, von sasuke geküsst und begehrt werde? Ist es neid? Bin ich neidisch? Wünsche ich mir auch jemanden, der mich so liebevoll küsst, wie es Sasuke tut? Oder ist es doch mehr als nur das? Aber was soll das bitte sein? Seh ich in Sasuke vielleicht mehr als nur einen gut aussehenden Typen?
Kaum merklich schüttete ich meinen Kopf. So ein Quatsch!
Bevor ich mir jedoch weiter Gedanken darum machen konnte, schnappte ich mir mit zittrigen Händen das Bier auf dem Tisch neben mir, öffnete es und hielt es an meinen Mund, um sofort einige große Schlücke zu nehmen.
Wie war das noch gleich mit dem Alkohol?
~♡~
Na ihr, wie geht's euch so?
Das Kapitel war echt lang, also wenn ihr es bis hierhin gelesen habt, möchte ich euch vom ganzen Herzen danken♡
Ach und was habt ihr an Weihnachten so schönes gemacht und habt ihr Pläne für Silvester?
♡Wörter: 4215♡
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