10. Überfordert
Ich wurde von den wenigen Sonnenstrahlen geweckt, die sich durchs Fenster schlichen und sofort kam mir die letze Nacht in den Sinn.
Narutos Party, die gut angefangen hat, aber in einem Desaster endete. Tentens Liebesgeständnis und die ganzen Beleidingungen. Und zum Schluss noch Sasuke und sein plötzliches Auftreten.
Müde rieb ich mir die Augen und erhob meinen Oberkörper. Schnell schnappte ich mir mein Handy, welches auf dem Nachttisch lag. Es war 6 Uhr. Da heute Schule ist, sollte ich langsam aufstehen, auch wenn ich noch Stunden in diesem traumhaft bequemen Bett liegen könnte. Die paar Stunden schlaf waren definitiv nicht genug.
Um der Schule noch etwas zu entkommen, legte ich mich kurz wieder hin und starrte auf die Decke. Der Grund für mein zögern wäre die Tatsache, dass ich weder Tenten, noch Hinata, Naruto oder sonst wen, von der Schule begegnen will. Klar war bestimmt Sasuke da, aber so wie er sich mir gestern gezeigt hatte, akzeptierte ich seine Anwesenheit und fühlte mich damit auch gar nicht mehr so unwohl, eher gut.
Er hat mich gestern trotz der ganzen scheiße zum Lächeln und vergessen gebracht. Er hat sich um mich gekümmert und gesorgt, als es kein anderer getan hat und dabei kennen wir uns so gut, wie gar nicht.
Nachdem ich noch einen tiefen Atemzug nahm, setze ich mich auf die Bettkante des Bettes. Am liebsten hätte ich einfach nur weiter geheult und mich zurück ins Bett gerollt, doch das würde auch nichts mehr daran ändern, also stieg ich kraftlos aus dem Bett und lief direkt ins Badezimmer, um mein Gesicht zu waschen und meine Zähne zu putzen.
Währenddessen kam mir ein Gedanke in den Sinn, der mich erschrocken die Luft einziehen ließ.
Seine Eltern!
Was ist, wenn seine Eltern jetzt da unten sind und mich sehen? Was sollte ich ihnen erzählen und wie sollte ich mich benehmen? Ich hatte davor noch mit keiner noblen Familie zu tun, also war ich ziemlich nervös und planlos. Was ist, wenn ich mich ihnen gegenüber vollkommen blamiere, wie peinlich wäre das denn?
Hysterisch lief ich im Badezimmer auf und ab. Auf meiner Stirn entstanden Schweißperlen und mein Atem ging nur noch Stoßweise. Auf einmal fing mein Bauch zu knurren an. Ich hatte Hunger, aber ich hatte Angst runter zu gehen. Ich versuchte es zu ignorieren, aber schließendlich musste ich der Tatsache wohl ins Auge sehen.
Ok, das reicht, Sakura! Sie werden dich schon nicht umbringen.
Ich zog alles in die Länge. Umso länger ich brauche, umso weniger sitzen am Esstisch. Hoffentlich.
Mit langsamen Schritten verlasste ich das Badezimmer. Ich wollte nicht, aber dieses elende Gefühl des Hunger, drängte mich regelrecht dazu.
Zögerlich lief ich zur Tür und öffnete sie. Vor mir erblickte sich ein riesiger Flur, welcher so schön war, dass es mir die Sprache verschlag. Ich schlenderte langsam den Gang entlang und betrachtete einige Gemälde an den Wänden, die fast schon die Wirkung hatten, als würde ich mich in einem Museum befinden.
Anscheinend waren seine Eltern Kunstliebhaber. Anders konnte ich mir die vielen Bilder nicht erklären. Selbst eine Kopie von Mona-Lisa hing hier und ich wollte nicht wissen, wie viel Geld die Uchihas dafür ausgeben haben.
Schnell setze ich meine Beine in Bewegung und lief auf die Treppe zu, die im Kreis nach unten in den großen Eingangsbereich führte. Ich vermutete stark, dass die Küche sich unten befindet.
Ich ließ meinen Blick über die Höhe der Decke schweifen, driftete ab zur weißen breiten Haustür und lehnte mich dann etwas über das Gelände, wodurch ich unten den wirklich schönen Mamorboden betrachten konnte. Langsam und leise, lief ich die Treppen herunter und musterte den riesigen Foyer.
Es war alles in einem schönen Champagnerton gehalten und der riesige Kronleuchter, erhellte alles, was sich hier unten befand, in dem schönstem Licht, welches der Sonne ähnelte. Als ich die letzen Stufen der Treppe nahm, stand ich mitten im Foyer und musste ich mich zwischen drei Gängen entscheiden.
Verdammt, wieso war diese Villa nur so riesig?
Ich zweifelte schon und dachte, dass ich die Küche nie finden und hier vor Hunger noch sterben würde, da vernahm ich eine tiefe Stimme hinter mir. "Was machst du da?"
Erschrocken quieke ich auf und drehte mich schnell um, ehe ich mir an die linke Brust fasste. "Bei was hab ich dich erwischt?", will Sasuke amüsiert wissen und lehnte sich am Türrahmen, mir gegenüber an.
Die röte stieg mir in die Wagen. "Ich hab nicht rumgeschnüffelt oder so", stotterte ich etwas unbeholfen. "Ich wollte nur in die Küche." Wie auf Knopfdruck, fing mein Bauch so laut zu knurren an, dass meine Wangen sich erhitzen und auf Sasukes Lippen, ein Grinsen entstand. Vor Scham wäre ich am liebsten durch die Tür gelaufen und abgehauen. So weit, wie ich nur konnte.
"Komm mit", wies er mich an, stieß sich vom Türrahmen ab und setze sich in Bewegung, um durch den breiten Gang hinter ihm zu verschwinden. Ich folgte ihm Stumm und betrachtete die schönen Vasen und Gemälden, die sich rechts und links befanden. Irgendwann öffnete er eine Tür und wir standen mitten in einer riesigen Küche.
Er lief auf den Kühlschrank zu und öffnete ihn. "Setz dich, ich mach dir was zu essen." Verblüfft nahm ich auf dem hocker Platz, auf welchen er zeigte, bevor er irgendwas am Kühlschrank machte.
Außer mir und Sasuke schien niemand hier zu sein. Wo waren denn seine Eltern? Ob sie vielleicht noch schlafen? Oder schon auf dem Weg zur Arbeit sind? Und außerdem, hat er keine Geschwister oder irgendwelche Angestellten? Oder ist das auch nur so ein Klischee?
Kaum merklich schüttete ich den Kopf und nahm mein Handy aus der Hosentasche. Das geht mich überhaupt nichts an. Nach heute morgen, werde ich sowieso nie wieder hierher kommen, also sollte ich die Ruhe genießen, bevor ich zur Schule muss und dann wieder das ganze Drama auf mich wartet.
Ich ging auf den Chat zwischen mir und meinem besten Freund, kurz davor ihm alles zu erzählen. Doch irgendwas ließ mich zögern. Ich konnte es mir selbst nicht erklären, aber ich verlasste den Chat, ohne ihm etwas geschrieben zu haben. Eigentlich erzählte ich ich ihm alles, aber diesmal hatte ich Angst vor seiner Reaktion. Er hatte schon oft damit gedroht, jedem die Nase zu brechen, der es auch nur wagt, mich noch einmal zu verletzen.
Als die Sache mit Karin vor zwei Wochen passiert ist, konnte ich ihn noch gerade so davon abhalten, ihr eine Gabel in die Augen zu stechen.
Deswegen hatte ich Angst. Ich wusste einfach nicht, wie er diesmal reagieren würde. Ich mag ihn wirklich, aber manchmal benimmt er sich wie ein besitzergeifender, großer Bruder und das nervt.
"Handy weg." Sasuke kam mit einem befüllen Teller auf mich zu und stellte ihn vor meiner Nase ab. Der Geruch ließ mich mein Handy beiseite legen. Es befanden sich Pancakes drauf und wow, sahen die gut aus.
Hungrig leckte ich mir über die Unterlippe und nahm das Besteck, welches Sasuke mir entgegenhielt, dankend an. Sofort stürzte ich mich aufs Essen und verschlang es regelrecht, während Sasuke sich mir gegenüber auf den Hocker fallen ließ und nur Augen für sein Handy hatte.
Während ich die köstlichen Pancakes aß, wurde mir in diesem Moment klar, dass ich gestern so gut wie nichts gegessen habe. Wahrscheinlich war ich deswegen so Hungrig. Die ganze Freude und neugierige, auf die gestrige Party, ließen mich vergessen, dass ich etwas essen muss, um nicht wie ein beutel Kartoffeln umkippen. Umso mehr fand ich Sasukes Geste sehr nett.
"Hier ist der Plan." Der schwarzhaarige legte ebenfalls sein Handy weg und verschränkte die Hände auf dem Tisch, während er ausdruckslos zu mir sah. Ich kaute zuende, um anschließend meine Stirn in Falten zu legen. Plan?
Er bemerkte meinen fragenden Blick und redete deswegen weiter. "Ich fahr dich gleich nach Hause, damit du die Schuluniform anziehen und deine Schulsachen holen kannst."
"Schon gut, ich geh zu Fuß." Ich blickte wieder runter auf den Teller und dachte, dieses Gespräch wäre nun vorbei.
"Ich muss sowieso zu Naruto, also kann ich dich auch bei dir absetzen.", meinte er Schulter zuckend. Ich verschluckte mich an meinem Essen und musste so laut Husten, dass er erschrocken seine Augenbrauen anhob. Wieso muss er nur so hartnäckig sein?
Nach meinem Hustanfall, öffnete ich den Mund und wollte verneinen, da schien er aber meine Gedanken gelesen zu haben, denn er unterbrach mich. "Ich fahr dich, ende der Diskussion." Er nahm wieder sein Handy zur Hand, nachdem er einen mahnenden Blick zu mir warf, der mir anscheinend mitteilen sollte, den Mund zu halten.
Nach einer kurzen Zeit, spürte ich seinen Blick wieder auf mir. Es war, als würde er mich anhand meiner Bewergungen analysieren, was irgendwie unheimlich war. Fast fertig mit den Pancakes, sah ich ihn flüchtig an, um dann wieder eine Gabel, zu mir zu nehmen.
"Ist was?", wollte ich leise wissen, nach dem ich zu Ende gekaut hatte, und legte die Gabel auf den Teller, um mit den Händen auf den schoß, seinen Blick fragend zu begegnen. Er musterte mich noch kurz, bevor er sprach.
"Du willst gar nicht in die Schule, oder?", schlussfolgerte er und legte sein Handy wieder beiseite.
"Mit wollen hat das nichts zu tun, ich muss in die Schule, sonst würde Tenten nur das erreiche, was sie die ganze Zeit über wollte", erzählte ich ihm hauchend und trank einen Schluck Wasser aus meinem Glas.
"Und was will Tenten?"
"Ganz einfach", fing ich an. "Sie will mich leiden sehen und wenn ich heute nicht in die Schule gehe, hätte sie das Gewissen, dass es geklappt hat."
Es kehrte Stille ein, wir beiße schienen mit unseren Gedanken ganz wo anders zu sein. Ich sah mir ein paar Familienfotos der Uchihas an, während Sasuke weiter mein Gesicht anstarrte. Bevor er wieder an sein Handy ging, wendete er sich noch mal kurz an mich.
"Hat man dir eigentlich schon mal gesagt, wie mutig du bist?", wollte er plötzlich wissen und starrte mir so tief in die Augen, dass es fast schon gruselig war. Mit erhitzten Wangen entgegnete ich seinem Blick und verstummte sofort.
Woher kam nur dieses plötzliche Kompliment?
-
Mittlerweile saßen wir in seinem Auto. Nachdem Sasuke meinte, er müsste Taxifahrer spielen, konnte ich mein Essen nicht mehr genießen. Ich wollte nicht, dass er mich zum Heim fährt, weil er dann wüsste, dass ich keine Eltern mehr habe.
Nicht falsch verstehen, aber ich wollte nicht, dass er mich mit anderen Augen sieht. Für mein Geschmack weiß er schon zu viel von mir, dafür dass wir uns sozusagen erst einen Tag kennen.
Ich gab ihm eine falsche Adresse und fokussierte mich auf die Musik, die leise durchs Radio erklang, während ich mich entspannt nach hinten lehnte. Genau diese Ruhe brauchte ich jetzt.
"Wir sind da", meinte er auf einmal und sah sich leicht skeptisch um, als der Wagen am Straßenrand zum stehen kam."Du wohnst ja ziemlich nah bei Naruto" , stellte er fest und blickte flüchtig zu mir.
Innerlich könnte ich mir selbst auf die Stirn schlagen. Wie kann man nur so dumm sein? Hab ich ernsthaft ein Wohnviertel genommen, in der er sich bestens auskennt, da er jeden Tag hier ist?
"Ja, sieht wohl so aus", murmelte ich kleinlaut. Ich hoffte, er würde mir glauben und mir meine Nervosität nicht ansehen. Es schien zu funktionieren, denn er nickte nur und tippte ungeduldig aufs Lenkrad. Ich schnallte mich schnell ab und wollte gerade das Auto verlassen, da nahm Sasuke mein Handgelenk und unterbrach mein Vorhaben. Verwirrt drehte ich mich zu ihm und sah flüchtig auf seine Hand, welche auf meiner ruhte.
"Ich hoffe du weißt, dass wir das gestern nicht wollten", sagte er leise und starrte mir in die Augen. Dieser ernst in seiner Stimme, ließ mich zurück nach hinten lehnen, um ihn ohne Ausdruck zu mustern. "Das mit Tenten, war nie unsere Absicht. Wir wussten zwar, dass sie dich nicht leiden kann, aber wir hätten nie geahnt, dass sie so weit gehen würde." Er sah kurz herunter zu seiner Hand, um sie plötzlich wegzuziehen. Auch ich sah kurz dahin und spürte eine unangenehme kälte, welche sich langsam auf meinem Körper ausgebreitet hat. Ich vermisse seine Nähe jetzt schon. Ja selbst diese kleine, aber doch so bedeutungsvolle Geste, würde ich am liebsten dauerhaft spüren.
"Du darfst uns jetzt nicht aufgeben, Sakura, Fehler passieren", meinte er und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sein Gesicht. Er sah mich Eindringlich an, wartete nur auf meine Antwort, doch ich war viel zu überfordert, als etwas zu erwidern, also nickte ich nur zögerlich. Er sah wieder nach vorne und tippte weiter aufs Lenkrad.
Fest entschlossen dieses Auto zu verlassen, da es mir langsam einfach zu viel wurde, öffnete die Autotür, doch bevor ich endgültig ausstieg, drehte ich mich noch ein letzes mal zu ihm um. Er sah mich abwartend an und unterbrach sein tippen fürs erste. "Danke", sagte ich lächelnd. "Danke für alles, was du für mich getan hast."
Er sah kurz runter zu meinen Lippen, um dann wieder in meine Augen zu sehen. Statt mein Lächeln zu erwidern, oder auch nur etwas zu sagen, nickte er nur kalt und drehte seinen Kopf zur anderen Seite, ehe er mit dem tippen weitermachte.
Verwirrt stieg ich aus dem Wagen und sah nochmal kurz rein, doch er schenkte mir weiterhin keine Aufmerksamkeit, sodass ich die Beifahrertür leicht enttäuscht schloss. Ich entfernte mich einige Schritte vom Auto und sofort fuhr er im hohen Tempo davon.
Seufzend fing ich meinen Weg an, um vor dem bekannten großen Gebäude inne zu halten. Immernoch in Sasukes Kleidungen, betrat ich das Heim und flüchtete schnell in mein Zimmer, um Tsunade nicht zu begegnen. Ich begrüßte meine Zimmergenossin knapp, um mich dann umzuziehen und noch etwas Schminke aufzutragen, in der Hoffnung, ich würde etwas lebendiger aussehen.
Durch Sasukes Pancakes, hatte ich keinen Hunger und konnte mir direkt meine Tasche nehmen und aus dem Heim flüchten. Jedenfalls dachte ich das. Kurz bevor ich die Türklinke der Haustür in die Hand nehmen konnte, tauchte Tsunade hinter mir auf.
"Sakura? Seit wann bist du denn wieder da?" Ich drehte mich ruckartig um und bemerkte, dass sie ein paar Schritte auf mich zu machte. Sie schien etwas gestresst zu sein, denn sie blickte abermals auf ihr Handy.
"Bin gerade erst gekommen", sagte ich leicht nervös. Ich hab Tsunade gestern Abend noch angerufen und ihr mitgeteilt, dass ich bei einer Freundin übernachten würde, Namen habe ich keine genannt. Sie hat mir Anfangs zwar nicht geglaubt, aber irgendwie konnte ich sie noch überzeugen. Falls sie Fragen sollte, würde ich mir noch etwas einfallen lassen.
Vielleicht würde ich Hinata darum beten, ihr zu erzählen, ich hätte bei ihr übernachtet. Obwohl, sie ist Tentens beste Freundin, also bestimmt auf ihrer Seite. Da kann mir Sasuke oder wer auch immer, sonst was erzählen. Diese beiden würden sich niemals gegeneinander entscheiden, geschweige denn trennen.
Sie nickte und nahm hektisch ihre Tasche in die Hand. "Ich muss jetzt ins Krankenhaus, aber wenn ich zurück komme, dann reden wir. Verstanden?", wollte sie lächelnd wissen und gab mir zum Abschied noch eine Mütterliche Umarmung, bevor sie durch die Haustür flitzte.
Kopfschüttelt began ich ebenfalls meinen Weg in die Schule.
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Seufzend schloss ich meinen Spind und began meinen Weg zum Klassenzimmer, um pünktlich zur ersten Stunde anwesend zu sein. Ich drängelte mich an den anderen Schülern vorbei, die mich überraschender Weise ignorierten. Sie hielten Abstand und versuchten, mir nicht in die Augen zu blicken. Sobald ich Augen Kontakt mit jemanden hatte, sahen sie sofort weg und schienen etwas nervös. Was war bloß passiert?
Ich wusste nicht, ob es zu meiner Freude oder zu meinem bedauern war, aber eines wusste ich. Es machte mir ein mulmiges Gefühl, die Erinnerung daran, dass Sasuke mir so nah war und sich dann einfach von mir Abwandte. Erst redete er die gesamte Fahrt nicht mit mir, um mich am Ende um etwas zu bitten, was völlig daneben war.
Was sollte das alles? Kam einem ja so vor, als wäre er im Neunten Monat schwanger.
Vielleicht konnte er mich einfach nicht leiden, aber wieso hatte er mir dann geholfen? Das ergab alles keinen Sinn, aber was in meinen Leben ergab überhaupt noch Sinn?
Weiter konnte ich mir dem Kopf darüber aber nicht zerbrechen, da jemand auf einmal neben mir auftauchte und ich schon die Befürchtung hatte, dass ich mich zu früh gefreut hatte. Aber dieser vertraute Geruch, ließ mich erschrocken die Luft einziehen.
"Dir müssten doch langsam die Füße weh tun, Sakura", flüsterte Sasuke, als er sich leicht nach unten beugte. Ich ignorierte die Gänsehaut, welche auf meinen Armen entstand, da mein Name so verflucht schön aus seinem Mund klingt, und drehte mich zu ihm.
"Wieso sollte es?", hinterfragte ich irritiert und sah flüchtig auf meine Füße. Was war denn jetzt mit ihm los?
"Naja, du läufst mir schon den ganzen Tag im Kopf herum", antwortete er und legte ein grinsen auf, als ich erstarrt stehen blieb und ihn mit großen Augen musterte. Meine Wangen erhitzten sich und obwohl ich nicht zeigen wollte, wie sehr er mich aus der Fassung brachte, konnte ich nicht anders, als überfordert einen schritt zurück zu weichen.
Wieso hat er bloß solche Stimmungsschwankungen? Im einen Moment ist er völlig kalt und distanziert. Und im nächsten Moment, ist er ein völlig anderer Mensch. So voller Sorge und Empathie.
Was stimmt mit ihm nur nicht?
Als mir die Sache mit dem Flirten in den Sinn kam, musste ich innerlich grinsen, doch verdrehte äußerlich die Augen. "Ernsthaft? Du willst das jetzt wirklich durchziehen?", stellte ich gespielt genervt fest und ging meinen Weg weiter.
"Nach was sieht es denn aus?" Sasuke steckte seine Hände in seine Hosentaschen und ging langsam neben mir her. Dabei waren wir uns so nah, dass ich seinen köstlichen Männergeruch ständig riechen konnte. Am liebsten würde ich mich damit vollsprühen, so besessen bin ich.
Jetzt zog ich allerdings doch ein paar Augenpaare auf mich. So wie Sasuke und ich neben einander her gingen, obwohl wir total unterschiedlich sind, muss für einige wohl ziemlich komisch sein.
Natürlich ist es das, selbst für mich ist es komisch.
Doch ich versuchte es zu ignorieren und starrte lieber auf den Boden, als in ihre Gesichter. Zum Glück kamen wir relativ schnell im Klassenzimmer an, wo Hinata mir sofort weinend in die Arme fiel.
Hinter ihr die ganze Gruppe, die allesamt auf mich zukam, um sich persönlich bei mir zu entschuldigen. Ich war wie erstarrt und wusste nicht wohin oder was ich tun sollte.
Ich hab mich wirklich unwohl gefühlt. Nach allem, was gestern passiert war, wollte ich ihnen eigentlich so lange aus dem Weg gehen, bis mir eine richtige Entscheidung eingefallen ist, aber ich konnte die weinende Hyūga nicht einfach so von mir weg stoßen. Allein ihre brüchige Stimme, ließ mich besorgt zu ihr sehen. Sie zitterte und Tränen rannten ihre Wangen runter, als würde es im Gebäude Regnen. Zum Glück konnte Naruto sie noch beruhigen, denn ich hatte die Befürchtung, dass sie sonst jeden Moment eine Panikattacke bekommen würde.
Als sie von mir ab ließ, drehte ich mich augenblicklich mehrmals um meine eigene Achse und hielt Ausschau nach der braunhaarigen, doch ich konnte Tenten nicht sehen. Ob sie heute wohl nicht kommt?
Als ich wieder zum stehen kam, tauschten die anderen ein paar komische Blicke aus, doch ehe Naruto zum sprechen ansetzen konnte, betrat der Lehrer schon das Klassenzimmer.
Ich beschloss diese ganzen Fragen in der Pause zu stellen und mich jetzt auf die Unterrichtstunde zu konzentrieren. Schließlich will ich einen guten Durchschnitt haben.
Aus Gewohnheit, begab ich mich nach hinten in die letze Reihe und kramte meine Unterlagen heraus, da stellte sich überraschenderweise hinata neben mich.
"Darf ich mich neben dich setzen?", fragte sie leise und zeigte hoffnungsvoll auf den Stuhl, welcher schon so lange unbenutzt war. Ich nickte etwas unbeholfen und sofort nahm sie Platz. Ein Blick nach vorne genügte, um zu bemerken, dass Sasuke und Naruto sich zusammen in die Mitte des Klassenraumens setzen.
Mit einem letzen sanften Lächeln, sah sie mir noch in die Augen, um dann zur Tür zu sehen. Ihr Lächeln verschwand so schnell es gekommen war und leichte Panik, strahlte ihr Gesicht aus. Der Grund dafür war Tenten, die mit Ino und Karin im Schlepptau, das Klassenzimmer betrat. Sie entschuldigten sich fürs zu spät kommen, bevor sie sich hinsetzen und ihre Utensilien herausholten.
Das konnte doch nicht ihr ernst sein, oder?
Fassungslos tauschten Hinata und ich Blicke aus. Flüchtig sahen wir noch zu Sasuke und Naruto, die ebenfalls verwirrt schienen. Wehmütig starrte ich runter auf den Tisch und versuchte meine Atmung zu beruhigen, die immer schneller ging. Mein Kopf schien zu explodieren.
Ich erblickte Hinata im Augenwinkel, die meine Hand unter dem Tisch in ihre nahm und kurz zudrückte. Ihre Lippen bewegten sich, doch ich hörte ihre Stimme nicht. Ich war wie erstarrt, nur noch eine leblose Hülle.
Nach allem, was Ino und Karin mir angetan haben, musste sie ausgerechnet zu ihnen kriechen? Waren die beiden wirklich ihre letze Hoffnung, um nicht der Einsamkeit zu verfallen? Konnte man so tief fallen?
Mein letzter Gedanke ließ mich erschrocken die Luft einziehen. Habe ich das gerade wirklich gedacht? Über mich selbst schüttete ich schockiert meinen Kopf und seufzte anstrengend. Ich hatte kein Recht, so überheblich über andere Menschen zu sprechen.
Schließlich hätte ich auch alles getan, um nicht wieder so alleine zu sein, wie ich es zuvor immer war. Täglich saß ich alleine im Klassenzimmer, in der Kantine und im Pausenhof. Ich durfte mir Beleidingungen anhören, unverschämte Zettel von meinem Spind reißen und mir giftige Blicke ansehen lassen.
Ich schloss meine Augen und atmete so lange ein und aus, bis ich Hinatas Stimme wieder wahrnahm. Ohne vorher auf ihre Frage einzugehen, ob es mir gut ginge, sah ich zu Tenten, die mir in dem Moment entgegen sah. Ihre Augen, die so kalt und leer wirken, jagten mir einen Schauer über den Rücken.
Ich habe ein Mädchen zerstört, ganz klar. Ein Blick in ihre Augen und schon lagen alle Karten auf den Tisch. Ich hatte ihr nun nicht nur Neji, die Person, in welche sie verliebt war, sondern auch ihre beste Freundin und ihre ganze Truppe weggenommen.
Diese Kenntniss, machte es mir schwer, nicht sofort aufzustehen und diesen Klassenzimmer zu verlassen. Dieser elende Kloß in meinem Hals, war kaum zu ertragen. Ich weiß nicht wieso, aber ich blickte zu Sasuke, welcher nur Augen für mich hatte und der kaum merklich dem Kopf schüttelte, als hätte er geahnt, welche Gedanken mir in den Kopf gingen.
Genau dieser Blick, welchen er mir so eben schenkte, ließ mich zögerlich nicken und ein Lächeln aufsetzen, welches aber überhaupt nicht ehrlich war. Aber dieses Lächeln war dafür, dass er mir in den letzen Stunden wirklich geholfen hat. Ohne ihn wäre ich wohl auf der Straße zusammenzubrochen und mir wäre sonst was passiert. Ich wollte ihm damit meine dankbarkeit zeigen, auch wenn es mir gerade echt beschissen ging.
Den ganzen Unterricht lang, konnte ich mich überhaupt nicht mehr konzentrieren, denn dafür war ich viel zu aufgebracht. Es war wie eine Erlösung, als die Klingel geläutet hat. Wir packen schnell alles ein und liefen zu viert zur Kantine. Tenten ignorierte uns bislang und tratschte und lachte zusammen mit den anderen zweien.
"Sie tut nur so", meinte Sasuke neben mir und hatte ebenfalls Tenten im Visier. Naruto nickte auf seine Aussage hin.
"Tenten tut immer auf hart, aber ich kenne sie mittlerweile sehr gut." Er stößte einen kleinen seufzter aus und sah herab auf seine schwarzhaarige Freundin, ehe er weitersprach. "Innerlich ist sie gebrochen." Naruto verfestigte seinen Griff um die Hyūga, als sie sich unter ihm leicht anspannte.
Innerlich ist sie gebrochen.
Sein Satz hallte mir immer wieder durch den Kopf und brachte mich damit leicht zum zittern. Egal, wie sehr sie mir gestern weh getan hat, ich wollte nicht, dass sie so leidet.
"Aber sie ist selbst Schuld", stellte Sasuke kalt fest und lief weiter neben mir her. Seine Aussage ließ mich wütend zu ihm hochschauen. Manchmal bringt er das Fass wirklich zum überlaufen. Als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte, sprach er unbeeindruckend weiter und zuckte mit den Schultern."Wir haben ihr eine Chance gegeben und sie hat es nicht genutzt."
Chance? Was meinte er damit?
"Wir haben ihr gestern Abend noch einen Vorschlag gemacht, nach dem alle anderen Schüler weg waren", erklärte Naruto und blickte flüchtig zu Tenten, ehe ihm wieder ein genervtes seufzen entwich. "Wie du dir sicher vorstellen kannst, ist es nicht ganz so gut gelaufen."
"Und was war dieser Vorschlag?", fragte ich leise und sah abwechselnd zu Naruto und Sasuke, die sich kurz in die Augen sahen, bis Sasuke den Augenkontakt brach und sich mir zu wandte.
"Nicht so wichtig", meinte er kopfschüttelt und streckte seine Hände in die Hosentaschen. Langsam wurde ich echt wütend. Diese dauernden Geheimnisse gingen mir echt auf die Nerven. Ich bin doch kein kleines Kind!
"Aber-"
"Nichts aber." Sasuke blieb stehen und stellte sich seitlich vor mich, um mich Eindringlich zu mustern. Ich blieb auch stehen und stellte mich ihm gegenüber, während Hinata und naruto irritiert zu uns sahen."Wir haben das geklärt und es gibt keinen Grund, wieso du dich da jetzt einmischen solltest. Ende der Diskussion." Er warf mir noch einen mahnenden Blick zu und ging dann einfach weiter.
Ich beschloss es erst mal ruhen zu lassen. Was auch immer die anderen über mich besprochen haben, werde ich schon irgendwann raus finden. Wenns sein muss, auch auf die harte Tour. Kommt ganz drauf an.
Ich verdrehte meine Augen und folgte ihm und den anderen zweien schweigend weiter, bis wir in der Kantine ankamen und uns zu Lee und Shikamaru setzen. Meine Gedanke ließen mir selbst beim Essen keine Ruhe.
Was die Freundschaft mit ihnen betrifft, bin ich mittlerweile der festen Überzeugung, dass es die richtige Entscheidung ist. Sasuke hatte recht, der kleine zwischen Fall mit Tenten, wird mich nicht wieder brechen lassen. Ich bin sogar der Überzeugung, dass es mich nur noch stärker gemacht hat.
Es braucht vielleicht etwas Zeit, bis ich mich bei ihnen vollkommen wohl fühlen kann, aber ich bin mir sicher, dass sie mir diese Zeit geben werden. Sie kennen die Wahrheit, sie kennen meine Ängste und auch meine Hoffnungen.
Ich ließ meinen Blick unauffällig zu Sasuke schweifen, der mir gegenüber sitzt und in seinem Teller herumstochert. Ich hätte nie gedacht, jemals bei ihm zu Hause zu sein und eine Nacht dort zu verbringen. Ebenso, wie mit ihm am gleichen Tisch zu sitzen und zu essen. Diese kleinen Tagträume, wurden realität aber so schön diese Gedanken waren, ich musste mich von ihm fernhalten.
Jedenfalls dürfen wir uns nie wieder so nah kommen, wie gestern Abend und heute morgen. Ich weiß nicht, was ich mir von unserer Freundschaft erhoffe, aber definitiv mehr, als diese kleinen Flirtversuche. Aber das darf nicht passieren, Sasuke ist kein Mensch für Beziehungen, aus diesem Grund darf da nichts mehr passieren. Ich würde mich nur in jemanden verlieben, der mir tagtäglich Herz brechen würde, wenn ich ihn mit einer anderen sehe.
Ich seufzte und erschrak, als mir Sasuke direkt in die Augen sah. Peinlich berührt, starrte ich auf meine Hände, welche verschränkt auf meinem Schoß lagen.
"Alles in Ordnung?", fragte er leise und lehnte sich leicht nach vorne, um mir besser in die Augen zu sehen. Mit einem ehrlichen Lächeln blickte ich zu ihm und nickte.
"Es könnte nicht besser sein", hauchte ich vor Glück und freute mich noch mehr, als er ebenfalls zu schmunzeln began und seine süßen Grübchen, wieder zum Vorschein kamen.
Das mit dem Fernhalten, wird wohl schwerer, als gedacht.
-
Sasuke:
Dieser Tag neigte sich langsam, aber sicher dem Ende zu.
Ich wollte so eben mit den anderen den Klassenraum verlassen, da hat mich Naruto um ein Gespräch unter vier Augen gebeten. Sakura und Hinata gingen schon mal raus, während wir Männer uns auf den Weg zu den Toiletten machten.
"Hätte das nicht warten können? Ich wollte doch gerade nach Hause, Dobe", fragte ich ziemlich genervt und fing unweigerlich zu gähnen an.
Ich war so verdammt müde. Die ganze Nacht, konnte ich nicht einschlafen und musste dauernd, an dieses kleine, rosaharrige Mädchen denken, welches einen Stock über mir, in einem meiner Gästezimmer lag.
Ich fragte mich immer wieder, ob es ihr gut ging, sie etwas bräuchte und ich vielleicht nach ihr schauen sollte, doch schließendlich ließ ich es sein. Nach allem, wollte sie sicher alleine sein.
Gestern Abend hätte ich nicht einfach bei Naruto bleiben können, nach dem sie verheult aus dem Haus lief. Ich weiß nicht wieso, aber alles in mir schrie regelrecht, ihr nach zu rennen und mich um sie zu kümmern. Diese Gedanken ließen mir einfach keine Ruhe, also tat ich einfach das, was mein Bauchgefühl mir sagte.
Eigentlich wollte ich sie zu ihr nach Hause bringen, aber ich hatte keine Ahnung, wo sie wohnt und fragen wollte ich sie nun auch nicht. Dafür war sie zu aufgelöst.
Ihren Anblick, werde ich wahrscheinlich nie vergessen, so wie sie da verheult und ausgelöst auf der Straße kniete. Sie tat mir so unglaublich leid und ich konnte nichts anderes tun, als ihr ein Dach über dem Kopf zu geben. Zwar versuchte ich, dass sie sich mir öffnet, aber das ging ziemlich in die Hose. Man kanns ihr nicht übel nehmen, sie braucht Zeit.
Narutos Augen huschten zu mir und sein Blick ließ mich neugierig meine Augenbrauen anheben. Ich könnte schwören, in seinen Augen sah ich die pure Enttäuschung, mit einem Funken Wut. Was war auf einmal los mit ihm?
Heute war er den ganzen Tag so fröhlich, dauernd war ein grinsen auf seinem Gesicht oder ein herzliches Lachen, entkam seiner Kehle, beim herum albern mit Shikamaru oder mir.
Als wir durch die Tür verschwanden, sprach Naruto direkt los. "Sasuke, ist das dein scheiß ernst?", hinterfragte er mich wütend und stellte sich mir gegenüber hin. Sein Körper spannte sich an und seine Atmung überschlug sich.
"Ich weiß nicht, was du meinst", sprach ich ernst und zuckte unbeeindruckend mit den Schultern, ehe ich mich an der Wand anlehnte und ihn weiter musterte.
"Ich meine Sakura", sprach er weiter und diesmal etwas ruhiger. "Ich weiß nicht, was du vor hast, aber Sakura ist ein Tabu, verstanden?", forderte er und ging einen Schritt zurück, während ich meine augen verengte. Nun wurde auch ich wütend. Wie konnte er nur sowas von mir denken?
Sauer lehnte ich mich von der Wand ab und stellte mich ihm gegenüber. "Ich hatte das nie vor", gab ich laut zu und verwirrt zog Naruto seine Augenbrauen hoch. Seine Körperhaltung entspannte sich etwas, ehe er seufzte und mich entschuldigend ansah.
"Aber was soll das alles?", fragte er weiter und so langsam, brachte seine Neugier mich um den Verstand. "Du rennst ihr nach, wie in so einem kitschigen Liebesfilm, und bringst sie zu dir nach Hause, wo sie auch noch übernachtet." Er blickte mir Provokativ in die Augen und legte ein Grinsen auf. "Bestimmt habt ihr auch noch auf deinem Bett gekuschelt und euch zu geflüstert, wie sehr ihr euch doch liebt." Er wackelte mit den Augenbrauen und sah das alles wohl als Spaß.
Sofort schüttete ich verneined den Kopf und schloss kurz meine Augen, ehe ich ihm wieder ins Gesicht sah. "Hätte ich sie verweint auf der Straße lassen sollen, während sie mit einem Hauch von Nichts bekleidet war und das mitten in der Nacht?" Ich zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn fragend.
Frustiert fuhr er sich mit der Hand durchs Gesicht und nahm einen kräftigen Atemzug, bevor er weiter sprach. "Nein, natürlich nicht und ich bin dir auch wirklich dankbar, dass du das getan hast, aber du darfst die Grenze nicht überschreiten."
Ich legte meine Stirn in Falten und sah ihn fragend an. "Grenze? Was für eine Grenze?"
Er verdrehte die Augen, als sei meine Frage irrelevant, und gestikulierte wild mit den Händen. "Na, es gibt doch eine Grenze! Du weißt schon, so zwischen Freundschaft und Liebe." Er sah mich hilfesuchend an und hoffte wohl, dass ich mit seiner Erklärung weiter kommen würde.
Prompt schüttete ich den Kopf und warf ihm einen eindringlichen Blick zu. "Bist du untervögelt?", fragte ich und wurde doch wieder ernster, als er leise vor sich hinfluchte. "Du verstehst das Falsch, Naruto. Ich hab nicht vor, Sakura körperlich näher zu kommen, falls es das ist, was du wissen wolltest. Ich hab ihr nur einmal geholfen, mach dir keine Gedanken darum."
Auf einmal wirkte er amüsiert, denn ein schiefes Grinsen entstand auf seinen Lippen. "Aber du hast ihr geholfen, ohne dass dich jemand darum gebeten hat."
Am liebsten hätte ich eine Waffe, um ihm eine verdammte Kugel in sein Kopf zu schießen.
"Ihr wart ja auch alle wie erstarrt", stellte ich fest und lehnte meinen Rücken wieder gegen die kalten Fliesen, der Schultoiletten.
"Ach, da wär auch die Tatsache, dass du ständig mit ihr flirtest."
Genervt verdrehte ich die Augen und wandte meinen Blick auf den Boden. Woher wusste er das? Heute gab es keinen einzigen Moment, bei dem Sakura es ihm hätte sagen können, denn wir waren ständig zusammen. Hatte er uns etwa heute morgen belauscht? Unmöglich, da war er schon im Klassenzimmer.
"Es wird rum erzählt", sprach er weiter, als er meinen irritierenden Ausdruck sah und sofort verdrehte ich die Augen. War ja klar, natürlich musste irgendein so ein Bastard eine Lüge in die Welt setzen. Noch eine Lüge.
Obwohl so schlecht, ist der Gedanke eigentlich nicht. Vielleicht würden die anderen Schüler Sakura endlich Ruhe lassen, wenn sie denken, dass wir ein Paar wären. Sie hätten Angst vor mir und würde sich nicht trauen, ihr noch weitere Todesblicke zu geben.
Wieder in der Realität angekommen, zuckte ich die Schultern und begab mich zur Tür. "Interessiert mich einen scheiß, was andere denken.", hauchte ich und nahm die Klinke in die Hand, ehe ich aus der Toilette flüchtete. Naruto überholte mich augenblicklich und schweigend gingen wir nebeneinander aus dem Schulgebäude.
"Sasuke, jetzt sei nicht so sauer", meinte er auf mein schweigen. "Ich wollte dir doch nichts unterstellen, aber-"
"Aber, weil ich täglich mit Nutten ficke, sollte ich die Unsicherheit eines naiven Mädchens ausnutzen?" Ich konnte es nicht lassen, stehen zu bleiben und ihn so hart zu schubsen, dass er leicht ins schwanken kam. Er machte mich wirklich so wütend, dass ich kurz davor war, ihm eine rein zu hauen. "Und wir sollen beste Freunde sein?"
"Sasuke, beruhige dich! So meinte ich das doch nicht. Ich meine nur, dass dir sowas nicht ähnlich ist." Er hob die Hände an und verdrehte die Augen. "Entschuldige, ich werde es nie wieder ansprechen."
Ich ging einfach weiter, hauptsache weit weg von ihm, sonst würde ich ihm wirklich noch eine geben. Ich muss zugeben, es trifft mich schon, dass er so von mir denkt.
~♡~
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat es auch endlich mal geschafft, ein neues Kapitel zu posten?
Wünsche euch schöne Ostern, meine Lieben ❤, falls ich nicht mehr dazu komme, es euch zu sagen.
♡Wörter: 5777♡
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