27. Kapital
★Jax★
Ich bin Reece und seinem Troll echt dankbar, dass ich die Nacht über bei ihnen bleiben darf
Ich will Simon grade einfach nicht sehen.
Er hat mir doch eiskalt Vorwürfe gemacht, dass er sich von mir nicht genug geliebt fühlt und es sich deshalb von meinem Bruder hat besorgen lassen. So ein Arschloch.
Würde ich ihn nicht lieben, wäre ich ja wohl nicht mit ihm zusammen oder? ...
Trotzdem muss ich am nächsten Morgen mit ihm reden.
Ich will ihn nicht verlieren. Ich hab nur noch ihn.
Ich weiß, es sind nicht die richtigen Gründe, warum ich will, das er mein Freund bleibt, aber wenigstens habe ich Gründe.
Morgens frühstücke ich mit Levi und Reece, wobei es bedrückend still ist.
Klar, ich zerstöre ihre tolle Verliebten-Atmosphäre.
Ich räuspere mich. „Danke, für... Naja alles"
Vorsichtig hebe ich den Blick, um Levi und Reece anzusehen.
Levi nickt nur, aber Reece streckt seine Hand nach meiner aus und streichelt über meinen Handrücken. „Du kannst immer zu mir kommen, wenn du was brauchst, Jax. Wenn's dir scheiße geht, scheiß auf das, was zwischen uns passiert ist, ich will für dich da sein okay?"
Ich nicke nur leicht.
Seit Levi gestern in den Raum geworfen hat, dass ich wohl angeblich Depressionen habe, behandelt Reece mich, als sei ich aus Watte.
Einerseits ist es zwar echt süß, doch anderseits einfach unnötig.
Ich brauche niemandem, der mich wie eine Porzellanpuppe behandelt.
Ich brauche jemanden, der mich in den Arm nimmt. Und das wird Reece nicht sein.
Nach dem Frühstück gehe ich direkt zu Simon in unsere Hütte.
Ich habe Reece' Schlüssel genommen, weil ich gestern ohne abgehauen bin, doch Simon hat nicht mal zugesperrt.
Er wollte, dass ich zurückkomme und hat die Tür deshalb offengelassen.
Leise seufzend betrete ich das Haus und sehe mich um.
Er scheint noch nicht wach zu sein.
Möglichst tonlos gehe ich die Treppen hoch in das Schlafzimmer.
Simon liegt tatsächlich noch im Bett.
Was ich da sehe, bringt mich dann echt zum Lächeln.
Er hat doch tatsächlich ein Kissen mit meinem Hoodie übergezogen und sich daran gekuschelt.
Vorsichtig gehe ich zum Bett und nehme ihm das Kissen ab, während ich mich reinlege.
Brummend schmiegt er sich an mich.
Keine Ahnung, wieso aber ich genieße es. Ich liebe ihn, ich brauche ihn, ich kann ihn nicht verlieren. Und er mich genauso wenig.
„Jax", murmelt Simon im Schlaf.
Lächelnd streiche durch seine Haare und küsse ihn auf die Stirn.
Ja, es hat mich verletzt, dass er es mit Tysan getrieben hat. Es hat mich sehr verletzt. Auch, dass ihm meine Liebe nicht genug war, hat mich sehr getroffen, weil es sich in dem Moment so angefühlt hat, als würde ich mich nochmal von Reece trennen, nur dass er mich nicht betrogen, sondern mich einfach hintergangen hat durch den Aufbau seiner Orga.
Aber ich kann Simon auch irgendwie gar nicht böse sein.
Ich meine, er hatte Recht. Ich habe ihm nie die Liebe gegeben, die er verdient hat und ich werde das niemals können.
Deshalb muss ich mit ihm reden.
Natürlich will ich nicht, dass wir Schluss machen, aber ich muss fair zu ihm sein und sagen, dass er mehr als das, was er schon von mir bekommen hat, nicht bekommen wird.
Als Simon beginnt, seine Wange an meiner Brust zu reiben, erkenne ich, dass er am Aufwachen ist, weil er das immer so macht.
Danach reibt er sich mit der Hand über das Gesicht und hebt den Kopf leicht an, um sich verwirrt umzusehen.
Als er mir ins Gesicht blickt und mich erkennt, reißt er die Augen auf. „Oh Liebling, ich hatte so einen verrückten Traum!", meint er sofort.
Doch wegen meinem Blick, verstummt er und wird unsicher. „Es war kein Traum oder?"
Ich schüttele den Kopf.
Seufzend sieht er auf meine Brust und pult an meinem Shirt herum. „Wo warst du die Nacht über?", murmelt er.
„Bei Reece"
Er zuckt zusammen und sieht mich verletzt an.
Ich seufze. „Nicht das, was du denkst. Ich hab auf den Sofa geschlafen und er mit seinem Freund im Bett"
Simon nickt verstehend und ich kann Erleichterung in seinem Blick erkennen.
„Hast dus ihm gesagt?", fragt Simon leise.
Ich nicke. „Er wollte dich umbringen, aber ich habe ihn abgehalten"
Simon seufzt. „Wieso?"
Meine Hand gleitet durch seine Haare. „Weil ich es selbst tun will"
Er reißt die Augen auf und verkrampft sich total, bis er mein Grinsen erkennt und sich wieder entspannt.
Leicht haut er mich auf die Brust. „Ich dachte echt du meinst das erst!"
Ich muss lachen. „Ich bin zwar sehr verletzt, aber nicht genug, um dich zu töten. Ich liebe dich nach wie vor"
Simon lächelt mich leicht an. „Wirklich?"
Er wirkt, als würde er es nicht glauben.Ich
Ich nicke. „Wirklich"
Er lächelt glücklich. „Heißt das, wir sind noch zusammen?"
Ich muss seufzen.
Jetzt kommt es erst zum schweren Teil.
„Hör zu, Simon, ich verstehe, warum du es getan hast, aber ich kann dir nicht versprechen, dass sich etwas ändern wird. Die Entscheidung liegt bei dir. Entweder du gibst dich mit dem zufrieden, was ich dir geben kann oder wir lassen es bleiben. Ich bin dir auch echt nicht böse, wenn du jetzt den Schlussstrich ziehst. Es bin es aber, wenn du dich jetzt für mich entscheidest und mich dann nochmal betrügst"
Er beißt die Zähne zusammen, schluckt und sieht mich nervös an.
Als er gerade zu einer Antwort ansetzen will, klopft es unten an unsere Tür.
Simon reißt die Augen auf und wirkt plötzlich gehetzt.
Er springt aus dem Bett, zieht sich eine Hose und ein Shirt an und rennt dann die Treppen runter.
Überfordert geh ich ihm einfach mal hinterher.
Simon öffnet gerade die Tür, als ich unten ankomme und ich sehe über seine Schulter hinweg direkt in das Gesicht meines Bruders.
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