23. Kapitel

★Jax★

„Kommst du mit duschen?", flüstert Simon mir ins Ohr.

Ich schüttele den Kopf und brumme ein. „Weiterschlafen"

Mit einem leisen „Okay" küsst er meine Wange und dann wird es kälter im Bett, was wohl heißt, dass er alleine duschen geht.

Ich kann ja auch nichts dafür, dass ich seine Nähe seit dem Kuss mit Reece meide.

Er ist seit 2 Wochen mit diesem Schlumpf zusammen und ständig mit ihm am rummachen, auch in der Öffentlichkeit.

Es regt mich auf, es verletzt mich, es bricht mir das Herz.
Jedes Mal aufs Neue.

Es tut mir ja echt leid, dass Simon dafür herhalten muss und er gibt sich auch Mühe, aber ich fühle mich einfach nur schlecht ihm gegenüber.

Ich habe ihm nichts von dem Kuss mit Reece erzählt, weil es einfach nicht wichtig ist, aber für mich eben doch.

Auch wenn Reece so tut, als sie es niemals passiert und jetzt diesen Levi jede Sekunde abknutscht.
Echt ekelhaft, wie glücklich die zusammen sind.

Als ein nerv tötendes Geräusch ertönt, was nur Simons Handy sein kann, rufe ich ihm zu. „Simon! Dein scheiß Handy schon wieder!"

Er wird die letzten Tage total zugespamt.
Er meint, er ist da in so einer Gruppe von seinem Kurs, die nur Scheiß rein schreibt, seit sie Ferien haben, aber verlassen oder stumm schalten will er diese Gruppe auch nicht.

So langsam nervt es mich, deshalb strecke ich mich dorthin und sehe mir diese Nachrichten an.
Dabei stockt mein Atem.

Baby. Melde dich endlich.

Ich vermisse dich.

Wann hast du wieder Zeit?

Schatz?

Und dann eine Antwort von ihm.

Das mit uns war eine scheiß Idee. Ich liebe Jax und das setze ich nicht aufs Spiel.

Tut mir leid.

Seitdem hat er nicht mehr zurückgeschrieben, doch die andere Person spamt ihn total zu.

Das kannst du nicht machen. Ich liebe dich und ich weiß, dass du dasselbe fühlst.

Wir gehören zusammen. Scheiß auf Jax, ich liebe dich wenigstens wirklich.

Bitte, ich will nur das Beste für dich.

Simon, melde dich bitte.

Komm schon, tu mir das nicht an.

Du kannst nicht mit mir schlafen und mich dann wie ein Stück Dreck behandeln.

Überleg dir genau, was du tust.

Das ist die letzte Nachricht.

Ich schlucke und lese mir das alles immer wieder durch.

Als mir plötzlich das Handy aus der Hand gerissen wird, starre ich nur auf die Bettdecke.

„Wieso gehst du an meine Sachen?!", faucht Simon mich an.

Ich sehe schluckend zu ihm hoch. „Wer ist das?"

Simon schaltet das Handy aus und legt es zurück auf den Nachtisch. Er sieht sauer aus, aber auch so, als sei er nur wütend, damit er nicht traurig sein muss.

„Hast du alles gelesen?", fragt er mich etwas ruhiger.
Ich nicke.

Leidend schließt er die Augen. „Es war nur zwei, drei Mal, Jax. Es hatte nichts zu bedeuten, das verspreche ich dir"
Er setzt sich auf die Bettkante und greift nach meiner Hand.

„Wer?", frage ich einfach nur.

Vor ein paar Minuten dachte ich noch, es könnte nicht schlimmer werden, aber das beweist das Gegenteil. Ich dachte, Simon sei der einzige Mensch, der mich niemals verletzten würde. Deshalb bin ich mit ihm zusammen. Aber das? Das tut verdamme weh.

„Tysan" Mein Blick schießt in die Höhe, direkt in seine Augen.
Er sieht mich an, als erwarte er eine Ohrfeige.

„Mein Bruder?", hauche ich fassungslos.
Er nickt leicht. „Wir haben uns getroffen, nachdem er aus dem Knast gekommen ist und... ich weiß nicht, es hat einfach eins zu anderen geführt. Es tut mir wahnsinnig Leid, Jax, glaub mir bitte. Das wird nicht wieder vorkommen. Ich liebe nur dich"

Perplex nicke ich nur.

Ich weiß ja, dass er mich liebt, aber wieso hat er mich dann betrogen? Mit meinem Bruder?

„Warum?", frage ich. Ich bin einfach nicht mehr in der Lage, klare Sätze zu formulieren.

Er seufzt. „Bitte lass uns das einfach vergessen, okay?"

Er sieht mich flehend an, aber ich schüttele den Kopf und löse meine Hand aus seiner. „Du sagst, du liebst mich, also warum hast du es mit meinem Bruder getrieben?" Mein Ton wird annähernder als zuvor. Ich denke, es liegt daran, dass er mir nicht sagt, dass das alles nur ein verdamme schlechter Witz ist. Daran, dass ich begreife, dass es real ist.

Er fährt sich durch die nassen Haare und seufzt. „Ich weiß nicht... Er hat mich mit diesem Blick angesehen, mit dem du mich niemals ansehen wirst und... Ich wollte einfach mal so richtig geliebt werden, weißt du? Mir ist klar, dass du Reece noch liebst und das auch immer tun wirst. Aber Tysan, er liebt mich bedingungslos und so sehr ich dich auch liebe, brauche ich das einfach manchmal, so geliebt zu werden, wie ich es mir wünsche."

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