20. Kapitel
★Ben★
Ich bin gerade mit Marco und Simon am Tanzen, als Jax auf die Tanzfläche stürmt und das ganze unterbricht, in dem er sich an Simon klammert.
Simon ist zunächst perplex, sieht dann besorgt aus, während er Jax durch die Haare streicht und seinen Kopf küsst.
Ich habe keine Ahnung, was jetzt schon wieder los ist, doch Jax' geschwollene Lippen sollten Simon wohl besser verborgen bleiben.
Ich habe vorhin gesehen, wie Jax mit Reece zusammen die Party verlassen hat und dass er jetzt so aufgelöst wieder zurückkommt, kann nichts Gutes heißen.
Vielleicht sollten Marco und ich die Ankündigung doch verschieben...
„Hei äh..." Reece stellt sich zu uns und mustert Jax kurz leidend, ehe er so aussieht, als würde er darum kämpfen, eine Maske aufzuziehen. „...Ähm habt ihr Levi gesehen?"
Jax nimmt Simon an der Hand und zieht ihn durch die Menge aus meinem Blickfeld.
„Nein, wieso?", antwortet Marco für uns.
Reece zuckt mit den Schultern. „Nur so"
Meine Augenbrauen wandern nach oben. „Denk nach, bevor du ihm das Herz brichst, Reece. Der arme Junge ist so schon verzweifelt genug."
Reece sieht mich überrascht an. „Hä?"
Er checkt aber auch echt gar nichts.
„Er hat mir von seinem Liebesgeständis erzählt und von deiner Reaktion und dann hat er mich geküsst"
Reece zieht amüsiert die Augenbrauen hoch. „Echt jetzt? Du hast nen Kerl geküsst?"
Sein Ernst?!
„Nein, nicht ich ihn", knurre ich.
Schlimm genug, dass meine Lippen die einer anderen Person als Marco berührt haben.
„Wisst ihr was? Es reicht jetzt", mit diesen Worten geht Marco weg und drängelt sich und DJ Pult.
Reece und ich sehen ihm überrascht hinterher.
Er schaltet die Musik ab, sodass sich alle zu ihm umdrehen.
Er hält ein Mikro in der Hand, während er redet. „Hei, Leute, ihr dürft gleich weitermachen, womit auch immer, aber ich muss jetzt was loswerden. Für alle, die keine Ahnung, haben, wer ich bin: Ich bin Marco, Reece' bester Freund und hier mit Ben, seinem Cousin.
Ben und ich sind seit 18 Jahren beste Freunde. Wir haben so viel scheiß zusammen durchgemacht, dass andere uns das niemals glauben würden.
Als wir 12 waren, hat Ben mit Reece im Garten gespielt und ihn ausgelacht, weil er ihn geärgert hat. Als er mich gesehen hat, hat sich dieses böse Lachen dann in ein Lächeln umgewandelt. Er hat ich angesehen mit diesen unglaublichen Augen und ich wusste, es war um mich geschehen...
Ben..."
Er sieht mich direkt an, über die Körper all der Fremden hin weg.
„...Ich liebe deine Augen seit unserer ersten Begegnung. Ich hab dir das nie gesagt, aber als ich dich damals gesehen habe, warst du wie ein Engel für mich, in einer schwersten Zeit. Dein braunes Auge, hat die Dunkelheit gezeigt, in der wir beide festgesteckt haben, aber das blaue auf der anderen Seite war immer das, was sich mit mir erreichen wollte. Es war wie ein strahlender Stern, in der tiefsten Nacht. Das bist du für mich. Mein Wegweiser, meine Hoffnung, das, was meinem Leben einen Sinn gibt."
Er kommt auf mich zu, alle Personen weichen fast schon ehrfürchtig zur Seite.
Im Hintergrund ertönt plötzlich ein Lied, das eigentlich gar nicht zu einer Party passt.
Es ist viel zu langsam, viel zu gefühlvoll und als ich den Text erkenne, klopft mein Herz noch schneller, als es das vor Aufregung ohnehin schon tut.
Marco bleibt vor mir stehen und lächelt mich an.
„Es hat gefühlte Ewigkeiten gebraucht, bis wir endlich zusammen gekommen sind. Aber ich bin umso glücklicher, dass du seit 8 Jahren zu mir gehörst.
Ich liebe dich, Benny, ich liebe dich so wahnsinnig.
Manchmal nervst du mich, manchmal verletzt du mich, manchmal will ich dir einfach nur den Hals umdrehen, aber das macht es mir möglich, mich jeden Tag neu in dich zu verlieben.
Vor drei Jahren im Krankenhaus habe ich gesagt, dass ich dich heiraten will. Wir haben uns so quasi verlobt, aber so richtig gegolten hat das nie. Deshalb..."
Er lächelt mich an, drückt Reece achtlos das Mikro in die Hand und zieht etwas aus seiner Hosentasche, ehe er sich vor mich kniet.
Im selben Moment presse ich mir die Hand auf den Mund.
„... Benjamin Collin Masters, willst du mich heiraten?"
Ein entzücktes Raunen geht durch die Menge, aber das merke ich nur am Rande, auch Jason Derulo, der im Hintergrund Marry me singt, registriere ich nicht.
Das einzige, was sich sehe, sind Marcos Augen, die mich so unsicher ansehen, wie er es lange nicht mehr war.
Er kniet vor mir, hält um meine Hand an, hat vor all diesen Menschen gesagt, wie sehr er mich liebt.
Natürlich will ich ihn heiraten!
Stürmisch falle ich auf die Knie und ihm in derselben Bewegung um den Hals.
Lachend umarmt er mich, während ich ihm ganz viele Küsse auf die Wange drücke.
„Benny, du musst antworten", lacht Marco.
Ich löse mich von ihm, um ihn in die Augen sehen zu können. „Ja, ich will dich heiraten, natürlich will ich dich heiraten!", sage ich schnell.
Marco strahlt mich nach diesem Satz glücklich an, nimmt meine Hand und schiebt einen Ring auf meinen Ringfinger.
Und somit sind wir wohl verlobt.
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