12. Kapitel
★Reece★
„...und hier hab ich Simon und Jax untergebracht. Ihr könnt bei mir wohnen, wenn ihr wollt oder ein eigenes Haus haben, solange ihr hierbeleibt, ich hab genügend"
Ich zeige Marco und Ben schon den ganzen Morgen meinen kleinen Selbstgebauten Ort und sie sind mehr als beeindruckt.
„Wir wollen ein eigenes Haus", meint Marco sofort.
Lachend drehe ich mich zu ihm um. „Wollt ihr Zweisamkeit oder was?", scherzte ich.
„Was? Nein!", schreit Ben sofort aus.
Marco zieht die Augenbrauen zusammen und sieht Ben komisch an. „Gott, du bist manchmal so schlimm"
Ben wuschelt sich leicht lächelnd durch die Haare und zuckt mit den Schultern.
Ich habe meine beiden Idioten echt vermisst.
Gerade stehen wir in Simons und Jax' Haus, weil ich für alle einen Zweitschlüsel habe.
Ben wollte Simon wiedersehen, weil sie wohl in den Jahr, in dem auch Simon dachte, Jax und ich seien Tod, irgendwie zusammen gewachsen sind oder so, keine Ahnung. Habe ich nicht so ganz kapert, was die miteinander zu tun haben.
„Na warte!" Die Badtür wird aufgerissen und Jax rennt im Handtusch bekleidet lachend raus, gefolgt von Simon, der ihn von hinten umschlingt, hochhebt und in der Luft dreht.
Die beiden sehen echt glücklich aus. Einerseits freut es mich echt.
Nach meinem Gespräch mit Jax hat er so fertig ausgesehen. Dabei habe ich es vermisst, meinen Engel Lachen zu sehen.
Und ich liebe es noch immer, selbst wenn ich nicht der Grund dafür bin. Sondern Simon.
Erst als ich mich räuspere, werden die beiden auf uns aufmerksam und Simon lässt Jax wieder unter, dessen Lachen sich sofort in einen Gesicht umwandelt, als hätte ich ihm ins Gesicht gespuckt.
Er klammert sich schon fast an Simons Arm. Trauig, dass das nötig ist.
„Ähm, was macht ihr denn hier?", fragt Simon etwas überfordert und auch überrascht von Jax Reaktion.
Doch seine Frage klärt sich schnell, als er Ben und Marco aus großen Augen ansieht. „Ihr?" Er schüttelt Jax Arm ab, geht zu meinen beiden Freunden und schleißt sie beide zeitlich in die Arme.
„Wie lang ist das denn bitte her?", fragt er sofort euphorisch, während Jax ihm dabei zu sieht und so aussieht, als habe man ihn auf einem fremden Planeten ausgesetzt.
Vielleicht starre ich ihn ja an, aber es ist mir egal.
Natürlich weiß ich, dass er Simon gerade unter der Dusche wahrscheinlich genagelt hat und ich komme nicht um den Wunsch herum, das selbst erleben zu wollen.
Ich meine, er ist in den zwei Jahren einfach noch heißer geworden.
Doch er bemerkt wohl meinen Blick, denn er wendet sich dem Kleiderschrank zu, in dem Standard Klamotten untergebracht sind, und verschwindet dann zurück ins Bad.
Doch dabei erhasche ich einen Blick auf die lange Narbe, welche sich über seinen gesamten Rücken und Teile seines Armes zieht. Als er damals in dem Fluss von der Störung mitgerissen wurde, hat er sich den Rücken an einem spitzen Stein aufgerissen, wovon diese Narbe stammt.
Ich habe ihn damals provisorisch genäht. Gott, alleine daran zu denken ist die Hölle.
Es war echt nicht schön, das zu tun.
Zum Glück ist er nach der Hälfte bewusstlos geworden, sodass er dann nichts mehr gespürt haben muss.
Unglaublich, dass er mich damals trotz dieser Wunde über hunderte Meter getragen hat, obwohl er krasse Schmerzen hatte.
„Leute, ihr müsst mir unbedingt alles aus den letzten beiden Jahren erzählen. Ich gehe mich nur schnell anziehen und nach Jax schauen, okay? Geht doch runter und macht es euch gemütlich oder so, aber nicht abhauen", meint Simon total begeistert und schnappt sich ebenfalls Klamotten, ehe er zu Jax ins Bad geht.
Als er weg ist, erlaube ich es mir tief durchzuatmen.
„Simon ist mit Jax zusammen?", fragt Ben mich vorsichtig.
Ich nicke.
„Wieso?", fragt Marco verwirrt.
Ich zucke mit den Schultern. „Wir haben es versucht, es hat nicht funktioniert und uns schon vor zwei Jahren getrennt. Er ist zu Simon und ich habe mich um meine eigene Orga gekümmert", fasse ich unsere Trennung zusammen.
Die ganzen Tränen und die Weinkrämpfe meinerseits lasse ich aus. Wäre auch zu peinlich.
„Aber wieso hat es nicht funktioniert?", hackt Ben weiter nach.
„Lange Geschichte. Wir wollten einfach nicht dieselben Sachen, hatten andere Vorstellungen für unsere Zukunft", erkläre ich.Ich
Ben sieht mich ungläubig an. „Reece, es ist ein Wunder, dass ihr überhaupt noch eine Zukunft hattet. Und ihr habt das weggeworfen? Wofür? Du wusstest doch, dass Jax dieses Leben noch nie wollte."
Klar, dass er die Zusammenhänge verstanden hat, ohne dass ich es erwähnt habe. Manchmal regt es mich echt auf, dass er schlau ist und mich so gut kennt.
„Ja deshalb passen wir einfach nicht zusammen. Mir gefällt mein Leben, okay? Ich hätte auch unabhängig von der Gang mit ihm zusammen sein können, aber er wollte es nicht."
Wieso bin immer ich schuld?
Was würde es uns bringen, wenn wir noch zusammen wären, aber beide unglücklich?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top