Kapitel 14
Seine Worte ließen mich erstarren. Mein Vater hatte ihm das angetan? Ich wusste das er skrupellos war, aber ich hatte nie damit gerechnet das er Jinx etwas antun würde. Eine noch größere Wut entwickelte sich und ich hasste meinen Vater abgrundtief.
Doch ich musste mich jetzt auf Jinx' Verletzungen konzentrieren. Ich prüfte sein Inneres erneut und war geschockt.
Mir sprang etwas entgegen was
mir zuvor nicht aufgefallen war. Er hatte nicht nur äußere sondern auch innere Blutungen. Auch seine Kopf war schwerer verletzt als ich dachte. Es könnte sein, dass sein Gehirn so langfristige Schäden davontragen würde.
Die einzige Möglichkeit, ihn davor zu bewahren, war ihn in ein künstliches Koma zu versetzten. Ich stützte meinen Kopf in meine Hände.
Auch so ein künstliches Koma war
nicht ohne.
Die Chance, das er überlebte war 50/50.
,,Es tut mir so leid Yavani" flüsterte ich und holte die Infusion heraus und schloss ihn daran an.
Ich musste nur noch die die
Verbindung öffnen. ‚Es ist nur zu seinem Besten‘, dachte ich mir, atmete noch einmal tief durch und öffnete die Verbindung.
Eine Träne lief meine Wange hinab, jetzt hieß es warten. Ich beugte mich runter zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich verlass dich nicht, versprochen. Ich werde die ganze Zeit an deiner Seite sein, das verspreche ich dir.", sagte ich mit zittriger Stimme und nahm seine Hand in meine.
Da er mich höchstwahrscheinlich hören konnte, redete ich mit ihm. Ich erzählte ihm, wie ich ihn gefunden hatte und was ich gemacht hatte und das alles wieder gut werden würde.
„Ich liebe dich Jinx, das weißt du oder?", flüsterte ich mit zittriger Stimme doch ich riss mich zusammen und stand auf um seine äußeren Wunden zu versorgen. Er hate eine große offene Wunde am Oberschenkel. Diese war die größte und blutete auch am stärksten, dass musste ich unbedingt nähen. Ich holte Nadel und Faden heraus und und begann Stich für Stich seine Wunde zu verschließen.
Damit später keine Narbe zurückblieb reinigte ich zuerst die Wunde und gab anschließend noch eine spezielle Salbe obendrauf, welche aus bestimmten Meereskräutern angefertigt war.
Als dies getan war, klebte ich ein großes Pflaster obendrauf, damit keine Bakterien in die Wunde kommen konnten.
Ansonsten hatte er noch eine Wunde am Bauch und eine am Arm. Bei der am Arm würde ein großes Pflaster reichen, aber da ich am Bauch keinen Verband anlegen konnte, da Jinx ja im koma lag, blieb mir nichts anderes übrig als diese ebenfalls zu nähen. Als das geschafft war, tat ich auch auf diese Wunde diese spezielle Salbe und ein großes Pflaster. Auch am Arm gab ich etwas von der Salbe und packte ebenfalls ein Pflaster drauf.
So, jetzt war er erstmal versorgt. Ich setzte mich an seine Seite und die ganzen Emotionen der letzten Wochen prasselten auf mich ein und ich begann hemmungslos zu weinen.
Doch es war anders als sonst, sonst war Jinx immer da, um mich zu trösten, aber jetzt lag er im Koma und kämpfte um sein Leben und das alles nur wegen meinem Arschloch als Vater. Meine Wut wurde immer größer und ich musste immer mehr
weinen.
Mein Vater wollte Jinx umbringen, er wollte ihn töten. Ich hatte noch nie einen so großen Hass auf eine Person empfunden wie auf meinem Vater.
,,Ich flehe dich an Jinx, bleib bei mir", wimmerte ich und ließ meinen Kopf auf meinen Schoß sinken.
Ich verharrte für einige Zeit in dieser Position und spürte wie ich immer müder wurde, doch ich kämpfte dagegen an. Ich setzte mich wieder auf und
betrachtete Jinx.
Auch trotz seiner Wunden war er für mich das schönste Wesen auf dieser Welt.
Ich betrachtete ihn und entwickelte Zuversicht. Er würde das schaffen, er musste einfach. Inzwischen hatte ich ein Gerät, welches seinen Herzschlag und sein Atem überwachte, angebracht. Ich blickte auf die Anzeige und atmete erleichtert aus, alles im grünen Bereich.
Aus Erleichterung drückte ich Jinx Hand und tatsächlich entspannte ich mich ein wenig.
Diese Ruhe hielt allerdings nicht lange an, denn plötzlich hörte ich hinter mir Schritte. Ich erstarrte hier unten hatte niemand einfach so Zutritt, ein Schauer lief mir den Rücken hinunter und ich hatte Angst mich umzudrehen.
Als ich seine tiefe kratzende Stimme
hörte, bestätigte sich meine Vermutung.
In dem Moment, indem ich seine Stimme gehört hatte, wusste ich schon das dies hier nicht gut ausgehen würde.
„Guten Abend Aquilius", sagte er und ich konnte sein gehässiges Lachen raushören.
Diese drei Wörter reichten schon um mir Angst zu machen.
Langsam drehte ich mich um und war entsetzt von seinem Anblick. Er wirkte gestört und seine Augen funkelten vor Besessenheit. Er wiederte mich an. Was hatte er hier zu suchen und wie war er überhaupt hierher gekommen?
,,Was willst du hier?", fragte ich mit zittriger Stimme. Er durfte Jinx auf keinen Fall noch mehr antun. Instinktiv stand ich auf und stellte mich vor jinx.
Ich betonte nun noch etwas stärker: ,,Was willst du hier?" Ein noch breiteres Grinsen entfaltete sich auf seinem Gesicht. ,,Süß wie sehr du deinen kleinen Prinzen beschützt“, sagte er und lachte kalt.
Mir wurde ganz übel bei seiner Anwesenheit, er sollte so schnell wie möglich abhauen und nie wieder kommen.
„Ich wollte nur nach dem Rechten sehen", sagte er und ging einen Schritt auf mich zu. Ich ballte die Fäuste, ich war bereit zum Kampf.
„Du meinst wohl, du wolltest sichergehen, dass er auch wirklich tot ist", sagte ich und meine Wut wuchs immer weiter an, obwohl das kaum möglich war.
,,Ach komm Aquilius, wir wissen beide, dass wenn ich ihn umbringen wollen würde, es schon längst getan hätte. Nein, ich wollte euch nur eine Lektion erteilen und euch klar machen das ich stärker bin als ihr beide", sagte er und sein gehässiges Lächeln verschwand und verwandelte sich in einen wütenden Ausdruck
„Nur eine Lektion erteilen, Jinx wäre beinahe GESTORBEN. Er liegt im KOMA", schrie ich ihn an und trat nun einen Schritt näher heran.
„Und nein vertrau mir, wir sind stärker als du, denn Liebe siegt doch alt bekanntlich über Hass, hab ich recht?", sagte ich und war auch überzeugt von mir selbst.
Erschrocken von meiner plötzlichen Wendung trat er einen Schritt zurück.
Als er sich jedoch wieder gefangen
hatte, trat er auf mich zu und packte mich wütend am Kragen. „Hör mal Freundchen, so redest du nicht mit mir, willst du deinem Freund im Schlaraffenland Gesellschaft leisten?", brüllte er auf mich ein.
Während er sprach stieg auch ein deutlicher Geruch von Alkohol aus seinem Mund.
„Du Sau hast getrunken", schrie ich ihn an und löste mich aus seinen festen Griff.
Das machte ihn noch wütender, er holte weit mit seiner Hand aus und ließ sie ordentlich gegen mein Gesicht knallen.
Das tat weh, mit Tränen in den Augen blickte ich ihn an. Nie hatte ich ihm auch nur irgendwas getan oder so und er hasste mich abgrundtief.
„Du bist ein wiederwärtiger Nichtsnutz, eine Beziehung zwischen Männern ist verboten. Wie kannst du etwas so ekelhaftes tun? Das ist doch nicht natürlich, ihr liebt euch dich gar nicht!“, schrie er und inzwischen waren auch ihm Tränen in die Augen getreten.
„Wieso akzeptierst du mich nicht einfach so wie ich bin? Aber ist doch auch scheißegal, denn du bist hier der Abartige von uns beiden und ich werde Jinx immer viel mehr lieben als du meine Mutter!
Darauf verwette ich meine Hand und jetzt geh", schrie ich ihm ins Gesicht, es tat gut ihm mal meine Meinung zu geigen.
Allerdings machte er
keine Anstalten zu gehen. Panik ergriff mich, als ich ein paar abgestellten von mir kommen hörte. Sie hatten natürlich den Streit gehört und kümmerten sich endlich darum
Mit einer Handgeste zeigte ich ihnen, dass sie meinen Vater rausschmeißen sollten. Er wehrte sich kurz einmal, wahrscheinlich war er zu besoffen. Als er endlich außer Sichtweite war, atmete ich die Luft, die ich aus Angst angehalten hatte aus.
Das war das komischste
Aufeinandertreffen mit meinem
Vater bisher.
Aber irgendwie sagte mir mein Bauchgefühl, dass jetzt alles gut werden würde. Ich setzte mich zurück zu Jinx und nahm wieder seine Hand. Er würde es schaffen, das wusste ich nun.
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